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SG Flensburg-Handewitt

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SG Flensburg-Handewitt
Voller Name Spielgemeinschaft Flensburg-Handewitt (Verein)
SG Flensburg-Handewitt Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG (Spielbetrieb Profihandball)
Abkürzung(en) SGFH
Gegründet 1990 (Verein)
1996 (Spielbetrieb Profihandball)
Vereinsfarben Blau, Weiß, Rot
Halle Flens-Arena
Plätze 6.300
Geschäftsführer Dierk Schmäschke
Trainer Ljubomir Vranjes
Liga Handball-Bundesliga
2013/14
Rang 3. Platz
DHB-Pokal Finale
International Champions-League-Sieger
Website sg-flensburg-handewitt.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
National Deutscher Meister
2004
DHB-Pokalsieger
2003, 2004, 2005
Supercup-Sieger
2000, 2013
International Europapokal der Pokalsieger
2001, 2012
City-Cup-Sieger
1999
EHF-Cup-Sieger
1997
Champions-League-Sieger
2014

Die SG Flensburg-Handewitt ist eine Spielgemeinschaft aus Flensburg (TSB Flensburg) und Handewitt (Handewitter SV) in Schleswig-Holstein, die seit 1990 aus den Handballabteilungen der Vereine Handewitter SV und TSB Flensburg besteht.

Geschichte

Handball hat in Flensburg und Handewitt eine lange Tradition. Nach Gründung der Bundesliga gelang es den Flensburger Vereinen jedoch zunächst nicht, sich längerfristig zu etablieren. Die Mannschaft des TSB Flensburg stieg 1980 nach nur einem Jahr wieder ab, die SG Weiche-Handewitt (seit 1974 Spielgemeinschaft der Handballabteilungen des Handewitter SV und des ETSV Weiche) war ab 1984 eine Fahrstuhlmannschaft.

1990 schlossen sich die Handballabteilungen des TSB und des Handewitter SV, nicht aber des ETSV Weiche, zur neuen SG zusammen, die in der Saison 1990/91 in der 2. Handball-Bundesliga startete. Erster Trainer war Zvonimir „Noka“ Serdarušić, der im Vorjahr den VfL Bad Schwartau in die erste Liga geführt hatte. Mit ihm gelang der SG 1992 ohne Verlustpunkt der Aufstieg in die erste Bundesliga. Die erste Saison endete jedoch enttäuschend. Am Ende der Saison stand die SG auf dem 16. Tabellenplatz und war damit sportlich abgestiegen. Durch den Konkurs des TSV Milbertshofen konnte die SG dennoch in der Liga verbleiben. Zudem kehrte der durch den Zusammenbruch der Milbertshofener Mannschaft vertragsfreie Torwart Jan Holpert nach Flensburg zurück. Während der Saison war Trainer Serdarušić durch Anders Dahl-Nielsen ersetzt worden, unter dessen Führung die SG zu einer Spitzenmannschaft aufstieg und – als Abstiegskandidat gehandelt – in der kommenden Saison Platz 4 belegte. Fortan belegte die SG bis einschließlich der Saison 2007/08 stets einen der ersten vier Tabellenplätze. Durch vier Vizemeisterschaften in fünf Jahren erarbeitete man sich in der zweiten Hälfte der Neunziger Jahre den Ruf des „Ewigen Zweiten“.

1996 wurde der Spielbetrieb der Bundesliga-Handballmannschaft in die dafür gegründete SG Flensburg-Handewitt Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG ausgelagert, deren erste Geschäftsführer Manfred Werner und Dierk Schmäschke, ehemaliger Spieler der SG Weiche-Handewitt, wurden.[1] 1997 gewann die SG Flensburg-Handewitt mit dem EHF-Pokal ihren ersten Titel. Im Finale verlor die SG das Hinspiel beim dänischen Verein Virum-Sorgenfri HK mit 22:25, siegte dann aber im Rückspiel mit 30:17. 1999 wurde der Euro-City-Cup gewonnen, und 2000 mit dem DHB-Supercup der erste nationale Titel. 2003, 2004 und 2005 gewann die SG dreimal in Folge den DHB-Pokal und wurde zudem 2004 Deutscher Meister. Im gleichen Jahr erreichte das Team erstmals das Finale der EHF Champions League, wo die SG den späteren Sieger RK Celje vor eigenem Publikum mit 30:28 bezwang, das Hinspiel in Celje aber mit 34:28 verloren hatte.

In der Saison 2004/05 bot Flensburg das beste Punkteergebnis der Vereinsgeschichte – was allerdings wieder nur zum zweiten Platz hinter Meister THW Kiel reichte.

