Clausthal-Zellerfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 48′ N, 10° 20′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Goslar | |
Höhe: | 560 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,69 km2 | |
Einwohner: | 14.215 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 325 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 38678, 38709, 38707, 38667 | |
Vorwahlen: | 05323, 05320, 05328, 05329 | |
Kfz-Kennzeichen: | GS, BRL, CLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 53 018 | |
NUTS: | DE916 | |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | An der Marktkirche 8 38678 Clausthal-Zellerfeld | |
Website: | www.clausthal- zellerfeld.de | |
Bürgermeister: | Angelika Tebbe (Interim) | |
Lage der Stadt Clausthal-Zellerfeld im Landkreis Goslar | ||
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Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar in Niedersachsen und Luftkurort.[2] Sie liegt im Oberharz zwischen 390 und 821 m Höhe.
) ist eine Berg- und Universitätsstadt imAm 1. Januar 2015 wurden die Samtgemeinde Oberharz sowie die ihr angehörenden Gemeinden Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, Bergstadt Altenau, Bergstadt Wildemann und Schulenberg im Oberharz durch Landesgesetz aufgelöst und aus den bisher selbständigen Gemeinden die neue Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld gebildet. Der Stadtteil Clausthal ist Standort der Technischen Universität Clausthal.
Geografie
Lage
Clausthal-Zellerfeld liegt auf der Oberharzer Hochebene. Die Umgebung ist im Vergleich zum Großteil des Harzes weniger bergig, sondern nur hügelig. In der Folge ist das Umland auch weniger stark bewaldet und es gibt mehr Wiesen und Ackerflächen. Verstreut in und um Clausthal-Zellerfeld finden sich zahlreiche Teiche und Wasserläufe des Oberharzer Wasserregals.
Die Senke zwischen Clausthal und Zellerfeld markiert eine natürliche "Grenzlinie".
Stadtgliederung
Die Stadt besteht im Zentrum aus den beiden Stadtteilen Clausthal (im Süden) und Zellerfeld (im Norden), deren ursprüngliche Stadtgebiete durch die natürliche Grenze des Zellbachs getrennt werden. Bis 1924 waren Clausthal und Zellerfeld zwei selbständige Städte. Ihr Zusammenschluss erfolgte aufgrund starken Drucks seitens der Obrigkeit. Dass Clausthal und Zellerfeld bis heute noch nicht in den Herzen ihrer Bürger zusammengewachsen sind, zeigt die Tatsache, dass es immer noch zwei Schützenvereine und zwei Fußballvereine gibt. Bis 2007 hatten Zellerfeld und Clausthal, obwohl die Freiwillige Feuerwehr offiziell fusioniert war, sogar noch getrennte Feuerwachen. Zum Stadtteil Zellerfeld gehört auch die nördlich davon gelegene Siedlung Erbprinzentanne. Zum 1. Januar 1972 wurde die südlich von Clausthal gelegene Gemeinde Buntenbock als dritter Stadtteil eingemeindet.
Durch die gemeindliche Neubildung zum 1. Januar 2015 gliedert sich die Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld wie folgt:
Stadtteil | Einwohnerzahl[3] |
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Altenau-Schulenberg im Oberharz* | 1.928 |
Buntenbock | 750 |
Clausthal-Zellerfeld** | 12.173 |
Wildemann | 918 |
Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld | 15.769 |
* umfasst Altenau mit Dammhaus, Gemkenthal, Polstertaler Zechenhaus und Torfhaus sowie Schulenberg im Oberharz mit Festenburg, Mittelschulenberg und Oberschulenberg
** umfasst Clausthal und Zellerfeld mit Erbprinzentanne
(Stand: 31. Dezember 2013)
Die Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld hat rund 4900 Studenten.[4]
Klima

Die Stadt wird wegen des Höhenklimas und der klaren Luft bei Sportlern, Asthmatikern und Pollenallergikern geschätzt und ist staatlich anerkannter Luftkurort.[2]
Das Clausthal-Zellerfelder Wetter ist geprägt durch das typisch raue Oberharzer Klima mit kräftigen Westwinden, viel Niederschlag (>1000 mm/a) und insbesondere langen und schneereichen Wintern. Es ist zumeist einige Grad kälter als im norddeutschen Flachland. Aus diesen Gründen wird der Name der Stadt manchmal scherzhaft spöttisch als „Saukalt-Schnellerkält“ verballhornt und die TU Clausthal wird scherzhaft als die „einzige Uni mit zwei Wintersemestern“ bezeichnet.
