Benutzer:Wolljuergen/Spielwiese
Die Wollskala ist eine Methode zur Bestimmung der Lichtechtheit einer Farbe.Die Lichtechtheit beschreibt die Widerstandsfähigkeit einer Farbe gegen die Einwirkung von Licht ohne direkten Einfluss der Bewitterung (DIN Norm 16525)[1]. Die Wollskala reicht von Stufe 1 bis 8. Hierbei zeigt die Stufe 1 die niedrigste Resistenz gegen Licht und Stufe 8 die Höchste. Das Haupteinsatzgebiet der Skala ist die Druckindustrie, sowie die Textilindustrie.

Ermittlung der Lichtechtheit
Die Probe wird zusammen mit einem Lichtechtheitsmaßstab (Wollskala mit 8 unterschiedlich blau gefärbten Wolltypen) einem Licht ausgesetzt, das ein Lichtechtheitsprüfgerät erzeugt. Hierbei handelt es sich normalerweise um eine Xenon Hochdrucklampe als Strahlungsquelle. Dieses Licht ist dem Tageslicht sehr ähnlich. Die Lichtechtheit stellt man fest indem man die Veränderung der Probe und der Wollskala vergleicht. Auf der Wollprobe ist das äußere linke Quadrat WS 1 und das äußere rechte WS 8. Die Ermittlung der Lichtechtheit kann ein sehr zeitaufwändiger Vorgang sein. Für Proben mit der Lichtechtheit 1 benötigt man nur wenige Stunden, wogegen man bei Lichtechtheit 7 und 8 schon ca. 2 Wochen benötigt. In der praktischen Anwendung unterscheidet man zwischen Lichtechtheit 7 und 8 nicht mehr. Die Lichtechtheit von Farben wird in der Druckindustrie mit WS abgekürzt.
Praktische Bedeutung in der Druckindustrie
Bei bestimmten Druckprodukten ist es notwendig eine hohe Lichtechtheit zu erzielen. Plakate sind durch das Aushängen im Freien einer hohen Tageslichtstrahlung ausgesetzt. Daher sollten hierfür nur Farben mit einer entsprechend hohen Resistenz eingesetzt werden. Das Selbe gilt für hochwertige Kunstdrucke und hochqualitative Faltschachteln. Ein frühes Ausbleichen der Farben beeinflußt die Produktqualität erheblich. Die sogenannten Tagesleuchtfarben (Fluofarben) bleichen unter Lichteinfluß (Tages- und Kunstlicht) am schnellsten aus. Bei diesen besonderen Farben haben die Druckerzeugnisse nur eine Lichtechtheit von 1 bis 2. Bei Druckfarben wird die Lichtechtheit nach Wollskala immer auf dem Dosenetikett angegeben. In der praktischen Anwendung gilt es zu beachten, dass bei Mischfarben immer der niedrigste Lichtechtheitswert für die Farbe gilt. Mischt man zum Beispiel ein Rubinrot WS 7 mit einem Gelb WS 5 so erzielt man keinen Durchschnittswert von WS 6, sondern man hat tatsächlich eine Farbe mit WS 5, da der Gelbanteil vor dem Rotanteil ausbleicht. Das Aufhellen der Farben durch Transparentweiß verringert die Widerstandsfähigkeit einer Farbe gegenüber Lichteinfluß. Diese Reduzierung ist abhängig von der zugesetzten Menge Transparentweiß, d.h. je mehr man eine Farbe auflasiert, desto schneller bleicht sie aus. Bei der Wollskala wird in die alte DIN 54003 für Tageslicht und 54004 (Xenonlicht) unterschieden.
Lichtechtheitstufen
Wollskala | Lichtechtheit |
---|---|
1 | sehr gering |
2 | gering |
3 | mäßig |
4 | ziemlich gut |
5 | gut |
6 | sehr gut |
7 | vorzüglich |
8 | hervorragend |
Um einen realistischen Maßstab zu haben setzt man folgende Werte an:[2]
Wollskala | Sommer | Winter |
---|---|---|
1 | ||
2 | ||
3 | 4-8 Tage | 2-4 Wochen |
4 | 2-3 Wochen | 2-3 Monate |
5 | 3-5 Wochen | 4-5 Monate |
6 | 6-8 Wochen | 5-6 Monate |
7 | 3-4 Monate | 7-9 Monate |
8 | Über 1,5 Jahre |
Literatur
- Kompendium der Mediengestaltung für Digital- und Printmedien, X.Media.Press 2005
Weblinks
http://www.js-druckfarben.de/fileadmin/pdf/produkte/bogenoffset/nachrichten-aus-der-technik/Lichtechtheiten_19_Okt_2005.pdf http://www.fogra.org/files/1299752282mvcformFilemember_112_FB52016.pdf
Einzelnachweise
- ↑ http://www.js-druckfarben.de/fileadmin/pdf/produkte/bogenoffset/nachrichten-aus-der-technik/Lichtechtheiten_19_Okt_2005.pdf
- ↑ Technische Information hubergroup 19.1.02
Kategorie:Messgröße der Drucktechnik
Kategorie:Verfahren (Färberei)