Wirtschaft Österreichs
Die Österreichische Wirtschaft ist wie die Wirtschaft in den anderen EU-Ländern sehr stark durch Dienstleistungen geprägt. Österreich zählt zu den 20 größten Export- und Importnationen der Welt. Die Wirtschaft ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil von klein- und mittelständischen Unternehmen, und nur wenigen Großkonzernen mit internationaler Bedeutung.
Struktur
Die österreichische Wirtschaft entwickelte sich anders als zum Beispiel die deutsche. In Österreich wurde die Wirtschaft stark vom Staat beeinflusst. Einen großen Einfluss auf die Entwicklung hatte der traditionelle Handel mit den Ländern hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang, der durch die Neutralität begünstigt wurde.
Österreich ist auch seit Jahrzehnten eines der Länder mit den wenigsten Streiks, was vor allem durch die sogenannte Sozialpartnerschaft ermöglicht wurde. Das hatte zur Folge, dass sich die Wirtschaft hier zwar langsamer aber wesentlich stabiler entwickeln konnte.
Die österreichische Wirtschaft hatte immer eine positive Zahlungbilanz, wobei bis vor einigen Jahren hauptsächlich der Fremdenverkehr eine negative Handelsbilanz wettmachte. Vor allem seit der EU-Mitgliedschaft näherte sich die Wirtschaft auch einer ausgeglichenen Handelsbilanz. Im Jahr 2004 überstiegen die Exporte um 10 % die Importe, wobei vor allem Exporte in die neuen EU-Mitgliedsstaaten (auch die Beitrittskandidaten, wie Rumänien oder Bulgarien eingeschlossen) aber auch in die USA stiegen. Außerdem überstiegen 2004 erstmals die Investitionen österreichischer Unternehmen im Ausland den Wert, den ausländische Firmen in Österreich investierten. Die wichtigsten Länder, in denen Österreich investierte, waren Tschechien und Ungarn. Einen Großen Anteil am Export hat die Lebensmittelindustrie in Verbindung mit der zugehörigen Landwirtschaft, wobei vor allem auf Qualität und Nischenprodukte, wie den Biolebensmitteln, gesetzt wird. So hat Österreich im Jahr 2005 erstmals mehr Lebensmittel exportiert als importiert.
Interessensvertretungen
Für die Interessen der Wirtschaft setzt sich die Wirtschaftskammer Österreich (WKO), sowie die Industriellenvereinigung ein. Arbeitnehmerinteressen werden durch die Arbeiterkammer, welche auch für den Konsumentenschutz zuständig ist, sowie den Österreichischen Gewerkschaftsbund vertreten.
Außenhandel
2004 wurden Waren im Wert von 91,094 Milliarden Euro nach Österreich importiert, und 89,848 Milliarden Euro wurden durch Exporte erlöst, was ein Außenhandelsdefizit von rund 1,25 Mrd. Euro ergibt. Der Außenhandel konnte 2004 im Vergleich zu 2003 jedoch sowohl bei Importen (+ 12,5 %) als auch bei den Exporten (+ 13,9 %) massiv zulegen. 2003 betrug das Außenhandelsdefizit 2,09 Mrd. Euro, und 2002 konnte erstmals in der Geschichte der zweiten Republik ein Außenhandelsüberschuss, im Ausmaß von 296 Mio. Euro, erzielt werden.
Den größten Anteil, sowohl an Im- als auch an Exporten, haben Maschinen und Fahrzeuge, gefolgt von bearbeiteten Waren und sonstigen Fertigwaren. Den 4. Rang was Importe betrifft hat die Produktgruppe Brennstoffe & Energie, knapp gefolgt von chemischen Erzeugnissen, welche bei den Exporten den 4. Rang einnehmen. Die fünftgrößte Exportproduktgruppe ist dann Brennstoffe & Energie knapp vor Nahrungsmitteln. Diese nehmen bei den Importen den 6. Rang ein. Die weiteren Plätze sowohl bei Im- als auch Export nehmen Rohstoffe (7.), Getränke und Tabak (8.) und Öl, Fette und Wachse (9.) ein.