Es gibt aber auch zahlreiche sonnige Tage, und bei tiefhängender Wolken- oder Nebeldecke (Inversionswetterlage) kann es sogar vorkommen, dass in Clausthal-Zellerfeld die Sonne scheint, während es im Tiefland bedeckt ist.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Clausthal-Zellerfeld
Quelle: DWD, 1961–1990
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Geschichte

Im 8. Jahrhundert soll Bonifatius im heutigen Zellerfeld eine Kapelle (Zelle) errichtet haben. Die erste Besiedlung des Oberharzes fand Anfang des 13. Jahrhunderts durch Gründung des Benediktinerklosters St. Matthias in Cella (daher oft auch Kloster Cella genannt), dem heutigen Zellerfeld, statt, die wahrscheinlich vom reichsunmittelbaren Stift Simonis et Judae in Goslar ausging. Die Mönche trieben bereits Bergbau und legten 1268 den mittleren Pfauenteich als Staubecken zum Kraftantrieb für ihre Bergwerksanlagen an. Infolge der Pest verödete 1348 diese älteste Ansiedlung.[5] Das Kloster wurde 1431 (in anderen Quellen: 1433) vom Papst geschlossen.
Die zweite Besiedelung erfolgte am Anfang des 16. Jahrhunderts, als braunschweigische Herzöge Interesse am Bergbau zeigten, namentlich Heinrich der Jüngere. Der braunschweigische Teil des Oberharzes erhielt von ihm 1532 die erste Bergfreiheit. Zellerfeld erhielt 1529 Stadtrechte und nahm 1539 die Reformation an. 1549 wurde das Bergamt vom älteren Wildemann nach Zellerfeld verlegt. 1554 erhielt auch Clausthal die Bergfreiheit und blühte rasch auf. Schon um 1600 waren 55 Gruben in Betrieb.
Der Name von Clausthal (früher Klausthal) leitet sich wohl von einer Talsperre für die Flößerei her (Klause). Clausthal erhielt 1570 die erste Kirche. Der Oberharz blühte dank des Bergbaus auf. Sächsische Einwanderer aus dem Erzgebirge prägten die Region, etwa mit ihrem oberdeutschen Dialekt (dem Erzgebirgisch), nachhaltig.
Im Vorfeld der Schlacht bei Lutter am Barenberge zogen Teile des Tillyschen Heeres in den Oberharz, um zu plündern und zu brandschatzen. Während sich Clausthal kampflos den Angreifern ergab, stellte sich Zellerfeld unter seinem Stadthauptmann Thomas Merten am 19. März 1626 der Übermacht entgegen. Thomas Merten fiel wie die meisten seiner Mitstreiter in diesem Kampf. Ihm zu Ehren erhielt der zentrale Platz in Zellerfeld vor der St.-Salvatoris-Kirche den Namen Thomas-Merten-Platz.
1672 zerstörte ein Brand Zellerfeld fast vollständig. Nach dem Brand wurde Zellerfeld mit neuem, schachbrettartigen Grundriss wieder aufgebaut.
Von 1777 bis 1799 wurde der Tiefe Georg-Stollen aufgefahren. Der 26 km lange Stollen entwässerte die Bergbaureviere von Clausthal-Zellerfeld, Wildemann, Hahnenklee und Bad Grund.
Nach dem Aussterben der Braunschweig-Wolfenbütter Linie 1634 wurde Zellerfeld Sitz der Kommunienherrschaft (Kommunionharz) und fiel 1788 an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Von 1807 bis 1813 gehörten Clausthal und Zellerfeld zum Departement des Harzes. Zellerfeld kam dann an das Königreich Hannover und mit diesem 1866 an Preußen.
Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts stand die Familie Ey aus Clausthal[6] im Zusammenhang mit Heimatschriftstellern[7] und deren Sammlungen von Märchen, Sagen und prosaischen Erzählungen im Dialekt der Bergleute aus dem Oberharz[8] sowie mit damit verbundenen Verlagen und Buchhandlungen bis in die neuere Geschichte der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.[9]
Von 1851 bis 1864 trieb man den 32 km langen Ernst-August-Stollen von der Ortschaft Gittelde am südlichen Harzrand vor. Dieser tiefste Wasserlösungsstollen des Harzes verläuft fast 400 m unter Clausthal und entwässert die Bergbaureviere der Bergstädte Lautenthal, Hahnenklee, Wildemann, Clausthal-Zellerfeld und Bad Grund.
