Boris Becker
Boris Becker ![]() | |||||||||||||
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Boris Becker bei der Motorsport-Veranstaltung Stars and Cars (2007) | |||||||||||||
Nation: | ![]() | ||||||||||||
Geburtstag: | 22. November 1967 | ||||||||||||
Größe: | 190 cm | ||||||||||||
1. Profisaison: | 1984 | ||||||||||||
Rücktritt: | 25. Juni 1999 | ||||||||||||
Spielhand: | Rechts, einhändige Rückhand | ||||||||||||
Preisgeld: | 25.080.956 US-Dollar | ||||||||||||
Einzel | |||||||||||||
Karrierebilanz: | 713:214 | ||||||||||||
Karrieretitel: | 49 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 1 (28. Januar 1991) | ||||||||||||
Wochen als Nr. 1: | 12 | ||||||||||||
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Doppel | |||||||||||||
Karrierebilanz: | 254:136 | ||||||||||||
Karrieretitel: | 15 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 6 (22. September 1986) | ||||||||||||
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Olympische Spiele | |||||||||||||
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Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks) |
Boris Franz Becker (* 22. November 1967 in Leimen) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler und Olympiasieger. Er gewann insgesamt 49 Turniere im Einzel – darunter sechs Grand-Slam-Turniere, davon dreimal das Turnier von Wimbledon – sowie 15 Titel im Doppel. Er führte zwölf Wochen die Weltrangliste an und ist bis heute jüngster Wimbledon-Sieger in der Geschichte des Turniers.
Er zählt zu den bekanntesten und legendärsten Tennisspielern aller Zeiten.
Tenniskarriere
Chronologie
Becker trat 1974 in den Tennisclub Blau-Weiß Leimen ein und kam in die Trainingsgruppe von Boris Breskvar. Schon 1977 wurde er in den Jugendkader des Badischen Tennisverbands aufgenommen. Er gewann die Süddeutsche Meisterschaft und das erste deutsche Jüngsten-Tennisturnier. Er wurde 1978 in die deutsche Jugend-Auswahlmannschaft des DTB und 1981 in die 1. Herrenmannschaft aufgenommen.
1982 gewann er im Doppel beim Orange Bowl, einer inoffiziellen Jugend-WM in Miami.
Im Jahr 1984 erreichte Becker bei seiner ersten Teilnahme am Grand Slam-Turnier in Wimbledon die dritte Runde, bevor er wegen einer Verletzung ausschied. Bei den Australian Open im selben Jahr erreichte er das Viertelfinale.[1]
Im Jahr 1985 wurde er Juniorweltmeister und gewann seinen ersten Tennis-Grand-Prix beim Queen's Club Turnier in London. Dann siegte Becker im Alter von 17 Jahren am 7. Juli 1985 als erster ungesetzter Spieler, als erster Deutscher und als jüngster Sieger beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt in Wimbledon mit 3:1-Sätzen im Finale gegen den damaligen Südafrikaner Kevin Curren. Mit diesem Sieg war Becker auch der bis dahin jüngste Sieger bei einem Grand-Slam-Turnier. Der Sieg war sowohl für Beckers Karriere als auch für das deutsche Tennis, das in der folgenden Zeit zum populärsten Zuschauersport nach dem Fußball avancierte, bedeutend. Becker wurde zum deutschen Sportler des Jahres gewählt und erreichte eine außergewöhnliche Popularität. Beckers Trainer Günther Bosch (bis 1987) und sein Manager Ion Țiriac (bis 1993) wurden ebenfalls einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Im folgenden Jahr (1986) wurde Becker wieder Juniorweltmeister und feierte Turniersiege in Toronto, Sydney, Tokio und Paris. In Wimbledon konnte er seinen Triumph gegen Ivan Lendl wiederholen und er wurde erneut zum Sportler des Jahres gewählt.
1988 gewann Becker sieben Grand-Prix-Turniere. Der Davis-Cup ging unter seiner Führung erstmals an ein deutsches Team. Im Finale von Wimbledon unterlag er aber dem Schweden Stefan Edberg.
