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Bahnhof Wilhelmshaven

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Wappen Karte
Wappen der Kreisfreien Stadt Wilhelmshaven Lage der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Kreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: ca. 2 m ü. NN
Fläche: 103,51 km²
Einwohner: 84.059 (28. Februar 2005)
Bevölkerungsdichte: 812 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 26351 - 26389 (alt: 2940)
Vorwahl: 04421
Kfz-Kennzeichen: WHV
Gemeindeschlüssel: 03 4 05 000
Gliederung des
Stadtgebiets:
27 Stadtteile, darunter
1 Ortschaft mit Ortsrat
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathaus
26380 Wilhelmshaven
Website: www.wilhelmshaven.de
E-Mail-Adresse: info@stadt.wilhelmshaven.de
Politik
Oberbürgermeister: Eberhard Menzel(SPD)

Wilhelmshaven ist eine Stadt in Nordwestdeutschland. Mit 84.059 Einwohnern ist sie die größte Mittelstadt und eines der Oberzentren des Bundeslandes Niedersachsen.

Bedeutung

Die kreisfreie Stadt am Jadebusen hat traditionell große Bedeutung als Marinehafen der Bundeswehr. Außerdem gibt es von Wilhelmshaven eine eingeschränkte Fährverbindung nach Helgoland.

Wissenschaftliche Einrichtungen

Ferner befinden sich in Wilhelmshaven eine Fachhochschule Wilhelmshaven, die Teil der Fachhochschule Ostfriesland-Oldenburg-Wilhelmshaven ist, das Senckenberg-Institut für Meeresgeologie und -biologie, ein Institut für Vogelforschung, das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung, die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer sowie das Forschungszentrum Terramare.

Einwohnerzahl

Die Einwohnerzahl der Stadt Wilhelmshaven überschritt ca. 1937 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis in die 1970er Jahr lag die Einwohnerzahl noch über 100.000. Sie sank dann aufgrund zahlreicher Firmenschließungen, insbesondere des Niedergangs des Olympia-Schreibmaschinenwerkes und Verkleinerung des Bundeswehrstandortes stark ab. Sie liegt nunmehr bei rund 84.000.

Geografie

Nächst größere Städte sind Bremerhaven, ca. 30 km östlich, Oldenburg, ca. 50 km südlich und Bremen, ca. 105 km südöstlich Wilhelmshavens. Wilhelmshaven (umgangssprachlich auch Schlicktau (Schlicktown) in Anlehnung an das chinesische Tsingtao genannt) liegt eingebettet in die Marschlandschaft am Westufer des Jadebusens, unmittelbar hinter dem Seedeich an der Nordsee und der sogenannten Waterkant. Das Stadtgebiet bildet den östlichen Teil der ostfriesischen Halbinsel zwischen Dollart und Jade. Die Stadt grenzt im Osten und Süden an die Nordsee. Im Westen grenzen die Gemeinden Sande und Schortens, im Norden die Gemeinde Wangerland an. Alle drei Nachbargemeinden gehören zum Landkreis Friesland. Die Wattgebiete in der Küstenregion bei Wilhelmshaven gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Wilhelmshavens ist für statistische Zwecke in insgesamt 27 Stadtteile eingeteilt. Der erst 1972 eingemeindete Stadtteil Sengwarden ist zugleich Ortschaft im Sinne von § 55 der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO). Für diese Ortschaft gibt es einen von der Bevölkerung gewählten Ortsrat, der aus 13 Mitgliedern besteht. Dieser wählt aus seiner Mitte einen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden. Der Ortsrat ist zu allen wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Die 27 Stadtteile Wilhelmshavens:

Bant, Innenstadt (City, Innenstadt-Nord, Hansaviertel, Innenstadt-West), Südstadt, Tonndeich, Heppens, Inselviertel, Villenviertel, Pädagogenviertel, Siebethsburg, Europaviertel, Wiesenhof, Aldenburg, Stadtparkkolonie, Neuengroden, Maadebogen, Altengroden-Süd, Altengroden-Nord, Ebkeriege, Schaar, Langewerth/Rundum, Himmelreich-Coldewei, Rüstersiel, Fedderwardergroden, Voslapp, Fedderwarden, Sengwarden und übrige Stadtgebiete.

