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Neidensteiner Madonna

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Die Neidensteiner Madonna ist eine geschnitzte Madonna aus dem 14. Jahrhundert im Bestand des Badischen Landesmuseums. Ihren Namen hat sie nach dem Ort Neidenstein, von wo aus sie ins Museum nach Karlsruhe kam.

Beschreibung

Die Neidensteiner Madonna ist eine so genannte Thronende Madonna, sie ist also sitzend und bekrönt dargestellt und hält das Jesuskind in ihren Armen. Die Figur ist aus einem Stück Pappelholz geschnitzt, ist 106 cm hoch und von der Rückseite her ausgehöhlt. Die Figur war einst farbig gefasst, jedoch sind nur geringe Farbreste erhalten.

Kunsthistorische Einordnung

Die Kunsthistorikerin Felicitas Schulz betrachtet die Gestaltung der Figur als von Peter Parler beeinflusst. Die Entstehung der Figur wird in Süddeutschland um 1380/90 verortet.

Provenienz

Die Figur befand sich ursprünglich wohl in der 1474 erbauten Friedhofskapelle in Neidenstein. Als man diese um 1878 wegen Baufälligkeit abgerissen hat, hat man die Figur auf den Dachboden der benachbarten, neu erbauten katholischen Kirche verbracht. Dort geriet sie vorerst in Vergessenheit. Um 1910 hat der Kirchendiener Philipp Wieland die Figur wieder aufgefunden. Sie diente danach zunächst als Spielzeug seiner Enkeltochter, bevor Pfarrer Cordier auf die Figur aufmerksam wurde und 1915 ihre Überführung ins Karlsruher Landesmuseum veranlasste.

Literatur

  • Felicitas Schulz: Eine parlerische Madonna aus Neidenstein. In: Eva Zimmermann (Hrsg.): Die mittelalterlichen plastischen Bildwerke des Badischen Landesmuseums, 1985, S. 126, Nr. 80.
  • Hedwig Erl: Wie kam die „Neidensteiner Madonna“ ins Badische Landesmuseum in Karlsruhe?, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Folge 11, 1989, S. 212/213.