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Terry Pratchett – Ab die Post

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Film
Titel Terry Pratchett – Ab die Post
Originaltitel Going Postal
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 185 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jon Jones
Drehbuch Richard Kurti,
Bev Doyle
Produktion Vadim Jean
Musik John Lunn
Kamera Gavin Finney
Schnitt Alex Mackie
Besetzung

Terry Pratchett – Ab die Post (auch Terry Pratchett's Going Postal, Originaltitel: Going Postal) ist ein britischer Fantasyfilm von Regisseur Jon Jones aus dem Jahr 2010 mit Richard Coyle in der Hauptrolle. Er beruht auf dem Roman Ab die Post von Terry Pratchett. Ursprünglich als zweiteiliger Fernsehfilm produziert, wurde er mittlerweile auch auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.

Handlung

Der Scheibenwelt-Betrüger Feucht von Lipwig entgeht seiner Hinrichtung, indem er ein Angebot von Lord Vetinari annimmt, der neue Postminister zu werden. Er bekommt den Golem Pumpe19 als Bewährungshelfer zur Seite gestellt, der ihn unter anderem an Fluchtversuchen hindern soll. Zusammen sollen sie das marode Postamt von Ankh-Morpork wiederaufbauen. Der erste Teil des Films wird von Feucht von Lipwig als Erzähler geschildert, der die Ereignisse in einem Brief an Adora Belle Liebherz zusammenfasst. Nachdem er Lord Vetinaris Angebot angenommen hat, startet von Lipwig sogleich einen Fluchtversuch, der aber von Herrn Pumpe vereitelt wird. Daraufhin geht Feucht widerwillig an die Arbeit und wird beim Betreten des Postamtes nicht nur mit Bergen nicht zugestellter Post, sondern auch mit seinen einzigen Mitarbeitern konfrontiert: Dem greisen Juniorpostboten Herr Grütze, der noch nie befördert wurde, weil nie ein Postminister lange genug im Amt war, um ihn zu befördern, und dem Postbotenlehrling Stanley Heuler, der ein extrem leidenschaftlicher Sammler von Nadeln ist. Als Lipwig das Postamt verlassen will, erläutert ihm Pumpe, dass er immer wisse, wo sich der Postminister aufhalte. Währenddessen rutscht von Lipwig ein Brief in die Hand, worauf er beschließt, diesen zuzustellen.

Dabei wird er von Reacher Gilt, dem Besitzer des Klacker-Imperiums, einer hochmodernen Datenübertragungstechnologie, abgefangen, der ihm rät, schnellstens das Postamt zu verlassen, da es mit einem Fluch belegt sei. Tatsächlich entwickelt die nicht zugestellte Post eine kollektive Intelligenz, als Lipwig zunehmend mit Adora flirtet. Dabei werden ihm die schrecklichen Schicksale von Menschen vorgeführt, welche durch Lipwigs Straftaten, allen voran der Wertpapierfälschung, zu Schaden gekommen sind. Außerdem erfährt er, dass die Klacker, der größte Konkurrent der Post, von Adoras Vater gegründet wurden. Reacher Gilt übernahm sie, nachdem Lipwigs Fälschungen die Bank lahmgelegt hatten und nahm damit Adoras Familie die Lebensgrundlage. Vater und Bruder Adoras starben, während sie die Golem-Stiftung leitet.

Lipwig beschließt also, die Post gemeinsam mit Adora wieder aufzubauen und engagiert dafür sämtliche Golems aus der Stiftung. Bald wird die Post immer populärer, und die Klacker nehmen an Popularität ab. Gilt will die Post deshalb zerstören und legt ein Feuer. Während der Rettung Stanleys wird Lipwig von einem Banshee angefallen, der offenbart, die anderen Postminister sowie Adoras Vater und Bruder im Auftrag Gilts getötet zu haben. Allerdings wird der Banshee von den intelligenten Briefen getötet, und somit verschwindet Lipwigs einziger Beweis. Nachdem auch noch die neuesten Postkutschen immer häufiger von Banditen überfallen werden, steht das Postamt am Abgrund. Außerdem wendet sich Adora von Lipwig ab, nachdem sie erfahren hat, dass er für das Leid ihrer Familie verantwortlich ist.

Nachdem Lipwig durch Lord Vetinari das nötige Geld erhalten hat, um die Post wieder aufzubauen, kann Adora die Klacker für einige Tage lahmlegen, was den Postbetrieb wieder ankurbelt. Allerdings können die Klacker das Problem schnell beheben und Lipwig fordert Gilt schließlich zum letzten Duell heraus. Wer schneller eine Nachricht in eine weit entfernte Stadt gebracht hat, gewinnt. Sollte Lipwig mit der Post gewinnen, muss Gilt das Klacker-Imperium wieder der Familie Liebherz übertragen, gewinnt aber Gilt mit den Klackern, was aufgrund der enormen Geschwindigkeit einer solchen Nachricht wahrscheinlicher ist, wird Lipwig gehängt. Der Postminister macht keinen Rückzieher, stattdessen wählt er die Nachricht aus: die Biografie Vetinaris. Die Kutsche mit Stanley und Grütze macht sich auf den Weg, während auch die Klacker beginnen. Kurz zuvor kann Adora durch einen alten Vertrauten, den Klacker-Ingenieur Pony, an Gilts Abrechnungen kommen, wodurch sie schließlich handfeste Beweise für dessen Verbrechen hat. Statt ihn anzuzeigen, fangen sie aber die Nachricht Gilts von einem stillgelegten Klacker-Turm aus ab und senden an den nächsten diese Abrechnungen für die Tode mehrerer Menschen.

