Sudetendeutsche Partei
Die Sudetendeutsche Partei (SDP) wurde von Konrad Henlein am 1. Oktober 1933 als Sudetendeutsche Heimatfront begründet. Doch auf Druck der tschechischen Regierung mußte dieser Name im April 1935 in den obigen umgewandelt werden.
Geschichte
Seit den 1930er Jahren war sie in kürzester Zeit zur politischen Vertretung der Sudetendeutschen aufgestiegen und stand anfänglich dem Nationalsozialismus des Adolf Hitlers ablehnend gegenüber. Vielmehr standen ihre Anhänger den großdeutschen Traditionen der Österreicher nahe und wollten eher die Vereinigung mit dem benachbarten Österreich als mit dem Reich.
Henlein wollte ursprünglich, daß die damalige Tschechoslowakei ihrem Versprechen nachkam, ihren Staat "wie eine zweite Schweiz" aufzubauen, in dem alle Volksgruppen zu ihren Rechten kamen. Doch wurde die SDP schnell von österreichischen Nationalsozialisten unterstützt bzw. von sudetendeutschen Nationalsozialisten unterwandert - und auf reichsdeutschen Kurs gebracht.
Im Mai 1935 wurde die SDP zur stärksten Partei des tschechischen Staates: sie allein stellte 44 Sitze (somit volle 2/3 der Sudetendeutschen) des Abgeordnetenhauses und 23 im Senat.
Im März 1938 ging der Sudetendeutsche Bund der Landwirte in die Partei auf und auch die Abgeordneten der Deutschen Christlichsozialen Volkspartei schloß sich der SDP an.
Im Oktober 1938 wurde die Sudetendeutsche Partei unmittelbar der NSDAP unterstellt, formal jedoch blieb sie als - inzwischen nationalsozialistische - Partei für die sudetendeutschen Gebiete bestehen und ihr Vorsitzender Konrad Henlein erhielt den NSDAP-Parteititel eines Gauleiters des deutschen Reichsgaus Sudetenland.
Mit dem Zusammenbruch des Großdeutschen Reiches wurde 1945 die Sudetendeutsche Partei aufgelöst.