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Duisburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stadtwappen Lage der Stadt
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Duisburg Lage der kreisfreien Stadt Duisburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landschaftsverband: Rheinland
Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 31 m ü. NN
Fläche: 232,82 km²
Einwohner:
Stand 31.12.2005
500.914
Bevölkerungsdichte: 2.152 Einwohner/km²
Postleitzahl: 47001-47279 (alt 4100)
Vorwahlen: 02 03, 0 20 65, 0 20 66,
0 28 41, 0 21 51
Kfz-Kennzeichen: DU
Gemeindeschlüssel: 05 1 12 000
UN/LOCODE: DE DUI
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
mit 46 Stadtteilen
Hausanschrift der
Stadtverwaltung:
Burgplatz 19
47051 Duisburg
Website: www.duisburg.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-duisburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Adolf Sauerland (CDU)
Schulden: 3,2 Mrd. €
(Jan. 2006)
Bevölkerung
Arbeitslose: 40.008 (Dezember 2005)
Gemeldete Stellen: 1.236 (Dezember 2005)
Arbeitslosenquote: 17,1 % (Dezember 2005)
Ausländeranteil: 14,9 % (Januar 2005)
Altersstruktur:
0-5 Jahre: 5,2 %
6-17 Jahre: 26,2 %
18-60 Jahre: 42,4 %
ab 60 Jahre: 26,2 %
(30.06.2005)

Duisburg ([dyːsbʊrk] liegt am Niederrhein im westlichen Ruhrgebiet. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland und im Regionalverband Ruhr. Duisburg ist fünftgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens und zwölftgrößte Stadt Deutschlands.

Der Hafen mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als größter Binnenhafen Europas. Die Stadt ist Sitz der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer. Sie beheimatet eine Universität, die im Jahre 2003 mit der Nachbaruniversität Essen zur Universität Duisburg-Essen fusioniert wurde.


Geografie

Räumliche Lage

Duisburg liegt am Rande des niederbergischen Hügellandes, an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten dieser Flüsse. Im Norden der Stadt münden die Alte Emscher und die Kleine Emscher in den Rhein. In der Landesplanung ist Duisburg als Oberzentrum eingestuft.

Nachbarstädte

Lage der Stadt

Die Stadt Duisburg grenzt im Westen und Norden an die Städte Moers, Rheinberg und Dinslaken im Kreis Wesel, im Osten an die kreisfreien Städte Oberhausen und Mülheim an der Ruhr, im Süden an die Stadt Ratingen im Kreis Mettmann, die kreisfreie Stadt Düsseldorf, die Stadt Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss und die kreisfreie Stadt Krefeld.


Stadtbezirke in Duisburg
Stadtbezirke in Duisburg

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Duisburgs besteht heute aus sieben Stadtbezirken, die sich in 46 Stadtteile unterteilen.


Mehr Informationen zu den Stadtteilen von Duisburg findet man über Links in der Stadtteil-Liste.

Namensursprung

Die erste Silbe des Namens der Stadt soll auf das germanische "deus" zurückgehen, was soviel wie "feuchtes Gebiet" oder "Überschwemmungsgebiet" bedeutet. Duisburg bedeutet demnach "Befestigter Ort im Überschwemmungsgebiet".

Eine andere Deutung geht davon aus, dass der Name sich vom altdeutschen "duis" = Hügel ableitet. Danach bedeutet Duisburg soviel wie "Burg auf dem Hügel". Damit könnte die auf einer leichten Anhöhe über dem Rhein stehende ursprüngliche Hofanlage mit Graben, Wall und Palisadenzaun im Bereich des heutigen Rathauses gemeint sein.

Duisburg ist nicht der einzige Ort in Europa mit diesem Namen. Ein Ortsteil von Tervuren in Belgien trägt denselben Namen. In der niederländischen Provinz Gelderland gibt es eine Stadt namens Doesburg.

Geschichte

Nachrömische Zeit

Huldigungs-Umritt Heinrichs II.

Intensive Ausgrabungen haben eine feste Besiedlung des hochwassergeschützten „Burgplatzes“ bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert nachgewiesen. Der „Alte Markt“ war seit dem 5. Jahrhundert der zentrale Handelsplatz der Stadt, die durch ihre Lage am Hellweg und an einer Rheinfurt ausgezeichnet war. Die Römer unterhielten hier eine regelmäßige Präsenz zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung.

  • 420 Neubesiedlung der Duisburger Altstadt. Franken aus dem Inneren Germaniens übernehmen die Stellung der Römer.
  • 883 Die Normannen beziehungsweise Wikinger erobern Duisburg und überwintern hier. Die frühest datierte schriftliche Erwähnung Duisburgs geht aus der Chronik des Regino von Prüm hervor. Die Handschrift befindet sich heute in der Stadtbibliothek der Stadt Trier.
Datei:Rheinverlauf.jpg
Verlagerung des Rheinverlaufs
Duisburg im Mittelalter (Modellaufnahme)
Stadtbefestigung

Aufgrund seiner günstigen geographischen Lage auf einer Hochterrasse am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr wurde in Duisburg etwa um 740 mit der Anlage eines Königshofes begonnen. Im 10. Jahrhundert erfolgt der Ausbau zu einer Königspfalz. Belegt sind mindestens 18 Königsaufenthalte in jenem Jahrhundert. 929 findet in der Stadt eine Reichssynode statt. 1002 trifft der Erzbischof von Köln auf Heinrich II. und wählt ihn zusammen mit dem Bischof von Lüttich zum König. Bis 1290 ist Duisburg reichsfreie Stadt, dann wird sie von König Rudolf von Habsburg gegen 2000 Silbermark an den Grafen von Kleve verpfändet. In der Folgezeit wird Duisburg Mitglied der Hanse. Durch die Verlagerung des Rheins von der Stadt weg, die vor etwa 1000 Jahren geschah, und der im 14. Jahrhundert zunehmenden Verlandung des toten Rheinarms wurde die wirtschaftliche Entwicklung jedoch unterbrochen. Von der Kaufmannsstadt entwickelte sich Duisburg zur Ackerbürgerstadt. Das Wirken von Gerhard Mercator und die Gründung der Universität im Jahre 1655 schufen die Anerkennung als „Gelehrtes Duisburg“ („Duisburgum Doctum“).

Neuzeit und Industrialisierung

Duisburg um 1647
Duisburg, Stadtmauer am Innenhafen

Das Aufblühen von Tabak- und Textilmanufakturen im ausgehenden 17. Jahrhundert leitete eine Entwicklung ein, die schließlich mit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhundets und dem Ausbau der Rhein-Ruhr-Mündung zum größten Binnenhafen der Welt zur „Montanstadt“ führte.

Große Industriewerke (Thyssen, Krupp, ...) siedelten sich nördlich und südlich von Duisburg an und bestimmten nach der Eingemeindung die Entwicklung der Gesamtstadt maßgeblich mit. Die Werke, die in der Nähe alter Siedlungsräume entstanden, zogen Arbeiter aus dem deutschen Reich, Polen, Österreich und den Niederlanden an. Es entstanden neue Siedlungen um die alten Kerne und die Einwohnerzahlen wuchsen rasant.

Aus der Euphorie über den Ersten Weltkrieg 1914 wird bereits 1915 Ernüchterung. Die britische Seeblockade führt zu Hunger und einer nachhaltigen Radikalisierung der Massen. Nach Kriegsende 1918 herrscht auch in Duisburg Anarchismus. Es gibt wilde Streiks, Straßenschlachten und Feuergefechte zwischen rechten und linken Gruppierungen. Eine Hyperinflation enteignet den Mittelstand. 1921 folgt die Besetzung der Stadt durch Franzosen und Belgier. Zu Begehung des französischen Nationalfeiertags parodieren französische Truppen am 14. Juli 1922 durch die Straßen der besetzten Stadt. Im September des Jahres 1925 verlassen Franzosen und Belgier die Stadt, nachdem die deutsche Regierung den Dawes-Plan akzeptiert. Nach einer Phase der wirtschaflichen Beruhigung gerät die Stadt bereits Ende 1929 in eine neue Rezession. Die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre traf die Stadt besonders hart. Damals hatte sie mit 34,1 % die höchste Arbeitslosenquote des deutschen Reiches.