2007 standen sich mit dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt erstmals zwei Mannschaften aus einem Bundesland in einem Champions-League-Finale gegenüber. Flensburg hatte im ersten Spiel am 22. April Heimrecht, wo sich die Mannschaften 28:28 trennten. Das Rückspiel endete 29:27 für die Kieler, die damit erstmals den Pokal gewannen.

Im Sommer 2008 verpflichtete Flensburg Oscar Carlén als neuen Spieler und seinen Vater Per Carlén als Co-Trainer für den seit 2003 in Flensburg tätigen Trainer Kent-Harry Andersson. Nachdem Andersson nach der Heimniederlage im Derby gegen den THW Kiel im Dezember 2008 entlassen wurde, wurde Carlén sein Nachfolger.[2] Die Saison 2008/09 schloss Flensburg auf dem fünften Tabellenplatz ab, und qualifizierte sich dadurch nicht für die Champions-League-Teilnahme in der Folgesaison. Als Folge geriet die SG aufgrund der damit verbundenen finanziellen Mindereinnahmen in finanzielle Probleme. Der zur Saison 2009/10 als Nachfolger von Fynn Holpert neu verpflichtete Geschäftsführer Holger Kaiser konnte eine Insolvenz abwenden, indem er mit den Spielern einen 15-prozentigen Gehaltsverzicht sowie ein Aussetzen der für 2009/10 geplanten Gehaltssteigerungen vereinbarte.[3][4]

Am 11. November 2010 wurde Carlén von seinen Aufgaben entbunden. Neuer Trainer wurde Ljubomir Vranjes, der von 2006 bis 2009 selber für die SG gespielt hatte, und seit 2009 Sportmanager in Flensburg war.[5] Unter Vranjes zog die SG Flensburg-Handewitt von 2011 bis 2014 viermal ins DHB-Pokalfinale ein, musste sich allerdings immer mit dem Vizetitel begnügen. 2012 gelang zum zweiten Mal der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger, und 2013 wurde erneut der DHB-Supercup gewonnen.

Nachdem die SG Flensburg-Handewitt seit dem 8. Dezember 2011 in 36 aufeinander folgenden Heimspielen über zwei Jahre lang ohne Niederlage blieb, verlor sie am 5. Februar 2014 ihr Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen.[6] Am Ende der Spielzeit 2013/14 stand Flensburg auf dem dritten Tabellenplatz und zog zum dritten Mal nach 2004 und 2007 in das Finale der Champions League ein. Erneut traf die Mannschaft dabei auf den Rivalen aus Kiel, aber dieses Mal siegte die SG mit 30:28 und gewann damit zum ersten Mal die Champions League.

Erfolge

Siegesfeier der SG Flensburg-Handewitt auf dem Südermarkt (2014)

Aktueller Kader der Saison 2014/15

Die SG Flensburg-Handewitt am 9. September 2007 in der Kölnarena
Nr. Nationalität Name Position Geburtsdatum Vertrag bis
1 SchwedeSchweden Mattias Andersson Tor 29.03.1978 2017
16 Däne Kevin Møller Tor 20.06.1989 2018
2 Deutscher Lukas Blohme Rechtsaußen 07.11.1994 2014
3 SchwedeSchweden Tobias Karlsson Rückraum Links 04.06.1981 2017
5 Serbe Draško Nenadić Rückraum Links 15.02.1990 2016
7 Däne Anders Eggert Linksaußen 14.05.1982 2017
9 Deutscher Holger Glandorf Rückraum Rechts 30.03.1983 2017
10 Däne Thomas Mogensen Rückraum Mitte 30.01.1983 2018
11 Däne Lasse Svan Rechtsaußen 31.08.1983 2017
13 SchwedeSchweden Albin Tingsvall Rückraum Rechts 31.12.1987 2015
14 SchwedeSchweden Hampus Wanne Linksaußen 10.12.1993 2016
17 Deutscher Michael Nicolaisen Rückraum Links 06.05.1995 2015
19 SchwedeSchweden Johan Jakobsson Rückraum Rechts 12.02.1987 2017
21 Deutscher Jacob Heinl Kreis Mitte 03.10.1986 2016
22 Däne Anders Zachariassen Kreisläufer 04.09.1991 2017
24 SchwedeSchweden Jim Gottfridsson Rückraum Mitte 02.09.1992 2017
28 Deutscher Lars Kaufmann Rückraum Links 25.02.1982 2015
41 Serbe Bogdan Radivojević Rechtsaußen 02.03.1993 2017

Abgänge 2014/15

Zugänge 2014/15

Hallen

Wikinghalle

Die Wikinghalle wurde 1975 in Handewitt errichtet und 1985 auf das heutige Fassungsvermögen von 2000 Sitz- und Stehplätzen ausgebaut. 1995 fand zum letzten Mal eine Bundesliga-Partie in Handewitt statt. Die Wikinghalle wird vor allem noch von der Jugend der SG und den Schülern der Grund-, Haupt- und Förderschule Handewitt benutzt. Außerdem ist sie Heimspielstätte der 2. Männermannschaft.

