Charles Edward Stuart

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Bonnie Prince Charlie

Prinz Charles Edward Stuart ist wohl die abenteuerlichste und romantischste Figur in der schottischen Geschichtserzählung. Kein anderer britischer Herrscher, vielleicht mit Ausnahme von König Artus, wurde so idealisiert. Hinzu kommt, dass er, wenn auch nur für wenige Wochen, der letzte schottische Regent war, den das Land anerkannte.

Charles Edward Louis Philip Casimir Stuart (* 31. Dezember 1720 in Rom, Italien; † 31. Januar 1788 ebenda) war der Sohn von James Francis Edward Stuart und im Exil lebender Thronanwärter auf den Thron Großbritanniens und Irlands, allgemein als Bonnie Prince Charlie bekannt.Unterrichtet wurde er von schottischen Privatlehrern und entwickelte mit zunehmendem Alter eine charmante Art und Überzeugungskraft, die ihm später beim sammeln seiner Anhänger. In seiner Jugend lernte er das Wichtigste: die Liebe zu Schottland und die Überzeugung, dass er später einmal der rechtmäßige Herrscher dieses Landes sein würde. Diese Überzeugung wollte er verwirklichen, als er am 22 . Juni 1745 von Nantes (Frankreich) aus mit den zwei Schiffen, der „La Doutelle“ und der „Elisabeth“ in See stach. Sobald er schottischen Boden betreten hatte, begann er Anhänger für seine politischen Ziele zu sammeln. Er zog wochenlang durchs Land, redete mit Clanoberhäuptern und überzeugte sie vom Erfolg einer weiteren Revolution gegen die englische Fremdherrschaft. Am 19. August 1745 hatte er bereits eine kleine Armee, mit der er nach Süden zog, um London zu erobern. Auf dem Weg durch Schottland schlossen sich ihm weitere Clans an. Prinz Charles Edward schlug mit 2500 Mann einen Teil der englischen Armee. Als er am 4. Dezember die Stadt Derby, ca. 190 km nördlich von London erreichte, machte er einen entscheidenden Fehler: er befahl den Rückzug. Bonnie Prinz Charlie ging mit seiner Armee wieder zurück nach Schottland und schlug bei Falkirk einen Teil der Armee Cumberlands. Beide Armeen sammelten frische Truppen, während die Schotten nach Inverness gingen und am 18. Februar 1746 ihr Quatier aufschlugen. Am 16. April 1746, um ca. 12:00 Uhr mittags war es endlich soweit. Eine schottische Armee von 5000 Mann stand 9000 englischen Soldaten gegenüber. Sie standen auf dem Hochmoor von Culloden bei Inverness, um die wohl grausamste und blutigste Schlacht der gesamten schottischen Geschichte zu schlagen.

Er hatte die zweite Revolution der Jakobiten in England und Schottland im Jahre 1745 in Gang gebracht. Er hatte viele verbündete Hochlandschotten und anfangs auch Erfolg. Er siegte 1745 in der Schlacht bei Prestonpans und Anfang 1746 erneut in der Schlacht von Falkirk gegen britische Regierungstruppen, wurde jedoch schließlich am 16. April 1746 in der Schlacht bei Culloden vernichtend geschlagen. Hier standen etwa 5000 schlecht bewaffnete Hochlandschotten rund 8000 gut ausgebildeten englischen und schottischen Soldaten gegenüber, da nur ein Teil der Highlander Bonnie Prince Charlie unterstützte, die Schlacht dauerte 40 Minuten.

Der Prinz entkam. Auf seiner Flucht irrte er fünf Monate lang kreuz und quer durch das Hochland und über die Inseln. Trotz der Belohnung von £30.000, die auf seinen Kopf ausgesetzt war, half die Bevölkerung ihm während seiner Flucht, denn sie war dem alten Königshaus noch immer treu ergeben. Er wurde versteckt und entkam mit Hilfe der im Hochland auch heute noch als Heldin gefeierten Flora MacDonald in Frauenkleidern. Als Zofe Betty Burke verkleidet, ruderte er zusammen mit Flora in einer abenteuerlichen Fahrt über das Meer zu der Insel Skye. Am 20. September 1746 schaffte Bonnie Prince Charlie es schließlich, sich heimlich im Gebiet von Moidart, wo seine Expedition etwas über ein Jahr zuvor begonnen hatte, einzuschiffen und nach Frankreich zu segeln.

1772 heiratete er Prinzessin Luise von Stolberg-Gedern, die Ehe blieb kinderlos. Mit seiner Mätresse Clementina Walkinshaw hatte er die Tochter Charlotte, die er 1783 legitimierte.