Juif (Saône-et-Loire)
Juif | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Burgund | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Montret | |
Gemeindeverband | Coeur de Bresse | |
Koordinaten | 46° 41′ N, 5° 10′ O | |
Höhe | 182–210 m | |
Fläche | 11,80 km² | |
Einwohner | 246 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 21 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71440 | |
INSEE-Code | 71246 |
Juif ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Burgund. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Montret. Die Gemeinde hat 246 Einwohner (Stand 1. Januar 2022).

Geographie
Juif liegt 7,5 Kilometer nordwestlich von Louhans und wird im äußersten Osten der Gemeinde von der Départementsstraße D678[1] (Abschnitt Simard–Louhans) gestreift. Weitere größere Straßen finden sich nicht auf dem Gemeindegebiet. Durch die Gemeinde fließt La Servonne, ein Bief (künstlich angelegter Wasserlauf zur Bewirtschaftung der Étangs), der eine große Zahl von kleineren Biefs auf dem Gemeindegebiet vereinigt. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler: Balette, Berts, Bessard, Bois-Chanut, Cadolles, Cadolles-de-Charmoy, Carré, Carruge, Charmoy, Etang-Couleuvre, Girards, Grosse-Grange, Jaraude, Marconnaise, Mares, Meurot, Moutrets, Perrussots, Ponsards, Pontot, Quintenières, Roths, Servonne, Seurres, Vesvre.[2]
Klima
Das Klima in Juif ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,0 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 813 mm Niederschläge.
Juif | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Juif
Quelle: climate-data.org
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Toponymie
Eine erste Erwähnung geht zurück auf das Jahr 1074 im Zusammenhang mit einem Stephanus de Judeis. 1284 wird der Ort Juys und 1362 Joye genannt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Name des Ortes mit Juden zusammenhängt oder mit jüdischen Bewohnern. Allerdings ist die Ableitung von Iugum (lateinisch: Joch) ebenfalls nicht schlüssig. Wahrscheinlich ist, dass im Zusammenhang mit der Latinisierung des Namens des genannten Stephanus die Form Judeis entstanden ist, die eine Rückführung auf das Original nicht mehr zulässt.
Geschichte
1289 verkaufte der Graf von Savoyen seine Schlösser und Ländereien in Cuisery, Sagy und Savigny-sur-Seille dem Herzog Robert II. von Burgund, bei dieser Gelegenheit gelangte Juif zum Burgund und zur Baronie von Branges. 1655 wird die Baronie zugunsten von Antoine Barillon de Morangis, Mitglied und Maître des requêtes des Königlichen Rates, in ein Marquisat erhoben. Das Marquisat gelangt später an Tardieu de Malessis. Bis 1665 war Juif ein Sprengel von Montret, darauf wurde die Kirche erbaut, die dem Heiligen Bartholomäus geweiht ist[3], sie wurde im 19. Jahrhundert erweitert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Château des Barons im Ort Juif erbaut, 1860 die Mädchenschule, 1880 das Château des Carré in Charmoy. 1906 entstand ein neues Mehrklassenschulhaus und die Mairie. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Tabak angebaut und Stuhlmacher waren tätig. Die Bewaldung hatte zwar abgenommen, es waren aber noch nennenswerte Bestände an Eichenwäldern vorhanden. Ende des 20. Jahrhunderts wurde eine Maistrocknerei von beachtlicher Größe in Charmoy erstellt. 1988 waren noch 33 Landwirtschaftsbetriebe vorhanden.
Bevölkerung
Jahr | 1793 | 1800 | 1821 | 1831 | 1841 | 1851 | 1861 | 1872 | 1881 | 1891 | 1901 | 1906 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1962 | 1975 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Einwohner | 539 | 566 | 570 | 601 | 652 | 644 | 642 | 640 | 646 | 596 | 636 | 675 | 641 | 526 | 502 | 468 | 379 | 277 | 250 | 229 | 249 | 254 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |

Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich 17 Landwirtschaftsbetriebe, zwei Betriebe der Baubranche.
Literatur
- Lucien Guillemaut
- Histoire de la Bresse Louhannaise, Bd. 1, Louhans 1897.
- Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise : armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles, Verlag Vve L. Romand, Louhans, abrufbar unter Gallica – BNF Bibliothèque nationale de France
- Claude Courtépée: Description générale et particulière du Duché de Bourgogne, précedée de l’abrégé historique de cette province. Causse, Dijon 1780 (in Google Books, französisch).
- Juif auf der Base Merimee.fr
Einzelnachweise
- ↑ D678 auf Sara Wiki, französisch, abgerufen 10. Januar 2015
- ↑ Juif auf Dictionnaire topographique de Saône-et-Loire. Abgerufen am 10. Januar 2015 (französisch).
- ↑ Kurzbeschrieb der Bartolomäus-Kirche von Juif, französisch, abgerufen 10. Januar 2015
- ↑ Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 10. Januar 2015 (französisch).
Weblinks
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