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Geschichte Italiens

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Das heutige Italien war in der Antike bis ins 5. Jahrhundert nach Christus Teil des Römischen Reiches mit Rom als Hauptstadt.

Spätantike und Mittelalter

Nach dem Ende des Weströmischen Reiches 476 wurde Italien zuerst durch Odoaker regiert und war dann ab 489 Bestandteil des Reichs der Ostgoten, die unter Theoderich in Italien eingefallen waren. Unter Theoderich erlebte Italien auch eine letzte Blüte; bald darauf ging die Spätantike in Italien zu Ende: Ab 535 wurde Italien von den byzantinischen Truppen unter Belisar und Narses erobert. Justinian I. wollte damit seinen Traum von einem erneuerten römischen Reich verwirklichen, doch führten die Kämpfe zu einer Verelendung weiter Landstriche. Italien blieb schließlich formal Teil des byzantinischen Reiches, doch fielen bereits 568 die Langobarden in Italien ein und eroberten große Teile des Landes, wobei der langobardische Herrschaftsraum bald in viele kleinere Herzogtümer (Dukate) zerfiel. Der byzantinisch kontrollierte Rest wurde in das Exarchat von Ravenna zusammengefasst. Zwischen dem Langobardenreich und Süditalien entstand schließlich allmählich der Kirchenstaat (siehe Pippinische Schenkung, 754/756), also der weltliche Herrschaftsraum des Papstes (Patrimonium Petri), da auch Byzanz aufgrund der Bedrohung durch die Araber nicht mehr effektiv im Westen eingreifen konnte, von einigen Versuchen abgesehen.

Ab dem Jahr 774 eroberte der Frankenkönig Karl der Große das in Norditalien gelegene Langobardenreich und machte sich zum "König der Franken und Langobarden". Im Zuge der karolingischen Reichsteilungen wurde (Nord-)Italien dann wieder selbständiges Königreich, zunächst unter karolingischen Königen, dann unter Hugo von Vienne und Berengar von Ivrea. 951 gewann Otto der Große die Herrschaft über Nord- und Teile Mittelitaliens (so genanntes Reichsitalien) und begründete die Verbindung Reichsitaliens mit dem Deutschen Reich (Heiliges Römisches Reich) Nicht Bestandteil des Langobardenreichs und auch des späteren Heiligen Römischen Reichs war die Republik Venedig, die zunächst nur aus der Lagune bestand, sich aber im Laufe der Jahrhunderte über ganz Ost-Oberitalien ausbreitete.

Im hohen und späten Mittelalter waren Teile Nord- und Mittelitaliens stark von der römisch-katholischen Kirche dominiert und unmittelbar von den Machtkämpfen um das Papsttum sowie von den Kämpfen zwischen den einzelnen Kommunen betroffen.

Süditalien blieb noch bis ins 11. Jahrhundert byzantinisch (Küstenstreifen) bzw. langobardisch (Fürstentümer Benevent, Capua, Salerno). Gegen die Araber, die Sizilien beherrschten, rief man zu Beginn des 11. Jahrhunderts die Normannen zu Hilfe, die im Laufe des 11. Jahrhunderts ganz Süditalien eroberten und 1130 das sizilianische Königreich (Königreich Sizilien) begründeten, einen der mächtigsten Staaten des Hochmittelalters. Dieses ging 1190 per Erbfolge an die Staufer, die bereits als römisch-deutsche Kaiser Norditalien kontrollierten. Palermo war Hauptstadt und Residenz des Kaisers Friedrich II., der im Süden aufgewachsen war. Mit dem Ende der Staufer 1266, die vom Papst (auch aufgrund deren eigenen Territorialpolitik und der päpstlichen Befürchtung, die Staufer würden den Kirchenstaat "umklammern") nach Kräften bekämpft worden waren, fiel das süditalienische "Königreich Sizilien" an die Anjous, und 1282 bzw. 1442 an Aragon (später Krone Spaniens). Süditalien war trotz der dynastischen Verbindung in der Stauferzeit nie formal Teil des Heiligen Römischen Reichs.

