Benutzer:NearEMPTiness/Artikelwerkstatt bis 2.8.2018

Die Campbeltown and Machrihanish Light Railway war eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 686 mm (2 Fuß 3 Zoll) auf der Halbinsel Kintyre (Halbinsel), Schottland, zwischen Campbeltown und der Kohlebergbaustadt Machrihanish.
Geschichte
1876 wurde über eine Länge von 4.8 km eine Schmalspur-Werkseisenbahn zwischen der Kohlengrube Kilkivan Pit und Campbeltown errichtet, die teilweise einem alten Kanal folgte, bevor sie an einer Pier endete. Sie wurde ausschließlich zum Transport von Kohle verwendet. Dafür wurden zwei Dampflokomotiven eingesetzt, Princess und Chevalier.
Kleinbahn
Da das Verkehrsaufkommen der überwiegend lokal verkauften Kohle sehr saisonabhängig war, dachten die Grubenbesitzer darüber nach, wie sie ihre Eisenbahnlinie in den Sommermonaten effektiver nutzen könnten. Daher beantragten Sie anhand des 1896 in Kraft getretenen Light Railways Act den Bau einer Kleinbahn von Campbeltown nach Machrihanish, an der Westküste der Halbinsel, um die durch die Dampfschiffart zunehmende Anzahl von Touristen zu transportieren. Der Baubeginn war im November 1905. Ein Großteil der Strecke folgte der bestehenden Werksbahn, aber mit geringeren Steigungen und größeren Kurvenradien. Die Werksbahn wurde gleichzeitig nach Westen bis zum neuen Kopfbahnhof in Machrihanish verlängert. Die Strecke wurde nach Abschluss der Bauarbeiten am 18. August 1906 eröffnet. Sie war ein sofortiger Erfolg, indem sie 10.000 Fahrgäste in den ersten drei Wochen des Betriebes transortierte und die bisherigen Pferdekutschen überflüssig machte.
Vor dem Ersten Weltkrieg gab es eine Mischung aus Personen- und Güterverkehr. Als nach dem Krieg zunehmend Omnibusse verfügbar waren, sank die Rentabilität. Im Jahr 1931 hatte der Sommertourismus bereits signifikant nachgelassen. Im Mai 1832 wurde der Personenverkehr daher eingestellt. Im November 1933 wurde die Eisenbahn stillgelegt, und danach fuhren die letzten Züge nur noch bei der Verschrottung des Gleismaterials.
Maisel Oil Company
Die Maisel Oil Company, die ein Patent zur Kohleverflüssigung hatte, erwarb um 1929 die Kohlegrube einschließlich der Bahnlinie, die sie erneut in Betrieb nahm.[1] Die Produktion war aber nicht rentabel, so dass der Personenverkehr 1931 eingestellt wurde und die Linie 1932 wieder stillgelegt wurde.[2] Am 14. Februar 1933 gab es bezüglich der besorgniserregenden Geschäftspraktiken dieser Firma eine Anfrage im Parlament.[3]
Rollmaterial
Lokomotiven
Name | Hersteller | Typ | Werknummer | Baujahr | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
Pioneer | Andrew Barclay & Co | 0-4-0 WT (Umbau in 0-4-2 WT) |
unknown | 1876 | Auslieferung für die ursprüngliche Werkseisenbahn. Wurde auf der C&MLR nicht eingesetzt. |
Chevalier | Andrew Barclay & Co | 0-4-0 ST (Umbau in 0-4-2 ST) |
269 | 1885 | Neubau im Jahr 1926 aus alten Teilen der Princess |
Princess | Kerr Stuart | 0-4-2 T | 717 | 1900 | Skylark-Klasse, vor 1931 verschrottet |
Argyll | Andrew Barclay & Co | 0-6-2 T | 1049 | 1906 | |
Atlantic | Andrew Barclay & Co | 0-6-2 T | 1098 | 1907 | Baugleich mit Argyll |
Personenwagen
R.Y. Pickering & Co. aus Wishaw lieferte 1906 vier Drehgestell-Personenwagen für die Eisenbahnlinie. Jeder Wagen hatte mittig einen Fahrgastraum mit 64 straßenbahnartigen Holzsitzen und Plattformen an beiden Enden. Zwei weitere Wagen wurden 1907 von Pickering geliefert, wobei der zweite in der Mitte ein Gepäckabteil hatte.
