Deutschsprachige in Lateinamerika
Die Deutschsprachigen bilden eine Minderheit in Lateinamerika, die durch Einwanderung aus verschiedenen Gründen zustande kam.
Vor dem 1. Weltkrieg dominierte die wirtschaftlich motivierte Einwanderung, später kamen religiöse und politische Gründe hinzu (Juden während der Nazizeit oder Mennoniten); nach dem 2. Weltkrieg auch deutsche Nazis, die sich der Strafverfolgung zu entziehen suchten.
Nennenswerte Siedlungen gibt es heute in Argentinien (300 000 deutschsprachige), Brasilien (500 000), Uruguay, Chile (20 000), Paraguay (60 000), ferner Belize, Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru, Venezuela. In einigen Ländern existieren regelmäßig erscheinende deutschsprachige Medien, wie der Condor in Chile.
Anders als bei den Russlanddeutschen bestand immer ein reger wirtschaftlicher und sozialer Kontakt nach Deutschland. Trotzdem geht der Gebrauch der deutschen Sprache stetig zurück.
Chronologie
- 90% der deutschen Auswanderer nach Lateinamerika gehen im 19. Jahrhundert nach Süd-Brasilien (Südbrasilien), Nordost-Argentinien, Paraguay, Uruguay und Süd-Chile.
- Das preussische Heydtschen Reskript erschwert 1859 die Auswanderung nach Brasilien.
- 1932 bis zum Auswanderungsverbot 1941 kamen ca. 100 000 deutschsprachige Juden nach Lateinamerika
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