Bugatti Automobiles
Bugatti Automobiles S.A.S.
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Rechtsform | Société par actions simplifiée (S.A.S.) |
Gründung | 1998 |
Sitz | Molsheim, Frankreich |
Leitung | Wolfgang Dürheimer (Präsident)[1] |
Branche | Automobilhersteller |
Website | bugatti.com |
Bugatti ist ein Automobilhersteller in Molsheim im Elsass.
1998 übernahm der Volkswagen-Konzern die Design- und Namensrechte. Seitdem existiert Bugatti als Bugatti Automobiles S.A.S. Zuvor gab es die Bugatti Automobili SpA in Italien, gegründet 1987 durch Romano Artioli. Den ursprünglichen Betrieb Bugatti hatte Ettore Bugatti 1909 gegründet, er wurde im Jahr 1963 aufgelöst.
Unternehmensgeschichte
Die Volkswagen AG kaufte im Jahr 1998 die Rechte, Autos unter dem Markenzeichen Bugatti zu bauen. Sie beauftragte Italdesign, das Bugatti-EB-118-Konzept zu bauen, einen Reisewagen mit 414 kW (555 PS)–Maschine und dem ersten 18-Zylinder-Motor als Autoantrieb. Die Vorstellung war auf der Mondial de l’Automobile in Paris.
1999 wurde die Studie Bugatti EB 218 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt; im selben Jahr auf der IAA in Frankfurt am Main wurde der Bugatti 18.3 Chiron präsentiert. Auf der Tokyo Motor Show wurde schließlich der Bugatti Veyron EB 18.4 gezeigt. Alle genannten Modelle hatten 18-Zylinder-Motoren.
2000 gründete Volkswagen die Bugatti Automobiles S.A.S. und führte auf den Autosalons in Paris, Genf und Detroit das EB-16/4-Veyron-Konzept ein, einen allradgetriebenen 16-Zylinder-Wagen mit einer Leistung von 1001 PS (736 kW) aus 8,0 Liter Hubraum mit vier Turboladern mit einer anvisierten Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h. Zu dieser Zeit war der Veyron der leistungsstärkste und schnellste Supersportwagen, der jemals gebaut wurde. Bei Beschleunigungstests erreichte er nach 2,5 s eine Geschwindigkeit von 100 km/h, nach 7,3 s 200 km/h und nach 16,8 s 300 km/h.
Die Entwicklung dauerte zunächst bis 2001, und der EB 16/4 Veyron wurde in der Werbung mit einem „Advanced-Concept“-Status belegt. Ende des Jahres 2001 kündigte Bugatti Automobiles S.A.S. an, dass der Wagen nun offiziell Bugatti Veyron 16.4 genannt werde. Zunächst war der Produktionsstart für 2003 vorgesehen. Finanzielle und insbesondere technische Schwierigkeiten mit dem Schaltgetriebe und den ungewöhnlichen, extremen Anforderungen bei Geschwindigkeiten über 300 km/h führten jedoch zu mehreren Verzögerungen und Wechseln der Projektleiter. Schließlich begann die Produktion im September 2005. Bei inoffiziellen Messungen übertraf der Veyron seine vorgesehene Höchstgeschwindigkeit um 1 km/h.
Die Jahresproduktion wurde wegen der langen Wartezeiten auf 70 Einheiten aufgestockt (die Gesamtproduktion blieb bei 300).
Modelle
Typ | Bauzeit | Produzierte Anzahl | Motorbauart | Anmerkung | Bild |
EB 118 | 1998 | mindestens 1 | Front-Mittelmotor W18 | Studie, 555 PS (414 kW), 6,25-l-W18-Motor, permanenter Allradantrieb | ![]() |
EB 218 | 1999 | mindestens 1 | Front-Mittelmotor W18 | Limousine (Studie), 555 PS (414 kW), 6,25-l-W18-Motor, permanenter Allradantrieb | |
Bugatti 18.3 Chiron | 1999 | 1 | Mittelmotor W18 | Studie, 555 PS (414 kW), 6,25-l-W18-Motor, permanenter Allradantrieb | ![]() |
Bugatti Veyron 16.4 | 2005–2015 | geplant: 450 verkauft: 450 aktuelles Modell |
Mittelmotor W16, doppel-V-Form (kein echter W-Motor) | Erstes Serienmodell unter VW-Regie, 1001 PS
2010 übertraf die S-Version den „normalen“ Veyron mit 1200 PS und 431 km/h |
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16C Galibier | 2015[2] | 1 | Front-Mittelmotor W16 | Studie / Aktuell (Stand 2015) wurde die Entwicklung jedoch zugunsten eines Coupe-Nachfolgers eingestellt. Nach Aussage von Dürheimer ist ein solches Modell jedoch weiterhin interessant.[3] | Datei:Bugatti-16C-Galibier-Concept.jpg |
Literatur
- Joachim Kurz: Bugatti. Der Mythos - Die Familie - Das Unternehmen, Econ, 2005, ISBN 3-43015-809-5
- Jürgen Lewandowski, Martin A. Voß, Eugen Eslage: Ettore Bugatti & Jean Bugatti - Art, Forme et Technique(dreisprachig), ISBN 3-00-011516-1 (nicht mehr erhältlich)
- Motorbuch Verlag: Auto & Technik Museum Sinsheim, Das große Museumsbuch, ISBN 3-9809437-2-0
- Michael Ulrich: The Race, Bugatti missed, Monsenstein und Vannerdat, 2005, ISBN 3-86582-085-9
- Peter Vann: Bugatti: Marque - Legend - Renaissance (dt. und engl. Ausgabe), Rindlisbacher & Co., La Punt Chamues, 1999, nicht im Handel erhältlich
- Volkswagen: Bugatti at Pebble Beach, Monsenstein und Vannerdat, 2004, nicht im Handel erhältlich
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ volkswagenag.com - Dürheimer übernimmt Leitung der Marken Bentley und Bugatti
- ↑ Thomas Lang: Die ultimative Luxuslimousine kommt. In: Handelsblatt, 13. Januar 2013.
- ↑ Interview Auto, Motor und Sport ams 04/2015