Geschichte

Wilhelmshaven um 1888

Das Gebiet der heutigen Stadt Wilhelmshaven wurde von Friesen besiedelt. Durch den so genannten "Jade-Vertrag" vom 20. Juli 1853 kaufte der Staat Preußen vom Großherzogtum Oldenburg ein 313 ha großes Gebiet am Jadebusen zwecks Bau eines Stützpunkts für die Preußische Marine an der Nordsee. Der Vertrag wurde am 23. November 1854 umgesetzt und ab 1856 erfolgte der Bau des Hafens, dem sich alsbald auch eine kleine Siedlung anschloss. Ursprünglich sollte der während der Bauzeit als "Hafen Heppens" bezeichnete Hafen "Zollern am Meer" heißen. Am 17. Juni 1869 erhielt der Hafen dann aber in Anwesenheit von König Wilhelm I. von Preußen den offiziellen Namen Wilhelmshaven. Die Schreibweise v wurde der üblichen norddeutschen Form (siehe auch Bremerhaven und Cuxhaven) angeglichen. Gleichzeitig erfolgte die Grundsteinlegung der Christuskirche, als Garnisonskirche die heutige Hauptkirche der Stadt.

1871 wurde Wilhelmshaven, wie auch Kiel, Reichskriegshafen. 1873 erhielt die junge Siedlung die Stadtrechte, blieb aber rechtlich zunächst noch eine Landgemeinde. In der Nachbarschaft Wilhelmshavens entstand ab 1879 die Gemeinde Bant. Der Hafen wurde 1900 großzügig erweitert. 1902 wurden die Gemeinden Bant, Heppens und Neuende zum Amtsverband Rüstringen zusammen geschlossen, ehe diese Gemeinden ab 1. Mai 1911 eine einheitliche Stadt bildeten. Die beiden Städte, Wilhelmshaven und Rüstringen, hatten 1916 bereits mehr als 80.000 Einwohner.

1918 begann die deutsche Novemberrevolution durch einen Matrosenaufstand.

Am 1. April 1919 wurde Wilhelmshaven eine kreisfreie Stadt, nachdem sie bis dahin zum Amt bzw. Landkreis Wittmund gehört hatte.

Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven zum 1. April 1937 mit der oldenburgischen Stadt Rüstringen zur neuen Stadt Wilhelmshaven vereinigt. Damals gab es Planungen zur Stadt der 400 000. 1938 wurde das Stadtgebiet um einige Gebiete der benachbarten, 1933 gebildeten Gemeinde Kniphausen vergrößert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bausubstanz der Stadt stark zerstört. Die vergleichsweise geringe Zahl an Luftkriegstoten (435) war den vielen Luftschutzbunkern zu verdanken, welche überall im Stadtgebiet errichtet wurden. 140.000 Flüchtlinge bevölkerten anschließend die Stadt.

Mit der deutschen Wiederbewaffnung wurde Wilhelmshaven 1956 wieder Marinehafen und ist heute der einzige Stützpunkt der Deutschen Marine an der Nordsee.

Am 1. Juli 1972 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Sengwarden mit ihren zugehörigen Ortsteilen bzw. Wohnplätzen, darunter Fedderwarden. Damit erreichte das Stadtgebiet Wilhelmshavens seine heutige Ausdehnung.

Siehe auch Deutsche Marine (Geschichte)


Eingemeindungen

Wilhelmshaven wurde am 1. April 1873 offiziell zur Stadt erhoben, wenngleich die Siedlung rechtlich zunächst noch eine Landgemeinde war. Damals gehörte sie zum Amt Wittmund, aus dem 1885 der Landkreis Wittmund innerhalb des Regierungsbezirks Aurich der preußischen Provinz Hannover hervorging. Am 1. April 1919 schied Wilhelmshaven aus dem Landkreis Wittmund aus und wurde eine kreisfreie Stadt.

Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde zum 1. April 1937 die Stadt Rüstringen eingemeindet und die gesamte Stadt Wilhelmshaven dem Land Oldenburg angegliedert. Sie blieb eine kreisfreie Stadt. Rüstringen war erst am 1. Mai 1911 durch Vereinigung der Gemeinden Bant, Heppens und Neuende, die damals zum Amt Jever des Landes Oldenburg gehörten, gebildet worden.

1938 wurde das Stadtgebiet Wilhelmshavens vergrößert. Es wurden folgende Teile der Siedlungen Accum, Fedderwarden und Sengwarden, die zur 1933 gebildeten Gemeinde Kniphausen gehörten, eingegliedert: Langewerth, Accumersiel, Rundum, Fegefeuer, Hölle, Hohewerth, Burg Kniphausen, Oyensburg, Groß-Frankreich, Schilldeich, Steindamm, Schnapp, Mitteldeich, Coldewei, Himmelreich, Kniphausersiel, Fedderwardergroden und Voslapp.

Bei der Gemeinde Kniphausen verblieben noch die Bauerschaften Accum, Aldenburg, Anzetel, Bohnenburg, Breddewarden, Coldewei, Fedderwarden, Inhausersiel, Langewerth, Moorhausen, Moorsum-Stummeldorf, Nord Sillenstede (westlicher Teil), Nord Sillenstede (östlicher Teil), Sengwarden, Sillenstede, Süd Sillenstede Nord, Süd Sillenstede Süd, Steindamm, Utters, Wehlens und Westerhausen, die ab 1948 die Gemeinde Sengwarden bildeten. Diese wurde am 1. Juli 1972 ebenfalls nach Wilhelmshaven eingegliedert. Damit erreichte das Stadtgebiet Wilhelmshavens seine heutige Ausdehnung.

Tabellarische Darstellung der Entwicklung Wilhelmshavens
Jahr Wilhelmshaven Bant Heppens Neuende
1873 Gründung der Stadt
Wilhelmshavens
Bant Heppens Neuende
1911 Wilhelmshaven Zusammenschluss zur Stadt Rüstringen
1937 Vereinigung zur neuen Stadt Wilhelmshaven
1938 Vergrößerung durch Teile der Gemeinde Kniphausen
1972 Eingliederung der Gemeinden Sengwarden und Fedderwarden

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
1860 963
1870 6.000
1. Dezember 1875 ¹ 10.158
1. Dezember 1890 ¹ 15.471
1. Dezember 1900 ¹ 22.571
1. Dezember 1910 ¹ 35.044
8. Oktober 1919 ¹ 29.111
16. Juni 1925 ¹ 25.403
16. Juni 1933 ¹ 28.016
17. Mai 1939 ¹ 113.686
13. September 1950 ¹ 101.229
6. Juni 1961 ¹ 100.197
31. Dezember 1970 103.000
30. Juni 1975 104.000
30. Juni 1980 99.300
30. Juni 1985 96.700
1. Januar 1989 89.892
30. Juni 1997 89.500
30. Juni 2003 84.688
31. Dezember 2004 84.118
24. November 2005 83.765

