Johannes Mario Simmel
Johannes Mario Simmel (* 7. April 1924 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller. Er wuchs in Österreich und England auf und machte nach der Reifeprüfung (Matura) eine Ausbildung zum Chemieingenieur.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Journalist, Übersetzer und Dolmetscher für die US-Militärregierung. 1947 veröffentlichte er seine erste Novellensammlung. Nach seinem ersten großen Erfolg mit Es muss nicht immer Kaviar sein, widmete er sich vor allem dem Schreiben von Unterhaltungsromanen, die sich aber jeweils mit aktuellen gesellschaftspolitisch relevanten Themen auseinandersetzten wie etwa Gewalt gegen Ausländer, Drogenhandel oder Genmanipulation. In seine Romane ließ er auch immer wieder autobiografische Elemente einfliessen. Der rote Faden durch viele seiner Werke besteht in der Relativierung von Gut und Böse und einem leidenschaftlichen Pazifismus. Zuletzt gehörte er zu den meistgelesenen Autoren im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Werke wurden von Regisseuren wie Alfred Vohrer und Roland Klick verfilmt. Er lebt heute in Zug in der Schweiz und hat sein kreatives Schaffen inzwischen weitgehend eingestellt.
Auszeichnungen
- 1959 Erster Preis beim Dramatikerwettbewerb Mannheim
- 1981 Kulturpreis der deutschen Freimaurer
- 1984 Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
- 1993 Hermann-Kesten-Medaille
- 2005 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Bekannte Werke
- Begegnung im Nebel (Novellen, 1947), ISBN 3-404-10395-5
- Mich wundert, dass ich so fröhlich bin (Roman, 1949), ISBN 3-499-10472-5
- Man lebt nur zweimal (Roman, 1950)
- Der Mörder trinkt keine Milch (Roman, 1950)
- Das geheime Brot (Roman, 1950)
- Ich gestehe alles (Roman, 1952)
- Gott schützt die Liebenden (Roman, 1957)
- Affäre Nina B. (Roman, 1958)
- Der Schulfreund (Drama, 1959), ISBN 3-499-10642-6
- Es muss nicht immer Kaviar sein (Roman, 1960), ISBN 3-426-60131-1
- Bis zur bitteren Neige (Roman, 1962), 3-426-08835-5
- Liebe ist nur ein Wort (Roman, 1963), ISBN 3-426-08836-3
- Lieb Vaterland, magst ruhig sein (Roman, 1965), ISBN 3-426-08892-4
- Alle Menschen werden Brüder (Roman, 1967), ISBN 3-426-00262-0
- Und Jimmy ging zum Regenbogen (Roman, 1970), ISBN 3-426-08851-7
- Der Stoff, aus dem die Träume sind (Roman, 1971), 3-426-00437-2
- Die Antwort kennt nur der Wind (Roman, 1973), ISBN 3-426-08861-4
- Niemand ist eine Insel (Roman, 1975), ISBN 3-426-03150-7
- Hurra, wir leben noch (Roman, 1978), ISBN 3-426-18921-6
- Zweiundzwanzig Zentimeter Zärtlichkeit und andere Geschichten aus dreiunddreißig Jahren 1979
- Wir heißen euch hoffen (Roman, 1980), ISBN 3-426-19027-3
- Bitte, lasst die Blumen leben (Roman, 1983), ISBN 3-426-03147-7
- Die im Dunkeln sieht man nicht (Roman, 1985), ISBN 3-426-01570-6
- Doch mit den Clowns kamen die Tränen (Roman, 1987), ISBN 3-426-19191-1
- Im Frühling singt zum letztenmal die Lerche (Roman, 1990), ISBN 3-426-60089-7
- Auch wenn ich lache, muss ich weinen (Roman, 1993), ISBN 3-426-19296-9
- Träum den unmöglichen Traum (Roman, 1996), ISBN 3-426-60850-2
- Der Mann, der die Mandelbäumchen malte (Roman, 1998), ISBN 3-426-19692-1
- Liebe ist die letzte Brücke (Roman, 1999), ISBN 3-426-61824-9
Filmographie
Drehbücher
- 1951 - Frühling auf dem Eis - Regie: Georg Jacoby (mit Eva Pawlik, Hans Holt und Oskar Sima)
- 1951 - Verträumte Tage - Regie: Emil E. Reinert (mit O. W. Fischer, Axel von Ambesser und Marga Lion) - nach einem Roman von Vicki Baum
- 1951 - Es geschehen noch Wunder - Regie: Willi Forst (mit Hildegard Knef und Willi Forst)
- 1952 - Verlorene Melodie - Regie: Eduard von Borsody (mit Elfie Mayerhofer und Evelyn Künneke)
