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Odessa

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Vorlage:Townbox ukraine Odessa (ukrainisch Одеса, russisch Одесса, türkisch Hacıbey) ist die wichtigste Hafenstadt der Ukraine am Schwarzen Meer.

Geschichte

Die Stadt wurde im Jahre 1794 von Katharina der Großen angelegt, um einen leistungsfähigen Militärhafen für den Schwarzmeer- und Mittelmeerraum zu haben. Vor dieser Zeit existierte an dieser Stelle eine Siedlung mit dem Namen Hadschi Bai, die möglicherweise eine griechische Gründung gewesen ist. Dann lebten an dieser Stelle Tataren. Als die Osmanen das Gebiet eroberten, erbauten sie eine Festung in Hadschibej, die Yeni-Dunai hieß. Die Festung wurde von russischen Truppen unter dem neapolitanischen Generalmajor Joseph de Ribas am 14. September 1789 eingenommen.

De Ribas war bis 1797 der erste Statthalter, dem dann Armand Emmanuel du Plessis, Herzog von Richelieu von 1803 bis 1814 folgte.

Karte Odessa
Karte Odessa

Zwischen 1803 und 1818 bestand eine Kanzlei für die Neurussland-Siedler im Gebiet von Odessa, die 1818 für etwa 15.500 nichtrussische Siedler zuständig war. Es gehörten dazu 4 deutsche Distrikte: Liebenthal, Beresan, Kutchurgan und Gluecksthal und verschiedene einzelne deutsche Dörfer, sowie die bulgarischen und griechischen Distrikte: Ternovka, Buyalik und Parkani. Zusätzlich noch vier schwedische, neun jüdische und das serbisch / montenegrinische Dorf Zetin. Nach 1818 wurde die Kanzlei zu einer regionalen Niederlassung des Fürsorgekomitees für ausländische Siedler in Cherson. Sie wurde 1833 geschlossen.

Im Jahr 1811 wurde die Stadt zu einem Freihafen, was sie bis 1857 blieb. Ihren Aufschwung als moderne Hafenstadt nahm Odessa nach 1823 unter dem Generalgouverneur von Neurussland und Bessarabien, Graf Michail Woronzow. Er machte die Stadt zu seinem Verwaltungssitz, engagierte westeuropäische Ingenieure und Ärzte und schob städtebauliche Projekte an. Er gründete ein Theater, eine öffentliche Bibliothek, ein Lyzeum, ein Institut für orientalische Sprachen, verschiedene wissenschaftliche Gesellschaften und protegierte englische und französische Lokalzeitungen. Zwischen 1823 und 1849 verdoppelte sich die Bevölkerung Odessas. Der russische Dichter Alexander Puschkin lobte in der Erzählung Eugen Onegin die Freiheit und Ungezwungenheit in der Stadt.

Bevölkerung

Die Geschichte der Stadt ist traditionell von vielen Völkern und Konfessionsgruppen geprägt, die alle in der Stadt ihre Heimat hatten. So wohnten hier neben Russen auch Juden, Ukrainer, Griechen, Deutsche, Franzosen, Rumänen, Araber, Türken, Armenier, Georgier und viele andere Bevölkerungsgruppen. Der Anteil der Juden betrug vor der deutschen Eroberung der Stadt im Sommer 1941 etwa 20 Prozent. Als gemeinsame Bezeichnung nennen sich alle Einwohner Odessiten. Im Selbstbild finden sich als stärkste Motive die Weltoffenheit, eine Möglichkeit, die sich aus der traditionellen Hafenlage an der Nahtstelle zwischen Orient und Okzident ergibt.

Bahnhof von Odessa

Wirtschaft und Verkehr

Neben Mykolajiw, Cherson und Sewastopol ist Odessa einer der wichtigsten Häfen der Ukraine. Von hier aus bestehen Straßen- und Eisenbahnverbindungen ins Hinterland, vor allem nach Galizien, Podolien und Moldawien, aber auch in die Hauptstadt Kiew.

Sehenswürdigkeiten

Datei:Odessa Opernhaus.jpg
Opernhaus
  • Wahrzeichen Odessas ist die Potemkinsche Treppe von der Altstadt zum Hafen.
  • Im Opernhaus (Teatr operi ta baletu) finden Opern- und Ballettaufführungen statt. Es wurde 1884-1887 vom damals im mitteleuropäischen Theaterbau führenden Wiener Büro Fellner & Helmer erbaut.
  • Die auf dem Hochufer über der Hafenbucht errichteten Denkmäler des Dichters Alexander Sergejewitsch Puschkin und (am oberen Ende der Potemkinschen Leiter (Treppe) des Herzogs von Richelieu.
  • Kathedral-Platz (Soborka) mit der orthodoxen Kathedrale und dem Denkmal des Generalgouverneurs von Noworossia und Bessarabien Michail Semjonowitsch Woronzow.
  • Flaniermeile Deribasovskaja, nach dem Gründer der Stadt, Generalmajor Joseph de Ribas, benannt.
  • Zahlreiche Museen und Galerien

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Potemkinsche Treppe, Blick vom Hafen auf die Stadt

In Odessa wurden geboren:


Auf andere Weise mit Odessa verbunden waren:

Literatur

  • Baumann, Joachim/Moosburger, Uwe: Odessa, Facetten einer Stadt im Wandel, Regensburg: Pustet, 2003. ISBN 3-79171-848-7

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