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Roth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Roth
Deutschlandkarte, Position der Stadt Roth hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 15′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 49° 15′ N, 11° 5′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Roth
Höhe: 339 m ü. NHN
Fläche: 96,33 km2
Einwohner: 25.389 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 264 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09171
Kfz-Kennzeichen: RH, HIP
Gemeindeschlüssel: 09 5 76 143
Stadtgliederung: 31 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 4
91154 Roth
Website: www.stadt-roth.de
Bürgermeister: Ralph Edelhäußer (CSU)
Lage der Stadt Roth im Landkreis Roth
KarteNürnbergLandkreis Nürnberger LandLandkreis FürthSchwabachLandkreis AnsbachLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Neumarkt in der OberpfalzSoosAbenberger WaldDechenwaldHeidenbergForst KleinschwarzenloheBüchenbachGeorgensgmündKammersteinSchwanstettenRednitzhembachRohr (Mittelfranken)Rohr (Mittelfranken)RothThalmässingWendelstein (Mittelfranken)SpaltRöttenbach (Landkreis Roth)HilpoltsteinHeideckGredingAllersbergAbenberg
Karte
Marktplatz von Roth
Schloss Ratibor

Roth (früher auch als Roth am Sand bzw. Roth bei Nürnberg bezeichnet) ist die Kreisstadt des mittelfränkischen Landkreises Roth. Die Stadt liegt in der Metropolregion Nürnberg und gleichzeitig im Fränkischen Seenland. Bis 13. März 1973 war der amtliche Ortsname Roth bei Nürnberg.

Geografie, Stadtgliederung

Geografische Lage

Roth liegt am Zusammenfluss der Flüsse Roth, Rednitz und Aurach in der mittelfränkischen Keuperbucht (vgl. Keuper). Früher wurde es deshalb auch Roth am Sand genannt.

Stadtgliederung

Die Stadt hat 31 Ortsteile:[2]

Geschichte

Die erste schriftliche Nennung von Roth war im Jahr 1060. Seit dem 12. Jahrhundert bestand ein Markt, Mitte des 14. Jahrhunderts sind Stadtrechte nachweisbar. Die Stadt wurde früh von der Industrialisierung erfasst und profitierte von dem seit 1849 bestehenden Bahnanschluss. Sie war ein Zentrum der Herstellung Leonischer Waren und profitierte vom Trend zum geschmückten Weihnachtsbaum ab dem 19. Jahrhundert.[3] Auch im Zweiten Weltkrieg prosperierte die Stadt wegen der erhöhter Nachfrage nach Christbaumschmuck, der aus Propagandagründen sogar in den Kessel von Stalingrad eingeflogen wurde.[4]

Seit dem 15. Jahrhundert sind in Roth Juden nachweisbar. Im 17. Jahrhundert bildeten sie eine Gemeinde mit zehn Familien. Im Laufe der Zeit ging die Zahl der Juden in Roth zurück. 1935 verließen die letzten Roth, nachdem es durch das Nazi-Regime zu den damals üblichen Boykottmaßnahmen (in Roth mit Posten von Kindern vor jüdischen Geschäften) gekommen war und die letzten Juden zwangsverkaufen mussten.[5]

Wappen

Das Stadtwappen besteht aus der schwarz-weißen Zollernvierung und einem roten R (heraldisch rechts oben) als Kürzel für den Namen Roth.

Bauwerke

  • Die Evangelische Stadtkirche, auf einer Anhöhe, etwas abseits des mittelalterlichen Marktplatzes gelegen, bildet mit ihrem hoch aufragenden Turm ein markantes Wahrzeichen der Altstadt. Sie wurde etwa im 14. Jahrhundert erbaut und später mehrmals umgebaut (1511, 1732–1738, 1882–1885). Im Zuge der Reformation wurde die Kirche im Jahre 1529 evangelisch.
  • Die Katholische Pfarrkirche: Am Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die stark angewachsene katholische Gemeinde ein eigenes Gotteshaus, die neugotische Pfarrkirche St. Maria, die am 13. November 1898 geweiht wurde. In ihrem Inneren stehen zwei bedeutende spätgotische Altäre aus der Kirche in Rednitzhembach. Es handelt sich um charakteristische Beispiele der Nürnberger Kunst um 1500.
  • Der Brunnen am Marktplatz mit dem brandenburgischen Adler auf der reich mit Rokokoornamenten verzierten Brunnensäule stammt aus dem Jahr 1757.
  • Das Riffelmacherhaus: Haus Nr. 43 am Marktplatz, ausgestattet mit Zierfachwerk aus der Zeit um 1600.
  • Das Seckendorff-Schlösschen
  • Das Alte Rathaus in der Rother Hauptstraße, ein reizvoller Bau aus dem Jahr 1759 trägt auf seinem Giebel eine Figur der Justitia und an der Fassade ein Relief mit dem Stadtwappen. Das Stadtwappen an der Südseite mit der Jahreszahl 1533 stammt vom Vorgängerbau.
  • Der Stieberpark
  • Das Gartenschaugelände; ehemaliges Ausstellungsgelände der kleinen Landesgartenschau, angrenzend an den Stadtpark mit einem alten Bahnhäuschen aus der Zeit um 1900.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Roth

