Miles Davis
Miles Dewey Davis III. (* 26. Mai 1926, Alton, Illinois, † 28. September 1991, Santa Monica) war ein schwarzer US-amerikanischer Jazz-Trompeter.
Miles Davis stammte aus einem vermögenden Elternhaus, der Vater war Zahnarzt. Mit 13 Jahren begann er, Musik zu spielen. Wenig später trat er in Jazz-Lokalen auf. In St. Louis traf er Charlie Parker und Dizzy Gillespie, die ihn für einen Auftritt engagierten. Ihm gefiel die Musik der beiden Jazz-Größen, die sich in dieser Zeit dem Bebop verschrieben hatten. Miles Davis ging nach New York, um dort klassische Musik zu studieren. Abends spielte er aber weiter Jazz in den Klubs. 1945 nahm er seine erste Schallplatte auf. Es folgten Auftritte in den Bands von Parker und Gillespie. Miles und seine virtuose Musik mit der Trompete wurden von der Kritik und den Jazz-Fans begeistert aufgenommen. Miles gründete seine erste Band und veröffentlichte in den 50er Jahren mehrere Schallplatten. In dieser Zeit hatte er aber auch eine Krise, weil er begann Heroin zu nehmen. Es gelang ihm, von der Droge loszukommen. In den folgenden Jahrzehnten spielte er mit den Großen des Jazz. Er entwickelte immer wieder neue Richtungen im Jazz und vermischte verschiedene Stilrichtungen in seiner Musik. So wirkte er für andere Musiker stilbildend.
Um ein Wort über seine Musik zu verlieren:
Sein Umgang mit der Trompete war keineswegs virtuos. Er war und ist bekannt für seine Improvisationen mit wenigen und lang anhaltenden Tönen. Er schaffte so einen großen Kontrast zu den Musikern seiner Zeit besonders im Bebop. Diese Musikrichtung ist bekannt für ihre virtuosen Soli. Ein gutes Beispiel für den Unterschied seiner Soli zu anderen ist die CD Kind of Blue mit John Coltrane und Julian Cannonball Adderley. Dieses Album gilt noch heute als wegweisend für die Geschichte des Jazz. Er war Mitbegründer des sogenannten Cool Jazz. Der späte Miles Davis (80er) zeichnete sich durch harmonisch experimentelle Stücke aus. Seine Formationen waren der Karriere-Startschuss für viele Nachwuchs-Musiker, wie Herbie Hancock, Wayne Shorter, Chick Corea und viele andere. Alles in allem legte Davis konzeptionell immer wieder neue Grundsteine, indem er nie konservativ auf irgendeinem Jazz-Stil beharrte, sondern immer mit der Zeit ging und mit jungen Musikern experimentierte. «Doo-Bop» könnte man sogar als die erste echte Fusion von Jazz und Hip Hop bezeichnen.
Zu beachten ist vor allem auch seine Autobiographie, die Auskünfte über sein Schaffen und Einflüsse gibt.
Diskographie (Auswahl)
Eine komplette Liste der von Miles Davis aufgenommen Alben zu erstellen, ist nicht einfach, da - je nach Blickwinkel - bis zu 150 Aufnahmen aufgezählt werden könnten. Desweiteren werden immer wieder die jeweiligen Aufnahmesessions der Musiker als Neuauflage des Albums herausgegeben. Die Folgende Liste versucht bei besonderen Alben, die aus heutiger Sicht neu entstandene Richtung im Jazz anzugeben. Dabei muss (wie immer) beachtet werden, das bei solchen Unterteilungen und Begrifflichkeiten die Grenzen fliessend sind!
- Birth of the Cool (1949). Cool Jazz
- Walkin' (1954). Bebop
- Round About Midnight (1955)
- Miles Ahead (1957)
- Ascenseur pour l'échafaud (Lift to the scaffold)- Soundtrack (1958) Modaler Jazz
- Porgy and Bess (1958)
- Milestones (1958)
- Sketches of Spain (1959)
- Kind of Blue (1959) Modaler Jazz
- Sorcerer (1962)
- E.S.P. (1965)
- Miles Smiles (1966)
- Filles de Kilimanjaro (1968)
- In a Silent Way (1969). Fusion
- Bitches Brew (1969).
- A Tribute to Jack Johnson (1970)
- Live-Evil (1970)
- The Man with the Horn (1981). Jazz Pop
- You're Under Arrest (1985)
- Tutu (1986)
- Amandla (1989)
- Doo-Bop (1991)
- Miles & Quincy Live at Montreux (1991)
Literatur:
- Davis, Miles und Troupe, Quincy: Miles Davis - die Autobiographie. Heyne, München 2000. ISBN 3453171772.