Benutzer:Arnis/Werkstatt
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Still ruht der See...
Neuformulierung: Bildende Kunst
Der Begriff Bildende Kunst hat sich seit dem frühen 19.Jh. im deutschen Sprachraum als Sammelbegriff für die visuell gestaltenden Künste eingebürgert. Im Deutschen wird Bildende Kunst anders als im Französischen (les Beaux-arts) oder im Italienischen (le belle arti) unterschieden von den darstellenden Künsten (Theater, Tanz, Filmkunst) und der Literatur sowie der Musik, wobei es zunehmend Übergänge gibt.
Zur Bildenden Kunst zählten ursprünglich die Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Grafik sowie das Kunstgewerbe, das wiederum auch als angewandte Kunst bezeichnet wird. In Folge der Entwicklung neuer Medien und der fortschreitenden Ausweitung des Kunstbegriffes im 20. Jh. wird der Begriff Bildende Kunst heute sehr viel weiter gefaßt und ist im Einzelfall nicht mehr eindeutig von anderen Kunstformen abzugrenzen.
MUSS LEIDER PASSEN: HABE ZUVIEL ZU TUN... Ich muß die angekündigte Überarbeitung leider fallen lassen. Ich hoffe, jemand anderes erbarmt sich. --Arnis 21:24, 25. Dez 2005 (CET)
== geschichtliche Eckpunkte == (gibt es einen besseren Ausdruck?)
Bildhafte Darstellungen von Menschen und Tieren wurden schon in frühen Perioden menschlicher Lebensgemeinschaften zu kultischen Zwecken angefertigt. Aus der Altsteinzeit sind Skulpturen wie der Löwenmensch erhalten, die mit einem Alter von 30.000 bis 40.000 Jahren die bislang ältesten bekannten Kunstwerke darstellen. Älteste Zeugnisse der Malerei sind Höhlenmalereien mit Tierdarstellungen aus der letzten Eiszeit bzw. dem Jungpaläolithikum. Die Jadszenen dieser Wandmalereien dienten vermutlich keinem Schmuckbedürfnis sondern sollten als Jadzauber das für den Menschen lebensnotwendige Tier bannen. Unter den Skulpturenfunden überwiegen Frauendarstellungen als Fruchtbarkeitssymbole. 2004 wurde in Hohle Fels im Achtal ein steinerner Phallus (ca. 28.000 Jahre alt) gefunden, eine der wenigen Darstellungen des männlichen Sexualorganes. Gebrauchsspuren an diesem Objekt werden von Wissenschaftlern dahingehend gedeutet, daß dieser Phallus sowohl eine rituelle Bedeutung besessen haben könnte als auch als Werkzeug oder zur sexuellen Stimulation gedient habe.
Aus den Hochkulturen der Bronzezeit sind überwiegend Reste von Bauwerken, Klein- und Monumentalplastiken, sowie Tonsiegel und kunsthandwerkliche Arbeiten erhalten, die frühgeschichtliche Malerei ist nur als ägyptische Funeralkunst gut dokumentiert, sonst nur in Bruchstücken erhalten. Im Gegensatz zur späteren hellenistischen Malerei sind Fresken sowohl der minoisch-kretischen wie der etruskischen Kultur erhalten. Die Künstler dieser Kulturen wurden vermutlich als Handwerker betrachtet, gleichwohl waren sie stark umworben, bzw. wurden als Kriegsgefangene sofort wieder in ihrem Beruf beschäftigt. Der Geniekult um hervorrragende Künstler ist eine Entwicklung der griechischen Antike, aus der auch die ersten Signaturen erhalten sind. In der römischen Kunst wurden die Leistungen der bildenden Künstler dann wieder geringer geschätzt zugunsten einer Höherbewertung der Schriftsteller.
...weitere geschichtliche Entwicklung in sehr groben Zügen bis 19.JH
>> Neue Medien, Ausweitung des Kunstbegriffs, Folgen für die Verwendung des Begriffs
>> Wesentliche Schlagworte zum Vertiefen
Umformulierung Environment:
Das Environment (englisch environment = das Umgebensein, Umgebung; französisch environ = um, herum, Umgebung) ist ein in den späten 1950er Jahren ursprünglich aus dem amerikanischen Englisch entlehnter Begriff für künstlerische Arbeiten, die sich mit der Beziehung zwischen künstlerischem Objekt und Umgebung auseinandersetzen. Hierbei kann die Umgebung selbst zum Teil des Kunstwerkes werden.
