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Madrid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge
Stadtwappen
Basisdaten
Staat: Spanien
Region: Autonome Region Madrid (Region)
Fläche: 607 km²
Einwohner: 3.154.000 (Stand 2004)
Bevölkerungsdichte: 5.190 Einwohner je km²
Höhe: 667 m ü. NN
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Stadtgliederung: 21 Distritos (Stadtbezirke)
Offizielle Website: www.munimadrid.es
Politik
Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardón

Madrid ist die Hauptstadt von Spanien und der Autonomen Region Madrid.

Die Region zählt mit rund fünf Millionen Einwohnern im Großraum zu den größten Metropolen Europas. Die Stadt Madrid (ohne Vororte) ist mit 3,2 Millionen Einwohnern (2004) nach London und Berlin die drittgrößte in der Europäischen Union.

Madrid ist ein sowohl national als auch international bedeutendes Handels- und Finanzzentrum. Die Stadt bildet überdies den politischen und kulturellen Mittelpunkt Spaniens. Madrid ist der Sitz der spanischen Regierung. In der Stadt residieren außerdem der König, der katholische Erzbischof sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. In Madrid befinden sich fünf öffentliche Universitäten (Universidad Complutense, Universidad Autónoma, Universidad a distancia, Universidad Carlos III und Universidad Rey Juan Carlos) und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.

Die Einwohner Madrids nennt man Madrilenen oder auf spanisch "madrileños".

Geographie

Lage

Madrid befindet sich im Zentrum Spaniens 665 m über NN. Die am Ufer des kleinen Flusses Manzanares gelegene Stadt gehört zu der historischen Landschaft Kastilien. Nordwestlich der Stadt erheben sich die Berge der Sierra de Guadarrama, die im Peñalara 2.429 m hoch aufragt. Nach Osten öffnet sich das Tal des Henares, in dem Eisen- und Autobahnen nach Saragossa und Barcelona verlaufen. Etwa 50 km südlich, am Tajo, liegt Madrids "Mutterstadt", die alte kastilische Hauptstadt Toledo.

Koordinaten: 3,72° westliche Länge und 40,42° nördlicher Breite.

Stadtverwaltung

Die Stadt Madrid hat 21 Verwaltungsbezirke (Distritos), die wiederum in Stadtviertel (Barrios) unterteilt sind:

  • 1. Centro: Palacio, Embajadores, Cortes, Justicia, Universidad, Sol
  • 2. Arganzuela: Imperial, Acacias, Chopera, Legazpi, Delicias, Moguer, Atocha
  • 3. Retiro: Pacífico, Adelfas, La Estrella, Ibiza, Los Jerónimos, Niño Jesús
  • 4. Salamanca: Recoletos, Goya, Fuente del Berro, Guindalera, Lista, Castellana
  • 5. Chamartín: El Viso, Prosperidad, Ciudad Jardín, Hispanoamérica, Nueva España, Pza. Castilla
  • 6. Tetuán: Bellas Vistas, Cuatro Caminos, Castillejos, Almenara, Valdeacederas, Berruguete
  • 7. Chamberí: Gaztambide, Arapiles, Trafalgar, Almagro, Vallehermoso, Ríos Rosas
  • 8. Fuencarral: El Pardo, Fuentelarreina, Peñagrande, Barrio del Pilar, La Paz, Valverde, Mirasierra, El Goloso
  • 9. Moncloa - Aravaca: Casa de Campo, Argüelles, Ciudad Universitaria, Valdezarza, Valdemarín, El Plantío, Aravaca
  • 10. Latina: Los Cármenes, Puerta del Ángel, Lucero, Aluche, Las Águilas, Campamento, Cuatro Vientos
  • 11. Carabanchel: Comillas, Opañel, San Isidro, Vista Alegre, Puerta Bonita, Buenavista, Abrantes
  • 12. Usera: Orcasitas, Orcasur, San Fermín, Almendrales, Moscardó, Zofio, Pradolongo
  • 13. Puente de Vallecas: Entrevías, San Diego, Palomeras Bajas, Palomeras Sureste, Portazgo, Numancia
  • 14. Moratalaz: Pavones, Horcajo, Marroquina, Media Legua, Fontarrón, Vinateros
  • 15. Ciudad Lineal: Ventas, Pueblo Nuevo, Quintana, La Concepción, San Pascual, San Juan Bautista, Colina, Atalaya, Costillares
  • 16. Hortaleza: Palomas, Valdefuentes, Canillas, Pinar del Rey, Apóstol Santiago, Piovera
  • 17. Villaverde: San Andrés, San Cristóbal, Butarque, Los Rosales, Los Ángeles
  • 18. Villa de Vallecas: Casco Histórico de Vallecas, Santa Eugenia
  • 19. Vicálvaro: Casco Histórico de Vicálvaro, Ambroz
  • 20. San Blas: Simancas, Hellín, Amposta, Arcos, Rosas, Rejas, Canillejas, Salvador
  • 21. Barajas: Alameda de Osuna, Aeropuerto, Casco Histórico de Barajas, Timón, Corralejos

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Klima

Durch seine Höhenlage auf 665 m über dem Meeresspiegel und das kontinentale Klima sind die Sommer in Madrid heißer und trockener, die Winter jedoch deutlich kälter als etwa in den Städten am Mittelmeer.