Die Wagen überlebten 1934 die Streckenstilllegung und wurden nach Trench Point am anderen Ufer von Campbeltown Loch transportiert, wo sie als Ferienhäuschen benutzt wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie von der Admiralität beschlagnahmt. Nach Kriegsende verfielen sie zunehmends, bis die Rahmen 1958 verschrottet wurden.
Güterwagen
Werksbahn
Die Werksbahn der Kohlengrube verwendete vermutlich bestehende Grubenloren, als sie 1876 in Betrieb genommen wurde. 1902 gab es 18 zweiachsige Flachwagen, von denen jeder vier Loren transportieren konnte. Dabei handelte es sich um kleine Grubenloren, die jeweils mit 480 kg (9½ cwt) Kohle beladen werden konnten. Die Grubenloren wurden quer zur Fahrtrichtung auf auf den Flachwagen befestigten kurzen Gleisstücken abgestellt.
Kleinbahn
Mit dem Neubau der Kleinbahn wurden 1906 die Lorentransporter durch konventionelle Schüttgutwagen ersetzt. Eine Serie von zweiachsigen seitlich offenen Wagen mit 3¼ t Fassungsvermögen wurden von Hurst Nelson Ltd. aus Motherwell beschafft. Wie die früheren Kohlewagen hattes diese Mittelpuffer und -kupplungen. Später gab es Wagen mit 4½ t Fassungsvermögen. Insgesamt gab es etwa 150 Kohlewagen, die alle der der Campbeltown Coal Co. und nicht der Bahnlinie gehörten.
Außerdem gab es einige Güterwagen, die der Bahnlinie gehörten. Ein 7 t Bremserwagen wurde von R.Y. Pickering geliefert. Die gleiche Firma lieferte einen seitlich offenen Milchwagen, dessen Bauform ähnlich wie die der 4½ t Wagen war aber mit seitlich überstehenden Balken, um zusätzlichen Platz für Milchkannen zu schaffen. Nicht zuletzt hatte die Eisenbahn einen abnehmbaren Schneepflug und einen kleinen Bauwagen für Wartungsarbeiten.
Bahnhöfe
Die Bahnhöfe und Haltepunkte ware in Campbeltown, Plantation Halt, Moss Road Halt, Lintmill Halt, Drumlemble Halt, Machrihanish Farm Halt, Trodigal Halt und Machrihanish. Keiner der Bahnhöfe hatte Bahnsteige, aber es gab in Machrihanish einen hölzernen Schuppen mit einem Wellblechdach.[4]
Literatur
- Farr, A. D. (1967) The Campbeltown & Machrihanish Light Railway, The Oakwood Press, ISBN 0-85361-351-6
- Macmillan, Nigel S. C. (1970) The Campbeltown & Machrihanish Light Railway, Newton Abbott : David & Charles
- Wham, Alasdair (2009). Trossachs and West Highlands. Exploring the Lost Railways. Wigton : G. C. Books Ltd. ISBN 978-1-872350-34-9.
Koordinaten: 55° 25′ 15,3″ N, 5° 40′ 37,8″ O
Einzelnachweise
- ↑ W.J.K. Davies: ABC Narrow Gauge Railways, Ian Allan, um 1961, S. 39-40
- ↑ Siehe auch Campbeltown and Machrihanish Light Railway und Nigel S.C. Macmillan: The Campbeltown & Machrihanish Light Railway, Plateway Press, 3. Auflage, 2000, S. 12, ISBN 1-871980-17-8, "In June (1928) the Franco British Co. acquired the Argyll colliery and at a Campbeltown Town Council meeting on 13th August, Mr. Maisel, a director, said that gas could be got from a proposed coal distillation plant and bought by the town. A report to the shareholders stated that a testing plant of the Aicher low temperature carbonisation process had been in operation for a fortnight, under the supervision of Mr. Aicher. Tests gave yields of between 34½ and 74 gallons of crude oil per ton of coal [154–331 L/t or 37–79 US gal/short ton]. In addition 2350 cubic feet/ton [65.5 m3/t or 2,100 cu ft/short ton] of gas and the residual coke were available from the process. In June 1929 the Franco British Company re-emerged as the Coal Carbonisation Trust and their prospectus mentioned carbonising 1,000 tons [1,016 t or 1120 short tons] of coal per day yielding 11 cwt of coke per ton [550 kg/t]. Almost immediately afterwards the pit at Kilkivan was abandoned and the whole project 'melted like snow aff a dyke'."
- ↑ Parent Coal Carbonisation Company. (Hansard)
- ↑ Wham, S. 119 und S. 124