Fördehalle

Die Flensburger Fördehalle hat eine Kapazität von 3500 Zuschauern. Sie wurde in der Zeit von 1991 bis November 2001 genutzt.

Flens-Arena

Seit dem 2. Dezember 2001 ist die Hauptspielstätte der SG Flensburg-Handewitt die Flens-Arena (bis November 2012 Campushalle) in Flensburg. Sie bietet 6500 Zuschauern Platz, unter anderem auf der mit 1500 Plätzen größten Stehplatztribüne der Handball-Bundesliga.

Hallensprecher sind Michael „Holzi“ Holst und Volker Mittmann.[17] Seit 2008 ist Marquardt Petersen offizieller Fan-Trompeter der SG, er tritt während der Einlaufzeremonie auf.

Bekannte ehemalige Spieler

Trainer

Ljubomir Vranjes, ehemaliger Spieler und seit 2010 Trainer der SG

(seit der Saison 1990/91)[18]

*Viggó Sigurðsson vertrat zu Beginn der Saison 2006/07 Kent-Harry Andersson, der aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste[19]

Geschäftsführer

(seit 1996)[20]

Saisonbilanzen

Die Mannschaft während einer Auszeit in einem Bundesligaspiel
Saison Pl. Sp. S U N Tore Diff. Punkte DHB-Pokal
2. Bundesliga Nord 1990/91 04. 26 14 4 08 0561:0513 + 048 32:20 3. Runde
2. Bundesliga Nord 1991/92 01. 26 26 0 00 0701:0408 + 293 52:0 5. Runde
Bundesliga 1992/93 16. 34 12 5 17 0655:0648 +007 29:39 3. Runde
Bundesliga 1993/94 04. 34 18 4 12 0696:0654 +042 40:28 Finale
Bundesliga 1994/95 04. 30 16 5 09 0650:0591 +059 37:23 3. Runde
Bundesliga 1995/96 02. 30 19 4 07 0723:0658 +065 42:18 2. Runde
Bundesliga 1996/97 02. 30 20 1 09 0735:0680 +055 41:19 3. Runde
Bundesliga 1997/98 04. 28 16 2 10 0723:0697 +026 34:22 3. Runde
Bundesliga 1998/99 02. 30 21 4 05 0834:0678 +156 46:14 3. Runde
Bundesliga 1999/00 02. 34 25 2 07 0929:0812 +117 52:16 Finale
Bundesliga 2000/01 03. 38 26 6 06 1028:0911 +117 58:18 4. Runde
Bundesliga 2001/02 04. 34 21 4 09 0980:0859 +121 46:22 4. Runde
Bundesliga 2002/03 02. 34 28 1 05 1081:0901 +180 57:11 Sieger
Bundesliga 2003/04 01. 34 28 2 04 1126:0908 +218 58:10 Sieger
Bundesliga 2004/05 02. 34 29 2 03 1084:0887 +197 60:8 Sieger
Bundesliga 2005/06 02. 34 26 3 05 1153:0968 +185 55:13 2. Runde
Bundesliga 2006/07 03. 34 25 1 08 1143:1010 +133 51:17 Halbfinale
Bundesliga 2007/08 02. 34 26 2 06 1160:0950 +210 54:14 3. Runde
Bundesliga 2008/09 05. 34 21 2 11 1108:0981 +127 44:24 Achtelfinale
Bundesliga 2009/10 03. 34 27 0 07 1026:0887 +139 54:14 Achtelfinale
Bundesliga 2010/11 06. 34 21 2 11 1037:0950 +087 44:24 Finale
Bundesliga 2011/12 02. 34 28 1 05 1060:0907 +153 57:11 Finale
Bundesliga 2012/13 02. 34 25 4 05 1033:0862 +171 54:14 Finale
Bundesliga 2013/14 03. 34 26 2 06 1021:0848 +173 54:14 Finale
Aufstieg
Gewinn der deutschen Meisterschaft