Im Jahr 1989 gewann Becker das Finale gegen Ivan Lendl bei den US Open in New York als bisher einziger Deutscher. Gegen Stefan Edberg siegte er zum dritten Mal im Finale von Wimbledon, dessen Centre Court er inzwischen als sein „Wohnzimmer“ bezeichnete. Er verteidigte mit der deutschen Mannschaft den Davis-Cup und wurde zum dritten Mal zum Sportler des Jahres gewählt.
1990 verlor Becker im Finale in Wimbledon gegen Stefan Edberg, feierte aber diverse Turniersiege und wurde zum vierten Mal zum deutschen Sportler des Jahres gewählt. 1991 verlor er erneut das Finale von Wimbledon, diesmal glatt in drei Sätzen gegen Michael Stich, gewann aber die Australian Open in Melbourne. Er übernahm erstmals die Führung in der Tennis-Weltrangliste, die er in jenem Jahr insgesamt zwölf Wochen lang behielt.
Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gewann er mit Michael Stich die Goldmedaille im Doppel. Er siegte außerdem bei der ATP-Weltmeisterschaft in Frankfurt.
1994 gewann Becker das ATP-Turnier in Mailand und 1995 erneut die ATP-Weltmeisterschaft, verlor in jenem Jahr aber im Finale in Wimbledon gegen Pete Sampras.
Becker gewann 1996 die Australian Open und siegte beim Grand-Slam-Cup in München.
Ein Jahr später, 1997, wurde Becker zum Teamchef der Davis-Cup-Mannschaft gewählt. Er leitete auch das Mercedes Junior Team.
1999 trat Boris Becker vom Profisport zurück, sechs Wochen vor Steffi Graf.
Ende 2013 wurde er Trainer des damaligen Weltranglisten-Zweiten Novak Đoković,[2] den er 2014 zum Wimbledon-Sieg und zur Spitze der Weltrangliste führte.
Spielweise

Becker zeichnete sich vor allem durch seinen schnellen und variablen Aufschlag und ein gutes Netzspiel aus. Diese offensive Spielweise machte ihn zusammen mit Stefan Edberg zum besten Serve-and-Volley-Spieler in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre. Eine weitere Stärke Beckers war seine hart geschlagene Vorhand.
Sein schnelles Offensivspiel brachte ihm zu Beginn seiner Karriere den Spitznamen „Bumm-Bumm-Boris“ ein. Sein druckvolles und variables Spiel konnte Becker vor allem auf schnellen Platzbelägen – insbesondere in der Halle (Supreme Court und Teppich) und auf Rasen – entwickeln.
Ein Kennzeichen von Beckers Spiel war der „Becker-Hecht“, auch „Becker-Rolle“, ein im Hechtsprung geschlagener Volley. Boris Becker war aufgrund seines emotionalen Spiels bei den Fans weltweit beliebt. Die geballte Faust nach gewonnenen Big Points wurde als „Becker-Faust“, sein Return – besonders der fast ohne Ausholbewegung, aber hart und platziert geschlagene Rückhandreturn – mit direktem Punktgewinn als „Becker-Blocker“ bezeichnet.
Beckers Trainer
Trainer Boris Beckers war zu Beginn seiner Karriere zunächst Günther Bosch, der 1984 Boris Breskvar ablöste, der Becker von 1975 bis 1984 betreut hatte. Bosch übte diese Funktion bis 1987 aus, ehe übergangsweise Ion Tiriac das Training übernahm. 1987 war zudem kurzzeitig der ausschließlich für die Fitness zuständige Frank Dick Beckers Trainer. Zwischen 1987 und 1991 hatte Bob Brett die Funktion des Trainers inne, der schließlich zunächst für drei Monate von Niki Pilic abgelöst wurde. Von 1991 bis 1992 trainierte Tomas Smid den Leimener. Eric Jelen übergangsweise 1992 und von 1992 bis Mai 1993 Günther Bresnik waren die weiteren Trainer Beckers.[3] Ab August 1995 war Mike DePalmer Beckers Trainer.[4]
Erfolge
Becker konnte beim Masters (bis 1989) und der ATP-Weltmeisterschaft (ab 1990), dem letzten großen Turnier der Saison, acht Mal das Finale erreichen und gewann dreimal (1988, 1992, 1995). Beim Rasenturnier in Wimbledon konnte er neben drei Siegen vier weitere Male das Finale erreichen. Sein letztes Finale bei seinem erklärten Lieblingsturnier verlor er 1995 gegen Pete Sampras. Weitere Grand-Slam-Erfolge feierte er bei den US Open 1989 und den Australian Open 1991 und 1996. Ein Sieg bei den French Open blieb ihm trotz dreier Halbfinalteilnahmen ebenso verwehrt wie ein ATP-Turniersieg auf roter Asche.