  • 1921 Am 8. März rückt das französische Infanterie-Regiment 168 in die Städte Duisburg und Düsseldorf wegen ausstehender Reparationen ein. Mit der Besetzung Duisburgs sichert sich Frankreich eine Schlüsselstellung für die Besetzung des übrigen Ruhrgebiets. Die Versammlungsfreiheit wird aufgehoben und die Duisburger Presse unterliegt einer Zensur.
  • 1923 Von den Brückenköpfen Duisburg und Düsseldorf aus beginnen französische und belgische Truppen im Januar mit der Besetzung des Ruhrgebiets. Die Duisburger Untergruppe der Separatistengruppe "Rheinischer Unabhängigkeitsbund" ruft am 22. Oktober die "Rheinische Republik" aus. Franzosen und Belgier beenden am 29. November die Herrschaft der Duisburger Separatisten.
  • 1925 Im September des Jahres 1925 verlassen die letzten französischen Truppen das Duisburger Stadtgebiet
  • 1929 Die Stadtkreise Duisburg und Hamborn werden zum neuen Stadtkreis Duisburg-Hamborn zusammengelegt.
  • 1935 Der Stadtkreis Duisburg-Hamborn wird in Stadtkreis Duisburg umbenannt.
  • 1938 am 9. November zerstören Nationalsozialisten die große Synagoge in der Junkerstraße.
Rheinufer im Norden Duisburgs mit Industriekulisse

Als logistisches Zentrum des Ruhrgebietes und bedeutender Standort der Chemie- und Hüttenindustrie wird Duisburg bald zum primären Angriffsziel alliierter Bomber. Dabei werden nicht nur die Industrieanlagen, sondern auch gezielt die zivile Bevölkerung angegriffen.

Duisburg war seit 1936 Garnisonsstadt. Nach dem durch den Bruch des Versailler Vertrages und des Locarno- Abkommens erfolgten militärischen Besetzung des Rheinlandes am 7. März 1936 - der sog. Remilitarisierung - erfolgte die Verlegung des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 79 in die Stadt. Etwa ein Jahr später wurde die Stationierung erster Flakeinheiten - einer schweren und einer leichten Flakstammbatterie - in der damals noch im Bau befindlichen Neuenhof-Kaserne am 6. April 1937 mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt gewürdigt. Bis 1945 waren vorrangig diverse Truppenteile der damaligen Luftwaffe in Duisburg stationiert. Neben zwei Flak-Kasernen gab es ein größeres Munitionsdepot im Bereich der heutigen Sechs-Seen-Platte sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Flakeinheiten der Flakgruppe Duisburg, die im gesamten Stadtgebiet des heutigen Duisburgs, aber auch in den angrenzenden Gemeinden verteilt eingesetzt waren. Daneben gab es am Duisburger Kaiserberg ein Flugwachkommando (Fluko), in welchem vorrangig Duisburger Frauen eingesetzt waren. Trotz der immensen militärischen Präsenz blieben die deutschen Verteidigungsbemühungen letztlich erfolglos und konnten die weitgehende Zerstörung der Stadt nicht verhindern. Als die am weitesten westlich gelegene Großstadt des Deutschen Reiches erlebte Duisburg eine immense Anzahl schwerer und allerschwerster Bombenangriffe; als eine Einflugschneise zum Ruhrgebiet erlebte die Stadt daneben ab 1943 praktisch tägliche Luftalarme.

  • 1941 unter anderem am 12./13. Juni werfen britische Maschinen 445 Tonnen Bomben ab.
  • 1943 äscherten 577 britische Bomber am 12./13. Mai die gesamte Innenstadt von Duisburg mit 1599 t Bomben ein und machten 96.000 Menschen obdachlos.
Eine Lancaster wirft am 15. Oktober 1944 Stabbrandbomben (links), Brandbomben und eine Luftmine (rechts) auf Duisburg ab.
  • 1944 erleidet die Gesamtstadt die schwersten Schäden, als unter anderem am 22. Mai über 2000 Tonnen Bomben fallen, eine Menge, die am 14./15. Oktober noch mehr als vervierfacht wird, als in drei Angriffswellen jeweils mehr als 1000 Halifax, Lancaster und Mosquito-Bomber über Duisburg erscheinen. Es folgten zahlreiche weitere Großangriffe in ähnlicher Größenordnung.
  • 1945 kamen zu den Bombenschäden die Zerstörungen während des Endkampfes um die Stadt, die am Nordwestrand des Ruhrkessels lag und seit Ende Februar 1945 mit Artillerie beschossen wurde. Während für den Norden der Stadt am 28. März der Krieg vorbei war, endete der Krieg in den südlich der Ruhr gelegenen Stadtbereichen erst am 12. April 1945 mit dem Einmarsch Angehöriger der 17th Airborne Division, einem Teil der 9th US-Army.

Mehr als 299 Bombenangriffe im 2. Weltkrieg zerstörten das alte Stadtbild erheblich. 80 Prozent der Wohngebäude waren zerstört oder stark beschädigt. In der Folge wurde praktisch die gesamte Stadt inklusive der Infrastruktur neu aufgebaut, wodurch die meisten historischen Merkmale verschwanden. Weitergehende Informationen zu Duisburg im Zweiten Weltkrieg sind vom Arbeitskreis Garnison Duisburg zusammengetragen worden.

Nachkriegszeit und Gegenwart

Datei:Duisburg industriepark meiderich.jpg
Landschaftspark Duisburg-Nord

Nach der Währungsreform ist die Stadt durch einen ungebrochenen Aufstieg in allen Lebensbereichen gekennzeichnet. Kohle und Stahl werden wieder die Motoren des Wiederaufbaus. Ende der 1950er Jahre zählt der Arbeitsamtsbezirk Duisburg kaum Arbeitslose. Die Wirtschaftskraft der Region Duisburg war überdurchschnittlich und lag um fast 50% über dem Landesdurchschnitt. Es erfolgte ein gewaltiger Zustrom von Menschen in die Stadt. Bis 1961 schnellt die Einwohnerzahl auf 502.933 hoch. Trotz der Kohlenkrise, die im Jahre 1957 begann und die auch in Duisburg zur Schließung von Zechen führte, erlebte die Stahlindustrie in den 1960er Jahren eine gute Konjunktur. Vermehrt suchte die Industrie ausländisches Arbeitskräftepotential. Bedingt durch die rasante produktivitätssteigernde technologische Entwicklung im Bereich der Erzeugung von Eisen und Stahl sinkt aber in den 1970er Jahren die Zahl der Beschäftigten. Die Arbeitslosigkeit steigt an. Noch 1986 versuchen die Arbeitnehmer der Krupp-Hütte in Rheinhausen sich erfolglos gegen die Schließung ihres Werkes durchzusetzen. Duisburg, das 20 Jahre zuvor noch zu den deutschen Städten mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen zählte, hatte aufgrund der einseitigen Industriestruktur nun mit erheblichen Standortproblemen zu kämpfen. Es erfolgten vermehrt Anstrengungen, freigewordene Industrieflächen für neue Industrien und für die Ansiedlung von Dienstleistungs- und Transportunternehmen aufzubereiten. Doch die Unternehmensneuansiedlungen können den Verlust der Arbeitsplätze auch im neuen Jahrtausend nicht ausgleichen.


