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FIFA-Klub-Weltmeisterschaft

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FIFA-Klub-Weltmeisterschaft
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Abkürzung Klub-WM
Verband FIFA
Erstaustragung 2000
Mannschaften 7
Spielmodus K.-o.-System
Titelträger Spanien Real Madrid
Rekordsieger Brasilien Corinthians São Paulo
Spanien FC Barcelona (je 2 Siege)
Rekordspieler Agypten Hossam Ashour,
Agypten Mohamed Abo Treka
Agypten Wael Gomaa (je 11 Spiele)
Rekordtorschütze Argentinier César Delgado (5 Tore)
Website www.fifa.com
Datei:Trofeu SPFC - Mundial2005 01.jpg
Der bei der Austragung 2005 eingeführte Pokal der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft
Das Trikot-Abzeichen für den amtierenden Titelträger (ohne Jahreszahl)[1]

Die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft ist die offizielle Weltmeisterschaft für Fußball-Vereinsmannschaften, bei der die Sieger der sechs kontinentalen Meisterwettbewerbe im Vereinsfußball gegeneinander antreten. Nach einem ersten Versuch im Jahr 2000 in Brasilien wird sie seit 2005 regelmäßig gegen Ende des Jahres ausgespielt. Sie gilt als Nachfolger des Weltpokals, der auf europäische und südamerikanische Mannschaften beschränkt war.

Startberechtigt sind sieben Klubs, neben den Gewinnern der UEFA Champions League (Europa) und der Copa Libertadores (Südamerika) auch die Gewinner der CAF Champions League (Afrika), der AFC Champions League (Asien), der CONCACAF Champions League (Nord- und Mittelamerika) und der OFC Champions League (Ozeanien) sowie ein Team aus dem Gastgeberland. Gastgeber des Turniers von 2005 bis 2008 war Japan. In den Jahren 2009 und 2010 fand das Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. 2011 und 2012 war Japan erneut Austragungsland.[2]

Vorläufer

Als Vorläufer gilt die bereits Anfang der 50er Jahre lediglich zweimal ausgetragene Copa Rio. Bis zur endgültigen Etablierung der Klub-Weltmeisterschaft 2005 wurde der Sieger der, von 1960 bis 2004 zwischen den Gewinner der kontinentalen Meisterwettbewerbe aus Europa und Südamerika ausgespielten, auch als Weltpokal bekannten, Copa Intercontinental als weltbeste Klubmannschaft angesehen. Ähnliche Vergleiche zwischen zwei Kontinenten gab es mit dem Afro-Asien-Pokal zwischen Afrika und Asien und der Copa Interamericana zwischen Nord- und Südamerika.

Modus

Die erste Klub-WM wurde mit acht Mannschaften ausgetragen, welche in zwei Vierer-Gruppen jeweils einmal gegeneinander spielten. Die Gruppensieger spielten gegeneinander das Finale, die beiden Zweitplatzierten das Spiel um Platz 3.

Im Jahr 2001 war ein Turnier mit zwölf Mannschaften in Spanien geplant. Dabei sollten die Mannschaften in drei Vierer-Gruppen gegeneinander spielen. Die Gruppensieger, sowie der beste Zweitplatzierte sollten das Halbfinale austragen. Dieses Turnier wurde aus finanziellen Gründen jedoch abgesagt.

Seit 2005 wird das Turnier im K.-o.-System ausgetragen. Dabei sind die beiden Vertreter aus Südamerika und Europa für das Halbfinale gesetzt. Die Mannschaften aus den übrigen vier Konföderationen spielen im Viertelfinale die beiden Halbfinalgegner aus. Neben dem Finale wird zwischen den beiden Halbfinalverlierern der 3. Platz ausgespielt. Zwischen den beiden Viertelfinalverlierern wird der 5. Platz ausgespielt. Eine Ausnahme bildete die Austragung 2007, bei der das Spiel um Platz fünf nicht ausgetragen wurde.