Entwicklung
Die gedanklichen Grundlagen zu einer von Künstlern im 20. Jh. immer wieder angestrebten angestrebten Überwindung der Trennung zwischen Kunst und Leben sind schon im Dadaismus und Surrealismus gelegt. Im Dadaistischen Manifest formulierte Richard Huelsenbeck 1919 u.a.: "Das Leben erscheint als ein simultanes Gewirr von Geräuschen , Farben und geistigen Rythmen, das (....) in seiner gesamten brutalen Realität übernommen wird." Parallel stellte Marcel Duchamp 1915 in New York ein Pissoir als Kunstwerk aus, die Fontäne. Eine industriell gefertigter Gegenstand (Ready-mades) wurde zum Kunstwerk deklariert.
Der Begriff Environment tauchte in den USA Ende der 1950er Jahre im Umfeld der Künstler der Pop Art und des Happenings auf. George Segals nannte seine weißen Gispfiguren in einer angedeuteten Umgebung "enironmental sculptures". Claes Oldenburg wurde bekannt mit seinen überdimensionierten Nachbildungen von Eßwaren aus "the store". Edward Kienholz und Duane Hanson provozierten durch einen Hyperrealismus ihrer Figuren, wobei Kienholz als Environment isolierte begehbare Szenerien schuf, Hanson hingegen menschliche Figuren (z.B Frau mit Einkaufswagen, 1970) isoliert aus dem urspünglichen Environment unvermittelt in die Raumsituation eines Museums oder einer Galerie stellte.
Eine zweiter Weg des Entstehens von Environments wurde von den parallel arbeitenden Künstlern des Happenings geschaffen. Allan Kaprow, der 1959 den Begriff des Happenings prägte, war vermutlich der erste Künstler, der einen Prozess statt eines Objektes in den Vordergrund stellte. Die Übrigbleibsel der Happening-Aktionen wurden dann zu einem Environment gruppiert und traditionell ausgestellt. 1962 entstand dann in Europa die Fluxus-Bewegung, die ihre Environments etwas planvoller, da ohne Publikumsbeteiligung, schuf und mit Musik und Darbietungen anreicherte. (s.a. George Macunias, Wolf Vostell und Nam June Paik.
In den 1960er und 1970er Jahren bildete sich schließlich v.a. in Europa der Begriff der [[Installation (Kunst)|Installation] für ebenfalls raumgreifende Arbeiten heraus. Die Künstler, wie Joseph Beuys, deren Arbeiten mit diesem Begriff bezeichnet werden, arbeiten von einem von den Environment-Künstlern unterschiedenen künstlerischen Ansatz aus. Während bei den Environments die Auseinandersetzung mit der Alltags- und Warenwelt eine zentrale Rolle spielt, spielen für die Installations-Künstler gedankliche und spirituelle Bezüge hinter den dinglichen Elementen ihrer Installationen eine größere Rolle.
weitere Beispiele (aus dem Umfeld des Happenings - alle 1969)
- Jannis Kounellis brachte 12 Pferde in eine römische Galerie in der Via del Paradiso. Eine mögliche Interpretation wäre, dass hier eine provokante Assoziation (Kunstgalerie = Stall) suggeriert werden soll. In diesem Fall wäre der Raum dann ein integraler Bestandteil des Kunstwerks.
- Ulrich Herzog und Günter Saree luden an einem Sonntagmorgen 5 Tonnen Altpapier in der Münchner Schackstraße ab. Auch hier ist der Ort (das Siegestor) nicht beliebig, sondern soll einen Teil der Aussage transportieren.
- Wolf Vostell goss vor einer Kölner Galerie in der Domstraße seinen Opel Kapitän mit Stahlbeton aus und nannte die Aktion „Situation Ruhender Verkehr“. Erneut würde das Objekt alleine, also ohne Bezug zur Örtlichkeit Innenstadt bzw. Verkehrsraum, nicht dieselbe Botschaft vermitteln.
Quellen
Literatur
Heinz Ohff: Galerie der Neuen Künste, Revolution ohne Programm. 1971, Bertelsmann-Kunstverlag. Peter Sager, Neue Formen des Realismus, 1973, Verlag DuMont Schauberg, Köln. Otto Kammerlohr, Epochen der Kunst Bd. 4, 1989, R. Oldenbourg Verlag, München.