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Das Gebiet der heutigen Stadt Wilhelmshaven gehörte anfangs zum Gebiet des Erzbistums Bremen bzw. zum Archidiakonat Rüstringen. Unter Maria von Jever konnte die Reformation Einzug halten. So wurde in Neuende 1525 und in Heppens 1532 die erste evangelische Predigt gehalten. Danach war das Gebiet über viele Jahrhunderte vorwiegend protestantisch. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. Mit dem Übergang an das Herzogtum bzw. Großherzogtum Oldenburg kam das heutige Wilhelmshavener Stadtgebiet zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, deren Verwaltung, das Konsistorium bzw. der Oberkirchenrat, sich in Oldenburg befindet. Nach Gründung der Stadt Wilhelmshaven im Jahre 1873 wurde wenige Jahre später 1882 auch eine eigene evangelische Kirchengemeinde gegründet. Diese Gemeinde konnte am 19. Juli 1883 ihren ersten "zivilen" Gottesdienst in der Garnisonkirche, der heutigen Christus- und Garnisonkirche abhalten, nachdem diese Kirche zunächst nur für die Marineangehörigen des Hafens erbaut worden war. Noch im gleichen Jahre erhielt die Gemeinde einen eigenen Kirchenvorstand und zum 1. Januar 1886 wurde sie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers angeschlossen, zumal die Stadt Wilhelmshaven seinerzeit zur preußischen Provinz Hannover gehörte. Die Protestanten in den benachbarten, seinerzeit noch nicht zu Wilhelmshaven gehörigen Gemeinden, waren weiterhin Glieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.

Zwischen 1898 und 1901 wurde für die junge evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Wilhelmshaven eine eigene Kirche, die Christuskirche (Ecke Peterstraße/Adalbertstraße) errichtet. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg 1941 zerstört und danach nicht mehr aufgebaut. Die ebenfalls beschädigte Garnisonkirche wurde jedoch nach dem Krieg wieder aufgebaut. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Wilhelmshaven erwarb 1959 die Kirche vom Bund und nannte sie in Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven um. Mit dem Doppelnamen soll die Tradition der "alten" im Krieg zerstörten Christuskirche wachgehalten werden. Nachdem die Stadt Wilhelmshaven 1937 dem Land Oldenburg zugeordnet worden war, gehörte somit auch die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Wilhelmshaven - wie bereits alle anderen Kirchengemeinden der Stadt - zur oldenburgischen Landeskirche. Wilhelmshaven wurde Sitz eines Kirchenkreises, zu dem heute alle Kirchengemeinden der Stadt gehören, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt. Der Kirchenkreis Wilhelmshaven umfasst jedoch auch einige Gemeinden, die nicht zur Stadt Wilhelmshaven gehören (z.B. Jever, Schortens).

Da nach Wilhelmshaven von Anfang an auch von katholischen Marineangehörigen zuzogen, gab es für diese ab 1886 in der Garnisonskirche die erste Heilige Messe. Bereits 1878 / 79 wurde jedoch für die Katholiken des gesamten Jaderaumes an der Ansgaristraße eine Marien-Kirche erbaut, die im Zweiten Weltkrieg allerdings zerstört und danach in moderner Bauweise wieder errichtet wurde. Eine weitere ältere katholische Kirche ist St. Willehad, die 1911 erbaut wurde. Die Katholiken der Stadt Wilhelmshaven gehörten anfangs zum Dekanat Oldenburg, das seinerzeit für den gesamten nördlichen Teil des Landes Oldenburg, einschließlich der damals noch preußischen Stadt Wilhelmshaven zuständig war. Das Dekanat Oldenburg gehörte zum Bischöflichen Münsterschen Offizialat Oldenburg mit Sitz in Vechta. Dieses Offizialat als Teil des Bistums Münster wurde 1831 gegründet, nachdem die Bildung eines eigenen katholischen Bistums für das Land Oldenburg in Vechta gescheitert war. Durch Zuzug weiterer Katholiken, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Neueinteilung der Dekanate des Bistums Münster erforderlich. So wurde 1954 Wilhelmshaven Sitz eines eigenen Dekanats, zu dem heute alle Pfarrgemeinden der Stadt gehören. Dieses Dekanat gehört - wie das ehemals zuständige Dekanat Oldenburg - ebenfalls zum Offizialat Oldenburg des Bistums Münster.

(Siehe auch Website der Kirchen in Wilhelmshaven und: St. Stephanus Fedderwarden)

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch verschiedene Freikirchen in Wilhelmshaven, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Evangelisch-Methodistische Kirche (Methodisten), eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten und eine Freie Evangelische Gemeinde (FeG).

Darüber hinaus sind auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen"), die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas vertreten.