Den Wert des Exportzuwachses für den Arbeitsmarkt schätzt die österreichische Wirtschaftskammer (WKÖ) auf 38.500 neue Arbeitnehmer. Ziel für 2006 sei bei der WKÖ zudem das Erreichen der 100 Milliarden-Euro-Schwelle bei den Exporten, was durchaus realistisch scheint, bei jährlichen Exportwachstumsraten von durchschnittlich 8 %, was EU-weit unerreicht ist, und 5 bis 5,5 % im Jahr 2005.
Rang | Käufer | Kaufziel | Jahr | Zielland | Kaufpreis (in Mio. Euro) |
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1 | Erste Bank | Banca Comerciala Romana (BCR) | 2005 | ROM | 3.751 |
2 | Telekom Austria | Mobiltel | 2005 | BUL | 1.600 |
3 | OMV | 51 % Petrom | 2004 | ROM | 1.500 |
4 | Raiffeisen International | 93,5 % Bank Aval | 2005 | UCR | 836 |
5 | Erste Bank | Česká spořitelna | 2001 | CZ | 530 |
6 | Raiffeisen International | Impexbank | 2006 | RUS | max. 454 |
7 | Erste Bank | Slovenská sporiteľňa | 2001 | SVK | 425 |
8 | Erste Bank | Postabank | 2003 | HUN | 399 |
Geschichte
2002 löste der Euro den Schilling als Zahlungsmittel ab.
Verstaatlichung
Im Jahr 1946 wurde nur wenige Monate nach der Bildung einer provisorischen Regierung große Teile der Grundstoffindustrie verstaatlicht. Auf diese Weise sollte eine solide Basis für einen wirtschaftlichen Aufschwung geschafft werden, denn Privatinvestoren gab es nach dem Zweiten Weltkrieg kaum. Durch die Verstaatlichung wollte man auch einem etwaigen Zugriff der Alliierten auf das ehemals deutsche Eigentum unterbinden. Große Industriebetriebe, wie die ehemaligen Göring-Werke - nun Voestalpine - in Linz, wurden nach der Verstaatlichung mühevoll wieder aufgebaut. Die weitere Entwicklung der österreichischen Wirtschaft wurde daher sehr stark von staatlichen Unternehmen geprägt. Die Folgen dieser Politik waren allerdings, dass diese Unternehmen enorme Defizite verursachten, weil auf ihrem Rücken viele politische Ziele, wie z. B. die Senkung von Arbeitslosenzahlen, verfolgt wurden.
Für diese Unternehmen typisch war die Parteibuchwirtschaft. Als Spätfolge des österreichischen Bürgerkrieges der 1930er-Jahre mussten zudem die oberen Positionen zwischen den zwei Großparteien genau aufgeteilt werden, was vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren sehr oft praktiziert wurde. 1967 wurde die ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG) gegründet, in welche sämtliche Staatsbeteiligungen ausgelagert wurden.
In den 1990er-Jahren begann man, die Staatsindustrie zu privatisieren. Dies hatte für viele Staatsbetriebe zur Folge, dass sie freier agieren und zudem gewinnbringend wirtschaften konnten. Viele Unternehmen wurden durch die Privatisierung auch ins Ausland verkauft. So geschehen beispielsweise bei der Bank Austria, Lenzing AG, Böhler-Uddeholm und auch VA Tech. Weitere Unternehmen wie die Österreichische Post AG, Telekom Austria und die ÖBB werden auf eine vollständige oder Teilprivatisierung vorbereitet, was viele Entlassungen und Frühpensionierungen zur Folge hat.
Primärsektor
Der primäre Sektor beschreibt den Wirtschaftsbereich der Rohstoffförderung, also Landwirtschaft und Bergbau. Dieser Sektor hatte im Jahr 2004 einen Anteil von 1,9 % am österreichischen BIP.
