Geschichte Armeniens
Armeniens Geschichte reicht zurück bis zum Jahr 6000 v. Chr. Ein Vorgängerreich Armeniens war das Reich von Urartu. Armenien ist der erste christliche Staat der Welt. Die Armenische Apostolische Kirche feierte im September 2001 ihr 1700-jähriges Bestehen (301 der Überlieferung Annahme des Christentums unter König Trdat III. und der geistlichen Führung des Hl. Grigor Lusaworitsch, dem "Erleuchter".
1828 kam der nördliche Teil Armeniens unter die Oberhoheit des Russischen Reiches, und wurde nach Gründung der UdSSR eine der Teilrepubliken der Sowjetunion (1920). Nach deren Auflösung entstand der heutige unabhängige Staat Armenien. Der südliche, weitaus größte Teil des armenischen Siedlungsgebietes blieb unter türkischer Herrschaft.
Am 24. April 1915 veranlasste die 1908 an die Macht gekommene jungtürkische Bewegung die Verhaftung, Deportation und Ermordung armenischer Intellektueller in Konstantinopel und leitete damit den Völkermord an 1,5 Millionen Armeniern - zwei Dritteln des im Osmanischen Reich seit Jahrtausenden lebenden christlichen Volkes - ein. Die Türkei bestreitet die Faktizität des Völkermordes noch immer. Er wurde jedoch seit dem Ende des Kalten Krieges durch eine zunehmende Zahl nationaler Parlamente anerkannt.
Armenien und Aserbaidschan haben seit dem Zusammenbruch der UdSSR (1988) militärische Auseinandersetzungen um Nagorni-Karabach geführt. Nagorni-Karabach ist ein autonomes Gebiet von Aserbaidschan, in dem mehrheitlich Armenier leben.
Seit einem Waffenstillstand im Mai 1994, der einer Besetzung 20% Aserbaidschans durch armenische Truppen folgte, hat sich die Situation nicht wesentlich verbessert. Es hat bislang keinen Durchbruch in der Beziehung beider Staaten gegeben, ein Zustand, der ihre wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflusst.
Eine große spielt auch die armenische Diaspora (4 Millionen Menschen) - siehe Armenier in Mitteleuropa