In Norditalien emanzipierten sich die Städte schon im Hochmittelalter von der kaiserlichen Oberherrschaft. Typisch war bald die "republikanisch" orientierte Konsularverfassung. Der sich im Laufe des späten 12. Jahrhunderts formierte Lombardenbund besiegte den römisch-deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa, der die Städte stärker der kaiserlichen Kontrolle unterwerfen wollte, 1176 in der Schlacht bei Legnano. Mit dem Ende der Staufer wurden die Städte faktisch unabhängig (wenn sie auch, sofern sie sich in Reichsitalien befanden, weiterhin formal die kaiserliche Oberherrschaft akzeptierten) und usurpierten kaiserliche Rechte (Regalien); nach den Staufern fehlte es den meisten nachfolgenden Kaisern jedoch an den Mitteln zu einer kraftvollen Italienpolitik.

Einzelne Stadtstaaten wie Genua, Florenz, Pisa und Venedig gelangten allmählich zu großer wirtschaftlicher und kultureller Blüte, besonders während der Renaissance. Vor allem die Hafenstädte hatten viele wirtschaftliche Vorteile für den Handel zwischen den Mittelmeerländern Europas und Afrikas, auch im Zuge der Kreuzzüge. Genua expandierte nach Korsika, in die nördliche Ägäis und nach Südrussland, Venedig nach Dalmatien und in die südliche Ägäis.

Nach der Entdeckung Amerikas 1492 und des Seeweges nach Indien verlor Italien seine herausragende wirtschaftliche Bedeutung durch Verlagerung der Haupthandelsrouten vom Mittelmeer zum Atlantik. Andere Staaten, unter anderem Spanien und Portugal nahmen an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung zu, da sie auf Grund der Kolonialisierung Südamerikas neue Rohstoffressourcen und Absatzmärkte erschlossen.

Italien in der Frühen Neuzeit

Nach dem Tod König Ferrantes von Neapel 1494 intervenierte König Karl VIII. (Frankreich) von Frankreich in Italien. Er zwang Florenz, den Kirchenstaat und Neapel zur Kapitulation (1495). Ferdinand von Aragón, Maximilian und Heinrich VII, sowie die italienischen Mittelstaaten (Venedig, Mailand, Kirchenstaat) bildeten eine Heilige Liga (31.3.1495) und zwangen den französischen König zum Rückzug über die Alpen. Ludwig XII nahm die expansive Politk Karl VIII wieder auf und annektierte das Herzogtum Mailand. Ludwig XII und Ferdinand von Aragón teilten im Vertag von Barcelona 1500 das Königreich Neapel unter sich auf. (Norden: Frankreich, Süden: Spanien).Im Vertrag von Lyon 1504 wurde nach einem erneuten Krieg Unteritalien wieder in das Königreich Aragóns eingegliedert, da die Franzosen Neapel verlassen mussten. 1507 gelang des den Franzosen sich der Republik Genua zu bemächtigen. Die Liga von Cambrai (Österreich unter Maximilian I., der Papst, Spanien, England, Ungarn, Savoyen u. einige italienische Staaten) versuchte im Oktober 1508 die Seerepublik Venedig aufzuteilen, scheiterte aber. Papst Julius II (1503-1513) schwenkte auf ein neues politische Ziel um: Die Befreiung Italiens von den Barbaren. Die Eidgenossenschaft, Spanien, Venedig und der Papst vereinigte sicher zur "Heiligen Liga" um die Franzosen aus Mailand zu vertreiben, was ihnen 1512 gelang. Die Schweizer restituierten die Dynastie der Sforza und annektierten den größten Teil Tessins (Domodossola, Locarno, Lugnano). In der Schlacht von Marignano (Herbst 1515) unterlagen die Schweizer jedoch wieder den Franzosen und sie mussten Mailand räumen. Franz I (von Frankreich) und Karl I von Spanien einigten sich im Vertrag von Noyon 1516 über den Status Quo in Italien. 1525 gelingt es Karl V. von Österreich in der Schlacht von Pavia Mailand an sein Haus zu bringen und die italienische Oberherrschaft in Italien zu stürzen. Die Truppen des Kaiser plünderten 1527 auch Rom (Sacco di Roma), was einen bleibenden Eindruck auf das Papsttum hatte (Einfluss für Trienter Konzil). 1529 schließt Karl V. mit Frankreich und dem Papst im Vertrag von Cambrai Frieden, da die Osmanen von Osten her sein Reich belagern (Türkenbelagerung 1529). Im Frieden von Crépy 1544 verzichtet Franz I auch auf seinen Anspruch auf Neapel und erhält von Karl V. im Gegenzug die Bourgogne zurück.