Turniersiege (64)
Einzel (49)
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Nr. | Datum | Turnier | Belag | Finalgegner | Endergebnis |
1. | 16. Juni 1985 | London / Queen’s Club | Rasen | ![]() |
6:2, 6:3 |
2. | 7. Juli 1985 | Wimbledon | Rasen | ![]() |
6:3, 6:7, 7:6, 6:4 |
3. | 25. August 1985 | Cincinnati | Hartplatz | ![]() |
6:4, 6:2 |
4. | 30. März 1986 | Chicago | Teppich | ![]() |
7:6, 6:3 |
5. | 6. Juli 1986 | Wimbledon | Rasen | ![]() |
6:4, 6:3, 7:5 |
6. | 17. August 1986 | Toronto | Hartplatz | ![]() |
6:4, 3:6, 6:3 |
7. | 19. Oktober 1986 | Sydney Indoor | Hartplatz | ![]() |
3:6, 7:6, 6:2, 6:0 |
8. | 26. Oktober 1986 | Tokio Indoor | Teppich | ![]() |
7:6, 6:1 |
9. | 2. November 1986 | Paris Indoor | Teppich | ![]() |
6:4, 6:3, 7:6 |
10. | 22. Februar 1987 | Indian Wells | Hartplatz | ![]() |
6:4, 6:4, 7:5 |
11. | 5. April 1987 | Mailand | Teppich | ![]() |
6:4, 6:3 |
12. | 15. Juni 1987 | London / Queen’s Club | Rasen | ![]() |
6:7, 6:3, 6:4 |
13. | 6. März 1988 | Indian Wells | Hartplatz | ![]() |
7:5, 6:4, 2:6, 6:4 |
14. | 2. April 1988 | Dallas WTC | Teppich | ![]() |
6:4, 1:6, 7:5, 6:2 |
15. | 12. Juni 1988 | London / Queen’s Club | Rasen | ![]() |
6:1, 3:6, 6:3 |
16. | 7. August 1988 | Indianapolis | Hartplatz | ![]() |
6:4, 6:2 |
17. | 23. Oktober 1988 | Tokio Indoor | Teppich | ![]() |
7:6, 6:4 |
18. | 6. November 1988 | Stockholm | Hartplatz | ![]() |
6:4, 6:1, 6:1 |
19. | 5. Dezember 1988 | Masters | Teppich | ![]() |
5:7, 7:6, 3:6, 6:2, 7:6 |
20. | 19. Februar 1989 | Mailand | Teppich | ![]() |
6:1, 6:2 |
21. | 26. Februar 1989 | Philadelphia | Teppich | ![]() |
7:6, 6:1, 6:3 |
22. | 9. Juli 1989 | Wimbledon | Rasen | ![]() |
6:0, 7:6, 6:4 |
23. | 10. September 1989 | US Open | Hartplatz | ![]() |
7:6, 1:6, 6:3, 7:6 |
24. | 5. November 1989 | Paris Indoor | Teppich | ![]() |
6:4, 6:3, 6:3 |
25. | 18. Februar 1990 | Brüssel | Teppich | ![]() |
7:5, 6:2, 6:2 |
26. | 25. Februar 1990 | Stuttgart Indoor | Teppich | ![]() |
6:2, 6:2 |
27. | 19. August 1990 | Indianapolis | Hartplatz | ![]() |
6:3, 6:4 |
28. | 7. Oktober 1990 | Sydney Indoor | Hartplatz | ![]() |
7:6, 6:4, 6:4 |
29. | 28. Oktober 1990 | Stockholm | Teppich | ![]() |
6:4, 6:0, 6:3 |
30. | 27. Januar 1991 | Australian Open | Hartplatz | ![]() |
1:6, 6:4, 6:4, 6:4 |
31. | 27. Oktober 1991 | Stockholm | Teppich | ![]() |
3:6, 6:4, 1:6, 6:2, 6:2 |
32. | 16. Februar 1992 | Brüssel | Teppich | ![]() |
6:7, 2:6, 7:6, 7:6, 7:5 |
33. | 1. März 1992 | Rotterdam | Teppich | ![]() |
7:6, 4:6, 6:2 |
34. | 4. Oktober 1992 | Basel | Hartplatz | ![]() |
3:6, 6:3, 6:2, 6:4 |
