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Nicolás Salmerón

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Nicolás Salmerón, Gemälde von Federico Madrazo (Präsidentengalerie des span. Kongresses)

Nicolás Salmerón y Alonso (* 10. April 1838 in Alhama de Seca, Almería, † 20. September 1908 in Pau, Frankreich) war ein spanischer Politiker. Er war vom 13. Juli bis zum 8. September 1873 Präsident der Exekutivgewalt der Ersten Republik in Spanien.

Werdegang

Salmerón studierte in Granada und Madrid Rechtswissenschaft und Philosophie, wurde Assistent an der Fakultät der Philosophie und Literatur der Universidad Central in Madrid, dann am Institut San Isidoro und erwarb sich durch Privatunterricht seinen Lebensunterhalt. 1863 erhielt er einen Lehrstuhl in Oviedo, 1866 einen Lehrstuhl für Philosophie an der der Universität Madrid. 1869 erhielt er ebendort den Lehrstuhl für Metaphysik. Einer seiner wichtigsten Lehrer war Julián Sanz del Río, der Hauptverbreiter der Lehren Karl Christian Friedrich Krauses in Spanien. Salmerón wurde daher ursprünglich vom Krausismo beeinflusst, wandelte sich aber zunehmend zum Positivismus. Er gehörte in politischer Beziehung von Anfang an zu den Republikanern, beteiligte sich 1860-62 an der Redaktion von deren Organ "La Discusion", dann von Castelars "Democracia".

Er wurde 1865 Mitglied des demokratisch-republikanischen Komitees von Madrid. Er vertrat in Zeitungsartikeln und Vorträgen offen die Ideen der Demokratischen Partei. 1868 wurde er als Verschwörer verhaftet und fünf Monate gefangen gehalten, aber nach der Septemberrevolution desselben Jahres in die provisorische Regierungsjunta zu Madrid und 1871 in die Cortes gewählt.

Erste Republik

Nachdem 1873 König Amadeo von Savoyen abgedankt und die Republik ausgerufen worden war, wurde Salmerón erst Justizminister, dann Präsident der Cortes und am 18. Juli 1873 Präsident der Exekutivgewalt. Er zeigte sich jedoch dem Aufstand der Internationale im Süden und der Carlisten im Norden gegenüber ohnmächtig und über die Notlage Spaniens völlig verblendet, so dass er, weil die Cortes die Todesstrafe in die Kriegsartikel aufnahmen, am 8. September seine eigene Entlassung forderte. Er wurde nun wieder Präsident der Cortes.

Gegenüber dem neuen Präsidenten der Exekutivgewalt, Emilio Castelar, der eine entschiedenere Politik zur Wiederherstellung der Regierungsgewalt auf nationaler Ebene verfolgte, trat Salmerón in deutliche Opposition. Als er Anfang Januar 1874 an der Spitze der intransigenten Mehrheit Castelar zu stürzen versuchte, wurden er und Castelar durch den Staatsstreich des Generals Manuel Pavía am 3. Januar beseitigt. Salmerón zog sich zunächst auf seine Lehrtätigkeit zurück, verlor aber mit dem Putsch von General Arsenio Martínez Campos und der Restauration der Herrschaft des Hauses Bourbon am 30. Dezember 1874 seinen Lehrstuhl.

Restauration

Nach dem Untergang der Ersten Republik begab sich Salmerón nach Paris, wo er Professor an der Universität wurde. 1884 erlangte er seinen Lehrstuhl an der Universität Madrid zurück. In der Folge trat er in der Politik als gemäßigter Republikaner auf und setzte sich einerseits vergeblich für die Einigung der republikanischen Kräfte ein und andererseits für das allgemeine Wahlrecht, das 1890 tatsächlich eingeführt wurde. Nach dem verlorenen Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 trat er erneut vehement, jedoch erfolglos für die Abschaffung der Monarchie ein. 1903 gründete er gemeinsam mit Alejandro Lerroux die Partei Unión Republicana, die ihrem Namen gemäß die republikanischen Strömungen in Spanien vereinen sollte. Bereits 1906 verließ Salmerón jedoch die Partei und schloss sich der katalanistischen Solidaridad Catalana an.

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Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890