Christopher Priest
Christopher McKenzie Priest (eigentlich John Luther Novak; * 14. Juli 1943 in Cheadle, Cheshire, heute in Greater Manchester) ist ein englischer Science-Fiction-Schriftsteller. Seine erste Frau Christine stammte aus Deutschland. Er war 1981 bis 1987 in zweiter Ehe mit der amerikanischen SF-Schriftstellerin Lisa Tuttle verheiratet. In dritter Ehe ist er mit der Autorin Leigh Kennedy verheiratet und lebt in Hastings.
Leben
Priest veröffentlichte 1966 seine erste Kurzgeschichte und vier Jahre später seinen ersten Roman. Unter den Namen John Luther Novak und Colin Wedgelock schrieb er auch Romane nach Filmdrehbüchern, die als „Buch zum Film“ erschienen sind, wie eXistenZ, Mona Lisa und Short Circuit.
Seine ersten Romane waren noch eher traditionelle Science Fiction, mit ungewöhnlichen Ideen unterfüttert. Inverted World (1974) beispielsweise beschreibt eine Stadt, die immer in Bewegung bleiben muss wie ein gigantischer Eisenbahnzug, weil sich physikalische Konstanten rund um die Stadt herum ständig ändern. Der Roman Ein Traum von Wessex (1977) behandelt ein Thema, das in allen folgenden Romanen von zentraler Bedeutung sein soll: Die Frage nach der Realität, nach dem unterschiedlichen Realitätsempfinden von verschiedenen Personen und dem Zusammenhang von Erinnerung und Realität.
Christopher Priest gewann fünfmal den BSFA Award für die Romane Inverted World (1974), The Extremes (1998), The Separation (2002) und The Islanders (2011) und 1980 für seine Erzählung Palely Loitering (deutsch: Grenzstreifzüge). Dazu gewann er den World Fantasy Award für The Prestige (1995) und den Kurd-Laßwitz-Preis für The Glamour (deutsch: Der schöne Schein, 1987)
Werke
Romane
- Zurück in die Zukunft. 1971, ISBN 3-442-23133-7, Indoctrinaire. 1970.
- Schwarze Explosion. 1973, ISBN 3-442-23154-X, Fugue for a Darkening Island. 1972.
- Die Stadt. 1976, ISBN 3-453-30368-7, auch: Der steile Horizont Heyne, München 1984, (The) Inverted World. 1974.
- Sir Williams Maschine. 1977, ISBN 3-453-30433-0, The Space Machine. 1976.
- The Perfect Lover. 1977.
- Ein Traum von Wessex. 1979, ISBN 3-453-30543-4, A Dream of Wessex. 1977.
- Der weiße Raum. 1984, ISBN 3-453-31037-3, The Affirmation. 1981.
- Der schöne Schein. 1987, ISBN 3-453-00427-2, The Glamour. 1984.
- Die stille Frau. 1991, ISBN 3-453-05019-3, The Quiet Woman. 1990.
- Das Kabinett des Magiers. 1997, ISBN 3-453-52211-7, The Prestige. 1995.
- Prestige: Der Meister der Magie. Überarbeitete Neuauflage, Heyne, München 2007, ISBN 978-3-453-52211-4.
- Die Amok-Schleife. 2002, ISBN 3-453-19663-5, The Extremes. 1998.
- Existenz. 1999 (basiert auf dem David Cronenberg Film eXistenZ).
- The Separation. 2002.
- The Islanders. 2011.
- The Adjacent. 2013
Kurzgeschichtensammlungen
- Transplantationen. 1973, ISBN 3-442-23165-5, Real-Time World. 1974.
- Der Traumarchipel. 1987, ISBN 3-453-21350-5, The Dream Archipelago. 1999.
Tatsächlich sind beide Bände zuerst auf deutsch erschienen
- Ersatz Wines – Instructive Short Stories, 2008
Als Herausgeber
- Anticipations. 1978.
- Stars of Albion. 1979 (mit Robert Holdstock)
Sachbücher
- The Book on the Edge of Forever: An Enquiry into the Non-Appearance of Harlan Ellison’s the Last Dangerous Visions. 1985.
- The Last Deadloss Visions. 1987.
Verfilmung
Sein Roman Das Kabinett des Magiers wurde 2006 unter der Regie von Christopher Nolan unter anderem mit den Schauspielern Hugh Jackman, Christian Bale, Michael Caine und David Bowie unter dem Titel Prestige – Meister der Magie verfilmt.
Literatur
- Christian Lautenschlag: Der weiße Raum, in: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1986 (Bd. 1), Wilhelm Heyne Verlag, München 1986, ISBN 3-453-31233-3, S. 577-579.
- Walter Udo Everlien: Der schöne Schein, in: Das Science Fiction Jahr 1990 (Bd. 5), herausgegeben von Wolfgang Jeschke, Wilhelm Heyne Verlag, München 1990, S. 646-649. ISBN 3-453-03905-X
- Karsten Kruschel: Die Amok-Schleife, in: Wolfgang Jeschke und Sascha Mamczak (Hrsg.):Das Science Fiction Jahr 2003 (Bd. 18), Heyne Verlag, München 2003, ISBN 3-453-87049-2, S. 684-686.
- Frank Borsch: Ein Gespräch mit Christopher Priest. In: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1996, Wilhelm Heyne Verlag, München 1996, ISBN 3-453-09445-X, S. 484–497.
- Usch Kiausch und Sascha Mamczak: Science Fiction als „Literatur des visionären Realismus“. Ein Gespräch mit Christopher Priest. In: Das Science Fiction Jahr 2002, hrsg. von Wolfgang Jeschke, München 2002, ISBN 3-453-19674-0, S. 497–512.
Weblinks
- Literatur von und über Christopher Priest im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christopher Priest in der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Priest, Christopher |
ALTERNATIVNAMEN | Novak, John Luther (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1943 |
GEBURTSORT | Cheadle, Cheshire, England |