Land- und Forstwirtschaft
Durch die extreme geographische Lage hat Österreich eine sehr kleinstrukturierte Landwirtschaft, die sich vor allem auf Qualität spezialisierte, weil sie unter anderem durch den EU-Beitritt kaum mehr konkurrenzfähig ist.
Österreich setzt verstärkt auf biologische Landwirtschaft. Mit einem Gesamtanteil von knapp 10% hat es die höchste Dichte von Biobetrieben in der EU. Im Feldanbau ist das landwirtschaftlich wichtigste Gebiet ist das Marchfeld in der Nähe von Wien.
Wein ist ein wichtiges landwirtschaftliches Exportprodukt Österreichs. Der Hauptabnehmer des Weines ist, neben der Schweiz und USA, mit zwei Dritteln Deutschland. Im Jahr 1985 wurde zwar der Weinbau, durch den Weinskandal stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Zwischenzeit, habe die Weinbauern ihre Qualitätsweine so verbessert, dass wesentlich mehr Wein exportiert werden kann, als vor dem Skandal.
Auch geringe Flächen Tabak in Österreich wurden vor allem in der Steiermark, seit über 300 Jahren gebaut. Zuletzt waren es allerdings nur mehr etwa 40 Bauern. Durch die Kürzung von den Produktionsquoten der EU, wurden die Einkommen aber so reduziert, dass 2005 die letzte Ernte eingefahren wurde.
Durch die großen Waldflächen ist auch die Forstwirtschaft ein bedeutender Faktor, die auch die nachfolgende Holz- und Papierindustrie dementsprechend beliefert. Aber auch Holz selbst wird vor allem in den südeuropäischen Raum exportiert.
Bergbau
Österreich hat eine große Anzahl an verschiedenen Rohstoffen, die aber auf Grund der Gesteinsformationen nicht sehr Ertragreich sind. Dominierend im Bergbausektor des Landes ist daher die Sand- und Kiesgewinnung mit rund 60 Mio. Tonnen (t) Jahresförderung und die Steinbruchindustrie mit rund 30 Mio. t Jahresförderung. 900 Betriebsstätten fördern mineralische Rohstoffe, davon nur noch 4 % in Grubenbauweise. Unter montanbehördlicher Aufsicht stehen seit dem 1999 in Kraft getretenen Mineralstoffgesetz nur noch 210 davon. Rund 5.000 Arbeitnehmer sind im Bergbausektor beschäftigt. Der Anteil des Bergbaus am BIP betrug 2004 0,5 % oder 1,4 Mrd. Euro, was eine Steigerung von 15 % im Vergleich zu 2003 bedeutet. Dies ist zum Großteil auf den Anstieg der Weltmarktpreise bei vielen Rohstoffen zurückzuführen.
Bergbauzweige
- Metalle und Halbmetalle:
Für Eisen ist die einzige Abbaustätte der Erzberg in der Steiermark. Das Erz weist aber im Gegensatz zu großen Lagerstätten mit 60 % nur 25 % Eisengehalt auf. Eine der größten Lagerstätten der Welt besteht jedoch für Wolfram bei Mittersill im Felbertal. Deshalb rangiert Österreich nach China, Russland und Kanada an vierter Stelle in der Weltproduktion dieses Metalls. Das Erz besteht auch aus Molybdän, das aber durch die weltweite Überproduktion wirtschaftlich nicht genutzt werden kann. In Kärnten wurden in den 1980er Jahren ausgiebige Lithium-Vorkommen gefunden. Da aber die Produktionskosten weltweit niedriger sind, als sie in der Koralpe wären, wird derzeit nicht abgebaut.
Andere Metallabbaustätten, wie jene für Blei oder Kupfer, mussten aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden. Die Antimonabbaustätten im Burgenland wurden in den letzten Jahrzehnten ausgeerzt. Neuerliche Funde wurden aber nicht gesichtet.