35. | 8. November 1992 | Paris Indoor | Teppich | ![]() |
7:6, 6:3, 3:6, 6:3 |
36. | 22. November 1992 | ATP-Weltmeisterschaft | Teppich | ![]() |
6:4, 6:3, 7:5 |
37. | 10. Januar 1993 | Doha | Hartplatz | ![]() |
7:6, 4:6, 7:5 |
38. | 14. Februar 1993 | Mailand | Teppich | ![]() |
6:3, 6:3 |
39. | 13. Februar 1994 | Mailand | Teppich | ![]() |
6:2, 3:6, 6:3 |
40. | 7. August 1994 | Los Angeles | Hartplatz | ![]() |
6:2, 6:2 |
41. | 21. August 1994 | New Haven | Hartplatz | ![]() |
6:3, 7:5 |
42. | 30. Oktober 1994 | Stockholm | Teppich | ![]() |
4:6, 6:4, 6:3, 7:6 |
43. | 12. Februar 1995 | Marseille | Teppich | ![]() |
6:7, 6:4, 7:5 |
44. | 19. November 1995 | ATP-Weltmeisterschaft | Teppich | ![]() |
7:6, 6:0, 7:6 |
45. | 28. Januar 1996 | Australian Open | Hartplatz | ![]() |
6:2, 6:4, 2:6, 6:2 |
46. | 16. Juni 1996 | London / Queen’s Club | Rasen | ![]() |
6:4, 7:6 |
47. | 13. Oktober 1996 | Wien | Teppich | ![]() |
6:4, 6:7, 6:2, 6:3 |
48. | 27. Oktober 1996 | Stuttgart Indoor | Teppich | ![]() |
3:6, 6:3, 3:6, 6:3, 6:4 |
49. | 8. Dezember 1996 | Grand Slam Cup | Teppich | ![]() |
6:3, 6:4, 6:4 |
Doppel (15)
|
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Nr. | Datum | Turnier | Belag | Partner | Finalgegner | Endergebnis |
1. | 20. Mai 1984 | München | Sand | ![]() |
Vorlage:ROM-1965![]() |
6:4, 4:6, 6:1 |
2. | 23. März 1986 | Brüssel | Teppich | ![]() |
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7:6, 7:5 |
3. | 19. Oktober 1986 | Sydney Indoor | Hartplatz | ![]() |
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6:4, 7:6 |
4. | 29. März 1987 | Brüssel | Teppich | ![]() |
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7:6, 7:6 |
5. | 5. April 1987 | Mailand | Teppich | ![]() |
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3:6, 6:3, 6:4 |
6. | 15. November 1987 | Frankfurt am Main | Teppich | ![]() |
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6:4, 6:2 |
7. | 21. Februar 1988 | Mailand | Teppich | ![]() |
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6:3, 6:3 |
8. | 6. März 1988 | Indian Wells | Hartplatz | ![]() |
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6:4, 6:4 |
9. | 19. März 1989 | Indian Wells | Hartplatz | ![]() |
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7:6, 7:5 |
10. | 11. März 1990 | Indian Wells | Hartplatz | ![]() |
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4:6, 6:4, 6:3 |
11. | 16. Februar 1992 | Brüssel | Teppich | ![]() |
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6:3, 6:2 |
12. | 26. April 1992 | Monte Carlo | Sand | ![]() |
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6:4, 6:4 |