Am 18. April 1854 wurde Clausthal von einer Feuersbrunst schwer in Mitleidenschaft gezogen.[10]
Im Jahr 1885 hatten Clausthal 8871 und Zellerfeld 4407 meist evangelische Einwohner, die größtenteils entweder in Bergbau und Verhüttung oder in Strick- und Häkelwarenfabriken beschäftigt waren.
Die bis dahin selbstständigen Bergstädte Clausthal und Zellerfeld wurden 1924 zusammengeschlossen.
Obwohl seit 1930 im Stadtgebiet kein Bergbau mehr betrieben wird, hat sich die Stadt ihre enge Verbindung mit dem Bergbau durch das Oberharzer Bergwerksmuseum bewahrt. Auch die Bergakademie und das Oberbergamt erinnern an den ehemaligen Bergbau. Im Zuge des Bergbaus wurde im heutigen Clausthal-Zellerfeld die Fahrkunst durch Georg Wilhelm Dörell und das Drahtseil durch Wilhelm August Julius Albert erfunden.
Im Deutschen Reich entstand in unmittelbarer Nähe, an der Kreisstraße 38 nach Altenau, die drittgrößte deutsche Sprengstofffabrik, das Werk Tanne. Hier wurde hauptsächlich TNT hergestellt und sie diente als Füllstelle von Bomben, Minen und Granaten. Sie wurde am 7. Oktober 1944 aus der Luft angegriffen, wobei rund 600 von 2000 Bomben das Werk und die umliegenden Lager von Zwangsarbeitern trafen. Auch die Bahnanlagen und verschiedene Gebäude in der Stadt erlitten starke Schäden, das Empfangsgebäude wurde fast völlig zerstört. 92 Menschen kamen ums Leben.[11] Eine Gedenkstätte am Mittleren Pfauenteich erinnert an die Opfer unter den Zwangsarbeitern bei der Bombardierung des Werkes. Weiterhin wird in Clausthal vor der Marktkirche und in Zellerfeld vor der St.-Salvatoris-Kirche an die Opfer des Todesmarsches der Häftlinge des Konzentrationslagers Dora-Mittelbau bei Nordhausen Anfang 1945 von Osterode über den Harz gedacht. Ein weiteres Mahnmal befindet sich an der Harzhochstraße nahe dem Hirschler Teich.
Heute ist Clausthal-Zellerfeld besonders durch seine Technische Universität bekannt. Ursprünglich eine reine Ausbildungsstätte für Berg- und Hüttenleute, ist die TU in der Gegenwart eine Hochschule mit breiter gefächertem Studienangebot vorwiegend technischer Natur.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Buntenbock eingegliedert.[12] Zum 1. Januar 2015 wurden Altenau, Schulenberg im Oberharz und Wildemann Ortsteile der Stadt.
Einwohnerentwicklung

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(Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember)[13]
Altersstruktur der Bevölkerung | % |
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0–16 Jahre | 10,94 |
17–40 Jahre | 42,58 |
41–65 Jahre | 29,15 |
66–75 Jahre | 10,31 |
über 75 Jahre | 7,02 |
(Stand: 30. September 2010)
Politik
Stadtrat
Bis zur Konstituierung des am 26. April 2015 zu wählenden Stadtrats dient der ehemalige Samtgemeinderat der Samtgemeinde Oberharz als Interim-Rat. Dieser setzt sich nach der Kommunalwahl vom 11. September 2011 zusammen aus:
Bürgermeister
Bis zur Wahl am 26. April 2015 bzw. etwaiger Stichwahl am 10. Mai 2015 führt Angelika Tebbe als Allgemeine Vertreterin die Amtsgeschäfte.
Wappen
Clausthal-Zellerfeld führt seit der Auflösung der Samtgemeinde Oberharz deren Wappen weiter. Im Wesentlichen ist es das Wappen des ehemaligen Landkreises Zellerfeld, der sich zum Großteil auf dem Gebiet der heutigen Stadt befand. Der Wappenschild zeigt das Niedersachsenross auf siebenmal von Rot und Gold geteiltem Grund. Ergänzend zum Zellerfelder Wappen ruht auf dem Schild ein blauer Helm mit gold-roter Helmdecke, darüber ein springendes Pferd sowie Schlägel und Eisen der Bergleute.
