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Engstlatt

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Engstlatt
Stadt Balingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Engstlatt
Koordinaten: 48° 18′ N, 8° 53′ OKoordinaten: 48° 18′ 7″ N, 8° 52′ 32″ O
Höhe: 516 m ü. NN
Fläche: 7,4 km²
Einwohner: 1874 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 253 Einwohner/km²
Eingemeindung: Format invalid
Postleitzahl: 72336
Vorwahl: 07433
Rathaus und Kirche
Rathaus und Kirche

Engstlatt ist ein Stadtteil von Balingen im Zollernalbkreis (Baden-Württemberg). Er liegt am Fuße der Schwäbischen Alb.

Geographie

Engstlatt weist eine Gemarkungsfläche von 740 Hektar aus, davon sind 240 Hektar Wald.

Geschichte

Engstlatt wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Ingislatt erstmals erwähnt. Seit dem 13. Jahrhundert gehörte der Ort zur Herrschaft Schalksburg und kam damit, bei deren Verkauf 1403, an Württemberg.

1944 bis 1945 wurde von Häftlingen des benachbarten KZ Bisingen das Werk 3 des Unternehmens Wüste errichtet, mit dem Treibstoff aus Ölschiefer gewonnen werden sollte. Das Werk ging allerdings nie in Betrieb.

Religionen

  • Evangelische Kirchengemeinde Engstlatt

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1973 wurde Engstlatt nach Balingen eingemeindet

Politik

Ortsvorsteher

  • Klaus Jetter (2014)

Wappen

Das Wappen von Engstlatt zeigt über einem schwarzen Dreiberg ein schwarzes Posthorn auf weißem (silbernem) Grund.

Bauwerke

Blick in den Chor
Deckenfresko
  • Peterskirche, evangelisch (gotischer Bau),

Auf einem Hügel über dem Ort gelegen steht die evangelische St. Peterskirche. Von der nahe gelegenen Bundesstraße fällt der 36 Meter hohe Turm der 1471 erbauten, spätgotischen Kirche schon von weitem ins Auge. Das Glockengeschoss ist aus Fachwerk gezimmert und verkleidet.

Chor ist laut einem der Gewölbeabschlusssteine auf das Jahr 1471 datiert. Er liegt nicht axial zum Kirchenschiff und ist höher als dieses. Unter der Kanzel führt eine schwere, eisenbeschlagene Tür in einen kleinen Raum, in dem noch ein Teil der vermutlich bereits im 11. Jahrhundert entstanden Kirche erhalten ist: Eine frühere Altarstufe, sowie ein Ausflussbecken in Form eines Kelches. Dieser Raum diente bis zu einer Renovierung im Jahr 1912 als Sakristei und wurde später als Kohlekeller gebraucht und erst 1996 wieder renoviert - und findet heute für Andachten oder die Kinderkirche Verwendung.

Im Jahr 1893 wurde an der Nordwand des Chors ein Fresko aus der Erbauungszeit der heutigen Kirche entdeckt. Es zeigt eine Kreuzigungsszene, die der johannäischen Passion nachempfunden ist. Es zeigt Ähnlichkeiten zu Grafiken Martin Schongauers und Michael Wolgemut. Die bergige Landschaft mit Stadt und Burgen wurde als realistische Darstellung der Stadt Balingen und der Burgen Hohenzollern und Schalksburg gedeutet. Der Stifter, Johannes Mästlin (1440 - 1480) ist unter dem Kreuz dargestellt. Das Bild ist das qualitativ herausragendste Gemälde der Gotik im Zollernalbkreis[1]

Beachtenswert ist auch die Holzfelderdecke mit barockem Marmor- und florealem Muster, sowie einem Auferstehungsbild, sowie der spätbarocke Orgelprospekt auf eine L-förmigen Empore. Das Altarkreuz stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Commons: Peterskirche - Engstlatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • katholische Kirche St. Johannes (1966)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Engstlatt liegt direkt neben der hier vierspurigen Bundesstraße 27, welche nach Stuttgart via Tübingen führt. Ebenso ist Engstlatt mit einem Bahnhof direkt der Zollernalbbahn (Stuttgart-Sigmaringen) angeschlossen. Durch den Ort führt die alte Schweizer Straße.

Öffentliche Einrichtungen

  • Freiwillige Feuerwehr Balingen, Abteilung Engstlatt

Einzelnachweise

  1. Ingrid Helber: Kunst- und Kulturdenkmale im Zollernalbkreis. mit einem Beitrag von Andreas Zekorn. Hrsg.: Zollernalbkreis. Konrad Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1526-X., S. 71
Wikisource: Engstlatt – Quellen und Volltexte

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