Besonders bedrohlich für die Stadt ist auch die rasante Abnahme der Bevölkerung, die zu einem Kaufkraftverlust führt. Der abnehmende Attraktivität der einstigen Einkaufsstadt am Niederrhein und als Unternehmensstandort versucht die Stadt mit mehreren Mitteln entgegenzuwirken. So war viele Jahre lang die vieldiskutierte Ansiedlung eines großen Einkaufszentrums („Mall“, Arbeitstitel: "Multi Casa") am Hauptbahnhof in Innenstadtnähe geplant. Da der Stadtrat Mitte 2005 in einer umstrittenen Entscheidung beschloss, das Baugelände gegen den Willen des Investors als Sondergebiet auszuweisen, ist die Zukunft dieses Projektes ungeklärt. Zur Zeit wird ein etwas kleiner dimensioniertes Einkaufszentrum in der Nähe des Hauptbahnhofes gebaut.


  • 1975 – Eingemeindung der Orte Walsum, Homberg, Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und Baerl. Gegen Pläne der Landesregierung, die Städte Moers, Kamp-Lintfort, Rheinkamp-Baerl, Neukirchen-Vluyn und Kapellen einzugemeinden, wodurch Duisburg eine Einwohnerzahl von weit über 700 000 erreicht hätte, können sich die betroffenen Städte erfolgreich zur Wehr setzen.
  • 1977 - Erster Höhepunkt der Stahlkrise, die im Jahre 1975 ihren Anfang nimmt. Seit 1974 sinkt die Rohstahlerzeugung von 32,2 Mio. t auf 21,5 Mio. t. Die Krise hat weite Teile des Ruhrgebiets erfasst. Im produzierenden Gewerbe gehen 200.000 Arbeitsplätze im Ruhrgebiet verloren.
  • 1979 - Zum ersten Mal wird in Duisburg und weiten Teilen des Ruhrgebiets Smogalarm am 17. Januar ausgelöst.
  • 1981 - Erster Tatort mit Horst Schimanski löst Proteste in Duisburg aus.
  • 1982 - Revierweite Proteste der Stahlarbeiter gegen Schließungs- und Entlassungsabsichten der Stahlunternehmen im Ruhrgebiet. Krupp legt das Walzwerk in Duisburg-Rheinhausen still.
  • 1983 – Stadtjubiläum – 1100 Jahre Duisburg.
  • 1985 - In Duisburg und anderen Städten des westlichen Ruhrgebiets wird im Januar die höchste Smogalarm-Stufe ausgelöst. Günter Wallraffs Buch Ganz unten wird veröffentlicht.
  • 1987 - Krupp beabsichtigt die Schließung des

Kruppschen Hüttenwerks, Proteste der Arbeitnehmer auf der Brücke der Solidarität.

  • 1989 - Duisburg trägt die XV. Sommer-Universiade aus.
  • 1990Radio Duisburg startet als erstes lokales Privatradio in Nordrhein-Westfalen.
  • 1999 – Das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge am Innenhafen wird eröffnet.
  • 2004 – Am 19. Juli ist Duisburg von einem Tornado betroffen, der im Hafen zwei Ladekräne umwirft, das Stadttheater abdeckt und weitere Schäden anrichtet.
  • 2005 - Beginn der Bauarbeiten am "City-Palais" (auf dem Gelände der alten Mercatorhalle), das u.a. ein Spielcasino aufnehmen soll.
  • 2005 - Austragungsort der World Games vom 14. Juli bis zum 24. Juli 2005.
  • 2005 – Beginn der Bauarbeiten zum "Forum" an der Königstraße (kurz "Kö") in direkter Innenstadtlage. Das viel größer angelegte ähnliche Projekt "Multi Casa" wird aufgrund eines vorangegangenen Ratsbeschlusses nicht gebaut.
  • 2005 - Gründung der Sonnenwall eG als erste ISG/erstes BID, eine Kooperation von Immobilieneigentümern und Einzelhändlern, vom Sonnenwall in der Innenstadt von Duisburg. Ziel ist es, im Rahmen der Entwicklungen um die Großprojekte "Citypalais" und "Forum" einen Gegenpol dazu zu setzen und den Sonnenwall als attraktiven Einzelhandelsstandort vieler kleiner, alteingesessener Läden auch immobilienwirtschaftlich zu vermarkten.

Religionen

Christenheit

Duisburg gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später zum Erzbistum Köln. 1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt („Brot und Wein“) gefeiert, so dass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis. 1610 wurde der Synodalverband der reformierten Gemeinden Jülich, Kleve und Berg gegründet, zu dem auch die Gemeinde in Duisburg gehörte. Die Gegenreformation konnte sich nicht durchsetzen. 1727 bildete sich auch eine lutherische Gemeinde. Beide Konfessionen vereinigten sich 1891 zur unierten Gemeinde von Duisburg. In preußischer Zeit wurde Duisburg Sitz einer Superintendentur innerhalb Rheinischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen, aus der später der Kirchenkreis Duisburg innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Walsum gehört zum Kirchenkreis Dinslaken und das linksrheinische Duisburg zum Kirchenkreis Moers. Duisburg ist Sitz der großen evangelischen Hilfsorganisation Kindernothilfe.

Die nach der Reformation in Duisburg verbliebenen Katholiken gehörten weiterhin zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung 1801 kam Duisburg zum Bistum Münster. Seit 1958 gehören die zurzeit 36 Pfarrgemeinden der Dekanate Duisburg-Süd, Duisburg-Mitte, Duisburg-Ruhrort und Duisburg-Hamborn zum damals neu gegründeten Bistum Essen. Die 18 Pfarrgemeinden des linksrheinischen Dekanats Duisburg-West und des zum Dekanat Dinslaken gehörenden Pfarrverbands Walsum liegen im Bereich des Bistums Münster.

Die evangelischen und katholischen Gemeinden in Duisburg sind Mitglied in der 1993 gegründeten Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Duisburg. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören darüber hinaus die Griechisch-Orthodoxe Kirche, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, die Armenische Apostolische Kirche, die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Freikirchen sowie die Apostolische Gemeinschaft an. Außerdem gibt es in Duisburg diverse weitere christliche Kirchen und Gemeinschaften.

Judentum

Die jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen zählt 2.773 Mitglieder. Ihr Gebetsraum ist die Duisburger Synagoge.

In Duisburg erinnern Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus.

Islam

Etwa 8 Prozent der Duisburger Bürgerinnen und Bürger bekennen sich zum Islam.

Eingemeindungen

Zu Beginn des 19. Jahrhundert bildete die Stadt Duisburg im Kreis Wesel im preußischen Herzogtum Kleve zusammen mit der als Enklave im Herzogtum Berg und im Landkreis Düsseldorf liegenden Ortschaft Wanheim-Angerhausen die Bürgermeisterei Duisburg. Unter den klevischen Städten zählte sie zur viertwichtigsten nach Kleve, Wesel und Xanten. Zum Stadtgebiet gehörten weitere Dörfer beziehungsweise Wohnplätze und Siedlungen, wie etwa Duissern, Feldmark - das heutoge Dellviertel, Neuenkamp, das heutige Neudorf und Hochfeld. 1801 wurde das zu Moers gehörende Kasslerfeld nach Duisburg umgemeindet.

1815 kam die Stadt nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft wieder zu Preußen und wurde im Zuge der Verwaltungsgliederung des Preußischen Staates 1816 dem neu gebildeten Landkreis Dinslaken im Regierungsbezirk Kleve in der Provinz Jülich-Kleve-Berg zugeteilt. Schon 1822/23 traten die erste Änderungen ein: Die beiden Rheinprovinzen wurden vereinigt, ebenfalls die Regierungsbezirke Kleve und Düsseldorf und aus den Landkreisen Dinslaken und Essen der neue Landkreis Duisburg gebildet. 1857 schied die Stadt Duisburg durch Einführung der Städteordnung aus der Bürgermeisterei Duisburg aus. Die Bürgermeisterei Duisburg-Land bestand danach nur noch aus der Ortschaft Wanheim-Angerhausen. Im Jahre 1873 wurde Duisburg kreisfrei und 1902 das mittlerweile zum Landkreis Mülheim an der Ruhr gehörende Wanheim-Angerhausen mit der Stadt Duisburg vereinigt.