1559 kann Philipp II im Frieden von Cateau- Cambrésis Neapel gewinnen. Im Frieden von Utrecht 1713 erhielt Österreich u.a. Mailand, Neapel (ohne Sizilien) und Sardinien von Spanien. Der Herzog von Savoyen erhielt hingegen Sizilien. 1720 tauschte Savoyen Sardinien gegen Sizilien von Österreich aus. Spanien erwarb 1735/38 Neapel und Sizilien, 1748 Parma und gründete dort eine Sekundogenitur. Nach dem Aussterben der Medici in Florenz stiftete der Herzog von Lothringen dort eine Sekundogenitur für das Haus Habsburg-Lothringen. 1768 verkaufte die Republik Genua die Insel Korsika an Frankreich. Während Italien von 1701 bis 1748 Kriegsschauplatz der Großmächte war, erlbete es von 1748 bis 1796 eine lange Friedensdauer. 1796/97 unterwarf Napoleon Bonaparte große Teile Ober und Mittelitaliens und zwang Österreich im Frieden von Campo Formio zur Anerkennung seiner Eroberungen. Der Frieden währte jedoch nicht lange, weil Frankreich fortfuhr Eroberungen zu machen. So nahmen die Franzosen Papst Pius Vi. gefangen und ließen den Kirchenstaat zur Römischen Republik ausrufen und machten ihn zugleich zu einem Vasallenstaat. Auch eine Reaktion von Russland, Österreich, der Türkei und Englands brachte keinen Erfolg. Österreich musste sich im Frieden von Lunéville mit dem Staatsgebiet von Venedig vom Frieden in Campo Formio begnügen. 1802 kommt es zur Neuordnung Italiens durch Napoleon. Der Kirchenstaat wird wiederhergestellt. Das Großherzogtum Toskana wird zum Königreich Etrurien, die zisalpine Republik zur Republik Italien mit Napoleon als ersten Konsul. Piemont bleibt unter französischer Militärverwaltung. Im Frieden von Preßburg 1805 verliert Österreich Venetien und Dalmatien an die Republik Italien. Nach dem Wiener Kongress kommt es zur Neuordnung Italiens. Das Königreich Sardinien Piemont wird um Savoyen vegrößert. Das Großherzogtum Toskana, der Kirchenstaat sowie das Königreich beider Sizilien werden geschaffen.

Quellen: Studienbuch Geschichte. Eine europäische Weltgeschichte. Hrsg. von Reinhard Elze und Konrad Repgen. Band 2. Stuttgart 2003. dtv- Atlas Weltgeschichte. Band 1. Hrsg. von Hermann Kinder u. Werner Hilgemann. 38. Auflage 2005.

Wiener Kongress und nationale Einigung Italiens

vgl. Hauptartikel Risorgimento

Bis zum Wiener Kongress 1815 war Italien Spielball fremder Mächte. Das Heilige Römische Reich, Spanien und Frankreich führten Kriege auf dem Boden Italiens aus (Italienische Kriege), während sich die größeren Stadtstaaten oft gegenseitig bekämpften (siehe etwa Republik Venedig). Danach erfolgte eine allmähliche Erstarkung nationaler Unabhängigkeits- und Einheitsbestrebungen. Das Königreich Piemont-Sardinien erstarkte zusehends auf Kosten der von Frankreich und Österreich abhängigen oder annektierten Gebiete. Eine besondere Rolle in dieser "Risorgimento" genannten Epoche des 19. Jahrhunderts spielten die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi. Am 17. März 1861, nach erfolgreichem Krieg Frankreichs und Piemonts gegen Österreich (Schlachten von Magenta und Solferino), erfolgte dann die Einigung Italiens unter Viktor Emanuel II., dem König von Piemont-Sardinien. 1866, nach einem weiteren Krieg gegen Österreich, fiel auch Venetien an Italien, und 1870 auch der dem Papst 1860 verbliebene latinische Teil des Kirchenstaates.