Auch die Edelmetalle, vor allem Gold, die Jahrhundertelang von großer Bedeutung in Österreich waren, sind heute praktisch nicht von Bedeutung.
Minerale, die heute von sehr großer Bedeutung sind, sind Salz und Gips. Vom Salz wird nur ein geringer Teil als Speisesalz verwendet, die weitaus größere Menge wird in der Industrie benötigt. Der gewonnene Gips wird in der Bauwirtschaft, wie Gipskartonplatten oder ähnlichem verwendet.
1970 wurden in Österreich noch rund 3,75 Mio. t Braunkohle gefördert. Dieser Wert sank bis 1996 auf rund 1,1 Mio. t und stieg dann bis 2002 auf knapp 1,5 Mio. t an, um danach, 2003, wieder auf rund 1,2 Mio t. zurückzufallen. Österreichische Kohle wird bis auf ein paar wenige, geringfügige Ausnahmen in den 1970ern, nicht exportiert. Die Kohle wird zu 83,3 % (2003) zum Energie- und Industrieverbrauch, und zu 15,7 % zum Heizen in privaten Haushalten in Österreich verwendet.
Sekundärer Sektor
Der sekundäre Sektor beschreibt den Wirtschaftsbereich der Rohstoffverarbeitung und der Sachgüterproduktion. Dazu gezählt wird auch der Energie- und Wasserversorgungssektor, sowie das Bauwesen. Der Anteil des sekundären Sektors am österreichischen BIP betrug im Jahr 2004 31,1 %.
Industrieunternehmen
Österreich verfügt über eine sehr moderne und dynamische Industrie, die vor allem in der letzten Zeit durch die Privatisierung der Staatsindustrie und durch große Investitionen, wie u.a. die vom Magna-Konzern, gefördert wurden. Österreich hat nunmehr (2005) die niedrigsten Unternehmenssteuern der EU und tritt somit in offene Konkurrenz zur Slowakei.
Bekannte österreichische Unternehmen:
- Alpla (Marktführender als Flaschenabfüller)
- Blum (Marktführender Möbelbeschlägehersteller)
- Doppelmayr (Seilbahnenhersteller)
- OMV AG, Mineralölverarbeiter und Tankstellenbetreiber
- Plansee-Werke (Technologieunternehmen v. a. in der Raumfahrt)
- Swarovski (Glasprodukte- und Kunstdiamantenerzeuger)
- Red Bull (Erzeuger von Energy-Drinks)
- Wienerberger (weltweit bedeutender Ziegelhersteller)
- Wolford (renommiertes Textilunternehmen)
- AT&S
- Böhler-Uddeholm (Stahlverarbeitungsunternehmen, war verstaatlicht)
- Voestalpine (Stahlverarbeitungsunternehmen, war verstaatlicht)
- VA Tech (Stahlverarbeiter, wurde 2005 durch Siemens übernommen)
- Rosenbauer (Feuerwehrausstatter)
- RHI
- AVL List
In letzter Zeit wurden einige Industriebetriebe von ausländischen Investoren aufgekauft. Darunter fallen z.B. der Hersteller Steyr Daimler Puch und die Jenbacher Werke (GE Jenbacher)
Das größte österreichische Industrieunternehmen ist die österreichische Niederlassung des deutschen Siemens-Konzerns.
Energiewirtschaft
Hauptartikel: Österreichische Energiewirtschaft
Tertiärer Sektor
Der tertiäre Sektor, auch Dienstleistungssektor genannt, beinhaltet neben Handels- und Diensteleistungsunternehmen auch die öffentliche Verwaltung. Der tertiäre Sektor hatte 2004 einen Anteil von 67,1 % am österreichischen BIP.
Die Dienstleistungen machen in Österreich den größten Anteil der Wirtschaftsleistungen aus. Es dominieren vor allem der Tourismus, den Handel und das Bankwesen.