- 1953 - Tagebuch einer Verliebten - Regie: Josef von Báky (mit Maria Schell und O. W. Fischer)
- 1954 - Der Raub der Sabinerinnen - Regie: Kurt Hoffmann (mit Gustav Knuth, Fita Benkhoff und Paul Hörbiger)
- 1954 - Dieses Lied bleibt bei dir - Regie: Willi Forst (mit Paul Henreid)
- 1954 - Die Hexe - Regie: Gustav Ucicky (mit Karlheinz Böhm, Adrienne Gessner und Attila Hörbiger)
- 1954 - Weg in die Vergangenheit - Regie: Karl Hartl (mit Paula Wessely, Willi Forst, Willy Fritsch, Attila Hörbiger und Josef Meinrad)
- 1955 - Hotel Adlon - Regie: Josef von Báky (mit Werner Hinz und Nadja Tiller)
- 1956 - Liebe, die den Kopf verliert - Regie: Thomas Engel (mit Paul Hubschmid, Winnie Markus, Susi Nicoletti und Nicole Heesters)
- 1957 - Robinson soll nicht sterben - Regie: Josef von Báky (mit Romy Schneider, Horst Buchholz und Erich Ponto)
- 1957 - Noch minderjährig - Regie: Georg Tressler (mit Paula Wessely und Vera Tschechowa)
- 1957 - Nackt - wie Gott sie schuf - Regie: Hans Schoot-Schöbinger (mit Albert Hehn und Birgit Bergen)
- 1958 - Madeleine und der Legionär - Regie: Wolfgang Staudte (mit Hildegard Knef, Bernhard Wicki und Hannes Messemer)
- 1958 - Stefanie - Regie: Josef von Báky (mit Elisabeth Flickenschildt und Mady Rahl)
- 1959 - Marili - Regie: Josef von Báky (mit Sabine Sinjen, Paul Hubschmid und Helmut Lohner)
Filme nach Werken von Johannes Mario Simmel
- 1958 - Nackt, wie Gott sie schuf - Regie: Hans Schott-Schöbinger (mit Ellen Schwiers, Jan Hendriks und Rik Battaglia)
- 1960 - Mein Schulfreund - Regie: Robert Siodmak (mit Heinz Rühmann, Loni von Friedl und Ernst Schröder)
- 1960 - Mit Himbeergeist geht alles besser - Regie: Georg Marischka (mit O. W. Fischer und Marianne Koch)
- 1961 - L'Affaire Nina B. - Regie: Robert Siodmak (mit Nadja Tiller, Pierre Brasseur und Walter Giller)
- 1961 - Es muß nicht immer Kaviar sein - Regie: Géza von Rádvanyi (mit O. W. Fischer, Eva Bartok und Senta Berger)
- 1961 - Diesmal muß es Kaviar sein - Regie: Géza von Rádvanyi (mit O. W. Fischer, Eva Bartok und Senta Berger)
- 1971 - Und Jimmy ging zum Regenbogen - Regie: Alfred Vohrer (mit Alain Noury, Horst Tappert, Horst Frank und Judy Winter)
- 1972 - Der Stoff, aus dem die Träume sind - Regie: Alfred Vohrer (mit Herbert Fleischmann, Edith Heerdegen, Hannelore Elsner und Arno Assmann)
- 1973 - Alle Menschen werden Brüder - Regie: Alfred Vohrer (mit Harald Leipnitz, Doris Kunstmann und Klaus Schwarzkopf)
- 1973 - Gott schützt die Liebenden - Regie: Alfrd Vohrer (mit Harald Leipnitz, Gila von Weitershausen und Andrea Jonasson)
- 1974 - Die Antwort kennt nur der Wind - Regie: Alfred Vohrer (mit Marthe Keller und Karin Dor)
- 1975 - Bis zur bitteren Neige - Regie: Gerd Oswald (mit Maurice Ronet, Suzy Kendall, Susanne Uhlen und Ferdy Mayne)
- 1976 - Lieb Vaterland mags ruhig sein - Regie: Roland Klick (mit Günter Pfitzmann, Rudolf Wessely, Margot Werner und Rolf Zacher)
- 1983 - Die Wilden Fünfziger - Regie: Peter Zadek (mit Juraj Kukura, Boy Gobert, Peter Kern, Christine Kaufmann, Sunnyi Melles, Beatrice Richter, Eva Mattes, Dietrich Mattausch und Hermann Lause)
- 1983 - Mich wundert, dass ich so fröhlich bin - Regie: Michael Kehlmann (mit Karlheinz Hackl, Gertraud Jesserer und Klausjürgen Wussow)
- 1986 - Bitte lasst die Blumen leben - Regie: Duccio Tessari (mit Klausjürgen Wussow, Gerd Böckmann, Hannelore Elsner, Hans Christian Blech und Radost Bokel)
- 1990 - Mit den Clowns kamen die Tränen - Regie: Reinhard Hauff (mit Sunnyi Melles, Hans Christian Blech, Olgierd Lukaszewicz, Yoshi Oida und Ulrich Pleitgen)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Simmel, Johannes Mario |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 7. April 1924 |
GEBURTSORT | Wien |