Aufgrund des Wechsels des australischen Fußballverbands von der OFC zur AFC und der damit geringeren Spielstärke der OFC-Klubs wurde im März 2007 eine Regeländerung beschlossen. Seitdem hat der Meister des gastgebenden Verbandes einen festen Startplatz im Wettbewerb. Er spielt in einer Vorrunde gegen den Vertreter Ozeaniens um einen Platz im Viertelfinale. Im Viertelfinale starten die Mannschaften aus Asien, Nordamerika und Afrika. Erst im Halbfinale treten die Mannschaften aus Europa und Südamerika dem Turnier bei. Da aber pro Mitgliedsverband nur eine Mannschaft teilnehmen darf, nimmt für den Fall, dass ein Vertreter des Gastgeberlandes den Kontinentalpokal seiner Konföderation gewinnt, statt des Meisters des Gastgeberlandes der bestplatzierte Klub des Kontinentalwettbewerbs, der nicht dem ausrichtenden Verband angehört, teil. Dieser Fall trat 2007 und 2008 ein, als japanische Mannschaften die AFC Champions League gewannen.

Sollte ein Sieger des Kontinentalpokals bzw. der Vertreter des Landesmeisters nicht der betreffenden Konföderation angehören, wird dieser durch die bestplatzierte Mannschaft der betreffenden Konföderation, im betreffenden Wettbewerb ersetzt.

Die Turniere im Überblick

Jahr Gastgeber Finale Spiel um Platz 3
Weltmeister Ergebnis Finalist 3. Platz Ergebnis 4. Platz
2000 Brasilien Brasilien Corinthians São Paulo 0:0 n.V., 4:3 i.E. Brasilien CR Vasco da Gama Mexiko Necaxa 1:1 n.V., 4:3 i.E. Spanien Real Madrid
2001 Spanien Turnier abgesagt
2002 bis 2004 Nicht ausgetragen
2005 Japan Brasilien FC São Paulo 1:0 England FC Liverpool Costa Rica CD Saprissa 3:2 Saudi-Arabien Al-Ittihad
2006 Japan Brasilien SC Internacional 1:0 Spanien FC Barcelona Agypten Al Ahly Kairo 2:1 Mexiko Club América
2007 Japan Italien AC Mailand 4:2 Argentinien CA Boca Juniors Japan Urawa Red Diamonds 2:2, 4:2 i.E. Tunesien Étoile Sportive du Sahel
2008 Japan England Manchester United 1:0 Ecuador Liga de Quito Japan Gamba Osaka 1:0 Mexiko CF Pachuca
2009 VA Emirate Spanien FC Barcelona 2:1 n.V. Argentinien Estudiantes de La Plata Korea Sud Pohang Steelers 1:1, 4:3 i.E. Mexiko CF Atlante
2010 VA Emirate Italien Inter Mailand 3:0 Kongo Demokratische Republik Tout Puissant Mazembe Brasilien SC Internacional 4:2 Korea Sud Seongnam Ilhwa Chunma
2011 Japan Spanien FC Barcelona 4:0 Brasilien FC Santos Katar Al-Sadd Sport Club 0:0, 5:3 i.E. Japan Kashiwa Reysol
2012 Japan Brasilien Corinthians São Paulo 1:0 England FC Chelsea Mexiko CF Monterrey 2:0 Agypten Al Ahly Kairo
2013 Marokko Deutschland FC Bayern München 2:0 Marokko Raja Casablanca Brasilien Atlético Mineiro 3:2 China Volksrepublik Guangzhou Evergrande FC
2014 Marokko Spanien Real Madrid 2:0 Argentinien CA San Lorenzo de Almagro Neuseeland Auckland City FC 1:1 n.V., 4:2 i.E. Mexiko CD Cruz Azul

Ranglisten

nach Klubs
Rang Klub Siege Jahr(e)
1 FC Barcelona FC Barcelona 2 2009, 2011
Corinthians São Paulo Corinthians São Paulo 2 2000, 2012
3 FC São Paulo FC São Paulo 1 2005
SC Internacional SC Internacional 1 2006
AC Mailand AC Mailand 1 2007
Manchester United Manchester United 1 2008
Inter Mailand Inter Mailand 1 2010
FC Bayern München FC Bayern München 1 2013
Real Madrid Real Madrid 1 2014
nach Ländern
Rang Land Siege
1 Brasilien Brasilien 4
2 Spanien Spanien 3
3 Italien Italien 2
4 Deutschland Deutschland 1
England England 1
nach Konföderationen
Rang Konföderation 1. Pl. 2. Pl. 3. Pl. 4. Pl.
1 UEFA UEFA 7 3 1
2 CONMEBOL CONMEBOL 4 6 2
3 CAF CAF 2 1 2
4 AFC AFC 4 4
5 CONCACAF CONCACAF 3 4
6 OFC OFC 1