Das rettet Lipwig im letzten Moment das Leben. Gilt kann gefasst werden und Adora hat nun die Hand über das Klacker-Imperium.

Produktion und Veröffentlichung

  • Die Dreharbeiten fanden zum großen Teil in Budapest statt. Weitere Sets wurden in einem Studio aufgebaut.
  • Der deutsche Titel übernimmt direkt den Titel der englischen Originalausgabe des zugrunde liegenden Romans von Going Postal. Diese englischsprachige Redewendung bedeutet zu Deutsch so viel wie: ‚ausrasten‘, ‚durchdrehen‘; aber auch: ‚Amok laufen‘, was sich auf Amokläufe in Postämtern zurückführen lässt. Auch die deutsche Veröffentlichung benutzt diesen Filmtitel, obwohl der Roman im Deutschen Ab die Post heißt.
  • In Deutschland erscheint der Film als DVD und Blu-ray bei NEW KSM. Neben den Standardausgaben gibt es auch eine „Starmetal“ Ausgabe der Blu-Ray Disc. Außerdem ist der Film auch in der Terry Pratchett Gesamtbox enthalten. Erscheinungstermin war der 15. November 2010.
  • Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 19. Mai 2013 auf RTL.[2] Der Film erreichte dabei einen Marktanteil von 8,2 Prozent.[3]

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Sascha Draeger.[4]

Darsteller Synchronstimme Rolle
Richard Coyle Sascha Rotermund Feucht Von Lipwig
Charles Dance Volkert Kraeft Lord Havelock Vetinari
Claire Foy Joey Cordevin Adora Belle Liebherz
David Suchet Reiner Schöne Reacher Gilt
Andrew Sachs Peter Groeger Herr Grütze
Timothy West Peter Weis Ridcully
Steve Pemberton Rainer Schmitt Drumknott
Ian Bonar Matthias Klimsa Stanley Heuler
Paul Barber Wolf Frass Dave
Nicholas Farrell Achim Buch Pumpe19
Tamsin Greig Gabriele Libbach Sacharissa Kratzgut

Unterschiede zur Romanvorlage

  • Neben diversen Kürzungen ist vor allem die Beziehung zu Adora Belle Liebherz (Claire Foy) völlig anders dargestellt. Während im Roman von beiden Seiten aus geflirtet wird, bekämpft Adora im Film die Bemühungen Feuchts bis hin zum Streikaufruf an die Golems.
  • Auch der Charakter von Adora Belle wird im Film völlig anders dargestellt. Während sie im Film emotional und aufbrausend reagiert, ist sie im Roman eher Gleichmütig, so nimmt sie Feuchts geständnis das er für den Verlust ihrer alten Arbeitsstelle verantwortlich ist, gerade zu gelassen hin. Und im gegensatz zu Handlung im Film, gibt Adora Bell das Rauchen nicht auf.
  • Die gesamte Geschichte um den alten Golem Anghammarad fehlt.
  • Das Novum des weiblichen Golems in Form von Gladys wurde nicht dargestellt.
  • Während in den Romanen die Werwolfnatur von Feldwebel Angua von der Wache geheimgehalten wird, verwandelt sich Angua im Film in einer voll besetzten Kneipe. Nach ihrer Verwandlung sieht sie aus wie ein "Moderner" Werwolf der aufrecht auf zwei Beinen geht, in den Romanen wird sie als "normaler" Wolf mit blonder Mähne beschrieben.
  • Während Feucht im Film die Biograpie von Lord Vetinari als zu befördernde Sendung bei dem Wettstreit mit dem großen Strang auswählt, wird im Roman ein Magisches Buch zur Sendung bestimmt, und zwar von Erzkanzler Ridcully, und dies auch nur weil er die Geschäftsführung des Großen Stranges als üble Bande bezeichnet.
  • Im Film stellt sich heraus, das alle Vorgänger von Feucht von Lipwig, die von Vetinari beauftragt wurden das Postamt wieder zu eröffnen, von dem Banscheeassasinnen Herrn Gryll getötet worden sind. Im Roman fielen sie allerdings dem Spuk und den Illusionen im Postamt zum Opfer, ausgelösst durch die unzähligen Worte und gedanken, welche sich in den Briefen befinden.
  • Die Läuterung von Feucht von Lipwig, die im Film durch rückblenden ausgelöst wird, welche von den Briefen erzeugt werden, findet im Roman so nicht statt. Stattdessen ist es die herausforderung und das Ringen mit Reacher Gilt, sowie die aufkeimende Beziehung zu Adora Bell, welche Feucht dazu bringen seine Kriminellen Neigungen größtenteil aufzugeben, da diese in wahrheit nur dazu dienten, seinen drang nach Gefahr und Abenteuerlust zu befriedigen.

Kritiken

„Die dritte Verfilmung eines "Scheibenwelt"-Romans lässt den lakonischen Witz des Autors zwar etwas vermissen, unterhält aber mit prächtiger Ausstattung und gut gelaunten Mimen. — »Flotter Fantasyspaß mit tollem Look«“

tvspielfilm.de[5]

Anhang

Belege

  1. Kino.de: Going Postal
  2. http://www.wunschliste.de/serie/terry-pratchett-ab-die-post Ab die Post auf Wunschliste.de
  3. http://www.quotenmeter.de/n/63875/avatar-macht-rtl-zum-haushohen-tagessieger Quotenmeter zum 19. Mai 2013
  4. Going Postal. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 26. November 2013.
  5. Terry Pratchett - Ab die Post - Filmkritik auf der Internetpräsenz von TV Spielfilm, abgerufen am 22. Juni 2014.