Politik

Die Verwaltung der jungen Siedlung beim Marinehafen Heppens oblag zunächst der preußischen Admiralität. Gemäß Statut vom 4. August 1873 wurde Wilhelmshaven zur Stadt erklärt und erhielt dadurch auch einen eigenen Bürgermeister. Mit der Kreisfreiheit 1919 erhielt dieser den Titel Oberbürgermeister. Neben dem Bürgermeister gab es einen vom Volk gewählten Rat.

Während des Zeit des Dritten Reiches wurde das Stadtoberhaupt Wilhelmshavens von der NSDAP eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 2002 wurde in Wilhelmshaven die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben, nachdem die Amtszeit von Oberstadtdirektor Arno Scheiber geendet hatte. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister von Wilhelmshaven seit Gründung der Stadt

Oberstadtdirektoren von Wilhelmshaven

Wappen

Das Wappen der Stadt Wilhelmshaven zeigt in Gold einen rot gekleideten Friesen ohne Kopfbedeckung mit geschwungenem Rundschild und erhobenem Speer. Die Stadtflagge ist rot-gold.

Das Wappen entstammt dem mittelalterlichen Siegelbild des Rüstringer Landes und wurde von der Stadt Wilhelmshaven 1949 angenommen bzw. vom Innenministerium Niedersachsen genehmigt. Zuvor hatte die Stadt ein anderes Wappen, das in Blau einen goldenen Anker, belegt mit zwei gekreuzten Schwertern zeigt. In der Mitte ein goldener Schild mit dem schwarzen Preußen-Adler. Dieses Wappen war bis 1939 im Gebrauch. Danach führte die Stadt für 10 Jahre ein Wappen, das gespalten von Blau und Silber, vorne ein senkrechtes silbernes Schwert, hinten vier blaue Wellenbalken zeigte.

Städtepartnerschaften

Wilhelmshaven unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Ökonomischer Schwerpunkt in Wilhelmshaven ist die Hafenwirtschaft. Mit einer Fahrwassertiefe von 20m in der Jade ist Wilhelmshaven Deutschlands einziger Tiefwasserhafen. Wichtigstes Hafenprojekt ist der Bau des JadeWeserPorts, eines neuen Hafens für Containerschiffe, die aufgrund ihres Tiefgangs nicht die Häfen an Weser und Elbe anlaufen können. Das Planfeststellungsverfahren für dieses Projekt steht kurz vor dem Abschluss. Der Bau des Hafens soll noch 2005 beginnen, die ersten Schiffe sollen 2009/10 abgefertigt werden.

Neben seinem Status als Universalhafen (Schüttgut, Projektladung, Container, Schrott, Lebensmittel) ist der Seehafen mit seinen Umschlagbrücken für Rohöl und Mineralölprodukte, einer Raffinerie, Kohleumschlag und einem Kohlekraftwerk als Umschlagplatz für die Energieversorgung Deutschlands von großer Bedeutung. In Wilhelmshaven und Umgebung gibt es eine Anzahl von Kavernen, in denen die gesetzlich vorgeschriebenen Erdölreserven Deutschlands gelagert werden. Pipelines verbinden Wilhelmshaven mit Hamburg und der Raffinerie in Wesseling bei Köln.

Ein weiteres Standbein der Wirtschaft ist die Chlorelektrolyse auf dem Voslapper Groden, begünstigt durch den Hafen, Rohölumschlag und die Salzvorkommen der Kavernen. Planungen, den Chemiestandort am tiefen Jadefahrwasser zu erweitern, sollen bis 2008 realisiert werden. Dazu gehört auch der geplante Anschluss an das Ethen-Pipelinesystem nach Nordrhein-Westfalen und in die Elbe-Region.