Der spätere Irredentismus verlangte auch den Anschluss des Trentino und Istriens.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs blieb Italien zunächst neutral, da es formell durch den Dreibund an Deutschland und Österreich gebunden war. 1915 trat Italien dann auf Seiten der Ententemächte doch in den Krieg ein. Dadurch konnten die Wünsche der Irredentisten erfüllt werden. Jene Italiener, die sich eine Wiederherstellung eines Römischen Reiches mit Einverleibung aller Adria-Länder und Nordafrikas wünschten, wurden freilich enttäuscht.

Italien bekam als Folge des Waffenstillstands von Villa Giusti zum Trentino und Istrien auch Südtirol und große Teile der Julischen Alpen zugesprochen.

Faschistische Diktatur unter Benito Mussolini

Während sich eine innenpolitische Krise andeutete, begann Benito Mussolini mit faschistischen Straßenkämpfern, den sogenannten Squadristi, Straßenkämpfe gegen die Gewerkschaften. Auf Grund dieser innerpolitischen Unruhen traten in kürzester Zeit mehrere Regierungen ab.

1922 organisierte Mussolini mit etwa 26.000 faschistischen Anhängern einen Sternmarsch, der unter den Namen Marsch auf Rom (Marcia su Roma) in die Geschichte einging. Am 28. Oktober trafen diese Gruppen nach zwei Tagen in Rom ein. Der Anführer des Marsches reiste mit einem Schlafwagen aus Mailand an. In Folge von angeblichen Putschdrohungen berief König Viktor Emanuel III. Mussolini zum Ministerpräsidenten. Sein Beiname "Duce" (Führer) machte seinen Machtanspruch klar.

Im Juli 1923 wurde durch ein neues Wahlgesetz der Einfluss von Oppositionsparteien erheblich eingeschränkt. 1924 wird der sozialistische Oppositionspolitiker Giacomo Matteotti erschossen. Indizien deuten darauf hin, dass Mussolini wahrscheinlich selbst den Auftrag für diesen Mord gegeben hat. Alle noch vertretenen Oppositionspolitiker ziehen aus dem Parlament aus.

Mussolini nutzte die Matteotti-Krise, um die Vorherrschaft der PNF weiter auszubauen und seinem Machtanspruch gerecht zu werden. 1926 wurden endgültig alle Oppositionsparteien verboten. Zu den Wahlen 1928 traten nur noch Kandidaten an, die von der PNF zugelassen wurden. Die Umstrukturierung der italienischen Regierung zu einer Diktatur war somit vollständig abgeschlossen.

Am 11. Februar 1929 wurden die Lateranverträge zwischen dem Vatikan und dem Königreich Italien abgeschlossen. In dem von dem Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri und Benito Mussolini unterzeichneten Vertragswerk werden die Souveränität eines Kirchenstaates anerkannt, die Beziehungen zwischen der Kirche und dem italienischen Staat geregelt und dem Vatikan Entschädigungen zugesprochen.

Mit dem Italienisch-Äthiopischen Krieg von 1935 und der Eroberung des Landes trat die Außenpolitik in eine aggressiv-expansionistische Phase. Während der militärische Erfolg die Herrschaft der Faschisten stärkte, wurde Italien vom Völkerbund isoliert. Deutschland unter Hitler beteiligte sich nicht an den Sanktionen. Dies und die Intervention beider Staaten im Spanischen Bürgekrieg zugunsten Francos führt 1936 zu einem Bündnisvertrag, der so genannte "Achse Rom-Berlin". 1937 trat Italien aus dem Völkerbund aus und dem Antikomintern-Pakt zwischen Deutschland und Japan bei.

Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg begann für Italien schon am 7. April 1939 mit dem Überfall auf Albanien. Danach verbündete es sich mit dem Deutschen Reich. Am 25. Juli 1943 stürzte eine Palastrevolte Mussolini. Formal gesehen setzte der Faschistische Großrat seinen Duce ab. König Viktor Emanuel III., dessen Tochter im KZ Buchenwald ums Leben kam, übernahm den Oberbefehl über die Streitkräfte und beauftragte Marschall Pietro Badoglio, eine Militärregierung zu bilden. Badoglio erklärte die faschistische Partei und ihre Gliederungen per Gesetz für aufgelöst. Darauf erfolgte die Besetzung Norditaliens durch deutsche Truppen und die Installation einer Marionettenregierung unter Mussolini in diesem Gebiet am 23. September 1943 (Italienische Sozialrepublik).