Städtepartnerschaften
Clausthal-Zellerfeld unterhält insgesamt vier Städtepartnerschaften im In- und Ausland.[14]
- im Ausland:
Mit der polnischen Stadt Wolsztyn pflegt Clausthal-Zellerfeld darüber hinaus eine freundschaftliche Zusammenarbeit, die mit der früheren Tätigkeit des Mediziners Robert Kochs dort Mitte des 19. Jahrhunderts zusammenhängt.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten




Museen
- Das Oberharzer Bergwerksmuseum in Zellerfeld. Dieses betreut auch als Außenstellen den Kaiser-Wilhelm-Schacht, den Ottiliae-Schacht sowie die Radstuben der Grube Rosenhof. Bei allen drei Außenstellen des Bergwerksmuseums handelt es sich um Bestandteile des Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft.
- GeoMuseum im Hauptgebäude der TU Clausthal
- Neben den Gesteinsproben mit den Einschlüssen unterschiedlicher Mineralien ist die Sammlung der bizarr verformten Meteoriten sehenswert.
- Calvörsche Bibliothek
Bauwerke
- Die Marktkirche zum Heiligen Geist in Clausthal wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg aus Eichen- und Fichtenholz errichtet und das Dach mit Blei gedeckt. 1642 wurde sie zu Pfingsten geweiht. Die Marktkirche gilt als größte erhaltene Holzkirche Europas. Eine sehr aufwändige Sanierung wurde 2011 abgeschlossen.
- 1997 wurde in der nach dem großen Stadtbrand 1683 neu erbauten St.-Salvatoris-Kirche in Zellerfeld der Flügelaltar des im Jahr 2004 verstorbenen Leipziger Künstlers Werner Tübke geweiht. Der Orgelprospekt (1699–1702) stammt von Arp Schnitger. Unterhalb der Kirche befinden sich die Trebra-Terrassen – sie wurden Ende des 18. Jahrhunderts von Berghauptmann von Trebra angelegt.
- Katholische Kirche St. Nikolaus, erbaut 1961
- Oberbergamt, jetzt Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, früher auch Sitz des Berghauptmanns
- Hotel Goldene Krone
- Bergapotheke Zellerfeld (Fratzenapotheke)
- Dietzel-Haus, prachtvolles Patrizierhaus von 1673
- Fritz-Süchting-Institut für Maschinenwesen
- Aula Academica der Technischen Universität Clausthal
- Zellerfelder Münzstätte
- errichtet von Herzog Heinrich Julius im Jahr 1601, betrieben bis zum Jahr 1788
- gegründet 1617 von Herzog Christian dem Älteren von Celle, betrieben bis 1849
- Glückauf-Saal
- ein im südöstlichen Niedersachsen einzigartiger Saalbau im Jugendstil des 19. Jahrhunderts mit historischen Wand- und Deckenmalereien auf zwei Ebenen
- Rathaus Clausthal-Zellerfeld
- Geburtshaus von Robert Koch
- Jugendhaus von Robert Koch
- Thomas-Merten-Platz
- Glockenspiel mit Fahrkunst
Industriegeschichte
- Oberharzer Wasserregal mit den Oberharzer Teichen, welches im Sommer 2010 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Bergdankfest jeweils am Samstag vor Rosenmontag
- Osterfeuer am Karsamstag
- Nach Oberharzer Tradition werden die Besucher häufig durch Jugendliche/Kinder „geschwärzt“; die Gesichter der Besucher werden mit dem Ruß der Holzkohlen schwarz verschmiert.
- Oberharzer Bergbauernmarkt von Mai bis Oktober jeden Donnerstagabend in der Zellerfelder Bornhardtstraße
- Oktoberfest im Kurpark in Zellerfeld
- Gesamtharzer Jodlerwettstreit am ersten Sonntag im August
Wirtschaft und Infrastruktur


Wirtschaft
Der Einzelhandel befindet sich im Wesentlichen im Hauptzentrum, rund um die Adolph-Roemer-Straße im Stadtteil Clausthal. Kleinteiliger Einzelhandel mit einem eher touristischen Schwerpunkt befindet sich im Nebenzentrum im Stadtteil Zellerfeld. Als Sonderstandort für großflächigen Einzelhandel wurde Anfang 2000 eine Fläche am ehemaligen Ostbahnhof ausgewiesen.
