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Kfar Tikva

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Kfar Tikva (hebr. כפר תקווה) ist eine israelische Einrichtung in der Nähe Kirjat Tiw'ons, in der Behinderte nach der Art eines Kibbuz zusammen leben.


Geschichte

Kfar Tikva wurde 1963 unter der Führung Dr. Siegfried Hirschs von einer Gruppe Israelis, unter denen besonders Hanna Schuster (+2004) zu nennen ist, auf der Spitze eines Berges nahe Kirjat Tiw'on gegründet. Mit Hilfe deutscher Volontäre und Spender konnte mit der Umsetzung der Vision der Gründer noch im selben Jahr begonnen werden. Die Einrichtung wurde im Jahr 1964 eingeweiht.

Idee

Sigfried Hirsch und seine Mitstreiter gründeten Kfar Tikva von der Idee her wie einen Kibbuz. Hier sollte Hirschs Idee Wirklichkeit werden. Ein Ort an dem Behinderte so leben können, wie andere Menschen auch. Diese Idee gipfelte in dem Ausspruch Dr. Hirschs am Tag der Einweihung Kfar Tikvas: "Sie sollen leben wie wir!". So versteht sich Kfar Tikva heute als ein "Kibbuz" besonderer Art, auch oder gerade weil man nicht der Kibbuzbewegung angehört. Die Behinderten des Dorfes verstehen sich als Mitglieder (Haverim) dieses "Kibbuz" und übernehmen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgaben und Pflichten für die Gemeinschaft.

Struktur

Grundlegend entspricht die Struktur des Dorfes der eines Kibbuz. Die Leitung besteht aus Eltern- bzw. Mündelvertreter, aus Mitarbeitern und Vetretern der Behinderten. Dies ist der wesentliche Unterschied zu anderen Behindereneinrichtungen. In Kfar Tikva haben die hier lebenden Behinderten, die sich als Mitglieder dieses "Kibbuz" verstehen, ein Mitspracherecht, auch auf Führungsebene. Die gewählten Vertreter der Behinderten haben ein Mitsprache- und Mitentscheidungsrecht z.B. bei der Besetzung von Arbeitsstellen, von Projekten oder bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern. Wechselnde Arbeiten und Verantwortung für andere und die Gruppe - das macht Kfar Tikva so besonders.

Arbeit

Kfar Tikva bietet ungefähr 200 Behinderten eine Beschäftigung. Neben den täglich anfallenden Arbeiten die in so einer Einrichtung notwendig sind, z. B. die Gartenarbeit oder die Wäscherei und Hauswirtschaft, bieten die verpachteten Wirtschaftbetriebe die sich auf dem Gelände des Dorfes befinden zusätzliche Arbeitsplätze.

Wirtschaftsbetriebe

Auf dem Gelände Kfar Tikvas befinden sich eine Winzerei, eine Hundezucht und eine Kerzenfabrik. Diese Betriebe sind verpachtet unter der Auflage, den Haverim Arbeitsplätze zu sichern. Vor allem der Wein aus der Kfar Tikva Winery ist bekannt.

Das aktuelle Projekt ist die Keramikwerkstatt. Die Deutsche Botschaft Tel Aviv hat durch ihre Spende den Bau erst ermöglicht. Seit einigen Wochen läuft nun die Produktion, es konnten einige Arbeitsplätze für die Behinderten geschaffen werden.

Es treffen laufend neue Bestellungen ein, die wirtschaftliche Existenz ist für das kommende Jahr gesichert.

Kfar Tikva - Kontakt

| Website: || / www.kfar-tikva.org

| E-Mail-Adresse: || [1]