Observatorio del Parque del Retiro
1971-2000 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez TOTAL
Max. Temp (ºC) 9,7 12,0 15,7 17,5 21,4 26,9 31,2 30,7 26,0 19,0 13,4 10,1 19,4
Min. Temp (ºC) 2,6 3,7 5,6 7,2 10,7 15,1 18,4 18,2 15,0 10,2 6,0 3,8 9,7
Niederschlag(mm) 37 35 26 47 52 25 15 10 28 49 56 56 436
Observatorio del Aeropuerto de Barajas
1971-2000 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez TOTAL
Max. Temp (ºC) 10,6 12,9 16,3 18,0 22,3 28,2 33,0 32,4 27,6 20,6 14,7 11,0 20,6
Min. Temp (ºC) 0,3 1,5 3,2 5,4 8,8 13,0 16,1 16,0 12,7 8,3 3,8 1,8 7,6
Niederschlag(mm) 33 34 23 39 47 26 11 12 24 39 48 48 386

Geschichte

Madrid ist eine für europäische Verhältnisse junge Metropole. In den Jahren 852 bis 886 wurde eine maurische Burg (alcázar) an der Stelle des heutigen Madrider Königspalastes errichtet. Die umgebende Anlage wurde magerit genannt, und ab 939 Madschrít. 1038 wurde Madrid kastilisch. Die Stadt wurde 1109 durch den Berberfürsten Jusuf erfolglos belagert. 1309 fand hier die erste Zusammenkunft des Cortes de Castilla (Kastillischen Städteparlament) unter Fernando IV. statt (andere Angabe: 1239).

Historische Karte (um 1888)

Mit der Verlegung der Corte (Parlament) im Jahr 1561 und der Residenz aus dem nahe gelegenen und wesentlich älteren Toledo durch Felipe II. im Jahr 1588 begann der Aufstieg der Stadt. Sie wurde faktisch zur offiziellen Hauptstadt Spaniens, was sie abgesehen von einer kleinen Unterbrechung von 1601 bis 1606 bis zum heutigen Tag ist. Der Teil von Madrid, der unter den Spanischen Habsburgern errichtet wurde, nennt sich bis heute "El Madrid de los Austrias" (Das Madrid der Österreicher). In dieser Zeit wurden die Puerta del Sol, das Descalzas Reales, Palacio de Uceda, die Plaza de la Villa, das Schaustück Habsburgischer Architektur die Plaza Mayor sowie die Kathedrale von San Isidro.

Zwischen 1701 und 1713 fand der Spanische Erbfolgekrieg statt, 1706 folgte die englische und portugiesische Besetzung. Von 1808 bis 1813 war Madrid von den Franzosen besetzt, wobei Napoleons Bruder Joseph König wurde. Die Besatzer ließen Klöster und ganze Stadtviertel niederreißen, um neuen Platz zu schaffen. Mit dem Aufstand vom 2. Mai 1808 wurden weitere Erhebungen im gesamten Land hervorgerufen.

Von 1833 bis 1876 fanden die Karlistenkriege statt. Dabei wütete auch eine Choleraepedemie in Madrid. 1873 wurde die erste Republik durch den Diktator Emilio Castelar ausgerufen, und 1923 folgte die Militärdiktatur unter General Miguel Primo de Rivera. Am 14. April 1931 wurde in Madrid die Zweite Republik ausgerufen. Im Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 39 war Madrid bis zuletzt, und zwar bis zum 28. März, republikanisch und erlitt durch deutsche und italienische Bombardements schwere Zerstörungen. Nachdem sich die Nationalisten um den General Francisco Franco durchgesetzt hatten, prägte dessen Diktatur bis 1975 die Stadt. 1965 bis 1973 fanden zahlreiche Streiks und Studentenproteste statt.

