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Dubeninki

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Dubeninki
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Dubeninki (Polen)
Dubeninki (Polen)
Dubeninki
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Gołdap
Geographische Lage: 54° 17′ N, 22° 34′ OKoordinaten: 54° 17′ 3″ N, 22° 33′ 54″ O
Einwohner: 962 (2006)
Postleitzahl: 19-504
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 651: GołdapŻytkiejmySejny
FilipówRakówek → Dubeninki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Gmina
Gminatyp: Landgemeinde
Gminagliederung: 41 Ortschaften
21 Schulzenämter
Fläche: 205,18 km²
Einwohner: 2857
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2818022
Verwaltung (Stand: 2015)
Gemeindevorsteher: Ryszard Zieliński[2]
Adresse: ul. Mereckiego 27
19-504 Dubeninki
Webpräsenz: www.dubeninki.pl

Dubeninki (deutsch Dubeningken) ist ein Dorf und Sitz einer Gemeinde in Polen. Der Ort ist Teil des Powiats Gołdapski (Kreis Goldap) im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

Ortseinfahrt von Dubeninki (Dubeningken

Dubeninki liegt am Südrand der Rominter Heide und fünf Kilometer südlich der polnisch-russischen Staatsgrenze. Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße DW 651, die die Kreisstadt Gołdap (Goldap) mit Sejny verbindet. Eine Nebenstraße führt von Filipów über Rakówek direkt nach Dubeninki.

Bis 1944 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Gumbinnen–Goldap über Tollmingkehmen (Tollmingen) (russisch: Tschistyje Prudy) und Szittkehmen (Wehrkirchen) (heute polnisch: Żytkiejmy) nach Goldap. Sie wurde nach 1945 nicht wieder reaktiviert.

Dorf Dubeninki (Dubeningken/Dubeningen)

Geschichte

Dubeninki, in alter Zeit wohl auch Georgeika genanntes Dorf[3], wurde am 18. März 1874 Amtssitz und namensgebender Ort eines Amtsbezirks[4], der bis 1945 zum Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zum Amtsbezirk Dubeninken (ab 25. Juli 1939 Amtsbezirk Dubeningen) gehörten die Orte:

  • Blindgallen, 1938–1945: Schneegrund, heute polnisch: Błąkały
  • Blindischken, 1938–1945: Wildwinklel, polnisch: Błędziszki
  • Dubeningken, 1938–1945: Dubeningen, polnisch: Dubeninki
  • Groß Bludszen, 1936–1938: Bludschen, 1938–1945: Forsthausen, polnisch: Bludzie Wielkie
  • Klein Bludszen, 1936–1938: Klein Bludschen, 1938–1945: Klein Forsthausen, polnisch: Bludzie Małe
  • Padingkehmen, 1938–1945: Padingen, polnisch: Będziszewo
  • Szabojeden, 1936–1938: Schabojeden, 1938–1945: Sprindberg, polnisch: Żabojady.

Am 3. Juni 1938 - mit offizieller Bestätigung vom 16. Juli 1938 - wurde Dubeningken aus ideologisch-politischen Gründen in Dubeningen umbenannt.

1945 kam Dubeningen infolge des Zweiten Weltkriegs nach Polen und ist heute ein Ortsteil (mit Schulzenamt) in der gleichnamigen Landgemeinde (gmina wiejska). Sie liegt im Powiat Gołdapski der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Suwałki).

Kirche

Kirchengebäude

Die Kirche in Dubeninki

Ein erster Kirchenbau erfolgte in Dubeningken[5] im Jahre 1620. In den folgenden zweihundert Jahren waren drei weitere Bauten notwendig. Die dritte Kirche - ein Holzbau - wurde 1818 von einem Orkan so stark beschädigt, das 1822 ein vierter Kirchenbau erforderlich wurde, jetzt mit Feldsteinen und Ziegeln. Die jetzige Kirche wurde 1903/04 errichtet und hat die Zeit bis heute überdauert Wandgemälde und Glasfenster schufen um 1906 die Brüder Rudolf und Otto Linnemann aus Frankfurt

Die bisher als evangelisches Gotteshaus genutzte Kirche wurde 1945 zugunsten der katholischen Kirche zwangsenteignet. Sie erhielt eine neue Weihe mit der Namensgebung Kościół św. Andrzeja Boboli (Kirche des Hl. Andreas Bobola).

Kirchengemeinde

Die Bevölkerung von Dubeningken war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Im Jahre 1620 wurde in Dubeningken eine eigene Pfarrei gegründet, bestand doch vorher eine Anbindung an die in Szittkehmen (polnisch: Żytkiejmy). Ursprünglich zur Inspektion Gumbinnen (heute russisch: Gussew) gehörig war das Kirchspiel Dubeningken dann bis 1945 in den Kirchenkreis Goldap in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.

Die Hubertuskapelle und das Jagdschloss in der Rominter Heide mit dem Kaiserpaar

Zum Kirchspiel Dubeningken gehörte auch der Ort Jagdhaus Rominten (bis 1897 Theerbude, danach bis 1918 Kaiserlich Rominten, russisch: Raduschnoje) im Südosten der Rominter Heide (polnisch: Puszcza Romincka, russisch: Krasni Les), der heute auf russischem Staatsgebiet liegt. Hier ließ Kaiser Wilhelm II. in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem neu errichteten Jagdschloss im Jahre 1893 eine Stabkirche im norwegischen Stil erbauen: die Hubertuskapelle.