Von großer Bedeutung für die Bergstadt Clausthal-Zellerfeld ist die Entwicklung der Technische Universität Clausthal, erhöht sie doch wesentlich Attraktivität und Anziehungskraft des Standortes für innovative Investitionen. Die Entwicklung der TU Clausthal und die Zusammenarbeit zwischen ortsansässigen Firmen und der Wissenschaft ist ein entscheidender Vorteil für den Wirtschaftsstandort Clausthal-Zellerfeld.
Der Tourismus ist ein weiterer wesentlicher Wirtschaftszweig in Clausthal-Zellerfeld und Umgebung.
Verkehr
Von 1877 bis 1976 verkehrten vom Bahnhof aus Züge der Innerstetalbahn Richtung Altenau und Langelsheim. Heute wird der öffentliche Nahverkehr durch mehrere Buslinien, u. a. nach Goslar, Osterode am Harz, Altenau und Sankt Andreasberg, gewährleistet.
Öffentliche Einrichtungen
- Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
- CUTEC-Institut GmbH, Clausthaler Umwelttechnik-Institut
- Staatliches Baumanagement Südniedersachsen
Bildung
Neben den schulischen Einrichtungen der Primar- und Sekundarstufe, befinden sich in Clausthal-Zellerfeld die Fachschule für Wirtschaft und Technik und die Technische Universität Clausthal. Die Einrichtungen der TU finden sich konzentriert auf dem Campus Feldgrabengebiet sowie verteilt im Clausthaler Stadtbereich und auf der Tannenhöhe.
Grundschulen:
- Grundschule Clausthal
- Grundschule Zellerfeld
Weiterführende Schulen:
- Gymnasium Robert-Koch-Schule (offene Ganztagsschule)
- Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1890: Robert Koch (1843–1910), Mikrobiologe, Nobelpreis für Medizin 1905
- Adolf Achenbach (1825–1903), Berghauptmann
Söhne und Töchter der Stadt
- Justus Philipp Meyenberg (1642–1709), evangelischer Theologe
- Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777), Buchdrucker und Verleger
- Johann Friedrich Heintzmann (1716–1764), Bau- und Bergmeister sowie Architekt
- Johann Friedrich Löwen (1727–1771), Dichter, Intellektueller und Theatertheoretiker
- Engelhard Benjamin Schwickert (1741–1825), Verleger
- Friedrich Otto Burchard von Reden (1769–1836), Berghauptmann
- Eduard Mehlis (1796–1832), Arzt und Parasitologe, Leiter der Berg- und Forstschule Clausthal
- Georg Schulze (1807–1866), Theologe, Germanist, Autor, Herausgeber und Dichter[15]
- August Ey (1810–1870), Pädagoge, Volkskundler, Heimatschriftsteller[16]
- Hermann Hunaeus (1812–1893), Architekt
- Theodor Müller (1818–1881), Romanist und Anglist
- Otto Mejer (1818–1893), deutscher Kirchenrechtler
- Carl Adolf Riebeck (1821–1883), Industrieller und Bergwerksunternehmer
- Gustav Drechsler (1833–1890), Agrarwissenschaftler
- Otto von Grote (1835–1891), Landschaftsdirektor, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Robert Koch (1843–1910), Mikrobiologe
- Adolf Ey (1844–1934), Gymnasiallehrer, Professor, Schriftsteller
- Friedrich Wilhelm Lahmeyer (1859–1907), Elektroindustrieller
- Erich Schaeder (1861–1936), protestantischer Theologe
- Otto Erich Hartleben (1864–1905), Dramatiker, Lyriker und Erzähler
- Heinrich Fickler (1872–nach 1942), Jurist, Richter am Reichsgericht
- Robert von Förster (1913–1984), Diplomat
- Helmut Sander (1920–1988), Oberbürgermeister von Goslar
- Reinhard Roder (* 1941), Fußballspieler, -trainer und -funktionär
- Dietrich Grönemeyer (* 1952), Mediziner (Bruder von Sänger Herbert Grönemeyer)
- Sebastian Turner (* 1966), Unternehmer
- Jörg Kunze (* 1968), Handballspieler
- Rafed El-Masri (* 1982), Schwimmer
- Daniel Böhm (* 1986), Biathlet
Persönlichkeiten, die in der Stadt lebten oder wirkten
- Adolf Achenbach, Berghauptmann
- Wilhelm August Julius Albert, Oberbergrat, Erfinder des Stahlseils
- Carl Heinrich Edmund von Berg, Forstmann
- Caroline Böhmer-Schlegel-Schelling, Schriftstellerin
- Caspar Calvör, Theologe
- Henning Calvör, Theologe und Pädagoge, Verfasser zahlreicher montantechnischer Schriften
- Herbert Dennert, Oberbergrat
- Wan Gang, chinesischer Wissenschaftsminister
- Herbert Grönemeyer, Musiker, verbrachte seine ersten Lebensmonate in der Schützenstraße in Zellerfeld
- Jürgen Großmann, Stahlunternehmer und Manager
- Johann Friedrich Ludwig Hausmann, Mineraloge
- Guntram Hecht, Musikpädagoge, Organist und Komponist
- Edmund Kolbe, Maler
- Karl August von Linsingen, Berghauptmann
- Thomas Merten, Berggeschworener und Stadtverteidiger von Zellerfeld im Dreißigjährigen Krieg.