Danach folgten weitere Eingliederungen, und zwar:

  • am 1. Oktober 1905: die Städte Meiderich (Stadtrechte seit 1895) und Ruhrort (Stadtrechte seit 1857, mit der 1904 eingegliederten Gemeinde Beeck).
  • am 1. August 1929: die Stadt Hamborn (seit 1900 kreisangehörige Stadt im Landkreis Ruhrort, später Dinslaken und seit 1911 Stadtkreis) sowie die Ortschaften Rahm, Huckingen, Buchholz, Wedau, Bissingheim, Mündelheim, Großenbaum, Serm, Ehingen und Hüttenheim (alle Amt Angermund, Landkreis Düsseldorf). Die neugegliederte Stadt erhielt zunächst den Namen Duisburg-Hamborn, der 1935 in „Duisburg“ geändert wurde.
  • am 1. Januar 1975: die Städte Homberg (Stadtrechte seit 1921), Rheinhausen (gebildet 1923 aus den Bürgermeistereien Friemersheim und Hochemmerich, Stadtrechte seit 1934) und Walsum (Stadtrechte seit 1958), die Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen (bis 1950 Amt Rumeln) sowie der Ortsteil Baerl der Gemeinde Rheinkamp (bis 1950 Bürgermeisterei Repelen-Baerl).

Duisburg-Hamborn

Duisburg-Hamborn war von 1929 bis 1935 der Name der heutigen Stadt Duisburg. Ihren Doppelnamen erhielt die neu gebildete Stadt 1929, als die beiden Stadtkreise Duisburg und Hamborn zusammen mit den im Süden liegenden Gemeinden zu einem neuen Stadtkreis vereinigt wurden. 1935 wurde die Stadt in Duisburg umbenannt. Schon vorher waren die Doppelnamen von Barmen-Elberfeld in Wuppertal und von Gelsenkirchen-Buer aufgegeben worden. 1940 wurde auch Krefeld-Uerdingen in Krefeld umbenannt.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Im Mittelalter kam die Stadt nicht über eine Einwohnerzahl von 3000 bis 4000 hinaus. Doch schon kurz vor der ersten größeren Eingemeindung im Jahre 1905 überschritt die Stadt Duisburg die Grenze von 100.000 Einwohnern, was sie zur Großstadt machte. 1919 hatte die Stadt 250.000 Einwohner, bis 1961 verdoppelte sich diese Zahl auf 500.000. Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl mit der Eingemeindung von Rheinhausen (67.610 Einwohner 1974), Walsum (47.433 Einwohner 1974) und Homberg (36.140 Einwohner 1974) mit 599.799 ihren historischen Höchststand.

Wie es bei nahezu allen Großstädten der Fall ist, so ist auch Duisburg in seinen heutigen Grenzen das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, in deren Folgen ein Reihe von umliegenden Orten, darunter die Großstadt Hamborn (126.043 Einwohner 1925), eingemeindet wurden. Obwohl die Stadt in den letzten 30 Jahren mehr als 17 Prozent ihrer Einwohner verloren hat, steht sie heute mit ihren etwa 500.000 Einwohnern an 12. Stelle der einwohnerreichsten Großstädte Deutschlands. Der Ausländeranteil an der Bevölkerung beträgt dabei circa 15 Prozent.

Mit dem absehbaren Absinken der Einwohnerzahl unter 500.000 sind gemeinderechtliche negative Konsequenzen verbunden, die unter anderem die finanziellen Zuweisungen des Landes an die hoch verschuldete Stadt betreffen. Das Ausmaß des Einwohnerverlustes in Duisburg innerhalb der letzten 35 Jahre ist ohne Beispiel für eine deutsche Großstadt. Auf dem Gebiet vor den großen Eingemeindungen lebten am 31. Dezember 1974 nach Angaben des Statistischen Landesamtes 428.594 Menschen. Bis heute ist die Zahl der dort lebenden Einwohner um 21 Prozent auf knapp 340.000 gesunken. Gegenüber 1961 ist das sogar ein Verlust von 32 Prozent.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1714 2.983
1770 3.000
1810 5.195
1816 4.508
1830 7.005
3. Dezember 1849 ¹ 8.800
3. Dezember 1861 ¹ 13.000
3. Dezember 1864 ¹ 14.400
3. Dezember 1867 ¹ 25.800
1. Dezember 1871 ¹ 30.533
1. Dezember 1875 ¹ 37.400
1. Dezember 1880 ¹ 41.242
1. Dezember 1885 ¹ 47.519
Jahr Einwohner
1. Dezember 1890 ¹ 59.285
2. Dezember 1895 ¹ 70.272
1. Dezember 1900 ¹ 92.729
1. Dezember 1905 ¹ 192.346
1. Dezember 1910 ¹ 229.483
1. Dezember 1916 ¹ 220.026
5. Dezember 1917 ¹ 220.236
8. Oktober 1919 ¹ 244.302
16. Juni 1925 ¹ 272.252
16. Juni 1933 ¹ 440.419
17. Mai 1939 ¹ 434.646
31. Dezember 1945 322.301
29. Oktober 1946 ¹ 356.408
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 410.783
25. September 1956 ¹ 476.523
6. Juni 1961 ¹ 502.993
31. Dezember 1965 484.930
27. Mai 1970 ¹ 454.839
31. Dezember 1975 591.635
31. Dezember 1980 558.089
31. Dezember 1985 518.260
25. Mai 1987 ¹ 525.378
31. Dezember 1990 535.447
31. Dezember 1995 535.250
31. Dezember 2000 514.915
31. Dezember 2005 500.914

¹ Volkszählungsergebnis

Bevölkerungsprognose

Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Duisburg:

Einwohner absolut in 2003 - 506.496

Einwohner absolut in 2005 - 500.342

Einwohner absolut in 2010 - 485.574

Einwohner absolut in 2015 - 471.694

Einwohner absolut in 2020 - 457.047

Politik und Gesellschaft

An der Spitze der Stadt Duisburg stand schon seit etwa 1270 ein Rat und seit 1275 zwei Bürgermeister. Der Rat hatte zehn bis 22 Mitglieder. Der Wahlmodus für den Rat wurde mehrfach geändert. In der Regel wechselten seine Mitglieder jährlich am 10. August (Laurentiustag). Ab 1566 behielt sich der Herzog von Kleve das Recht, den Bürgermeister und zwei Räte selbst zu ernennen. Dennoch machte der Herzog hiervon kaum Gebrauch. Neben dem Rat taucht seit dem 15. Jahrhundert ein weiteres Gremium als Bürgerbeteiligung auf, der „Sechzehner“. Ihm gehörten je vier Vertreter der vier Stadtviertel an. Ein weiteres größeres Gremium war der „Vierundzwanziger“. Jedoch kann man bei beiden Gremien nicht von einer echten Bürgerbeteiligung im heutigen Sinne sprechen. Sie hatten meist nur beratende Funktion. 1713 wurde die freie Ratswahl vorübergehend aufgehoben. 1807 wurde in französische Zeit die Munizipalverfassung mit einem Munizipalrat eingeführt. Seit 1856 gab es „Stadtverordnete“, später Ratsherren. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der Maire, in preußischer Zeit ein Bürgermeister beziehungsweise später Oberbürgermeister.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein, und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt.

2004 wurde zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren ein Oberbürgermeister gewählt, der nicht der SPD angehört. Adolf Sauerland gewann im zweiten Wahlgang mit 61,2 Prozent gegen seine Vorgängerin Bärbel Zieling SPD.