1937 wurde die Otto-Lilienthal-Kaserne gebaut. Im Zweiten Weltkrieg war in Roth ein Jagdgeschwader stationiert. Am 8. April 1945 wurde die Kaserne von den amerikanischen Streitkräften bombardiert und die Stadt kurz darauf, am 21.April eingenommen.

Am 1. Juli 1971 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Belmbrach und Pfaffenhofen mit ihren jeweiligen Ortsteilen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Bernlohe und Rothaurach sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Brunnau und Wallesau hinzu.[6] Am 1. Januar 1973 folgte Harrlach. Teile der aufgelösten Gemeinde Birkach wurden am 1. Januar 1975 eingegliedert. Mit der Eingliederung von Eckersmühlen und Unterheckenhofen (Teil der ehemaligen Gemeinde Rittersbach) wurde die Reihe der Eingemeindungen am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[7]

Der Name der Stadt wurde am 13. März 1973 amtlich von Roth b.Nürnberg in Roth geändert.[7]

Seit Januar 2015 werden in der Kaserne Asylanten untergebracht.

Politik

Stadtrat

Der 30-köpfige Stadtrat wurde zuletzt 2014 gewählt. Die momentane Sitzverteilung:

Das Rathaus am Kirchplatz
Partei Sitze
SPD 08
CSU 10
Bündnis 90/Die Grünen 03
Freie Wähler 05
FDP 01
Wählergemeinschaft 02
Die Franken 01

Bürgermeister

Ehemalige Bürgermeister:

  • 1919–1945: Robert Groß (parteilos)
  • 1945–1946: Ernst Supf (FDP), (kommissarisch)
  • 1946–1969: Heinrich Pürner (SPD)
  • 1969–1984: Friedrich Wambsganz (CSU)
  • 1984–1998: Hans Weiß (SPD)
  • 1999–2011: Richard Erdmann (SPD)

Bei der Bürgermeisterwahl am 27. Februar 2011 erreichte keiner der sechs Kandidaten die absolute Mehrheit, worauf sich in der Stichwahl Ralph Edelhäußer (CSU) und Sonja Möller (parteilos, nominiert von den Freien Wählern) gegenüberstanden. Diesen Wahlgang entschied Edelhäußer mit 59,6 % der gültigen Stimmen für sich und ist seit dem 23. Februar 2011 Erster Bürgermeister. Das Amt des Zweiten Bürgermeisters nimmt derzeit Hans Raithel (SPD) wahr, Dritter Bürgermeister ist Heinz Bieberle (CSU).

Parteien und Jugendgruppen

In Roth existieren Ortsvereine aller im Stadtrat vertretener Fraktionen. Zudem gibt es Ortsverbände der Jusos, der Jungen Union, der Grünen Jugend.

Bildung, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Ratibor
Evangelische Stadtkirche
Katholische Pfarrkirche

Schulen

  • Grund- und Hauptschulen:
  • Volksschule Eckersmühlen (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe)
  • Volksschule Gartenstraße (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe mit Mittagsbetreuung)
  • Volksschule Kupferplatte (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe mit Mittagsbetreuung)
  • Grundschule Nordring (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe mit Mittagsbetreuung)
  • Grundschule Pfaffenhofen (Grundschule 1.–4. Jahrgangsstufe)
  • Weiterführende Schulen:
Gymnasium Roth (naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium)
  • Sonstige Bildungseinrichtungen:
  • Sonderpädagogisches Förderzentrum
  • Staatliche Berufsschule
  • Berufsfachschule für Altenpflege
  • Berufsfachschule für Krankenpflege
  • Berufsfachschule für technische Assistenten und Informatik
  • Landwirtschaftsschule
  • Fachschule für Maschinenbau
  • Offizierschule der Luftwaffe (ab 2019)

Museen

Religionen

Es bestehen Gemeinden der beiden großen christlichen Konfessionen, eine neu-apostolische, eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde und seit 1977 auch eine kleine islamische Gemeinde; bis 1935 gab es eine jüdische Gemeinde.

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Roth besitzt eine gewachsene, und stetig im Wandel begriffene Infrastruktur. Hervorzuheben sind hier insbesondere mehrere Betriebe des Drahtziehergewerbes, der Feinmechanik, einige Nahrungsmittelspezialisten, ein Automobilgrossist,- zwei Baustoffhändler sowie der Logistikschwerpunkt eines namhaften Großdiscounters.