13. | 8. August 1992 | Olympische Spiele | Sand | ![]() |
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7:6, 4:6, 7:6, 6:3 |
14. | 10. Januar 1993 | Doha | Hartplatz | ![]() |
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6:2, 6:4 |
15. | 19. Februar 1995 | Mailand | Teppich | ![]() |
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6:2, 6:4 |
Statistik
Turnier | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | Gesamt | Siege |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Australian Open | VF | 1R | - | AF | - | AF | VF | S | 3R | 1R | - | 1R | S | 1R | - | - | 29:9 | 2 |
French Open | - | 2R | VF | HF | AF | HF | 1R | HF | - | 2R | - | 3R | - | - | - | - | 26:9 | - |
Wimbledon | 3R | S | S | 2R | F | S | F | F | VF | HF | HF | F | 3R | VF | - | AF | 71:12 | 3 |
US Open | - | AF | HF | AF | 2R | S | HF | 3R | AF | AF | 1R | HF | - | - | - | - | 37:10 | 1 |
Grand-Slam-Siege/-Niederlagen | 6:2 | 11:3 | 16:2 | 11:4 | 10:3 | 22:2 | 15:4 | 20:3 | 9:3 | 9:4 | 5:2 | 13:4 | 9:1 | 4:2 | 0:0 | 3:1 | 163:40 | - |
Indian Wells Masters | - | - | - | S | S | AF | HF | - | - | - | - | HF | 1R | - | - | - | 17:4 | 2 |
Miami Masters | - | 2R1 | 3R2 | 1R | - | - | 2R | 2R | AF | 2R | 2R | - | - | - | - | 2R | 9:7 | - |
Monte Carlo Masters | - | 2R | - | 1R | 1R | F | VF | F | AF | 1R | - | F | AF | 1R | VF | 2R | 21:12 | - |
Rom Masters | - | HF | VF | - | 1R | - | - | - | - | AF | F | - | - | AF | - | - | 15:6 | - |
Hamburg Masters | 2R | - | 1R | - | HF | HF | F | - | HF | AF | 1R | 1R | AF | AF | 1R | - | 16:12 | - |
Canada Masters | - | - | S | HF | - | - | - | - | - | AF | - | - | - | - | - | - | 9:2 | 1 |
Cincinnati Masters | - | S | - | F | - | HF | - | HF | - | - | AF | 1R | - | - | - | - | 19:5 | 1 |
Stockholm Masters | - | - | - | - | S | AF | S | S | VF | AF | S | AF3 | S4 | 2R4 | AF4 | - | 33:6 | 5 |
Paris Masters | - | - | S | - | - | S | F | AF | S | VF | VF | F | 1R | 2R | 1R | - | 29:7 | 3 |
ATP-Weltmeisterschaft | - | F | F | RR | S | F | HF | RR | S | - | F | S | F | - | - | - | 36:13 | 3 |
1 fanden in Delray Beach statt
2 fanden in Boca West statt
3 fanden in Essen statt
4 fanden in Stuttgart statt
Leben
Herkunft
Boris Becker ist der Sohn von Elvira und Karl-Heinz Becker († 1999).[5] Er hat eine Schwester, Sabine Becker-Schorp.[6]
Ehen und Beziehungen


Am 17. Dezember 1993 heiratete Becker die Schauspielerin und Schmuckdesignerin Barbara Feltus. Aus dieser Ehe stammen die beiden Söhne Noah Gabriel (* 18. Januar 1994) und Elias Balthasar (* 4. September 1999). Die Ehe wurde am 15. Januar 2001 geschieden.