- Arnd Peiffer, Biathlet
- Claus Friedrich von Reden, Berghauptmann
- Friedrich Adolph Roemer, Geologe
- Dorothea Schlözer, die erste Frau, die in Deutschland promoviert wurde, absolvierte 1786 in den Clausthaler Gruben ein umfangreiches Bergbaupraktikum
- Carl Schnabel, Montanwissenschaftler und Hochschullehrer
- Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG von 1999 bis 2011
- Arnold Sommerfeld, Professur an der Bergakademie Clausthal von 1897 bis 1900
- Georg Philipp Telemann, Komponist
- Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, Berghauptmann
- Emil Bodenstab, Apotheker und Heimatforscher
Sonstiges
Clausthal wurde auch durch das alkoholfreie Clausthaler Bier bekannt, das seinen Markennamen in Anlehnung an das noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in der Städtischen Brauerei Clausthal gebraute „Claus-Bräu“ erhalten hat (Zellerfeld hatte die eigene Berg-Brauerei Berg-Quell). Die Marke wurde an die Binding-Brauerei verkauft und wird seitdem ausschließlich in Frankfurt am Main gebraut. In der Hochzeit des Bergbaus gab es bedingt durch die Bergfreiheit zahlreiche Brauereien in den Oberharzer Orten, von denen nur noch eine in Altenau besteht.
In der Harzreise von Heinrich Heine ist Clausthal (dort „Klausthal“ geschrieben) eine wichtige Station.
Die ältesten Belege für randgestaltete Münzen (Münzrand) stammen aus Clausthal und wurden im Jahr 1684 geprägt.
Weblinks
Linkkatalog zum Thema Clausthal-Zellerfeld bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ a b Niedersächsischer Landtag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/3359: Kleine Anfrage "Welchen Stellenwert haben Prädikate wie „staatlich anerkannter Luftkurort“ speziell für den Heidetourismus und die Tourismuswirtschaft in Niedersachsen?" (PDF; 102 kB). Abgerufen am 23. März 2011.
- ↑ http://www.landkreis-goslar.de/media/custom/94_2011_1.PDF?1416500843 Einwohnerzahl der Gemeinden und Ortsteile des Landkreises Goslar
- ↑ Studierendenstatistik für das Wintersemester 2014/15. (PDF; 26 kB) Abgerufen am 3. Dezember 2014.
- ↑ H. Speckter, Bericht der Ortsplanung Clausthal-Zellerfeld
- ↑ Local family database Schwiegershausen (Osterode am Harz) / Family report Johann Christian Friedrich EY * in Clausthal auf genealogy.net, [dort ohne Einzelnachweise angegeben] zuletzt abgerufen am 15. Januar 2013
- ↑ Vergleiche etwa diese GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Heinrich Pröhle: Schulze, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 775 f.
- ↑ Hugo Thielen: EY, (2) Ludwig, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 112f. u.ö.; online über Google-Bücher
- ↑ Ausführlich: Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, S. 210.
- ↑ Evert Heusinkveld: Die Innerstetalbahn Langelsheim – Altenau, S. 39. Nordhorn 2007
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 218.
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen. Abgerufen am 19. Mai 2013.
- ↑ a b www.clausthal-zellerfeld.de: Städtepartnerschaften auf www.clausthal-zellerfeld.de.
- ↑ Heinrich Pröhle: Schulze, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 775 f.
- ↑ siehe die GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek sowie die Angaben bei Adolf Ey