Große österreichische Dienstleistungsunternehmen:
- Spar (Supermarktkette)
- Raiffeisenbank (Bankgenossenschaft mit vielen Ortsgruppen)
- Hypo-Bank (im Besitz der Länder, heißen auch Landeshypotekenbank)
- Strabag (bedeutendes Bauunternehmen)
- Telekom Austria
Viele österreichische Unternehmen befinden sich im ausländischen Besitz. Bekannteste Beispiele sind die Lebensmittelkette Billa, die an den Rewe-Konzern ging, oder die Bank Austria Creditanstalt, die an die Bayrische Hypovereinsbank verkauft wurde.
Bankwesen
Hauptartikel: Österreichisches Bankwesen
Österreich besitzt eines der dichtesten Bankennetze Europas, obwohl seit 1992 die Anzahl der Bankstellen und der tätigen Kreditinstitute im Sinken inbegriffen ist. War der Zweck der ersten Banken Österreich am Anfang des 18. Jahrhundert noch die Finanzierung der Bedürfnisse der damals absolutistischen Machthaber, wandelte sich dies vor allem im Zuge der industriellen Revolution, wo sich das Bankwesen in Österreich zu ihrer heutigen Bedeutung wandelte. Geschwächt, wie die gesamte Wirtschaft des Landes, durch die beiden Weltkriege, erstarkte das bis Anfang der 1990er zu einem Großteil verstaatlichte Bankwesen einerseits durch Privatisierungen und Übernahmen, und andererseits durch den Fall des Eisernen Vorhangs, was den mittlerweile finanziell erstarkten Banken eine einmalige Expansionsgelegenheit bot, die diese im Gegensatz zu den meisten internationalen Konkurrenten auch bereits sehr rasch zu nützen wusste.
Beschäftigte
Nach Zahlen der Statistik Austria waren per Stichtag 15. Mai 2001 in ganz Österreich 3.420.788 Personen (davon 3.111.743 unselbstständig) in 396.288 Arbeitsstätten (öffentlicher Dienst, Privatunternehmen, NPOs) beschäftigt. Im Vergleich zur Erhebung von 1991 stieg die Anzahl der Arbeitsstätten um 26 % (1991: 314.401), die Anzahl der Beschäftigten um 16,6 % (1991: 2.933.438).
Anzahl der Unternehmen nach Beschäftigtenanzahl
Die allermeisten Unternehmen (283.018) in Österreich sind Kleinunternehmen mit bis zu 4 Mitarbeitern. 5-19 Mitarbeiter beschäftigen 85.883 Unternehmen. 23.328 Betriebe verfügen über 20-99 Arbeitskräfte. Nur noch 2.429 Betriebe verfügen über einen Personalstand der zwischen 100 und 199 liegt. Großunternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern existierten zum Stichtag 1.610.
Beschäftigte nach Wirtschaftszweig
Erwähnt werden die wichtigsten Wirtschaftszweige, wobei gelegentlich die größten Untergliederungen erwähnt werden. Die Aufteilung erfolgt nach Wirtschaftssektoren, und innerhalb dieser wird nach Beschäftigtenanzahl geordnet.