Nach dem Tod Francos im Jahre 1975 wurde Juan Carlos I. König und leitete die Demokratisierung ein, die jedoch 1981 durch einen Putschversuch einiger Militärs noch einmal erheblich in Gefahr war. 1992 war Madrid "Kulturhauptstadt Europas". 2004 wurden bei den Terroranschlägen auf vier voll besetzte Nahverkehrszüge 191 Menschen getötet. Im Jahr 2005 scheiterte Madrid knapp bei der Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2012.

siehe auch: Geschichte Spaniens

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Königspalast
Almudena Kathedrale
Templo de Debod
Plaza Mayor
Datei:Plaza de Cibeles - Palacio de Comunicaciones Madrid 2002.jpg
Plaza de Cibeles und Palacio de Communicaciones
Las Ventas, Stierkampfarena von Madrid

Einzelbauwerke

Plätze

  • Plaza Mayor, Zentrum der Altstadt, ein rechteckiger, einheitlich geschlossener Platz (ähnlich dem gleichnamigen Platz in Salamanca).
  • Plaza de la Puerta del Sol (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:40_25_01_N_3_42_12.7_W, 2:Karte ), der Mittelpunkt der Stadt und ganz Spaniens: hier befindet sich der Kilómetro Cero, der traditionelle Ausgangspunkt der sechs radialen Nationalstraßen.
  • Plaza de España am westlichen Ende der Gran Vía, ein großer Platz im Stile der 1920er Jahre mit früher Hochhausarchitektur.
  • Plaza de Lavapiés, zentraler Punkt des gleichnamigen Stadtteils Lavapiés, ist ständig in Umbauarbeiten begriffen, sei es zur Bewerbung für die Olympischen Spiele o.ä.
  • Plaza de Cibeles: hier befinden sich drei der größten Sehenwürdigkeiten von Madrid auf einem Platz: der Kybelebrunnen, der Palacio de las Comunicaciones und der Banco de España. Von den Anhängern und der Mannschaft des Fussballvereins Real Madrid wird dieser Platz zur Feier von Titeln genutzt.

Museen

Am Paseo del Prado befinden sich im sogenannten Museumsdreieck in Gehweite von wenigen hundert Metern drei der wichtigsten Museen der Welt: Museo del Prado, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia und Museo de Arte Thyssen-Bornemisza

Straßen

  • Calle de Alcalá. Diese Prachtstraße beginnt an der Puerta del Sol und führt in Richtung Alcalá de Henares. Zwischen Sol und Plaza de Cibeles befinden sich zahlreiche repräsentative Gründerzeitbauten, u.a. Konzernsitze von Großbanken.
  • Paseo del Prado. Diese sehr breite Straße führt vom Bahnhof Atocha zur Plaza de Cibeles. Hier befinden sich große Hotels und das Prado-Museum.
  • Paseo de la Castellana. Die wichtigste Straßenachse Madrids beginnt an der Plaza Colón und führt in nördliche Richtung bis zum inneren Autobahnring.
  • Gran Vía. Hier befinden sich eine Reihe von großen Kinos, die Zentrale der spanischen Telefongesellschaft Telefónica und Modegeschäfte.
  • Calle Goya
  • Calle Huertas. Nach ihr ist das "Schriftstellerviertel" im Zentrum benannt, in dem die wichtigsten Schriftsteller (u.a. Cervantes, Lope de Vega, Quevedo, Góngora) der spanischen Literatur auf engem Raum und z.T. in gleichen Zeiträumen ("Das goldene Jahrhundert") wohnten und arbeiteten. Als eine der wenigen Fussgängerzonen der Stadt fungiert die Strasse heutzutage als Ausgehzentrum.

Stadtviertel:

Sport

Mit Real Madrid, Atlético Madrid und dem FC Getafe besitzt die Stadt außerdem drei Fußballklubs in der Primera División, der ersten spanischen Liga.

Umland

Wirtschaft und Infrastruktur

Streckenplan der Metro in Madrid

In Madrid befinden sich Flugzeug-, Fahrzeug-, Textil-, chemische und Nahrungsmittelindustrie.

Madrid ist Spaniens größter Verkehrs- und Eisenbahnknotenpunkt mit den Personenbahnhöfen Atocha und Chamartín sowie dem Rangierbahnhof Vicálvaro. Außerdem besitzt es eine U-Bahn, deren Netz zu den größten der Welt gehört.

Der internationale Flughafen Madrids, Barajas, liegt im Nordosten der Stadt und ist mit der Metro schnell zu erreichen.

Bildung

Zu den zahlreichen Bildungseinrichtungen gehören die Universidad Complutense de Madrid (1508 in Alcalá de Henares eröffnet, 1836 nach Madrid verlegt) sowie die Universität Comillas (1892), die polytechnische Universität, Universidad Autónoma (1968) und die Universidad Carlos III (1989). Ebenso befinden sich hier u.a. die Königlich Spanische Akademie sowie die Akademien der Schönen Künste, der Naturwissenschaften und der Sprachen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Für weitere Personen siehe: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Madrid.

Wiktionary: Madrid – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Madrid – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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