In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die CDU stellt seit der letzten Wahl vier Bezirksvorsteher: Katharina Gottschling (Rheinhausen), Hildegard Fischer (Homberg/Ruhrort/Baerl), Heinrich Klose (Stadtmitte), Arno Müller (Süd). Drei Bezirksvorsteher gehören der SPD an: Heinz Plückelmann (Walsum), Uwe Heider (Hamborn), Wilhelm Jankowski (Meiderich/Beeck).

Die Oberbürgermeister 1873–2004

Die Oberstadtdirektoren 1946–1997

Der Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Duisburg hat insgesamt 74 Mitglieder. Bei der letzten Wahl im September 2004 verteilten sie sich wie folgt auf die Parteien:

SPD CDU Grüne PDS-OL FDP PBP AMP REP DAL Gesamt
2004 28 27 7 4 3 2 1 1 1 74

Bereits kurz nach der Wahl ist die DAL in der CDU-Fraktion aufgegangen. Die AMP hatte zunächst mit der FDP eine Fraktion gebildet. Die Duisburger PBP hat sich von ihrer Bundespartei getrennt und in Bürger-Union 2004 umbenannt. Ende Oktober 2005 trennt sich die AMP von der FDP und bildet mit den Vertretern der Bürger-Union 2004 eine gemeinsame Fraktion. Die CDU und die Grünen haben miteinander einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, besitzen jedoch auch zusammen mit dem Oberbürgermeister Sauerland (CDU) keine Mehrheit im Rat. Sie sind auf die fallweise Unterstützung weiterer Ratsmitglieder angewiesen.

Stadtwappen

Das Wappen der Stadt Duisburg zeigt in von Gold und Rot geteiltem Schild oben einen wachsenden, rot gezungten schwarzer Doppeladler, unten eine dreitürmige silberne gezinnte Burg. Die Stadtflagge ist weiß-rot belegt mit dem Wappen. Das Wappen wurde der Stadt am 31. Januar 1977 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es ist jedoch bereits im Jahre 1527 bezeugt. Es kann teilweise als „redendes“ Wappen bezeichnet werden, denn die Burg weist auf den Namen der Stadt hin. Der Reichsadler deutet auf die Zugehörigkeit zum Reich und weist auf die ehemalige Reichsfreiheit hin, die jedoch bereits 1290 an die Herren von Kleve verpfändet war.

Das Wappen der Stadt Duisburg unterliegt einer kommunalen Wappensatzung. Zur Nutzung ist eine Erlaubnis erforderlich.

Städtepartnerschaften

Speicherzeile im Innenhafen

Die Stadt Duisburg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Zur Partnerschaft mit Lomè: Die Partnerschaft lag seit den 80er-Jahren auf Eis. Eine Delegation aus Togo wurde zur Feier "1100 Jahre Duisburg" eingeladen; jedoch blieb der Stadtkämmerer auf den Kosten für die Unterkunft der Delegation sitzen. Als im Jahr 2005 bürgerkriegsähnliche Zustände in Togo ausbrachen und das Goethe-Institus niedergebrannt wurde, tat die Stadt Duisburg nichts, es wurde keine Hilfe angeboten.

Kultur, Sehenswürdigkeiten, Freizeit

„Rheinorange“ mit Rheinkilometerschild

Duisburg bietet ein großes Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Ein wichtiges Ereignis sind die alljährlich seit 1977 (außer 2005) stattfindenden Duisburger Akzente, die sich jeweils mit einem kulturell aktuellen Thema auseinandersetzen, und die Duisburger Filmwoche. Überregional bedeutsam sind die im gesamten Ruhrgebiet stattfindende RuhrTriennale und das Klavier-Festival Ruhr sowie das Traumzeit-Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord.

Herausragend sind die Stätten und Aktivitäten der Industriekultur, die dem gesamten Ruhrgebiet ein neues Gesicht geben sollen. Der Landschaftspark Duisburg-Nord, ein ehemaliges Hüttenwerk in Meiderich, und der am Rande des Stadtzentrums gelegene Innenhafen sind die Duisburger Hauptattraktionen an der Route der Industriekultur.


Kunst im öffentlichen Raum

Datei:Duisburg Innenstadt.JPG
„Livesaver“-Brunnen in der Innenstadt

Neue Kunst Bahnhof in Duisburg

Die Stadt Duisburg verfolgt bei der Weiterentwicklung ihres öffentlichen Verkehrsnetzes in der Sparte der S- und U-Bahnen seit 1986 ein bemerkenswertes Konzept: Das Erscheinungsbild aller Stationen der neuen U-Bahnstrecken wurden von namhaften Künstlern gestaltet. Zu den bereits existierenden U-Bahnhöfen von Gerhard Richter und Isa Genzken wurde im September 2000 eine neue Station von Eberhard Bosslet eingeweiht.

Skulpturen in der Innenstadt

Ein auffälliges Wahrzeichen ist der zentral in der Innenstadt aufgestellte „Livesaver“-Brunnen mit einer sieben Meter hohen „Nana“-Figur von Niki de Saint Phalle. Sie steht auf einer von Jean Tinguely aus Schrottteilen konstruierten rotierenden Plattform. Dieser Brunnen ist einer von mehren, die in der zentralen Fußgängerzone, der "Kö", liegen.

Am Rhein

Ebenfalls unübersehbar ist die an der Ruhrmündung aufgestellte 25 Meter hohe Stahlskulptur „Rheinorange“ von Lutz Frisch.

Theater

  • Stadttheater: Das 1912 im klassizistischen Stil erbaute Duisburger Stadttheater gilt als das kulturelle Zentrum Duisburgs.
    • Deutsche Oper am Rhein – Theatergemeinschaft Düsseldorf-Duisburg: Sie bespielt zusammen mit den Duisburger Philharmonikern das Stadttheater seit 1956.
    • Schauspiel im Duisburger Stadttheater: Duisburg besitzt kein eigenes Ensemble, deswegen werden Inszenierungen anderer Theater, insbesondere aus dem Ruhrgebiet und aus Düsseldorf, gezeigt.
  • Comödie Duisburg im Residenz. Wegen der Bauarbeiten am "Forum" und der damit verbundenen Abrissarbeiten seit dem 6. Oktober 2005 in einem anderen alten Kinogebäude, dem "Europa".
  • Kleinkunsttheater „Die Säule“ im Dellviertel.
  • Kom’ma Theater (Kinder- und Jugendtheater) in Rheinhausen.
  • Meidericher Kleinkunstbühne

Veranstaltungsorte

  • Mercatorhalle: Sie galt 40 Jahre lang als die "gute Stube" der Stadt. Die Duisburger Philharmoniker hatten hier ihre Spielstätte. Die Konzert- und Veranstaltungshalle wurde Anfang 2005 abgerissen, um Platz für einen voraussichtlich im Frühjahr 2007 zu eröffenden Veranstaltungskomplex, das CityPalais, zu schaffen.
  • Theater am Marientor (TaM): Das ehemalige Musicaltheater („Les Miserables“) wird heute für unterschiedlichste Bühnenveranstaltungen angemietet. Die Duisburger Philharmoniker nutzen es seit der Schließung der Mercatorhalle als Ausweichquartier.
  • Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord.
  • Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn.
  • Stadthalle Walsum.
  • Rheinhausen-Halle.
  • Kulturzentrale HundertMeister im Dellviertel.
  • Delta Musik Park in Meiderich.
  • Pulp – das „Event-Schloss“ in Hochfeld, ein 2002 zu einer mittelalterlich anmutenden Burg umgebautes Bahnhofsgebäude.