Außerdem hat Becker eine Tochter mit Namen Anna (* 2000), die aus einem Quickie mit dem russischen Model Angela Ermakowa entstammt. „Sex in der Besenkammer“, in Anspielung auf die Zeugungsumstände, sowie „Samenraub“ wurden daraufhin geflügelte Worte. Später sagte Becker in der ihm gewidmeten Folge der Fernseh-Talkshow Piers Morgan's Life Stories, der Zeugungsort sei eine Treppe zwischen den Toiletten des Londoner Nobelrestaurants Nobu gewesen.[7]
Anschließend führte Becker Kurzbeziehungen, unter anderem mit Sabrina Setlur und Heydi Núñez Gómez. Von August bis November 2008 war er mit Alessandra Meyer-Wölden verlobt, der Tochter seines 1997 verstorbenen Managers. Am 12. Juni 2009 heiratete Becker in St. Moritz das niederländische Model Sharlely Kerssenberg (* 25. Juni 1976), die seitdem unter dem Namen Lilly Becker bekannt ist und mit der er bereits im Jahr 2007 kurzzeitig liiert war. Das Paar kaufte sich 2009 ein Haus in London, sein Erstwohnsitz ist aber in Zürich.[8] Am 10. Februar 2010 wurde ihr erstes gemeinsames Kind, Sohn Amadeus, geboren.[9]
Geschäftliche Tätigkeiten
Boris Becker ist Eigentümer von drei Mercedes-Autohäusern in Stralsund, Greifswald und Ribnitz-Damgarten. Ein Werbevertrag mit Mercedes-Benz, der Becker als „Markenbotschafter“ verpflichtete, wurde vom Unternehmen vorzeitig gekündigt.[10] Er ist Gesellschafter der Völkl Tennis GmbH und Mitgründer und Gesellschafter der Boris Becker GmbH im schweizerischen Küsnacht.
Becker ist seit Beginn seiner Tenniskarriere häufig ein Werbeträger für diverse Marken, u.a. für eine Biermarke und ein online-Pokerportal. Bekannt wurden Werbespots mit den Slogans „Bin ich schon drin?“ (für einen Internet-Anbieter, 1999) und „Hallo, hier ist Boris Becker. Ich hab da mal ’ne Frage“ (für eine Rechtsschutzversicherung, 2006).
Boris Becker war außerdem am Internetportal Sportgate beteiligt, das 2001 Insolvenz anmelden musste. 2007 wurde Becker zur Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von 108.000 Euro verurteilt. Das anschließende Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts versuchten Prozessbetruges wurde 2009 nach Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 40.000 Euro eingestellt.[11] 2012 wurde Becker zur Zahlung von 800.000 Euro an einen Mitgesellschafter bei der insolventen New Food AG verurteilt.[12]
Manager seiner geschäftlichen Tätigkeiten war von 1984 bis 1993 Ion Țiriac, anschließend bis 1996 Axel Meyer-Wölden.
Tätigkeiten in den Medien
Becker ist Tennis-Experte und Kommentator bei BBC (Großbritannien). Er ist Reporter bei Premiere und im DSF in Deutschland. 2004 moderierte er die Talkshow Becker 1:1, die aber relativ schnell abgesetzt wurde. Ab 1. Dezember 2006 trat er in der Sendung Sofaduell – Das PlayStation Sport-Quiz gegen jeweils drei Bewohner einer Wohngemeinschaft zum Sport-Quiz-Duell an. Er ist auch als Kolumnist für das Handelsblatt (Deutschland), für Blick (Schweiz) und für The Times (Großbritannien) tätig und Teamkapitän bei They think it’s all over bei BBC (Großbritannien).
Beckers Autobiographie „Augenblick, verweile doch“ wurde 2003 veröffentlicht. In den Medien bleibt Becker auch nach der Beendigung seiner Tenniskarriere nicht nur aufgrund seines für weite Teile der Öffentlichkeit interessanten Privatlebens, sondern auch wegen diverser medialer Tätigkeiten weiterhin präsent.
Mitte November 2007 veröffentlichte er sein Buch „Was Kinder stark macht“. Dieses Buch ist ein Erziehungsratgeber für Eltern, die Kinder in Patchwork-Familien großziehen.