Rekorde

(Stand: 20. Dezember 2014)

Rekordspieler (Teilnahmen)
Rang Spieler Klub Teiln. Jahre
1 Neuseeländer Daniel Koprivcic Waitakere United (2)
Auckland City FC (4)
6 2007, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013
Neuseeländer James Pritchett Auckland City FC 6 2006, 2009, 2011, 2012, 2013, 2014
3 Ägypter Mohamed Abo Treka Al Ahly Kairo 5 2005, 2006, 2008, 2012, 2013
Ägypter Hossam Ashour Al Ahly Kairo 5 2005, 2006, 2008, 2012, 2013
Ägypter Wael Gomaa Al Ahly Kairo 5 2005, 2006, 2008, 2012, 2013
Neuseeländer Ivan Vicelich Auckland City FC 5 2009, 2011, 2012, 2013, 2014
7 Waliser Christopher Bale Waitakere United (2)
Auckland City FC (2)
4 2007, 2008, 2012, 2013
Spanier Ángel Berlanga Auckland City FC 4 2011, 2012, 2013, 2014
Argentinier Neri Cardozo CA Boca Juniors (1)
CF Monterrey (3)
4 2007, 2011, 2012, 2013
Engländer Adam Dickinson Auckland City FC 4 2009, 2011, 2012, 2013
Neuseeländer Adrew Milne Auckland City FC 4 2011, 2012, 2013, 2014
Ägypter Emad Moteab Al Ahly Kairo 4 2005, 2006, 2012, 2013
Neuseeländer Jacob Spoonley Auckland City FC 4 2011, 2012, 2013, 2014
Argentinier Emiliano Tade Auckland City FC 4 2009, 2011, 2012, 2014

(Kursiv gesetzte Jahreszahlen: Teilnahme ohne Einsatz)

Rekordspieler (Einsätze)
Rang Spieler Klub Spiele
1 Ägypter Mohamed Abo Treka Al Ahly Kairo 11
Ägypter Hossam Ashour Al Ahly Kairo 11
Ägypter Wael Gomaa Al Ahly Kairo 11
4 Neuseeländer Ivan Vicelich Auckland City FC 10
5 Argentinier Neri Cardozo CA Boca Juniors (2)
CF Monterrey (6)
9
Ägypter Emad Moteab Al Ahly Kairo 9
7 Neuseeländer Daniel Koprivcic Waitakere United (2)
Auckland City FC (6)
8
8 Argentinier José María Basanta CF Monterrey 7
Mexikaner Dárvin Chávez CF Monterrey 7
Ägypter Ahmed Fathy Al Ahly Kairo 7
Mexikaner Leobardo López CF Pachuca (5)
CF Monterrey (2)
7
Ägypter Shady Mohamed Al Ahly Kairo 7
Argentinier Emiliano Tade Auckland City FC 7
Rekordtorschützen
Rang Spieler Klub Tore
1 Argentinier César Delgado CF Monterrey 5
2 Ägypter Mohamed Abo Treka Al Ahly Kairo 4
Brasilianer Denilson Pohang Steelers 4
Argentinier Lionel Messi FC Barcelona 4
5 Franzose Nicolas Anelka Real Madrid 3
Angolaner Flávio Al Ahly Kairo 3
Kolumbianer Mauricio Molina Seongnam Ilhwa Chunma 3
Brasilianer Romário CR Vasco da Gama 3
Chilene Humberto Suazo CF Monterrey 3
Engländer Wayne Rooney Manchester United 3
Japaner Hisato Satō Sanfrecce Hiroshima 3
Brasilianer Washington Urawa Red Diamonds 3

Auszeichnungen

Am Ende einer jeden FIFA-Klub-Weltmeisterschaft werden Auszeichnungen an die drei besten Spieler und das fairste Team verliehen.