Museen

  • Weitere Sammlungen und Museen:
    • Atlantis Kindermuseum
    • Haniel-Museum in Ruhrort.
    • Lehrerhaus Friemersheim in Rheinhausen.
    • 1. Niederrheinisches Karnevalsmuseum am Mattlerbusch.
    • Naturwissenschaftliches Museum Duisburg, Studio der Heimat in Wedau.
    • Bienenmuseum Duisburg in Rumeln-Kaldenhausen.
    • Radio-Museum in Ruhrort.
    • Bergbaumuseum Rheinhausener Bergbausammlung.
    • Sammlung Junge Kunst in den Räumen der König-Brauerei in Beeck.
    • Stiftung DKM – aktuelle Gegenwartskunst am Innenhafen.
    • Cubus Kunsthalle – aktuelle Ausstellungen.

Kunstförderung

  • Wilhelm Lehmbruck Stipendium der Stadt Duisburg

Zur Erinnerung an den 1881 in Duisburg-Meiderich geborenen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) hat die Stadt Duisburg das „Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium“ gestiftet. Dieses Stipendium wird für die Dauer von 2 Jahren vergeben und richtet sich an junge Künstler/innen und seit 2004 erstmalig auch an Schriftsteller/innen. Es soll einem nordrhein-westfälischen und einem in Deutschland lebenden Kunstschaffenden sowie einem/r Schriftsteller/in im deutschen Sprachraum, die in der Regel noch nicht 35 Jahre sind und bisher noch keinen Preis von internationaler Bedeutung erhalten haben, die Möglichkeit bieten, sich in Duisburg mit einer postindustriellen Umwelt auseinander zu setzen. Die Stadt stellt im historischen Dreigiebelhaus den Stipendiaten kostenlos Wohnateliers zur Verfügung.

Bauwerke

  • Rathaus: Das Duisburger Rathaus geht zurück auf den mittelalterlichen Könighof, der an derselben Stelle gestanden hat. Das heutige, im Stil der Frührenaissance errichtete Gebäude, wurde 1902 fertiggestellt.
Die Salvatorkirche ist die evangelische Stadtkirche
  • Kirchen
    • Salvatorkirche: Die neben dem Rathaus stehende Salvatorkirche befindet sich auf dem Gelände des mittelalterlichen Königshofes. Hier stand erstmals im 9. Jahrhundert eine Kirche. Nach einem Brand im 13. Jahrhundert wurde 1415 der Neubau fertiggestellt. Seit 1571 ist die am Innenhafen gelegene Salvatorkirche evangelisch.
    • Karmelkirche: In die katholische Karmelkirche von 1961, gelegen am Innenhafen, sind Teile der im Krieg zerstörten Minoritenkirche von 1513 integriert worden.
    • Liebfrauenkirche: Die 1960 fertiggestellte Liebfrauenkirche ersetzte die im Krieg zerstörte älteste katholische Stadtkirche. Ihre Glasfenster und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände stammen aus dem Vatikanpavillon der Brüsseler Weltausstellung von 1958. Der außergewöhnliche doppelgeschossige Stahlbeton-Kirchbau wird in die Kunstepoche des Brutalismus eingeordnet.
    • Pfarrkirche St. Joseph: Die St. Joseph-Kirche von 1874 im Dellviertel ist heute die Hauptkirche der katholischen Innenstadt-Gemeinde.
    • Marienkirche: 1153 wurde die Marienkirche als erste Niederlassung des Johanniterordens in Deutschland errichtet. Der heutige klassizistische Bau geht zum größten Teil auf das Jahr 1802 zurück. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Kirche evangelisch.
    • Abteikirche St. Johann Baptist: Die Abtei Hamborn mit der Abteikirche St. Johann Baptist geht auf das 11./12. Jahrhundert zurück, ein Vorgängerbau ist von 900. Die Abtei gehört zum Prämonstratenser-Orden.
    • Pfarrkirche St. Dionysius: Die spätromanische katholische Dorfkirche St. Dionysius in Mündelheim wurde 1221 erbaut.
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Jüdisches Gemeindezentrum
  • Jüdisches Gemeindezentrum: Das 1999 fertig gestellte Jüdische Gemeindezentrum (Architekt: Zvi Hecker) liegt im Innenhafen unweit der in der Pogromnacht 1938 zerstörten alten Synagoge von 1875.
  • Dreigiebelhaus: Das am Rande des Innenhafens gelegene Dreigiebelhaus, errichtet 1536, ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude Duisburgs.
  • Amts- und Landgericht Duisburg: Der ältere Gebäudeteil wurde 1876 im Stil der Neorenaissance fertiggestellt.
  • Küppersmühle: Das von Herzog & de Meuron 1999 zum Museum umgebaute Gebäude von 1909 ist der architektonisch bedeutsamste Teil der Speicherzeile im Innenhafen.
  • Technologiepark Neudorf: Das im Universitäts-Stadtteil gelegene „Haus der Wirtschaftsförderung“, das Technologiezentrum und das Mikroelektronikzentrum wurde 1992 bis 96 von Norman Foster errichtet.

Freizeiteinrichtungen

Innenhafen, äußerer Bereich
Innenhafen, innerer Bereich
Sechs-Seen-Platte: Der Masurensee
Sechs-Seen-Platte: Der Wolfssee

Duisburg verfügt über eine breite Palette von Freizeiteinrichtungen. Zu nennen sind insbesondere der Revierpark Mattlerbusch mit der Niederrhein-Therme , der Sportpark Wedau mit Regattabahn, MSV-Arena, beleuchteter Nachtlaufstrecke, Strandbad, Wasserskibahn, Fußball- und Tennisplätzen und die Sechs-Seen-Platte, die genauso wie die verschiedene Uferbereiche des Rheins, der Duisburger Stadtwald sowie diverse weitere Seen und Parks vielfältige Erholungsmöglichkeiten bieten.

Im Frühjahr, Sommer und Herbst gibt es mehrmals tägliche Hafenrundfahrten durch Europas größten Binnenhafen.

Das Gelände eines ehemaligen Hüttenwerkes, einer Zeche und einer Kokerei wurde zu einem rund 200 Hektar großen Park neuen Typs entwickelt. Der Landschaftspark Duisburg-Nord mit dem erhaltenen Hochofenwerk bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Klettern in alten Erzbunkern oder Tauchen im Gasometer.

Rund um den Innenhafen, teilweise in historischen Speichergebäuden, im Universitätsviertel (mit der ältesten Duisburger Studentenkneipe Finkenkrug, die die größte Bierauswahl Nordrhein-Westfalens besitzt) und am Dellplatz findet man eine reichhaltige Kneipenlandschaft.

Bedeutend für das gesellschaftliche Leben sind der Duisburger Karneval, der allerdings in den landesweiten Medien nicht vorkommt, und die Kirmes des Beecker Schützenvereins.

Sport

An der Regattabahn im Sportpark Wedau trainieren Ruderer, Kanuten und Läufer

Duisburg ist Sitz des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen, des deutschen Kanu-Verbandes sowie weiterer überregionaler Sportverbände.

Gleich drei große Vereine haben die Duisburger Fußballtradition begründet: der Duisburger SV (der 1964 mit dem TuS Duisburg 48/99 zu Eintracht Duisburg fusionierte), die Sportfreunde Hamborn 07 und der Meidericher Spielverein. Nur letzterer hat 1963 den Sprung in die neue Bundesliga geschafft; dort erfolgte zwei Jahre später die Umbenennung in MSV Duisburg. Nach dem Umbau des alten Wedaustadions steht seit 2005 die moderne MSV-Arena mit einem Fassungsvermögen von 31.000 Zuschauern zur Verfügung. Im gleichen Jahr gelang dem MSV der Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga. Ehemaliger Deutscher Meister und Pokalsieger ist der Frauen-Bundesligist FCR 2001 Duisburg (vormals FC Rumeln-Kaldenhausen).

Am 29. August 2006 findet in Duisburg das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit geistiger Behinderung statt.

Der Eissportverein Duisburg „Die Füchse“ spielt in der DEL. Im linksrheinischen Rheinhausen ist der traditionsreiche Handball-Regionalligist und ehemalige Bundesligist OSC 04 Rheinhausen beheimatet.