Neben der privaten Wirtschaft ist die Bundeswehr als öffentlicher Arbeit- und Auftraggeber ein wichtiger Wirtschaftfaktor in Wilhelmshaven. Außer dem Marinearsenal, dem Marinestützpunkt mit den dort beheimateten Schiffen, dem Kommando Marineführungssysteme und dem neuen Logistikzentrum der Bundeswehr gibt es eine Anzahl kleinerer Dienststellen und Kommandos, die wichtige Auftraggeber für die Wilhelmshavener Wirtschaft sind. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Soldaten und zivilen Beschäftigten der Bundeswehr in den nächsten Jahren bei 8.000 bis 8.500 etwa konstant bleiben wird, so dass statistisch jeder 10. Einwohner dort beschäftigt sein wird.

Verkehr

In Wilhelmshaven beginnt die Bundesautobahn A29 in Richtung Süden, die über Oldenburg (Oldb) zum Autobahndreieck Ahlhorner Heide (Anschluss an die A1 Dortmund-Bremen) führt. Ferner führt die Bundesstraße B210 in westliche Richtung über Jever und Aurich nach Emden.

Der Wilhelmshavener Hauptbahnhof führt eine Bahnlinie nach Oldenburg-Osnabrück (KBS 392) und eine weitere über Jever und Wittmund nach Esens (KBS 393). Beide Strecken werden im Stundentakt von der NordWestBahn bedient. Darüber hinaus verkehren einzelne Direktzüge zwischen Wilhelmshaven und Bremen. Die Strecke Wilhelmshaven - Oldenburg, sowie die Strecke Wilhelmshaven - Esens ist nicht mit Oberleitungen ausgestattet. Eine Elektrifizierung ist mit Bau des JadeWeserPorts geplant. Die Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven soll in Zukunft evtl. zweigleisig ausgebaut werden. Der jetzige Zustand der Strecke resultiert aus den Folgen des Krieges. Vor dem Krieg war die Strecke durchgehend zweigleisig.

Auf dem Wasserweg kann man per Sportboot über den Ems-Jade-Kanal von Wilhelmshaven aus auch die ostfriesischen Städte Aurich und Emden erreichen.

Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen 6 innerstädische Buslinien der Stadtwerke Wilhelmshaven - Verkehrsbetriebe. Weitere regionale Anbindungen zum Beispiel nach Jever oder Aurich werden im Auftrag des Weser-Ems-Bus Verkehrsbertiebs übernommen. Der innerstädische Betrieb erfolgt in der Hauptgeschäftszeit im 20-Minuten-Takt, nach 20:00Uhr im Stundentakt.

Medien

In Wilhelmshaven erscheint als Tageszeitung die Wilhelmshavener Zeitung. Als Gegenöffentlichkeit versteht sich die alternative Zweimonatszeitung Gegenwind. Radio Jade ist das Lokalradio. Dieser Sender hatte seinen Sendestart am 30. September 1997 und wird durch einen geringen Anteil der Rundfunkgebühren gespeist.

Öffentliche Einrichtungen

  • Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung (Unfallkasse des Bundes)
  • Künstlersozialkasse
  • Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven
  • Forschungsinstitut Senckenberg
  • Institut für Vogelforschung
  • Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
  • Forschungszentrum Terramare
  • Nationalparkverwaltung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer
  • Deutsches Windenergie-Institut DEWI [1]
  • Stadtbücherei Wilhelmshaven [2]
  • Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen

Bildung, Forschung und Lehre

Wilhelmshaven, das bereits von 1949 bis 1962 Sitz der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft gewesen war, wurde 1971 Sitz der Fachhochschule Wilhelmshaven, die seinerzeit durch Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurakademie Wilhelmshaven und einer Akademie für Betriebswirte entstand und auf Ingenieurwissenschaften und Wirtschaft konzentriert war. Im Jahr 2000 fusionierte diese Fachhochschule mit der Fachhochschule Oldenburg und der Fachhochschule Ostfriesland zur Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, die nunmehr mit rund 9.500 Studenten die größte Fachhochschule des Landes Niedersachsen ist. Die Studienstandorte dieser Fachhochschule befinden sich neben Wilhelmshaven in Emden, Elsfleth, Leer (Ostfriesland) und Oldenburg. Seit 1938 ist das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK) in Wilhelmshaven ansässig. Die am Institut in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit tätigen Wissenschaftler (Archäologen, Botaniker, Geologen, Geographen) erforschen die Landschafts- und Siedlungsgeschichte im niedersächsischen Küstenraum. Das 1990 in Wilhelmshaven gegründete Forschungszentrum Terramare (FTM) ist eine wissenschaftliche Dienstleistungseinrichtung, die institutionell zu 100 Prozent aus Landesmitteln gefördert wird. Die Institution unterstützt in Wilhelmshaven die Institute für historische Küstenforschung, für Vogelforschung, das Senckenberg-Institut und die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Belangen der Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung. Es kooperiert dabei mit der Meeresstation des universitären Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM). Sitz dieser Einrichtung ist Oldenburg, ihre Meeresstation befindet sich in einem Teil der Räumlichkeiten des FTM.

Die Deutsche Windenergie-Institut GmbH, DEWI, eine 100%ige Gesellschaft das Landes Niedersachsen mit dem Hauptsitz in Wilhelmshaven leistet zum Thema Windenergie alle Arten von Messungen, Energie-Prognosen, Studien, Weiterbildung, technische, wirtschaftliche und politische Beratung für Industrie, Windpark-Entwickler, Banken, Regierungen und öffentliche Verwaltungen. Das DEWI betreibt ein Testfeld mit verschiedenen Windenergieanlagen am Stadtrand von Wilhelmshaven.

Tourismus

Wilhelmshaven profitiert vom Tourismus an der Nordseeküste. Es verfügt auch über eigene Beherbergungskapazitäten, zieht jedoch als städtisches Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten vornehmlich Touristen aus den umliegenden Badeorten an. Von den beiden städtischen Stränden Südstrand und Geniusstrand wird letzterer im nächsten Jahr dem JadeWeserPort weichen müssen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Museen

Marinemuseum, Tonnenhof und Institut Terramare am Südstrand

Bauwerke

Rathaus in Wilhelmshaven
Feuerschiff und Kaiser-Wilhelm-Brücke
Südstrand
Datei:Garnisionskirche.jpg
Christus- und Garnisonkirche

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Aquarium
  • Feuerschiff Weser: "Norderney". Baujahr 1906, bis 1981 im Einsatz. Das ehemalige Segelschiff, das im Laufe der Jahre zum Feuerschiff umgebaut wurde, kann kostenlos besichtigt werden.
  • Botanischer Garten
  • Südstrand - einziger an der Nordseeküste
  • Leuchtturm Arngast im Jadebusen
  • Nassauhafen
  • Signalturm

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Senioren Seminare
  • Wochenende an der Jade (jeweils am ersten Juliwochenende)
  • NordWestSchau
  • IT Messe WHV.Net jeden September in der Stadthalle
  • GNU/Linux Informationstage
  • NordWestKunst (alle zwei Jahre in der Kunsthalle)
  • Ausstellung WHV.NET (jährlich)
  • JadeWeserPort-Cup (Segelregatta für Traditions- und Großsegler jeweils um den 3. Oktober zwischen dem Stadthafen und dem geplanten JadeWeserPort)
  • Heimspiele des Eishockeyclub Wilhelmshaven EC Wilhelmshaven
  • Heimspiele Bundesliga Handball des Wilhelmshavener Handballvereins (WHV)
  • Heimspiele des Fußball-Oberligister SV Wilhelmshaven
  • Öffentliches Labskaus-Essen (jährlich). Portionen-Weltrekord
  • Börsen der Aquarienfreunde Wilhelmshaven e.V.

Persönlichkeiten

Literatur

  • "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
  • Handlögten/Venske, "Dreckiger Sumpf. Vertrauliche Aufzeichnungen und Bekenntnisse aus der Provinz." Hamburg 1984
  • Werner Brune [Hrsg.]: Wilhelmshavener Heimatlexikon Teil 1-3, Wilhelmshaven 1986-1987

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