Mit Boris-Becker.TV hat Boris Becker im Mai 2009 eine eigene Videoplattform ins Internet gebracht. Ziel ist es unter anderem, die eigene Sichtweise auf private, geschäftliche und gesellschaftliche Themen ohne Einwirkung dritter Medien zu transportieren.[13]
Eine weitere Autobiographie, deren Veröffentlichung er später bereute [14], veröffentlichte Becker 2013 unter dem Titel Das Leben ist kein Spiel.
Steuerhinterziehung
Das Landgericht München I verurteilte ihn am 24. Oktober 2002 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde er dazu verpflichtet, 300.000 Euro (500 Tagessätze zu je 600 Euro) Geldstrafe zu zahlen und 200.000 Euro Geldbuße an verschiedene karitative Einrichtungen zu überweisen.
Becker habe bewusst falsche Angaben in seinen Steuererklärungen gemacht, um 3,3 Millionen Mark zu sparen. Der ehemalige Sportler hatte zu Beginn des Prozesses zugegeben, zwischen 1991 und 1993 in München gewohnt zu haben, obwohl er offiziell in Monaco gemeldet war. Becker sagte: „Ich wusste und kannte die Gefahren und habe das in Kauf genommen“. Er betonte aber, man könne ihm nicht vorwerfen, Einnahmen verschwiegen oder kriminelle Machenschaften betrieben zu haben.
Zugleich hob Becker hervor, dass er in München keine klassische Wohnung, sondern ein spartanisch eingerichtetes Zimmer gelegentlich bewohnt habe. Er sei auch gewarnt worden, die Wohnung zu kaufen, habe die Warnungen aber in den Wind geschlagen. Als strafmildernd wertete der Staatsanwalt, dass Becker für die Begleichung seiner Steuerschuld rund drei Millionen Euro für die Jahre von 1991 bis 1995 gezahlt hat. Zudem habe das Verfahren acht Jahre gedauert und für Becker eine starke Belastung bedeutet.
Sonstiges
Becker ist Mitgründer der Cleven-Becker-Stiftung. Er ist Chairman der Laureus Sports for Good Foundation. Außerdem ist er Gründungsmitglied der Laureus World Sports Awards.
Boris Becker war nach Ende seiner Tenniskarriere rund 10 Jahre im Wirtschaftsbeirat des FC Bayern München[15].
Als Botschafter des Welt-Aids-Tages war Becker 2005 unter dem Motto „Gemeinsam gegen Aids“ aktiv. Becker ist außerdem Board Member der Elton-John-Aids-Stiftung.
Im Computeranimationsfilm Himmel und Huhn aus dem Jahr 2005 sprach Becker die Rolle des Sportlehrers.
1996 wurde eine Meeresschnecke Becker zu Ehren benannt: Bufonaria borisbeckeri Parth, 1996 (Mollusca: Gastropoda: Bursidae). Wachsfiguren von ihm existieren im Londoner und im Berliner Madame Tussauds.
Von November 2007 bis Mitte Mai 2013 war Becker Werbeträger eines Online-Pokerportals.[16] In dieser Zeit nahm er als Amateur an Poker-Turnieren teil.[17] Beckers erster Auftritt als Pokeramateur bei einem Profiturnier war im April 2008 in Monte Carlo bei der European Poker Tour.
Rekorde
- 1985 jüngster bisheriger Wimbledon-Sieger sowie seinerzeit jüngster Sieger eines Grand-Slam-Turniers überhaupt. 1989 wurde der letzte Rekord durch Michael Chang unterboten.
- ebenso 1985 jüngster Matchgewinner in einem Davis-Cup-Finale und da gleich Doppelsieger[18]
- gewann innerhalb von 14 Tagen (19. Oktober bis 2. November 1986) drei Turniere auf drei verschiedenen Kontinenten.