Duisburg besitzt mit den Duisburg Ducks, auch den 7- maligen Deutschen Meister im Inline-Skaterhockey. Ausserdem errang das Team im Jahr 2005 auch zum dritten Mal den Europapokal.

Auch bei Randsportarten sind Duisburger Vereine sehr erfolgreich. So ist die RESG Walsum im Rollhockey mit 16 Titeln deutscher Rekordmeister.

Bekannt geworden ist die Sportstadt Duisburg unter anderem durch die Ausrichtung von Kanu- und Ruderweltmeisterschaften auf der Regattaanlage Duisburg-Wedau (siehe Sportpark Wedau), der Universiade 1989 sowie der World Games 2005.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Duisburg ist ein internationales Handels- und Logistikzentrum und hat einen optimalen Anschluss an das Straßen-, Schienen- und Schifffahrtsnetz. Mit dem unmittelbar hinter der Stadtgrenze gelegenen Rhein-Ruhr-Airport „Düsseldorf International“, der acht Minuten vom Duisburger Hauptbahnhof entfernt ist, gibt es zudem eine direkte Flughafenanbindung.

Häfen

Im Duisburger Hafen

Der Duisburger Hafen „duisport“ gilt als der größte Binnenhafen Europas. Er besitzt zudem einen Seehafen-Status, da mit flussgängigen Seeschiffen im Linienverkehr Häfen in Europa, Afrika und im vorderen Orient bedient werden, und umfasst ein Freihafen-Gelände.

Der Mittelpunkt des Hafens liegt noch heute im Bereich der Ruhrmündung, wo bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts der erste Ruhrorter Hafen geschaffen wurde.

Jährlich werden dort rund 40 Millionen Tonnen Güter aller Art umgeschlagen. Über 20.000 Schiffe laufen pro Jahr den Hafen an. Kernstück sind die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung von 740 Hektar, 21 Hafenbecken von über 180 ha ergeben eine Uferlänge von 40 km. Dazu kommt noch das Logport Logistic Center Duisburg mit 265 ha Fläche. Etliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über private Hafenanlagen, so dass der Gesamtumschlag bei über 70 Millionen. Tonnen liegt. Zum Vergleich: Hamburgs Umschlag liegt bei 115 Millionen Tonnen.

Schiene

Hauptbahnhof

Datei:Db-schild.jpg Bereits 1846 wurde Duisburg durch die Cöln-Mindener Eisenbahn an das Bahnnetz angeschlossen. Der Duisburger Hauptbahnhof ist ein bedeutender Fernbahnhof, der unter anderem regelmäßige ICE-Direktverbindungen in Richtung Amsterdam, Berlin, Frankfurt und Hamburg anbietet. Außerdem gibt es eine tägliche Kurswagenverbindung nach Moskau. Der zweitgrößte Duisburger Bahnhof, Rheinhausen, besitzt eine RegionalExpress-Anbindung.

Darüber hinaus verfügt Duisburg über 15 kleinere Stationen, die von RegionalBahnen oder S-Bahnen angefahren werden.

Im Eisenbahngüterverkehr ist Duisburg nach Stilllegung seiner Rangierbahnhöfe Duisburg-Wedau und Duisburg Hbf/Güterbahnhof kein Eisenbahnknoten mehr, aber es besteht nach wie vor der „Gemeinschaftsbetrieb Eisenbahn und Häfen“ bei der ThyssenKrupp AG als Europas größte Werksbahn.

Datei:Zeichen 224.png Kommunaler Personennahverkehr

Zuständig für den öffentlichen Nahverkehr ist hauptsächtlich die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, aber auch teilweise die Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG.

Das Grundgerüst des Nahverkehrs in Duisburg bilden drei Stadtbahn-Linien.

  • Linie 903: Dinslaken - Walsum - Marxloh Pollmann - Hamborn - Meiderich - Innenstadt - Hochfeld - Wanheim - Hüttenheim
  • Linie 901: Obermarxloh - Marxloh Pollmann - Bruckhausen - Beeck - Laar - Ruhrort - Innenstadt - Neudorf - Mülheim-Speldorf - MH-Broich - MH-HBF
  • Linie U 79: Meiderich - Innenstadt - Wanheimerort - Buchholz - Huckingen - Düsseldorf-Kaiserswerth - D-Hbf - D-Oberbilk

Die Linie U 79 ist aus der früheren D-Bahn, einer Überland-Straßenbahn nach Düsseldorf hervorgegangen, die von der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG und der Rheinbahn AG gemeinsam betrieben wird. Außerdem gibt es noch eine Linie 902, die jedoch nur als Verstärker der Linie 903 zwischen Walsum und der Innenstadt dient. Auch alle Fahrten aus der Innenstadt zum Betriebshof Grunewald an der Strecke nach Düsseldorf sowie die Stadion-Verstärker zu den Spielen des MSV, die ebenfalls bis nach Grunewald fahren, werden als 902 bezeichnet. Im Zentrum gibt es einen viergleisigen Stadtbahntunnel, der 1992 eröffnet wurde und von allen Linien befahren wird. Im Jahr 2000 wurde der Tunnel unter Ruhr und Häfen hindurch bis nach Meiderich verlängert. Dieser Abschnitt wird jedoch nicht von der Linie 901 befahren.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Straße

Folgende Bundesautobahnen führen durch das Stadtgebiet: die in den 1930er Jahren gebaute A 3 (E 35), die A 40 (E 34) (Ruhrschnellweg), die A 42 (Emscherschnellweg), die Stadtautobahn A 59 (Nord-Süd-Achse) und die A 524 als südliche Anbindung an das Kreuz Breitscheid. Das Kreuz Kaiserberg (A 3/A 40) wurde als „Spaghettiknoten“ berühmt. Der ÖPNV auf der Straße wird durch die Duisburger Verkehrsgesellschaft und zu kleinen Teilen durch die NIAG durchgeführt.

Unternehmen

Duisburg ist bis heute ein bedeutendes Zentrum der Stahlindustrie und verfügt über die größte Ausdehnung an Produktionsstätten dieses Bereichs weltweit. Mittlerweile stehen sämtliche der sechs im Ruhrgebiet betriebenen Hochöfen in Duisburg. Etwa die Hälfte des in Deutschlands erzeugten Roheisens und ein Drittel des Rohstahls werden in Duisburg produziert.

Steinkohle wird mittlerweile nur noch auf der Zeche Walsum abgebaut. Eine Vielzahl von Schachtanlagen, die zumeist im Duisburger Norden und dem heutigen Duisburger Westen lagen, sind längst geschlossen.

Durch den Strukturwandel kam es zu einem erheblichen Arbeitsplatzabbau in der Duisburger Montanindustrie. In den 1960er Jahren zählte die Stadt zu jenen mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen in der Bundesrepublik. Gab es damals noch fast 70000 Stahlarbeiter, so sind heute davon lediglich 16000 übrig geblieben. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist von knapp 280000 auf nur noch 150000 gesunken, so dass die Stadt heute noch in Folge dessen unter einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit leidet.

Ihre ehemalige Funktion als Einkaufsstadt weit über ihre Grenzen hinaus hat die Stadt verloren. Seit Jahren wird ein Abfluss von Kaufkraft beklagt. Mit unter 100.000 verfügt die Duisburger Innenstadt über eine vergleichsweise geringe Handelsfläche.

Eine wichtige Funktion im Strukturwandel hat der „Logport“ als internationales Logistikzentrum. Dort stand bis 1993 das durch den Rheinhausener Arbeitskampf bundesweit bekannt gewordene Krupp-Stahlwerk. Bereits 1987 wurde im Universitätsstadtteil Neudorf der „ElectronicPark Duisburg“ gegründet, der in den von Norman Foster entworfenen Gebäuden mehrere Technologie-, Telematik- und Mikroelektronik-Zentren beherbergt und einen Anwenderpark für elektronische Schlüsseltechnologien darstellt.

