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Danilo Hondo

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Danilo Hondo (* 4. Januar 1974 in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben), ist ein deutscher Radrennfahrer, seit 1997 als Profi.

Von 1997 bis 1998 stand Hondo beim Team Agro Adler Brandenburg unter Vertrag, von 1999 bis 2003 beim Team Telekom. Von 2004 bis zum 13. April 2005 stand er in Diensten des deutschen Rennstalls Team Gerolsteiner. Hondos größte Erfolge waren zahlreiche Etappensiege bei der Friedensfahrt und beim Giro d'Italia. 2002 wurde Hondo bei der deutschen Straßenmeisterschaft in Bühl deutscher Meister.

Im Jahre 2005 schien Hondo vor seinem Durchbruch zu stehen, so belegte er den zweiten Rang beim Frühjahrsklassiker Mailand-San Remo und gewann zwei Etappen der spanischen Murcia-Rundfahrt.

Am 1. April 2005 wurde bekannt gegeben, dass zwei A-Proben der Murcia-Rundfahrt positiv auf Carphedon getestet wurden, zwei Wochen später bestätigten die B-Proben dieses Ergebnis. Hierbei ist ungewöhnlich, dass Hondo am Vortag negativ getestet wurde. Am Tag der positiven Probe wusste Hondo, da er Gesamtführender war, bereits vorher, dass er auf jeden Fall getestet werden würde. Dies wird von Hondo als Indiz dafür angesehen, dass er das Carphedon nicht wissentlich eingenommen haben kann. Am 13. April 2005 wurde Hondo von seinem Rennstall dem Reglement entsprechend fristlos entlassen. Die Untersuchungen ergaben, dass die gefundene Menge Carphedon durch Kontaminierung (Verunreinigung) irgendwelcher von Hondo eingenommenen Speisen oder Getränken stammen könnte, bzw. dass solch geringe Menge sehr wohl von Hondos Körper selbst produziert worden sein kann. Das zuständige Schweizer Sportgericht stand nun vor einem Dilemma: Einerseits war man der Ansicht, bei Hondo einen "unschuldigen" Sportler vor sich zu sehen, andererseits lassen die Statuten nichts anderes als eine Verurteilung zu. Am 2. Juni schließlich verhängte der Schweizer Radsportverband eine einjährige Sperre. Das ist die Mindeststrafe, die für Hondo zudem noch die Möglichkeit zur Rückkehr in die ProTour offen lässt. Im Falle einer Verurteilung sieht das Reglement normalerweise eine Sperre von zwei Jahren sowie einen Ausschluss von der ProTour für insgesamt vier Jahre vor. Gegen das Urteil legten deshalb die UCI und auch die WADA bei CAS Revision ein, ebenso wie Danilo Hondo selbst, der einen vollständigen Freispruch erwirken will.

Die CAS hob am 10. Januar 2006 in der Revision das Vorurteil auf und erließ trotz der vorher zusammengetragenen entlastenden Argumente eine zweijährige Sperre bis zum 1. April 2007. Da Hondo gleichzeitig untersagt wurde, im Anschluß daran 2 Jahre lang für ein UCI Pro Tour-Team zu fahren, ist das Ende seiner Radsport-Karriere zu befürchten. Er hat jedoch bereits angekündigt, vor dem Schweizer Bundesgericht gegen dieses aus seiner Sicht ungerechte Urteil Klage einzureichen.