Entwicklung der Zuschauerzahlen

Saison Zuschauerschnitt
2011/12 5.662
2012/13 5.553
2013/14 5.680

SG Flensburg-Handewitt II & III

Die 2. Mannschaft der SG Flensburg-Handewitt stieg 1992 in die 2. Bundesliga auf. In der ersten Spielzeit belegten die Flensburger in der Staffel Nord den zweiten Rang. Nachdem sie in den folgenden Jahren in den Abschlusstabellen immer Platzierungen im Mittelfeld belegten, stieg die Mannschaft 1999 in die Regionalliga ab. In den Jahren 2001 und 2003 gelang der 2. Mannschaft jeweils die Rückkehr in die 2. Liga, jedoch schafften sie in den folgenden Spielzeiten nicht die Klasse zu halten. In der Saison 2012/13 spielte die Mannschaft in der 3. Liga, aus der sie nach dieser Spielzeit in die Oberliga abstieg. 2014 gelang der Wiederaufstieg in die 3. Liga.

Die 3. Mannschaft spielt aktuell in der Schleswig-Holstein-Liga.

Jugend

Der Verein betreibt sehr erfolgreiche Jugendarbeit. Die männliche A-Jugend spielt seit 2011 in der A-Jugend-Bundesliga.

Erfolge

  • 2× Deutscher Meister (B-Jugend, 2004, 2009)
  • 3× NOHV-Meister
  • 1× NOHV-Pokal-Sieger
  • 8× Landesmeister
  • 9× Bezirksmeister
Commons: SG Flensburg-Handewitt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Handelsregister des AG Flensburg, HRA 3630 (SG Flensburg-Handewitt Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG)
  2. thw-provinzial.de: Kieler Nachrichten: Aus für Kent-Harry Andersson vom 22. Dezember 2008, abgerufen am 25. Juni 2014
  3. thw-provinzial.de : Kieler Nachrichten: Gehaltsverzicht: Spieler retten die SG Flensburg vor Insolvenz vom 9. Juli 2009, abgerufen am 25. Juni 2014
  4. Der Tagesspiegel: Spieler retten Flensburg vor der Insolvenz vom 8. Juli 2009, abgerufen am 25. Juni 2014
  5. thw-provinzial.de: Kieler Nachrichten: Carlén: Aus in Flensburg vom 12. Dezember 2010, abgerufen am 25. Juni 2014
  6. Löwen feiern Sieg bei der SG Flensburg-Handewitt Süddeutsche.de, 5. Februar 2014, abgerufen am 5. Februar 2014.
  7. handball-world.com: Weinhold wechselt von Flensburg zum THW Kiel vom 16. September 2013, abgerufen am 16. September 2013
  8. handball-world.com: Flensburger Knudsen kehrt auf eigenen Wunsch in die Heimat zurück vom 22. November 2013, abgerufen am 22. November 2013
  9. bjerringbro-silkeborg.dk: Topmålmand til Bjerringbro-Silkeborg vom 10. Dezember 2013, abgerufen am 10. Dezember 2013
  10. handball-world.com: Ólafur Gústafsson verlässt Flensburg zum Saisonende vom 17. Februar 2014, abgerufen am 17. Februar 2014
  11. Kasper Kisum verlässt Flensburg vom 13. November 2014, abgerufen am 20. November 2014
  12. hbold.dk: Flensburg på rov i Aalborg vom 15. November 2013, abgerufen am 15. November 2013
  13. handball-world.com: SG verpflichtet Nachfolger für Michael Knudsen vom 5. Dezember 2013, abgerufen am 5. Dezember 2013
  14. sg-flensburg-handewitt.de: Kevin Møller: Vier-Jahres-Vertrag bei der SG vom 12. März 2014, abgerufen am 12. März 2014
  15. handball-world.com: Flensburg-Handewitt verpflichtet dänischen Halblinken vom 17. April 2014, abgerufen am 17. April 2014
  16. handball-world.com: Nachverpflichtung: Flensburg holt kurzfristig schwedischen Linkshänder vom 22. Dezember 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014
  17. sg-flensburg-handewitt.de: SG-Neuzugang Volker Mittmann: Neues Team heizt die Campushalle ein
  18. SG Flensburg-Handewitt - Konter, abgerufen am 9. Juli 2013
  19. Sigurdsson hilft bei Flensburg aus, abgerufen am 9. Juli 2013
  20. Handelsregister des AG Flensburg, HRB 3150 (SG Flensburg-Handewitt Handball-Bundesliga Verwaltungs GmbH)
Vorlage:Navigationsleiste Vereine in der deutschen 3. Handball-Liga Staffel Nord