Nach 1945 sank infolge von Flucht und Vertreibung die Zahl der deutschen Einwohner und damit auch der evangelischen Kirchenmitglieder im Kirchspiel Dubeningken, das zudem durch die Grenzziehung zwischen Polen und der Sowjetunion geteilt wurde. In dem nun Dubeninki genannten Dorf siedelten sich aus ihrer Heimat Vertriebene Polen an, die überwiegend katholisch waren. Seit 1962 besteht nun die Pfarrei Dubeninki im Dekanat Filipów im Bistum Ełk (Lyck) der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören jetzt zur Kirchengemeinde in Gołdap, die eine Filialgemeinde der Kirche in Suwałki (Suwalken) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.

Kirchspielorte

Zum weitflächigen Kirchspiel gehörten außer dem Pfarrort noch 28 Orte bzw. kleinere Ortschaften[6] (* = Schulorte):

Name Polnischer Name Name Polnischer Name
Auxkallen
1938-1945: Bergerode
Wysoki Garb *Matznorkehmen
1938-1945: Matztal
Maciejowięta
*Blindgallen
1938-1945: Schneegrund
Błąkały *Meschkrupchen
1938-1945: Meschen
Meszno
Blindischken
1938-1945: Wildwinkel
Błędziski Padingkehmen
1938-1945: Padingen
Będziszewo
*Groß Bludszen/Bludschen
1938-1945: Forsthausen
Bludzie Wiekie Plautzkehmen
1938-1945: Engern (Ostpr.)
Pluszkiejmy
Budweitschen
1938-1945: Elsgrund
Budwiecie Präroszlehnen
1935-1945: Jägersee
Przerośl Gołdapska
*Czarnen
1938-1945: Scharnen
Czarne Reif, Forsthaus
*Eszergallen/Eschergallen
1938-1945: Äschenbruch
Kiepojcie *Rogainen Rogajny
Hirschthal Rominten, Jagdhaus (mit
kaiserl. Schloss u. Hubertuskapelle)
Raduschnoje (Russland)
Katharinenhof Zawiszyn Summowen
1938-1945: Summau
Sumowo
Klein Bludszen/Bludschen
1938-1945: Klein Forsthausen
Bludzie Małe *Staatshausen Stańczyki
Langensee Kociołki Szabojeden/Schabojeden
1938-1945: Sprindberg
Żabojady
*Linnawen
1938-1945: Linnau (Ostpr.)
Linowo Thewelkehmen
1938-1945: Tulkeim
Barcie
*Loyen
1938-1945: Loien
Łoje Upidamischken
1938-1945: Altenzoll
Tuniszki
Malinowen
1938-1945: Mörleinstal
Marlinowo Warlin

Kirchenbücher

Von den Kirchenbuchunterlagen des Kirchspiel Dubeningken aus der Zeit vor 1945 haben sich mehrere Dokumente erhalten. Sie lagern im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin-Kreuzberg[7]:

  • Taufen : 1840 bis 1894
  • Trauungen : 1840 bis 1944
  • Beerdigungen : 1840 bis 1873
  • Konfirmationen : 1837 bis 1870.

Gmina Dubeninki

Allgemeines

Die Landgemeinde Dubeninki liegt im Nordosten des Powiat Gołdapski und umfasst eine Fläche von 205 km², was 26,58 % des gesamten Powiatgebietes ausmacht. 49 % davon werden landwirtschaftlich, 38 % forstwirtschaftlich genutzt.

Lage der Gmina Dubeninki im Powiat Gołdapski

Nachbargemeinden der Gmina Dubeninki sind:

Gemeindegliederung

Amtshaus der Gmina Dubeninki

Zur Landgemeinde Dubeninki gehören 21 Ortsteile (deutsche Namen bis 1945)[8] mit einem Schulzenamt:

  • Dubeninki (Dubeningken, 1938–1945 Dubeningen)
  • Kiekskiejmy (Kögskehmen, 1938–1945 Kecksheim)
  • Kiepojcie (Eschergallen, 1938–1945 Äschenbruch)
  • Lenkupie (Lengkupchen, 1938–1945 Lengenfließ)
  • Linowo (Linnawen, 1938–1945 Linnau)
  • Maciejowięta (Matznorkehmen, 1938–1945 Matztal)

Weitere Ortschaften der Gemeinde sind:

  • Barcie (Thewelkehmen, 1938–1945 Tulkeim)
  • Boczki
  • Bludzie Małe (Klein Bludszen/Bludschen, 1938-1945 Klein Forsthausen)
  • Bludzie Wielkie (Groß Bludszen/Bludschen, 1938–1945 Forsthausen)
  • Kociołki (Kotziolken, 1909–1945 Langensee)
  • Kramnik
  • Łoje (Loyen, 1938–1945 Loien)
  • Łysogóra (Keppurdeggen, 1938–1945 Kühlberg)
  • Markowo
  • Marlinowo (Marlinowen, 1938–1945 Mörleinstal)
  • Meszno (Meschkrupchen, 1938–1945 Meschen)
  • Pobłędzie (Pablindschen, 1938–1945 Zollteich)
  • Przesławki (Präslauken, 1938–1945 Praßlau)
  • Rakówek (Rakowken,1938-1945 Stoltznersdorf)

Verweise

Commons: Category: Dubeninki – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Website der Gemeinde (BIP), Wójt, abgerufen am 3. Februar 2015
  3. Dubeninki - Dubeningken/Dubeningen bei ostpreussen.net
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Dubeningken/Dubeningen
  5. Kreisgemeinschaft Goldap, Kirchen im Kreis Goldap
  6. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band III Dokumente, Göttingen, 1968, Seite 478
  7. Christa Stache, Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil I: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der Union, Berlin, 1992³, Seite 36
  8. Das Genealogische Orts-Verzeichnis