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María Linares

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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María Linares (* 5. Mai 1970 in Bogotá) ist eine kolumbianische Aktionskünstlerin, die seit 1996 in Deutschland lebt.

Leben und Wirken

Maria Linares studierte bildende Kunst und Philosophie in Bogotá. Es folgten ein Postgraduiertenstudium "Kunst und öffentlicher Raum" an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und "Kunst im Kontext" an der Universität der Künste in Berlin.

Die Kunstprojekte, die María Linares realisiert und kuratiert, zielen weniger auf Besucher von Kunstausstellungen als auf Passanten im Stadtraum, die sie überrascht und in ihre Aktionen miteinbezieht. Dabei strebt sie den Austausch und die aktive Teilnahme von Ausstellungsbesuchern, Raumnutzern und Passanten an. 2004 entwickelte sie für die Biennale der Karibik in der Dominikanischen Republik einen doppelten Sonnenschirm, mit dem die Träger Passanten im Vorbeilaufen Schatten spenden und mit ihnen plaudern konnten. In der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK) spannte sie Hängematten auf und beobachtete die Reaktion der Besucher.[1]

In ihren jüngsten Kunstaktionen provoziert Linares die Zuschauer, indem sie sie mit ihren Vorurteilen konfrontiert. So beschäftigte sie sich 2009 in einem Projekt mit nationalen Stereotypen. Auslöser für die Wahl dieses Themas war ihr eigener Einbürgerungsprozeß. Sie befragte Passanten in Berlin zu den Klischees, die sie mit Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern verbinden. Die Aussagen wurden anschließend von Schauspielern im öffentlichen Raum präsentiert. In einem Video dokumentierte sie anschließend die Inszenierung[1].

Ähnlich ging Linares auch beim Projekt "HIRSCH ROT" vor, das sie zwischen 2010 und 2014 an der Julius-Hirsch-Sportanlage in Berlin-Charlottenburg durchführte. Mit diesem Projekt sollte an den 1943 in Ausschwitz ermordeten deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch erinnert werden. Zunächst führte sie in Zusammenarbeit mit der Ethnologin Dr. Anja Peleikis die Gespräche mit den beiden die Sportanlage nutzenden Fußballteams, der Herrenmannschaft des TuS Makkabi Berlin e.V. und der 1. Herrenmannschaft des SCC e.V. durch. Dabei ging es um die Verbindung zwischen Sport und Politik, um Vorurteile bezüglich der Herkunft und die Person von Julius Hirsch. Ausschnitte aus den Gesprächen wurden anschließend mit Hilfe einer roten LED-Laufschrift im Flur des Sportgebäudes ausgestrahlt. [2]

In Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Angélica Chio initiierte sie das Künstlerkollektiv daily services, an dem heutzutage auch die Künstlerin Rosa Mesa mitwirkt.[3] Zusammen mit Stefan Krüskemper und Kerstin Polzin entwickelte María Linares 2012 die Citizen Art Days in Berlin.[4] Seit 2014 ist María Linares Vorstandsmitglied des bbk (berufsverband bildender Künstler berlin)", dazu gibt es auch einen Link:[5]

Realisierungen und Gruppenprojekte (Auswahl)
  • Seit 2012 Mitinitiatorin der Citizen Art Days, zusammen mit Stefan Krüskemper und Kerstin Polzin (www.CitizenArtDays.de)
  • 2010 »HIRSCH ROT«, Kunst am Bau, Realisierung, Sportanlage Julius Hirsch, Berlin
  • Seit 1999 Künstlerkollektiv daily services (www.dailyservices.net), in Zusamenarbeit mit der mexikanischen Künstlerin Angélica Chio, seit 2003 in wechselnden Zusammensetzungen.
Ausstellungen (Auswahl)
  • 2011 Creative Time „Living as Form“, New York, U.S.A
  • 2009 Zeigen. An audio tour through Berlin by Karin Sander, Temporäre Kunsthalle, Berlin, Deutschland
  • 2009 7° Bienal do Mercosul - Projetáveis, Porto Alegre, Brasil
  • 2008 »¡Urgente! 41 Salón Nacional de Artistas« Cali, Kolumbien
  • 2004 Trans/Migrations: Graphics as Contemporary Art. San Juan Poly/Graphic Triennial: Latin America and the Caribbean. San Juan, Puerto Rico
  • 2003 V Bienal del Caribe. Museo de Arte Moderno. Santo Domingo, Dominikanische Republik
  • 2002 »XI Muestra Internacional de Performance, 'fuera de campo', X-Teresa arte alternativo«, Mexico Stadt, Mexico
  • 2002 „Mexican Contemporary Art Creation“, MexArtFest, Umeda Sky Gallery, Osaka, Japan
  • 2002 „Día del mar/by the sea“, Community Day, P.S.1 Contemporary Art Center, New York, U.S.A
  • 2001 „Wegziehen“. Frauen Museum Bonn, Deutschland

Einzelnachweise

  1. a b tagesspiegel.de, Wie die Künstlerin María Linares Passanten provoziert
  2. http://www.marialinares.com/projects_ml.php?image=2
  3. http://www.dailyservices.net/
  4. http://www.marialinares.com/projects_ml.php?image=1
  5. bbk-berlin.de, Die Vorstandsmitglieder des bbk berlin: