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Benutzer:Greenx/Edelweißpiraten

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Als Edelweißpiraten werden informelle Gruppen Jugendlicher mit unangepasstem, teilweise oppositionellem Verhalten im Dritten Reich, in manchen Besatzungszonen darüber hinaus, bezeichnet.

Die Namensgebung entstammt einer Verballhornung durch Gestapo-Beamte um 1939: Das Edelweiß war eines unter vielen Kennzeichen der nach 1933 verbotenen Bündischen Jugend. Die Kittelbachpiraten waren eine offiziell bis 1933 bestehende rechtsradikale Gruppe in Düsseldorf, die größtenteils in die HJ oder die SA abwanderten.

Die Vermengung der Begriffe Edelweiß und Piraten war daher anfänglich eine Provokation für Jugendliche mit oppositionellem Verhalten, speziell für solche mit Wurzeln in der Bündischen Jugend oder im kommunistischen Rotfrontkämpferbund, wurde aber von jungen Gruppierungen gegen Ende des Krieges als Selbstbezeichnung gewählt.

Einige dieser Gruppen, wie die Edelweissgruppe um Gertrud Kühlem, deren Vater ein von den Nationalsozialisten verurteilter und ermordeter Kommunist war, oder der Gruppe Steinbrück um den KZ-Flüchtling Hans Steinbrück, beteiligten sich aktiv am Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Andere bekannte Gruppen sind die Ehrenfelder Edelweißpiraten-Gruppe, deren Aktivitäten nach 1980 durch Jean Jülich ins öffentliche Bewusstsein gebracht wurden, und die Dortmunder Edelweißpiraten vom Brüggemannspark, über die erst 1980 der überlebende Schriftsteller Kurt Piehl publizierte.


Hintergrund

Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Tristesse der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg brachte für die Jugend Deutschlands massive Probleme mit sich. Während für wirtschaftlich schwächere soziale Schichten kaum Aussicht auf Bildung und Arbeit bestand, wurde von der Oberschicht eine Vision der "Goldenen Zwanziger" vorgeführt.

Der Ausweg bestand für viele, sich formellen Gruppen anzuschließen, die einerseits ein Programm zur Freizeitstrukturierung anboten und andererseits durch das Erleben von Gruppenzugehörigkeit die Entwicklung von Selbstdefinitionen zuließen. Jugendbünde aus der Tradition der Wandervögel der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg setzten den Schwerpunkt ihrer Aktionen in Wanderungen und Fahrten in das Randgebiet der großen Städte, wo in der Natur am Lagerfeuer mit Wandergitarre und Feldkocher jugendlicher Unabhängigeitsdrang zelebriert wurde.

Gegen Ende der Weimarer Republik wurde die politische Einflussnahme auf alle Jugendgruppen stärker. Viele Parteien sahen das Heranbilden einer parteitreuen Jugend als essentiell an. So vielfältig die Parteienlandschaft der epublik war, so facettenreich war das Kaleidoskop der Jugendgruppen.

Neben den Gruppen, die direkt den Parteien unterstanden, den katholischen Gruppen und der den Naturfreunden unterstehenden Naturfreundejugend, gab es den breiten Bogen der Bündischen Jugend. Diese 1932 etwa 100.000 Jugendlichen aus 1.200 Gruppen spiegelten die ganze Bandbreite revolutionärer bis bürgerlicher Ideale der zu Ende gehenden Republik wieder. Gemeinsam hatten sie lediglich die Wanderfahrten, formelle Hirarchie und elitäres Bewusstsein.

Damit standen die bündischen Merkmale in direkter Konkurenz zur aufstrebenden Hitlerjugend unter der Führung des ehrgeizigen Baldur von Schirach. Für eine erfolgreiche Ausdehnung der HJ, die von 108.000 Mitgliedern 1932 auf 2,3 Millionen im nächsten Jahr war aber auch deutlich, dass die HJ auf die Erfahrungen und die persönliche Beteiligung von Jugendführern der Bündischen Jugend angewiesen war.

Nachdem 1933 der Großdeutsche Bund, einen Zusammenfassung von etwa 70.000 Jugendlichen aus verschiedene Bündischen Gruppen, und 1936 alle Gruppen der Bündischen verboten waren, setzten Verfolgungsmethoden ein. Regelmäßige Streifen der HJ waren mit Verstärkung von SA und Gestapo zum Einschreiten legitimiert, wenn einen Verdacht auf so genannte "bündische Umtriebe" gab. Bis 1938 waren oft auch Integrationsangebote, die von Bündischen wahrgenommen wurden, da das Image der abenteuerlichen Revolutionäre der HJ noch anhaftete. Auch waren Freizeitangebot und Aufstiegsmöglichkeiten durchaus attraktiv. Nach dieser Werbungsphase waren die für Jungvolk, BDM und Hitlerjugend nicht begeisterungsfähigen Jugendlichen die Hauptfeindbilder der HJ-Streifen. Jugendlichel, die sich nach 1936 der Zwangsmitgliedschaft zur HJ entziehen wollten, wurden kriminalisiert. Darunter fanden sich ausgetretene oder ausgeschlossene ehemalige HJ-Mitglieder, Jugendbanden im Stile der "Wilden Cliquen" der Weimarer Republik, regionale Jugendbanden, illegal weitergepflegte Kontakte zu verbotenen Jugend-oder Naturfreundegruppen, und letztendlich auch politisch motivierte Widerstandskämpfer.


Regionale Verbreitung und Wirkungskreis

Spätestens ab 1942 kann Köln als Zentrum der Edelweiß-Gruppen, wie die bevorzugte Selbstbezeichnung lautete, mit über 3.000 in Gestapo-Akten genannten Namen gelten. In Duisburg, Düsseldorf, Essen und Wuppertal stellte die Gestapo bei Razzien 739 vermeintliche Edelweisspiraten. Der Dortmunder Brüggemannspark wurde spätestens 1943 zum Treffpunkt der lokalen Edelweiß-Gruppe.

Typisch für die Namensgebung scheint zu sein, dass die verfolgten Gruppen schnell die Etikettierung ihrer Verfolger annahmen. So wurden angeblich unangepassten Jugendlichen in Köln von 1933 bis 1941 von der HJ mit dem Spitznamen "Navajos" benannt, der von den Verfolgten übernommen wurde. So verstand ein Gefolgschaftsfühere der Nachrichten-HJ 1936 unter Navajos:

"...solche Personen, die aus der HJ ausgeschlossen sind...und solche wegen Vergehens gegen § 175 (Anmerkung: Homosexuellen-Verbot) . Jede jugendl. Person, die ein bunt kariertes Hemd, sehr kurze Hose, Stiefel mit übergeschlagenen Strümpfen trägt, wird von der HJ als "Navajo" angesehen." ( Alfons Kenkmann : "Navajos, Kittelbach-und Edelweißpiraten, Jugendliche Dissidenten im Dritten Reich")

Über das gesamte Reichsgebiet kann die Gegenerschaft zur HJ als verbindendes Element angesehen werden, stärker als die Nachfolgeschaft einer traditionellen verbotenen Jugendgruppe. Die Verhaltensweisen der Bündischen wurden zwar oft angenommen, ohne aber deren Ursprung zu kennen, und ohne die typische hirarchische Organisation. Dabei suchten manche Gruppen nach handgreiflichen Auseinandersetzungen mit den Streifen der HJ, wobei auch Straßenkämpfe aufgrund territorialer Ansprüche gegen andere Jugendbanden ausgetragen wurden. Andere Gruppen vermieden jeden Kontakt mit der HJ, insbesondere mit der assisitierenden SA.

Äussere Merkmale der Edelweißpiraten

Das Abhalten von Wanderungen und Fahrten ins Umland der großen Städte und selten auch in andere Städte gehörten traditionell zu den freizeitstrukturierenden Aktivitäten der Jugendgruppen. Dabei wurden Lieder Lieder aus der Bündischen Jugend gesungen, manche von ihnen dichteten diese Lieder oder Lieder der verfeindeten HJ in ironischer Weise um. Teilweise enthielten diese Texte eine derbe regimekritische Aussage, ebenso entstanden neue Lieder, zum Teil auch mit politischem Inhalt.

Von den Einheitsuniformen der Hitlerjugend hoben sich die als Edelweißpiraten bezeichneten Jugendlichen durch einen eigenen Stil - oft Skihemden, Wanderschuhe, Halstuch und kurze Lederhosen - ab. Ihr Erkennungszeichen war zum Teil ein Edelweiß unter dem linken Rockaufschlag. Oft trug man auch Fantasiekluften, Totenkopfringe, mit Nägeln beschlagene Gürtel, Jungenschaftsjacken und benutzte die Kohte. Im Gegensatz zur HJ nahmen sie zum Teil auch Mädchen auf. Die HJ vermutete in der Mitgliedschaft eine erotisierende Lockvogelfunktion, die aber eher der Fantasie einiger HJ-Gruppenführer entsprang.

Verfolgung

Umso mehr die Gestapo durch Anzeigen seitens der HJ miteinbezogen wurden, desto härter wurde die Verfolgung mit den Mitteln einer Diktatur. Verhaftungen, Verhöre, Folter und Einkerkerungen seitens der Gestapo waren die Folge. Von der Behörde wurde nahegelegt, dass der Streifendienst der HJ an sich zu einer Verschärfung der Situation geführt hatte. .

Unmittelbar nach dem Verbot der Bündischen Jugend wurde der § 175 als Tatbestand missbraucht, um eine gerichtlichen Verurteilung erwirken. Dies rührte aus der historischen Rivalität zwischen HJ und den Bündischen Jugend, deren Mitgliedern pauschal Homosexualität unterstellt wurde.

Bald wurde von der NS-Gerichtsbarkeit der Tatbestand der Bündischen Umtriebe geschaffen, der auf breiterer Basis eine Verurteilung von Verdächtigen ermöglichte. Dennoch war auch die Definition der Bündischen Umtriebe vage, und die Entscheidung lag bei den zuständigen Gerichten. Bis Kriegsbeginn führten verhälnis wenig Anzeigen zu einer Verurteilung.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden speziell ab 1941 radikalere Verfolgungsmethoden angewandt. Razzien, Belauschung, Verleumdung, Aufforderung zum Verrat, Nötigung, Folter und Gefängnishaft wurden eingesetzt, um regimekritischen Gruppen zu begegnen.

Der Tatbestand der Wehrkraftzersetzung, der Schwächung der deutschen Volksgemeinschaft, der Widerstand gegen die Gestapo des Landes-und Hochverates hatten drakonische Strafen von KZ-Haft bis zur zur Todesstrafe zur Folge. Die Versetzung zu einem Strafbatallion des Heeres oder der Kriegsmarine waren für unangepasste junge Männer ein vom NS-Regime bevorzugtes Mittel zur Ausübung ihrer totalitären Macht. Die Einsätze eines solche Kommandos kamen einer Hinrichtung nahe.



Aktionen des Widerstandes

Die Ablehnung der Pflichtmitgliedschaft bei der Hitlerjugend ist durch die gelebte Resistenz gegen das herrschende Regime bereits eine form des Jugendwiderstandes. Die Pflege von illegalen Kontakten und Aufrechterhaltung von Beziehungsnetzen, dadurch die Beanspruchung eines eigenen sozialen Raumes kann als Dissidenz und Nonkonformität gesehen werden. Angriffe auf Repräsentanten des Regimes, wazu auch HJ-Funktionäre gehören, stellen bereits eine Widerstandshandlung im engeren Sinn dar (nach Detlev Peukert). Politisch motivierter Widerstand wurde insbesondere durch das Verstecken und Versorgen von geflohenen Kriegsgefangenen und Juden. Die Edelweisgruppe Steinbrück und dei Edelweissgruppe um Gertrud Köhlem berichten von Flugblattaktionen.

Der Inhalt der Flugblätter war im Vergleich zu den Schriften der Weißen Rose eher einsilbig und sehr kurz. Das lag einerseits in mangelnder theoretischer Kompetenz, andererseits in praktischen Überlegungen. Sollte ein Passant ein Flugblatt auf den Stufen des Kölner Domes oder im Hauptbahnhof aufheben, würde er sich aus Angst vor Entdeckung kaum die Zeit nehmen, einen längeren Text zu lesen.

Nach 1945

Bruno Bachler, einer der überlebenden Edelweißpiraten, erzählt, wie er nach Verbüßung einer Haft im Konzentrationslager einer Strafkompanie an der Ostfront zugeteilt wurde, die zum Räumen von Minenfeldern benutzt wurde. Das geschah so, dass die Sträflinge Hand in Hand über ein Minenfeld marschieren mussten, wobei einige von ihnen das Leben verloren.

Kurt Piehl ist ein überlebender Edelweißpirat aus Dortmund, der in seinem Buch "Latscher, Pimpfe und Gestapo" ausführlich das Leben eines Edelweißpiraten beschrieben hat. Die Kölner Edelweißpiraten der Ehrenfelder Gruppe werden zum Beispiel im Buch "Edelweißpiraten" von Fritz Theilen beschrieben. Jean Jülich, ein weiteres Mitglied der Kölner Gruppe, wurde 1984 in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt.

Datei:Ehrenfeld Gedenktafel.jpg
Gedenktafel für Opfer des NS-Regimes

In Köln-Ehrenfeld erinnert seit dem 9. November 2003 eine Gedenktafel an die hingerichteten Edelweißpiraten. Die Tafel ist an den Bögen der Bahnunterführung in der Schönsteinstraße, Nähe Venloer Straße, angebracht - in der Nähe, in der heutigen Bartholomäus Schink-Straße, hat die Hinrichtung stattgefunden. Die Tafel war schon Jahre vorher fertig gestellt worden, aber auf Druck der CDU wieder abgenommen worden. Die CDU hat seit Kriegsende die Anerkennung der Edelweißpiraten als Widerstandskämpfer zu verhindern versucht, teilweise mit Argumenten, die direkt aus Gestapo-Verhörprotokollen zitiert wurden.

Die Inschrift der Gedenktafel in der Schönsteinstraße lautet:

Hier wurden am 25.10.1944 elf vom NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Bürger Polens und der UdSSR und am 10.11.1944 dreizehn Deutsche – unter ihnen jugendliche Edelweißpiraten aus Ehrenfeld sowie andere Kämpfer gegen Krieg und Terror – ohne Gerichtsurteil öffentlich durch Gestapo und SS gehenkt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Begriff Edelweißpiraten von einigen nationalsozialistisch geprägten Jugendlichen weiter verwendet, die in der sowjetischen Besatzungszone teilweise gewaltsamen und bewaffneten Widerstand gegen die Besatzer leisteten. Die Edelweißpiraten an Rhein und Ruhr existierten noch bis etwa 1947.

Fortsetzung der Kriminalisierung und das Vergessen der Edelweißpiraten nach 1945

Nach der Befreiung ging für viele Edelweißpiraten, vor allem für die aus dem Arbeiterkreisen, der Überlebenskampf weiter. Als Gruppen waren und blieben sie aufgelöst, einige behielten, so weit es ging, ihre Vorlieben - z.B. als Tramps zu reisen - bei. Kaum geändert hatte sich allerdings die personelle Zusammensetzung der Ermittlungsbehörden, in denen weiterhin unbehelligt ehemalige Gestapo-Beamte ihren neuen Dienst versahen, sowie der Gerichte. Ihr antiautoritäres Verhalten sollte im Ruhrgebiet auch von den Amerikanern nicht akzeptiert werden. So wurden viele erneut denunziert und kriminalisiert - vor allem von denselben NS-Beamten, die sie zuvor verfolgt hatten. Die Edelweißpiraten wurden - mit wenigen Ausnahmen - bis heute nicht rehabilitiert und sogar weiterhin amtlich als Kriminelle geführt.

Kaum einer der Betroffenen strengte eine Entschädigung an. Dort wo sie sich trauten, den Versuch zu unternehmen, wurden sie durchaus auch von den Wiedergutmachungsbehörden eingeschüchtert. Jean Jülich berichtet solche Versuche seitens des ehemaligen Dezernenten des Amtes Dr. Dette. Dieser habe ihm offen zu verstehen gegeben, dass Edelweißpiraten für ihn „Kraade“, also Dreck und Pöbel seien, dessen Züchtigungen durch die Hitler-Jugend er für sinnvoll halte.
Die wenigen, die eine Rehabilitierung forderten, wurden auch dann noch als Kriminelle öffentlich angegriffen und angefeindet. Erst als ab den 1980er Jahren Zeitzeugen sich trauten, ihre Geschichte öffentlich zu machen, entstanden andere Dokumente für die Wahrnehmung ihrer Geschichte, als die der bis heute von einigen Historikern für die Geschichtsschreibung relevanter gehaltenen Gestapo-Protokolle, die unter Misshandlungen und brutaler Folter erzwungen wurden und neben erzwungenen oder geforderten Falschaussagen die Strategie und Sichtweise der Gestapo präsentieren. So kritisiert z.B. Jean Jülich, dass ihn ein Gutachten des Historikers Rusinek noch immer an den Originalton der Gestapo erinnere, wenn dieser z.B. schreibt, dass viele "Wehrunwürdige" in Köln lebten und als Gründe für die Wehruntüchtigkeit Beteiligung an "Terrorakten, Zuchthausstrafen und in einigen Fällen Schwachsinn" nennt. Die Gründe für Zuchthausstrafen seien bei Rusinek fast ausschließlich kriminelle Delikte gewesen. Die Pistole habe den Edelweißpiraten recht locker gesessen, meint Rusinek, und Jülich fragt sich, "Wie locker saßen wohl die Pistolen bei SA- und SS-Schergen?" Proteste gegen ein als erneute Herabsetzung empfundenes Gutachten kam u.a. vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma: Die Logik des Gutachters Rusinek treffe nicht nur die Edelweißpiraten, sondern auch die Zwangsarbeiter, deren Sabotage von den Nazis ebenfalls als kriminell verfolgt wurde, sogar die Menschen, die verbotenerweise Juden versteckt haben.

Seit 2003 sind zumindest die Kölner Edelweißpiraten von offizieller Seite rehabilitiert. Ihr Mut und ihre Wut, die mehr als politische Programmatik Grundlage ihres Widerstandes waren, wurden mittlerweile Gegenstand eines Theaterstückes und des Kinofilms "Edelweißpiraten", der am 10. November 2005 im Kino anlief.

Siehe auch

Dokumentarfilm: Nachforschungen über die Edelweisspiraten, von Dietrich Schubert aus dem Jahre 1980

Literatur

  • Wilfried Breyvogel (Hrsg.): Piraten, Swings und Junge Garde. Jugendwiderstand im Nationalsozialismus, Dietz, Bonn 1991, ISBN 3-8012-3039-2
  • Paulus Buscher: Das Stigma „Edelweiß-Pirat“, Bublies, Koblenz, 1988, ISBN 3-926584-01-7
  • Alexander Goeb: Er war sechzehn, als man ihn hängte. Das kurze Leben des Widerstandskämpfers Bartholomäus Schink. ISBN 3-499-23026-7
  • Matthias von Hellfeld: Edelweißpiraten in Köln. Jugendrebellion gegen das 3. Reich, Pahl-Rugenstein, Köln 1983, ISBN 3-760-90787-3
  • Jean Jülich: Kohldampf, Knast un Kamelle. Ein Edelweißpirat erzählt sein Leben, KiWi, Köln 2003, ISBN 3-462035-40-1
  • Alfons Klenkmann: Wilde Jugend. Lebenswelt großstädtischer Jugendlicher zwischen Weltwirtschaftskrise, Nationalsozialismus und Währungsreform, Klartext-Verlag, Essen 2002, ISBN 3-89861-086-1
  • Arno Klönne: Jugendliche Opposition im "Dritten Reich", Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 1996 [1]
  • Detlev J. Peukert: Die Edelweißpiraten. Protestbewegung jugendlicher Arbeiter im "Dritten Reich"; eine Dokumentation, Bund-Verlag, Köln 1988, ISBN 3-7663-3106-X
  • Kurt Piehl: Geschichte eines Edelweißpiraten, Brandes & Apsel, Frankfurt/M. 1988
  • Kurt Piehl: Schieber, Tramps, Normalverbraucher. Unterwegs im Nachkriegsdeutschland, Brandes & Apsel, Frankfurt/M. 1989, ISBN 3-9257988-89-7
  • Fritz Theilen: Edelweißpiraten, Emons-Verlag, Köln 2003, ISBN 3-89705-272-5