Etwa ab Mitte der 90er Jahre entwickelte sich Duisburg zu einer Art „Hochburg“ für Callcenter. Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG, Citibank und Dresdner Bank, aber auch der Internetdienstleister AOL sowie die sanvartis GmbH (ehemals Gesundheitsscout24) betreiben Callcenter in Duisburg zur bundesweiten Abdeckung ihrer Servicerufnummern. Hier finden mittlerweile gut 5000 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz.

Die bedeutendsten Großbetriebe und Unternehmen in Duisburg:

  • Duisburger Traditionsunternehmen
    • Franz Haniel & Cie. GmbH
    • Klöckner & Co. AG
    • Grillo-Werke AG
    • Lehnkering GmbH
    • Krohne Meßtechnik GmbH & Co. KG
    • Sachtleben Chemie GmbH
    • König-Brauerei GmbH & Co. KG
    • RheinfelsQuellen H. Hövelmann GmbH & Co. KG
Hüttenwerke Krupp Mannesmann am Rhein
  • Montanindustrie
  • Logistik
    • Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Railion
    • Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich DB Netz
    • Deutsche Post AG, Briefverteilzentrum
    • Kühne + Nagel (AG & Co.)KG
    • WM Sea Air Transport GMBH
    • ABX Logistics (Deutschland) GmbH
    • New Wave Logistics GmbH
    • Wincanton Trans European (Deutschland) GmbH
    • Rhenus AG & Co. KG
  • Tourismus
  • Globale Unternehmen
    • Imperial Holdings Ltd.
    • Makita Werkzeuge GmbH
    • Norske Skog Walsum GmbH
    • Shimadzu Europa GmbH
    • Siemens Power Generation Industrial Applications

Medien

Bis Mitte der 1960er Jahre war der Duisburger Generalanzeiger das wichtigste Tagesblatt für Duisburg und die Region. Er verschwand im Zuge der Konzentration im Pressewesens. Über das aktuelle Tagesgeschehen berichten heute die Duisburger Lokalredaktionen der beiden TageszeitungenWestdeutsche Allgemeine“ (WAZ) und „Neue Ruhr Zeitung“ (NRZ), deren Zentralredaktionen sich in Essen befinden, sowie die „Rheinische Post“ (RP) mit Hauptsitz in Düsseldorf. Außerdem gibt es eine WAZ-Stadtteilredaktion (in Kooperation mit der NRZ) in Hamborn, eine RP- und eine NRZ-Stadtteilredaktion (in Kooperation mit der WAZ) in Rheinhausen.

Am 1. April 1990 ging Radio Duisburg als erster Lokalsender in NRW auf Sendung. Der WDR (Hörfunk und Fernsehen) ist mit einem Regionalkorrespondenten in Duisburg vertreten.

Seit Anfang 2005 strahlt der Duisburger Sender Kanal Avrupa europaweit ein türkischsprachiges Fernsehprogramm aus.

Der erste private lokale Fernsehsender in NRW, STUDIO 47, wurde im November 2005 von der Medienkommission der Landesanstalt für Medien lizenziert. Der Sendebetrieb beginnt im März 2006.

Öffentliche Einrichtungen

Duisburg ist Sitz überregionaler Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts, darunter:

  • Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB)
  • Niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK); der Kammerbezirk umfasst die kreisfreie Stadt Duisburg sowie die Kreise Wesel und Kleve
  • Unternehmerverband Ruhr-Niederrhein e.V.

Bildung und Forschung

  • Universität Duisburg-Essen, gebildet zum 1. Januar 2003 durch Vereinigung der Universitäten in beiden Städten. Die Duisburger Universität war 1972 als Gesamthochschule durch Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Maschinenbau gegründet und 1980 in Universität – Gesamthochschule – Duisburg umbenannt worden. Von 1994 bis zur Vereinigung mit der Essener Universität trug sie den Namen Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. Bereits von 1655 bis 1818 gab es in Duisburg eine Universität (siehe auch: Alte Universität Duisburg), die vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm gegründet worden war.
  • Folkwang-Hochschule Essen – Standort Duisburg; Die Hochschule wurde 1927 in Essen als Folkwang-Schule für Musik gegründet und erhielt 1962 den Rang einer Musikhochschule. 1972 wurde diese mit den Konservatorien in Essen und Duisburg zur Staatlichen Hochschule für Musik Ruhr zusammengefasst. Seither hat die Folkwang-Hochschule Essen auch eine Abteilung in Duisburg.
  • Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – Abteilung Duisburg
  • Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS)
  • Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA)
  • Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST)
  • Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP)
  • Salomon Ludwig Steinheim-Institut für Deutsch-Jüdische Geschichte e.V. (StI)
  • Forschungsinstitut für wirtschaftliche Entwicklungen im Pazifikraum (FIP)
  • Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT)
  • Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalenwicklung (InKuR)
  • Institut für Ostasienwissenschaften (InfO)
  • Deutsch-Französisches Institut für Automation und Robotik (IAR)
  • Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)


Bibliotheken

Mit fast 1.000.000 Medienbeständen zählt die Duisburger Stadtbibliothek zu den großen Stadtbüchereien Deutschlands. In den 1970er Jahren gab es ein umfangreiches Zweigstellennetz, das neben 6 Stadtbezirksbibliotheken auch viele Stadtteilbibliotheken umfasste. Im Zuge der Sparmaßnahmen sind heute 7 Stadtbezirksbibliotheken und 6 Stadtteilbibliotheken übrig gegblieben.

Von besonderer Bedeutung ist auch die Universitätsbibliothek der Uni Duisburg-Essen und das Archiv der Stadt Duisburg.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Duisburg beziehungsweise die Stadt Hamborn und andere heute zu Duisburg gehörigen Städte haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum:

Weitere Auszeichnungen der Stadt sind:

  • der Goldene Ehrenring, mit dem außergewöhnliche Verdienste um die Stadt Duisburg geehrt werden. Träger waren bislang meist ehemalige Oberbürgermeister.
  • die Mercatorplakette für besondere Verdienste, insbesondere auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet. Träger waren bislang zum Beispiel Gründungsrektoren der Duisburger Universität sowie Kulturdezernenten und Generalmusikdirektoren
  • der Stadtring, der an Ratsmitglieder und leitende Gemeindebeamte für besondere Verdienste um die Selbstverwaltung der Stadt verliehen werden kann
  • die Stadtplakette, zum Beispiel für eine 10jährige Zugehörigkeit zum Rat oder an Bürger, die sich um die Stadt verdient gemacht haben
  • die Stadtmedaille in Silber beziehungsweise in Bronze an Mitglieder der Bezirksvertretungen oder sonstigen Personen für langjährige kommunalpolitische Verdienste

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten sind in Duisburg geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr beziehungsweise -tag:

Andere Persönlichkeiten, die in Duisburg lebten, ohne dort geboren zu sein

und nicht zuletzt

Weitere Personen, die in Verbindung mit Duisburg stehen, sind:

Eberhard Bosslet, Johannes Clauberg, Michael Frenzel, Friedrich Arnold Hasenkamp, Johann Gerhard Hasenkamp, Karl Hofius, Friedrich Horn, Helmut Horten (Begründer der Horten-Kaufhäuser) , Joachim Kroll, Emil Wilhelm Krummacher, Gottfried Daniel Krummacher, Friedrich Albert Lange, Johann Peter Lange, Andreas Mand, Daniel Morian, Helmut Rahn, Günter von Roden, Dirk Stermann, Joseph Stoffels, Wilhelm Tenhagen, Wim Thoelke, Heinz Trökes, Heinrich Tussmann, Johann Hildebrand Withof.

Literatur

Zur Bibliografie Duisburgs siehe Duisburg (Literatur).

Siehe auch

Eisenbahn-Trajekt Rheinhausen-Hochfeld Eisenbahn-Trajekt Ruhrort-Homberg

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