Auszeichnungen
- Sportler des Jahres: 1985, 1986, 1989, 1990
- Europas Sportler des Jahres: 1986, 1989
- Silbernes Lorbeerblatt: 1985
- Bambi: 1985
- Deutscher Fernsehpreis – Sonderpreis: 1999, zusammen mit Steffi Graf
- Steiger Award 2006
- Aufnahme in die International Tennis Hall of Fame in Newport, Rhode Island (USA): 2003
- „Legende des Sports“ auf dem Deutschen Sportpresseball 2008
- Superbrands 2009/2010
- Genießer des Jahres 2011 (Auszeichnung der Busche Verlagsgesellschaft)
Schriften
- Augenblick, verweile doch … Bertelsmann, München 2003, ISBN 3-570-00780-4. (Autobiographie)
- Was Kinder stark macht. Zabert Sandmann, München 2007, ISBN 978-3-89883-194-9. (Ratgeber)
- Das Leben ist kein Spiel (mit Christian Schommers). F. A. Herbig, München 2013, ISBN 978-3-7766-2718-3 (Autobiographie)
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Vorlage:IMDb Name
- ATP-Profil von Boris Becker (englisch)
- ITF-Profil von Boris Becker (englisch)
- Davis-Cup-Statistik von Boris Becker (englisch)
- Boris Becker in der „International Tennis Hall of Fame“ (englisch; mit Bild)
- Profil Becker auf der ATP Champions Tour Homepage
- Literatur von und über Boris Becker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:LeMO
Einzelnachweise
- ↑ http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/BeckerBoris/
- ↑ tennisnet.com: Knalleffekt: Becker wird neuer Djokovic-Trainer
- ↑ „Wer tritt Boris endlich in den Hintern?“, Sport-Bild vom 26. Mai 1993, S.40f
- ↑ „Das ist Mike DePalmer“, Sport-Bild vom 26. Juni 1996, S. 50
- ↑ http://www.spiegel.de/panorama/trauriger-boris-karl-heinz-becker-gestorben-a-18501.html
- ↑ http://www.wireimage.de/Starbilder/Boris-Beckers-sister-Sabine-Becker-Schorp-arrives-at-the-Regina-Pacis/88431300
- ↑ Berliner Morgenpost 16. Oktober 2009; accessinterviews.com 15. Oktober 2009
- ↑ merkur-online.de: Boris Becker hat neues Haus in London
- ↑ sueddeutsche.de: Boris Becker wieder Vater
- ↑ Mercedes-Benz kündigt Boris Becker, Frankfurter Allgemeine, 11. Januar 2014. Abgerufen am 12. Januar 2014.
- ↑ manager-magazin.de: Boris Becker zahlt drauf
- ↑ stuttgarter-zeitung.de: Der Tennisschläger ist nicht genug
- ↑ Abendzeitung, Christopher Hemscheidt: Alles Becker oder was?, München, 17. September 2010 (→ online)
- ↑ http://www.n-tv.de/leute/Boris-Becker-bereut-seine-Autobiografie-article13477461.html Berichterstattung auf der Homepage des TV-Senders n-tv am 14. August 2014
- ↑ http://m.goal.com/s/de/news/2855649/
- ↑ http://www.focus.de/magazin/archiv/titel-legende-am-ende_aid_1134155.html
- ↑ http://www.pokerolymp.com/articles/show/news/14040/boris-becker-nicht-mehr-bei-pokerstars
- ↑ Davis Cup – Result
Personendaten | |
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NAME | Becker, Boris |
ALTERNATIVNAMEN | Becker, Boris Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Tennisspieler |
GEBURTSDATUM | 22. November 1967 |
GEBURTSORT | Leimen, Deutschland |
- Davis-Cup-Spieler (Deutschland)
- Deutscher
- Weltranglistenerster (Tennis)
- Weltmeister (Tennis)
- Olympiasieger (Tennis)
- Olympiateilnehmer (Deutschland)
- Fernsehmoderator (Deutschland)
- Unternehmer
- Mitglied der International Tennis Hall of Fame
- Träger des Silbernen Lorbeerblattes
- Autobiografie
- Geboren 1967
- Mann
- Person (Leimen, Baden)