Primärer und sekundärer Sektor (Rohstoffgewinnung und Produktion)
- Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie Getränken: 74.734 Beschäftigte - davon 27.599 in der Backwarenerzeugung (ohne Dauerbackwaren), 17.051 in der Fleischverarbeitung, 9.105 in der Getränkeherstellung und 4.396 in der Milchverarbeitung
- Herstellung von Metallerzeugnissen: 72.350
- Maschinenbau: 82.838
- Herstellung von Möbeln: 40.208
- Holzver- und -bearbeitung: 39.822
- Erzeugung und Bearbeitung von Glas sowie Waren aus Steinen und Erden: 39.280 - davon 13.867 in der Erzeugung von Beton, Zement und Gips, 10.609 in der Glaserzeugung und -bearbeitung sowie 3.504 in der Keramikherstellung
- Metallerzeugung und -bearbeitung: 34.537
- Textilienerzeugung und -verarbeitung: 33.263 - davon 21.195 in der Textilwarenherstellung und 12.068 in der Bekleidungserzeugung
- Herstellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung: 32.307 - davon 10.067 in der Herstellung von elektrischen Verteilungs- und Schalteinrichtungen, 8.936 in der Herstellung von Elektromotoren und Generatoren
- Herstellung von Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik: 31.440
- Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren: 30.501
- Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen: 29.363 - davon 15.851 im Motorenbau und 9.977 in der Zubehörherstellung
- Chemieindustrie: 25.729 - davon 8.986 in der Pharmaindustrie und 6.666 in der Herstellung von chemischen Grundstoffen
- Papier- und Pappe-Erzeugung: 17.653
- Medizin-, Mess- und Regelungstechnik: 17.617
- Bergbau: 7.728 - davon 449 im Kohleabbau, 325 im Salzabbau und 237 im Erzabbau
- Ledererzeugung und -verarbeitung: 6.324
- Herstellung von sonstigen Fahrzeugen: 6.012 - davon 397 im Schiffbau, 4.259 im Schienenfahrzeugbau, 1.013 im Fahrradbau und 342 im Luft- und Raumfahrzeugbau
- Herstellung von Sportgeräten: 5.026
- Kokerei und Mineralölverarbeitung: 2.820 - davon 2.762 in der Mineralölverarbeitung
- Recycling: 1.128
- Erdöl- und Erdgasgewinnung: 1.031
- Herstellung von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten: 910
- Tabakverarbeitung: 856 Beschäftigte an 5 Standorten
Tertiärer Sektor (Dienstleistungen)
- Einzelhandel: 322.010 Beschäftigte
- Bauwesen: 284.146 - davon 148.114 im Hoch- und Tiefbau (davon wiederum 87.373 im Hochbau, Brücken- und Tunnelbau, 27.941 in Zimmereien, Dachdeckereien und Spenglereien, 23.571 im Straßen- und Eisenbahnoberbau und 1.512 im Wasserbau), 73.204 im Bauinstallationsbereich, 54.114 im Bauhilfsgewerbe (Malerei, Bautischlerei, Glaserei, usw.)
- Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen: 283.627 - davon 210.096 im Gesundheitswesen (davon wiederum 134.870 in Krankenhäusern, 43.336 in Arztpraxen, 15.705 in Zahnarztpraxen), 70.166 im Sozialwesen (davon wiederum 36.124 in Heimen) und 3.365 im Veterinärwesen
- Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen: 237.103 - davon 70.831 in der Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung, 40.140 in Architektur- und Ingenieurbüros und 37.393 im Reinigungsgewerbe
- Beherbergungs- und Gaststättenwesen: 224.483 - davon 89.747 im Beherbergungswesen und 111.421 im Gastronomiebereich
- Unterrichtswesen: 223.624 - davon 103.632 in weiterführenden Schulen, 71.371 in Volksschulen und Kindergärten, 27.579 in Hochschulen, 17.936 in der Erwachsenenbildung und 3.106 in Fahrschulen
- Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung: 208.808 - davon 112.925 in der öff. Verwaltung, 72.435 in der Landesverteigung und in auswärtigen Angelegenheiten (davon wiederum 33.656 in der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, 23.448 in der Sozialversicherung, 21.548 in der Landesverteidigung, 13.642 in der Justiz, 2.837 bei der Feuerwehr und 752 in auswärtigen Angelegenheiten)
- Handelsvermittlung und GH(ohne Kfz-Handel): 202.688
- Landverkehr: 144.998 - davon 53.029 in der Güterbeförderung im Straßenverkehr, 50.963 bei Eisenbahnen, 25.103 in der Personenbeförderung im Linienverkehr (ohne Eisenbahn) und 11.736 Taxifahrer
- Kfz-Handel: 91.478
- Banken- und Kreditwesen: 79.202
- Nachrichtenübermittlung: 61.311 - davon 36.202 bei Post- und Kurierdiensten, 25.109 bei Fernmeldediensten
- Kultur, Sport und Unterhaltung: 53.697 - davon 11.822 im Sport, 6.255 in Rundfunk- und Fernsehanstalten, 5.694 in Zoos, Bibliotheken und Museen und 5.238 in Filmherstellung und -verleih
- Datenverarbeitung: 46.880 - davon 23.254 in Softwarehäusern und 20.117 bei Datenverarbeitungsdiensten
- Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr: 43.349 - davon 17.690 in Speditionen, 11.996 in Reisebüros, 5.884 in der Lagerei
- Interessensvertretungen: 34.169
- Realitätenwesen: 32.154 - davon 14.109 in der Vermietung von Realitäten und 12.997 in der Vermittlung und Verwaltung von Realitäten
- Versicherungswesen: 30.950
- Verlagswesen, Druckereien: 30.742 - davon 18.512 in Druckereien, 10.650 im Verlagswesen, 5.142 in Zeitungsverlagen, 3.044 in Zeitschriftenverlagen, 2.040 in Buch- und Musikverlagen
- Energieversorgung: 29.999
- Entsorgungswesen: 17.106
- Vermietung beweglicher Sachen: 9.024
- Forschung und Entwicklung: 8.329
- Luftverkehr: 7.852
- Wasserversorgung: 3.319
- Binnenschifffahrt: 490
Arbeitslosigkeit
Im September 2005 betrug die Arbeitslosigkeit in Österreich 5,2 % nach EU-Berechnung, 6,3 % nach Österreich-Berechnungsschema, das entspricht in Zahlen 220.464 Menschen. Zählt man die in Schulungen befindlichen Personen dazu, ergibt sich nach nationaler Berechnung eine Arbeitslosenquote von 7,6 % bzw. 269.973 Personen. Wien weist mit 76.951 Jobsuchenden im September 2005 die höchste Länderarbeitslosigkeit auf, was vor allem auf die hohe Zuwanderung zurückzuführen ist. Hinzu kommt die außerordentlich schwache Konjunktur. Die im europäischen Vergleich günstige Beschäftigungslage erkauft Österreich mit einer ungewöhnlich starken Verdrängung älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsleben: In Österreich stehen nur noch 30% der 55 - 64-jährigen in einem Beschäftigungsverhältnis (zum Vergleich: Deutschland 38,6 %, Schweden 68 %, Großbritannien 53,5 %). Die Zunahme der frühzeitigen Pensionierungen steht auch in einem – schwer zu beziffernden - Zusammenhang mit dem Personalabbau in Staatsunternehmen bzw. Unternehmen mit privatem Rechtsmantel, die dem Staat ganz oder zu bedeutenden Teilen gehören. Nicht zu vergessen ist aber auch das Verdrängen vieler Vollzeitjobs in Richtung Teilzeitjobs. So steigt zwar die Anzahl der Beschäftigten insgesamt, aber nicht die der geleisteten Stunden.
Frauen- und Jugendarbeitslosigkeit
113.995 arbeitslosen Männern stehen 106.469 Frauen gegenüber im September 2005. Bedenklich ist aber die seit Jahren anhaltende starke Zunahme an arbeitslosen Frauen. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (Personen unter 25 Jahren) liegt im gleichen Zeitraum bei 40.837.
Betroffene Branchen
Am stärksten ist der Dienstleistungssektor betroffen. Viele Personen, die im Fremdenverkehr tätig waren, verloren im Jahr 2005 ihre Arbeit. Weiters ist auch die Industrie betroffen, die wegen zu hoher Produktions- und Lohnkosten verstärkt in die neuen EU-Mitgliedsländer abwandert.