Verkehr

In Roth kreuzen sich die ST 2220, ST 2237 und die ST 2409; die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 2 führt als Umgehungsstraße östlich um die Stadt herum und es bestehen zwei Auf- und Abfahrtsmöglichkeiten. Kreis- und Gemeindestraßen führen zu den Ortsteilen.

Nahverkehr

Mit den Regional-Express-Zügen bestehen tagsüber stündliche Verbindungen nach München, im Wechsel über Augsburg oder Ingolstadt. Die S-Bahn der Linie 2 Roth - Altdorf verkehrt im 20-Minuten Takt.

Die Lokalbahn Bahnstrecke Roth – Hilpoltstein, von den Einheimischen meist Gredl genannt, sowie mehrere Stadtbuslinien, die von der Röhler Stadt Bus GmbH (RSB) im Auftrag des VGN betreiben werden, bedienen die Ortsteile, Vor- und Nachbarorte.

Darüberhinaus bestehen für die Schwerst- und Schüttgüterabfertigung im Ortsteil Lände Roth ein direkter Zugang zum Europäischen Wasserstraßensystem, sowie eine sporadische (ca. 4x wöchentlich) Anbindung an die Personenschifffahrt.

Das 4 km südlich von Roth gelegene Rollfeld wird derzeit ausschließlich polizeilich, militärisch oder für Rettungsaufgaben genutzt; Es steht für den individuellen Luftverkehr nur in Notfällen, aber nicht regelmäßig zur Verfügung!

Der nächstgelegene Verkehrsflughafen befindet sich in 35 km Entfernung; Albrecht Dürer Airport Nürnberg IATA-Code: NUE


Öffentliche Einrichtungen

  • Jugendhaus
  • Kulturfabrik
  • Stadtbücherei
  • Volkshochschule

Freizeit- und Sportanlagen

  • Nordic-Walking-Park
  • Freizeitbad im Rothgrund
  • Kreissportanlage

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Anfang bis Mitte April: Rother Bluestage
  • Mitte Juni (alle 2 Jahre): Backofenfest in Roth-Bernlohe
  • Ende Mai: Spargelfest
  • Letztes Juni-Wochenende: Rothsee-Triathlon-Festival
  • Juli/August: Rother Schlosshofspiele
  • Anfang Juli: Eichelburger Backofenfest
  • Erstes Juli-Wochenende: Landkreislauf
  • Zweites Juli-Wochenende: Challenge Roth, Triathlon-Festival (ehem. Ironman Europe)
  • Ende Juli: „Roth bei Nacht“-Nachtführungen
  • Zweites August-Wochenende: Rother Kirchweih
  • Zweites September-Wochenende: Rother Altstadtfest
  • Oktober/November: Rother Kabarettherbst
  • Anfang Dezember: Rother Weihnachtsmarkt

Städtepartnerschaften

Roth unterhält Städtepartnerschaften mit Racibórz (Ratibor) in Polen, mit Opava (Troppau) in Tschechien, mit der niederbayerischen Stadt Regen sowie mit Xinbei (Changzhou) in China.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

→ Hauptartikel Liste der Ehrenbürger von Roth

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Personen, die in Roth gewirkt bzw. gelebt haben und/oder verstorben sind:

Literatur

  • Guido Schmid: Roth in Mittelfranken. Reihe Große Kunstführer; Bd. 249, Schnell + Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2294-3
  • Guido Schmid: Roth. Neubeginn und Wirtschaftswunder. Sutton, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-897-2
  • Ernst Rossmeissl: Roth im Wandel der Zeit. 1945-2003. 2. erweiterte Aufl., E. Rossmeissl, Roth 2003 (Erinnerungen eines Kommunalpolitikers)
  • Ralf Rossmeissl: „Glanz und Glitter“, Lametta – Christbaumschmuck aus Roth & Allersberg. (Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim), Bad Windsheim 2002, ISBN 3-926834-53-6
Commons: Roth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Roth – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek
  3. Ralf Rossmeissl, Konrad Besal (Hrsg.): "Glanz und Glitzer", Lametta - Christbaumschmuck aus Roth und Allersberg, Bad Windsheim, Verlag Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim 2002, ISBN 3-926834-53-6, S. 11
  4. Sven Felix Kellerhoff: Görings künstliche Weihnachtsbäume für Stalingrad. welt.de vom 18. Dezember 2012, abgerufen am 18. Dezember 2012
  5. http://www.alemannia-judaica.de/roth_bei_nuernberg_synagoge.htm#Zur%20Geschichte%20der%20j%C3%BCdischen%20Gemeinde
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
  7. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 732.
  8. Beleg auf der Seite des Katalogs, abgerufen am 25. März 2013
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