Kanton Jura
Der Kanton Jura ist ein Kanton im Westen der Schweiz.
Deutsch: Jura; Französisch: Jura; Italienisch: Giura; Rätoromanisch: Giura; Englisch: Jura; amtlich: République et Canton du Jura (Republik und Kanton Jura).
Kanton Jura | |
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Flagge des Kantons Flagge und Wappen des Kantons | |
Basisdaten | |
Hauptort: | Delémont (auf deutsch Delsberg) |
Fläche: | 838 km² |
Einwohner: | 69'100 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einw./km² |
Beitritt zur Eidgenossenschaft: | 1979 |
Abkürzung: | JU |
Sprachen: | Französisch |
Website: | Kanton Jura |
Karte | |
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Geographie
Der Kanton liegt im Nordwesten der Schweiz. Er bildet im Westen und Norden einen Teil der schweizerischen Staatsgrenze zu Frankreich. Im Süden grenzen die Kantone Neuenburg und Bern an Jura, im Osten die Kantone Solothurn und Basel-Landschaft.
Der Fläche nach belegt der Kanton Platz 14 von 26, aufgrund der geringen Einwohnerdichte liegt er von der Einwohnerzahl her auf Platz 20.
Lage des Kantons
Lage des Kantons
Bevölkerung
Sprachen
Amtssprache des Kantons ist französisch. Einzige deutschsprachige Gemeinde ist Ederswiler.
Viele Orte sind aufgrund der Nähe der Sprachgrenze nicht nur unter ihren französischen, sondern auch unter deutschen Namen bekannt, etwa Delémont/Delsberg oder Porrentruy/Pruntrut .
Religionen - Konfessionen
Grossmehrheitlich katholisch.
Verfassung
Die gegenwärtige Kantonsverfassung datiert von 1977.
Legislative
Das Parlament (le Parlement) des Kantons Jura besteht aus 60 Volksvertretern.
20 Mitglieder der PDC/CVP
15 Mitglieder der PS/SP
12 Mitglieder der PLR/FDP
8 Mitglieder der PCSI/CSP
3 Mitglieder der CS-POP (Sozialisten)
2 Mitglieder der UDC/SVP
Weiter ist das Volk direkt an der Gesetzgebung beteiligt, da Verfassungsänderungen obligatorisch und Gesetzesänderungen auf Antrag von mindestens 2000 Stimmberechtigten oder acht Gemeinden der Volksabstimmung (Referendum) unterworfen sind. Mindestens 2000 Stimmberechtigte oder acht Gemeinden können überdies eine Gesetzes- oder Verfassungsänderung beantragen. Ausländer sind seit 1977 stimm- und wahlberechtigt; ausgeschlossen davon ist die Wahlbefähigung zu kantonalen Ämtern.
Exekutive
Die jurassische Regierung (le Gouvernement) besteht aus fünf Mitgliedern.
2 Mitglieder der Parti démocrate-chrétien / Christliche Volkspartei
2 Mitglieder der Parti socialiste / Sozialdemokratische Partei
1 Mitglied der Parti chrétien-social indépendant/Unabhängige Christlich-Soziale Partei
Der Kanton Jura ist somit derzeit der einzige Kanton, in dem die Linke in der Regierung die Merheit hat.
Judikative
Richterliche Behörden sind insbesondere die drei Distriktsgerichte sowie das Kantons- und das Verfassungsgericht.
Vertretung auf nationaler Ebene
Auf Bundesebene entsendet der Kanton Jura je zwei Vertreter in den Ständerat und in den Nationalrat.
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist der Jura einer der schwächsten Kantone der Schweiz. Die Finanzkraft liegt nur bei 30% des gesamtschweizerischen Wertes.
Verkehr
Die Jurabahnen (Chemins de fer du Jura, kurz CJ) betreiben mehrere Eisenbahn- und Autobuslinien.
Geschichte
Der Jura ist der jüngste Kanton in der Schweiz. Er entstand aufgrund von (für Schweizer Verhältnisse massiven) kulturellen Spannungen im Jahre 1974 und darauf folgenden lokalen und eidgenössischen Volksabstimmungen durch Abspaltung vom Kanton Bern.
Der Kanton Bern ist politisch eher konservativ, grösstenteils protestantisch und deutschsprachig. Die Bewohner des Gebietes nördlich von Biel, die dem Kanton Bern 1815 durch Entscheidung des Wiener Kongresses angegliedert wurden und zuvor Untertanen des Fürstbischofs von Basel gewesen waren, sind liberal, französischsprachig und - im Nordteil - katholisch.
Dass der Konflikt, der letzten Endes zur Abtrennung des Kantons Jura von Bern führte, nicht sprachlicher, sondern religiöser Art ist, zeigt sich daran, dass bei den Volksabstimmungen über die Kantonsgründung der zwar ebenfalls französischsprachige, aber protestantische Südteil des Berner Juras (Amtsbezirke La Neuveville, Moutier und St. Imier) stets für den Verbleib bei Bern stimmte. Dies gilt auch weiterhin, obwohl das Gewicht des Französischen im verkleinerten Kanton Bern ja geringer geworden ist und sich die Romands demzufolge noch unterdrückter fühlen müssten.
Städte und Orte
Der Kanton ist sehr stark ländlich geprägt. Nach statistischen Kriterien gibt es denn auch nur eine Stadt, den Hauptort Delémont/Delsberg mit 11'441 Einwohnern (2002).
Alte Städtchen sind:
- Porrentruy, 6634 Einwohner (2002)
- Saint-Ursanne, 729 Einwohner (2002)
Weitere grössere Gemeinden:
- Bassecourt, 3353 Einwohner (2002)
- Courroux, 2846 Einwohner (2002)
- Courrendlin, 2433 Einwohner (2002)
- Courtételle, 2208 Einwohner (2002)
- Courgenay, 2133 Einwohner (2002)
- Saignelégier, 2105 Einwohner (2002)
Für alle 83 Gemeinden siehe: Gemeinden des Kantons Jura
Distrikte
Der Kanton Jura ist in 3 Distrikte aufgeteilt:
- District de Delémont (dt. Delsberg) - Hauptort: Delémont
- District de Porrentruy (dt. Pruntrut) - Hauptort: Porrentruy
- District des Franches-Montagnes (dt. Freiberge) - Hauptort: Saignelégier
siehe auch: Distrikte des Kantons Jura
Weblinks
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