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Afri-Cola

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Verschiedene Flaschenformen von afri-cola und Bluna-Limonade. Eingerahmt von afri-cola-Gläsern mit der typischen Taile.

afri-cola ist eine aus Deutschland stammende Cola-Marke und wurde 1931 von der Firma F. Blumhoffer Nachfolger GmbH als Warenzeichen eingetragen. Aus dem gleichen Hause stammt die Orangenlimonade Bluna. Ursprünglich lag der Stammsitz der Marke in Köln. Besitzer ist die Familie Flach.

Im harten Wettbewerb mit Coca-Cola verlor afri-cola in den 1960er Jahren stark an Marktanteilen. Ein Versuch, den Abwärtstrend zu stoppen, wurde noch einmal Ende der 1960er Jahre mit einer großangelegten Werbekampagne des Düsseldorfer Werbedesigners und Fotografen Charles Wilp erfolgreich gestartet, dazu führte man 1962 das bis heute aktuelle Flaschendesign von Jupp Ernst ein. Die Kampagne mit dem Slogan „Alles ist in afri-cola...“ hat heute noch Kultstatus. Sie bewirkte aber keine länger andauernde Trendwende.

Ende der 1980er Jahre zieht sich das Unternehmen vorübergehend aus der Herstellung zurück und konzentriert sich auf die Markenpflege. afri-cola wird in diesen Jahren nur noch in Lizenz hergestellt. In der Subkulktur der aufkommenden Technobewegung und in der Szene-Gastronomie lebt afri-cola in dieser Zeit wieder auf. 1996 erfolgt eine völlige Kehrtwende: Das seit den 1930er Jahren bestehende Netz aus Fremdabfüllern wird aufgelöst und die Produktion an einem Ort zentriert.

Bis 1998 ist afri-cola in den Händen der Gründerfamilie und wird als afri-cola GmbH in Köln-Braunsfeld betrieben, dann kauft die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG die Markenrechte. Diese versuchte, dem Retro-Trend folgend, die Marken afri-cola und Bluna wiederzubeleben, hatte aber den Geschmack den vermeintlichen Anforderungen der heutigen Konsumenten angepasst. Der ursprüngliche Koffeingehalt von 250 mg/Liter, die lebensmittelrechtlich erlaubte Höchstgrenze, wurde drastisch gesenkt, der Zuckergehalt auf das Niveau der Marktführer erhöht. Dieser Zug, eine preiswerte Standardrezeptur unter dem bekannten Markennamen afri-cola zu vertreiben, stellte sich jedoch bald als Fehlentscheidung heraus. Der erhoffte „Kult-Effekt“ reichte als alleiniges Unterscheidungsmerkmal nicht aus, um Käufer von der Konkurrenz abzuwerben, und auf der anderen Seite verprellte man Stammkundschaft. Zudem brachten drei ehemalige Stammkunden unter dem Namen Premium-Cola ihre Alternative zu afri-cola auf den Markt und sorgten damit für Negativmeldungen der Presse über afri-cola. Allerdings handelte es sich bei dieser Alternative zu keiner Zeit um das original Rezept. Wie am 13. Oktober 2005 Herr Alexander Flach auf Nachfrage nach einem WDR-Interview klar stellte: "Premium-Cola war nie, ist nicht und wird auch nie eine original afri-cola sein."

Mittlerweile fügt die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG nach eigenen Angaben „wieder den nahezu ursprünglichen Wert“ [1] an Koffein zu. Dieser muss allerdings unter 150 mg/Liter liegen, da er nicht auf der Flasche beziffert ist - was er der Lebenmittelkennzeichnungsverordnung, § 8, folgend ab dieser Menge (150 mg/Liter) sein müsste.

Im Jahre 2001 erfolgte unter dem Claim "alles ist in afri-cola" eine TV-Kampagne, bei der Wim Wenders Regie führte.

2002 änderte afri-cola den Werbespruch in "… und alles wird afri". Gleichzeitig wurde ein neuer TV-Werbefilm konzipiert. Das Lied zum Werbefilm mit dem Titel "Everytime" (eine Coverversion des Titels "The more I see vou" von Dick Haymes aus dem Film Diamond Horseshoe von 1945) wurde von der Mannheimer Band "The Flames" gesungen und konnte sich 2002 für einige Wochen in den Charts platzieren.

Die anfängliche Abfüllung von afri-cola in 0,7l Brunnenflaschen wurde mittlerweile eingestellt und auf dünnwandige, an das Design der Originalflaschen angepasste Kunststofflaschen umgestellt. Diese werden von Fans als zu wabbelig kritisiert und haben zudem die unangenehme Eigenschaft, daß der Inhalt schnell schal wird.

Heute wird afri-cola an drei Standorten der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG produziert: Bad Teinach, Fachingen und Güstrow. Exportiert wird offiziell nach Österreich, Schweiz, Tschechien, Saudi-Arabien und Ghana.

In der Welt von afri-cola wird die Produkt-Bezeichnung im Übrigen klein geschrieben. Auch Ergänzungen wie afri-welt, afri-fan oder afri-bungalow sind stets nach dem Bindestrich klein zu schreiben. Die Farbwelt der Marke ist Schwarz und Weiß.

Siehe auch