Zum 1. Oktober 1943 wurden im Norden Italiens die folgenden deutschen Operationszonen gegründet:

Italien nach dem 2. Weltkrieg

Seit dem 2. Juni 1946 ist Italien durch das Ergebnis einer Volksabstimmung eine Republik. Die erste republikanische Verfassung trat 1948 in Kraft. Italien gehörte zu den Mitbegründern der NATO, des Europarates und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

Die Kommunistische Partei Italiens (PCI/KPI) mit ihrem langjährigen Vorsitzenden Enrico Berlinguer war zu Beginn der 1970er Jahre mit über zwei Millionen Mitgliedern und fast 34 Prozent der Wählerstimmen die stärkste und politisch einflussreichste KP der kapitalistischen Industriestaaten. Im Parlament belegte sie mit zirka 34 Prozent und nur knapp fünf Prozent Abstand hinter der Democrazia Cristiana, der führenden Regierungspartei, den zweiten Platz. Die Angst vor dem Kommunismus hat nicht nur die zentralistische Verfassung Italiens mit ihrem komplizierten parlamentarischen System (1948) sondern auch die Bildung vieler Nachkriegsregierungen (bis in die heutige Zeit) beeinflusst.

Als Aldo Moro Italien eine stabile Regierung geben wollte und deshalb den compromesso storico (historischen Kompromiss) mit der PCI anstrebte, wurde er von westlichen Geheimdiensten, seinen eigenen Leuten und den linksextremen Roten Brigaden bekämpft, von letzteren entführt und am 9. Mai 1978 getötet.

In den folgenden Jahren gab es häufige Regierungskrisen und ständig wechselnde Koalitionsregierungen aus vier oder fünf Parteien, meist dominiert von der Democrazia Cristiana (DC). Im Jahre 1993 erfolgte durch Aufdeckung von Korruptions- und Parteifinanzierungsskandalen eine grundlegende Neuordnung der Parteienlandschaft. Die DC und andere Parteien wurden aufgelöst und neue Parteien entstanden.

Am 3. September 1999 wurde die Abschaffung der Wehrpflicht bis 2005 beschlossen mit dem Ziel, die italienische Armee (Forze Armate Italiane) zu professionalisieren.

Ministerpräsident ist seit 2001 Silvio Berlusconi, der Chef der neoliberalen Partei Forza Italia. Er stützt sich auf eine Parlamentsmehrheit von Forza Italia (FI), Alleanza Nazionale (AN) und Lega Nord.

Ende Juni 2003 beschloss das Parlament trotz vehementer Proteste von Richtern, Staatsanwälten, Journalisten und der Opposition ein Immunitätsgesetz, das auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi vor laufenden Prozessen schützt.

Aktuelle Ereignisse

Anfang 2004 wurde das Immunitätsgesetz vom Verfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt.

Am 10. Dezember 2004 wird von einem Mailänder Gericht nach langen Beratungen ein Schlussstrich unter den Verkauf des staatlichen Lebensmittelkonzerns SME gezogen: Aufgrund mildernder Umstände gelte im Falle der 1991 erfolgten Zahlungen von 434 000 Dollar an den römischen Richter Renato Squillante für Ministerpräsident Silvio Berlusconi eine verkürzte Verjährungsfrist - der mit diesen Zahlungen beauftragte Berlusconi-Vertraute Cesare Previti war am 22. November 2003 noch zu fünf Jahren Haft veruteilt worden.

Die Staatsoberhäupter Italiens

Könige und Kaiser

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Präsidenten

Literatur

  • Volker Reinhardt: Geschichte Italiens. Von der Spätantike bis zur Gegenwart, Beck, München 2003, ISBN 3-406-50284-9
  • Immagini di storia: Bildersammlung zur italienischen Geschichte von der Spätantike bis zum 20. Jahrhundert. Die Bilder sind meist kommentiert, allerdings in italienischer Sprache.