Unbefleckte Empfängnis Mariä (Velpke)

Die Kirche Unbefleckte Empfängnis Mariä, umgangssprachlich auch kurz St. Marien genannt, ist die katholische Kirche in Velpke, einer Gemeinde im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen. Die nach dem Marientitel Unbefleckte Empfängnis benannte Kirche befindet sich an der Bundesstraße 188 (Oebisfelder Straße 25). Heute gehört die Kirche zur Vorsfelder Pfarrgemeinde St. Michael im Dekanat Wolfsburg-Helmstedt des Bistums Hildesheim.
Geschichte
In der seit der Reformation evangelischen Gegend um Velpke siedelten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder Katholiken an, die in den Velpker Steinbrüchen Arbeit fanden, auch Italiener und Polen gehörten dazu. Zu dieser Zeit gehörten die Katholiken in Velpke zur Pfarrgemeinde St. Ludgeri in Helmstedt. Ab 1892 fanden katholische Gottesdienste im nähergelegenen Oebisfelde statt, und ab etwa 1905 gehörte Velpke zur Kirchengemeinde Herz Jesu in Oebisfelde.
1893 wurde in Velpke ein katholischer Männerverein gegründet, auf den die spätere Kolpingsfamilie zurückgeht. Seit 1910 fanden zeitweise katholische Gottesdienste im Velpker Gasthaus Lindenhof statt, Zelebranten waren die in Oebisfelde tätigen Priester. 1927 wurde Velpke Sitz einer Pfarrvikarie und bekam einen ortsansässigen Priester.
1914 war bereits das Kirchbaugrundstück in Velpke erworben worden, und 1924 der Kirchbauverein Velpke gegründet. 1927 begann der Bau der Kirche, und am 3. November 1929 wurde sie von Bischof Nikolaus Bares geweiht. Damals gehörten rund 800 Katholiken zum Einzugsgebiet der Kirche.[1]
1946 wurde die zu Velpke gehörende Pfarrvikarie Bahrdorf gegründet. Zum Bau einer Kirche kam es in Bahrdorf jedoch nicht, die Gottesdienste fanden in der Wohnung des Pfarrers statt. 1954 wurde in Velpke das Pfarrhaus erbaut. Am 1. August 1956 wurde aus der Pfarrvikarie Velpke eine selbstständige Kirchengemeinde (Kuratie). 1958 kam die Kuratie zum damals neu gegründeten Dekanat Wolfsburg, zuvor gehörte sie zum Dekanat Celle. 1966 wurde die Pfarrvikarie Bahrdorf wieder aufgelöst und kam zur Kirchengemeinde Velpke zurück.
1969/70 erfolgte eine Umgestaltung des Innenraumes, ein neuer Altar aus Velpker Sandstein wurde am 1. März 1970 von Bischof Heinrich Maria Janssen konsekriert. 1974 folgte der Bau des Gemeindezentrums. Von 1976 bis 1984 wurde auch die Kirche St. Raphael in Parsau vom Velpker Pfarrer seelsorglich betreut. 1984 verließ der letzte ortsansässige Pfarrer Velpke, und der Pfarrer von St. Bernward in Wolfsburg übernahm die seelsorgliche Betreuung. Am 1. Januar 1988 wurde die Kuratie Velpke zur Pfarrei erhoben.
1992 wurde eine neue Pfeifenorgel eingeweiht, zuvor wurde eine 1968 angeschaffte elektronische Orgel benutzt.
Am 15. Juli 2005 übernahm der Pfarrer der Vorsfelder Kirche St. Michael auch die Verwaltung der Velpker Kirche, weil der Pfarrer der St.-Bernward-Kirche in den Ruhestand versetzt worden war, ohne daß ein ortsansässiger Nachfolger ernannt wurde.[2] Vom 1. November 2006 an gehört die Kirche zum Dekanat Wolfsburg-Helmstedt, welches zu diesem Zeitpunkt aus dem Dekanat Wolfsburg und dem Helmstedter Teil des Dekanats Helmstedt-Wolfenbüttel gebildet wurde. Seit dem 1. September 2010 gehört die Kirche zur Pfarrei St. Michael in Vorsfelde.
Architektur und Ausstattung
Die in etwa 81 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegene Kirche wurde aus Velpker Sandstein erbaut und bietet über 116 Sitzplätze. Über dem Eingangsportal befindet sich das Bischofswappen von Nikolaus Bares, er hatte die Kirche geweiht. Neben dem schlichten, modern gestalteten Altarraum befinden sich eine Statue der heiligen Elisabeth von Thüringen, ein Bild welches nach einem Ausschnitt aus dem Bild Ecce homo des italienischen Malers Jacopo Tintoretto aus dem 16. Jahrhundert gestaltet wurde, das Taufbecken und der Marienaltar. Die Orgel wurde 1992 von Manfred Gaulke aus Harsum errichtet.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet der Kirche umfasst die Ortschaften Altena, Bahrdorf, Büstedt, Danndorf, Grafhorst, Groß Sisbeck, Groß Twülpstedt, Klein Sisbeck, Klein Twülpstedt, Mackendorf, Meinkot, Papenrode, Rickensdorf, Rümmer, Saalsdorf, Velpke, Volkmarsdorf und Wahrstedt, sämtlich im Landkreis Helmstedt gelegen.
Siehe auch
Literatur
- Peter Eppert: Chronik St. Marien / Velpke. Grafhorst 1999.
- Peter Eppert: 75 Jahre St. Marien Velpke. Grafhorst 2004.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kirchengemeinden St. Bernward, Wolfsburg, und Unbefleckte Empfängnis Mariä, Velpke (Hrsg.): Gemeindebrief. Sommer 1997, S. 2
- ↑ Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Kirchlicher Anzeiger. Nr. 11/2005, Hildesheim 2005, S. 243
Koordinaten: 52° 24′ 27,39″ N, 10° 56′ 25,32″ O