Clara Kress
Clara Kreß (* 11. März 1899 in Rheinfelden (Baden), † 1971 in Karlsruhe), war eine deutsche Kunsthandwerkerin (Textilkunst, Glasfenster), Graphikerin und Malerin.
Biographie
Clara Kreß wurde am 11. März 1899 in Rheinfelden (Baden) geboren. Später zog sie in die Kreisstadt Lörrach und absolvierte eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Basel. 1928 ging sie endgültig nach Karlsruhe. Dort schloß sie noch ein Studium an der Kunstakademie (der damaligen "Badischen Landeskunstschule") als Meisterschülerin bei August Babberger an, dem aus dem gleichen Landkreis stammenden Protagonisten des Expressionismus in Südwestdeutschland.
Werk
Clara Kreß bekannteste Schöpfungen sind ihre textilen Arbeiten, besonders herausragend sind dabei ihre Wandbehänge. Hierfür erhielt sie oft Aufträge der Kirche, z.B. für liturgische Gewänder und Wandbehänge. Charakteristisch für ihre Wandbehänge sind einfallsreiche und aufwändige Stickereien, die häufige Verwendung ungewöhnlicher Materialen, wie beispielsweise Folien, Bänder aus Kunststoff, Leder, Muscheln, Porzellanelemente, sowie eine reliefartig wirkende Gestaltung.
Ein weiterer wesentlicher Teil ihres Werkes sind Glasfenster, ebenfalls häufig in kirchlichem Auftrag geschaffen. So sind z.B. die Rundfenster in den Seitengängen der katholischen Christkönigkirche in Rüppurr eine Arbeit von Kreß.
Ein dritter Teil der künstlerischen Arbeiten sind Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und Collagen. Es entstehen Porträtstudien, diverse Skizzen auf ihren Reisen und wiederum Werke zu religiösen oder mythischen Themen. Clara Kress' Werk ist ein in der Formensprache eigenständiger Mittelweg zwischen der abstakten klassischen Moderne (Vertreter: Paul Klee u.a.) und der sogenannten "Karlsruher Linie" der Neuen Sachlichkeit. Insbesondere gilt das für ihre späten Arbeiten. In dieser Schaffensphase sind deutliche Einflüsse des Karlsruher Malers Willi Müller-Hufschmidt erkennbar, mit dem sie 16 Jahre zusammen lebt.
Der größte Teil ihrer Arbeiten wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstört.
Nach dem Krieg malt Clara Kress nur noch selten. Dafür zeichnet sie nun umso mehr und fertigt Textilcollagen und phantasievolle Wandbehänge an.
Literatur
- Dorothee Höfert, Energie Baden-Württemberg AG (Hrsg.): Clara Kress (1899-1971). Ausstellung vom 24. Oktober bis 15. Dezember 2002 im Foyer der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe; EnBW Service GmbH, 2002, ISBN 3934510124
- Sabine Krause (Konzeption und Text), GEDOK (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde) Karlsruhe (Hrsg.): Clara Kress (1899-1971): Wandbehänge, Zeichnungen, Malerei; Ausstellung der GEDOK und des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg in den Räumen des Landesgewerbeamtes, vom 14. Januar bis 28. Februar 1993; Karlsruhe, 1993
- Martina Ellwein: Clara Kress - eine Textilkünstlerin als Ausgangspunkt für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern im Arbeitsbereich "Kombinierte textile Techniken"; in: Textil, Bd. 75, H. 2, S. 1 - 13, 2004
Weblinks
- EnBW-Pressemitteilung zur Ausstellung in Karlsruhe
- Karlsruher Wieder-Entdeckung - “Clara Kress in der EnBW"
Personendaten | |
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NAME | Kreß, Clara |
KURZBESCHREIBUNG | Kunsthandwerkerin (Textilkunst, Glasfenster), Graphikerin und Malerin |
GEBURTSDATUM | 11. März 1899 |
GEBURTSORT | Rheinfelden (Baden) |
STERBEDATUM | 1971 |
STERBEORT | Karlsruhe |