  • Adidas Goldener Ball für den besten Spieler
  • Adidas Silberner Ball für den zweitbesten Spieler
  • Adidas Bronzener Ball für den drittbesten Spieler
  • FIFA Fair Play Award für das fairste Klub-Team

2000 wurde bisher einmalig auch der Adidas Goldene Schuh für den besten Torschützen vergeben. Preisträger waren mit je drei Toren der Franzose Nicolas Anelka und der Brasilianer Romário.

Jahr Goldener Ball FIFA Fair Play Award
2000 Brasilianer Edílson Al-Nasr Al-Nasr
2005 Brasilianer Rogério Ceni FC Liverpool FC Liverpool
2006 Portugiese Deco FC Barcelona FC Barcelona
2007 Brasilianer Kaká Urawa Red Diamonds Urawa Red Diamonds
2008 Engländer Wayne Rooney Adelaide United Adelaide United
2009 Argentinier Lionel Messi CF Atlante CF Atlante
2010 Kameruner Samuel Eto’o Inter Mailand Inter Mailand
2011 Argentinier Lionel Messi FC Barcelona FC Barcelona
2012 Brasilianer Cássio CF Monterrey CF Monterrey
2013 Franzose Franck Ribéry FC Bayern München FC Bayern München
2014 Spanier Sergio Ramos Real Madrid Real Madrid

Statistik

Jahr Orte Stadien Teams Spiele Tor Tor/Spiel Zuschauer Z/Spiel Gelbe Karte Gelbe Karte/Spiel Gelb-Rote Karte Gelb-Rote Karte/Spiel Rote Karte Rote Karte/Spiel
2000 2 2 8 14 43 3,07 514.000 36.714 56 4,00 2 0,14 4 0,29
2005 3 3 6 7 19 2,71 261.456 37.351 31 4,43 0 0,00 2 0,29
2006 3 3 6 7 17 2,43 302.142 43.163 29 4,14 0 0,00 0 0,00
2007 3 3 7 7 21 3,00 318.871 45.553 27 3,86 1 0,14 2 0,29
2008 3 3 7 8 23 2,88 355.515 44.439 38 4,75 0 0,00 2 0,25
2009 1 2 7 8 25 3,13 156.350 19.544 36 4,50 2 0,25 2 0,25
2010 1 2 7 8 27 3,38 200.251 25.031 21 2,63 3 0,38 0 0,00
2011 2 2 7 8 24 3,00 305.333 38.167 22 2,75 0 0,00 0 0,00
2012 2 2 7 8 21 2,63 283.063 35.383 22 2,75 0 0,00 1 0,13
2013 2 2 7 8 28 3,50 277.330 34.666 19 2,38 0 0,00 1 0,13
2014 2 2 7 8 20 2,50 228.021 28.503 33 4,13 2 0,25 0 0,00
Jeweilige Rekordmarke

Kritik

Trotz einer Teilnahmeprämie von 2,5 Millionen US-Dollar und zusätzlich 1,5 bis 3,5 Millionen US-Dollar für die ersten drei Plätze beim ersten Turnier im Jahr 2000 in Brasilien wehrten sich die europäischen Spitzenvereine in den kommenden Jahren gegen diese Zusatzbelastung im ohnehin sehr engen internationalen Terminkalender. Erst nach langen Verhandlungen, der Absage des Turniers 2001 sowie der eingestellten Planung für ein Turnier im Jahr 2003 einigte sich der Klubfußball, vertreten durch die so genannten G-14, die Schweizer Wettbewerbskommission (WEKO) und die FIFA, im Frühjahr 2004 auf die Einführung eines modifizierten Turniers als Ersatz für den europäisch-südamerikanischen Weltpokal.

Basierend auf Gesprächen mit sämtlichen Vertragspartnern des bisherigen Toyota-Cups ratifizierte das FIFA-Exekutivkomitee unter dem Vorsitz von FIFA-Präsident Joseph Blatter in einer Sitzung am Montag, dem 17. Mai 2004 in Paris die getroffenen Vereinbarungen.

Einzelnachweise

  1. WM-Abzeichen für den FC Barcelona. In: fifa.com. FIFA, 11. Januar 2012, abgerufen am 29. November 2013.
  2. Organising Committee strengthens FIFA Club World Cup format. In: fifa.com. FIFA, 14. August 2007, abgerufen am 29. November 2013 (englisch).