Gralsbewegung
Die Gralsbewegung
Als "Gralsbewegung" lässt sich die Gesamtheit der Menschen bezeichnen, die das von Oskar Ernst Bernhardt bzw. Abd-ru-shin verfasste Werk "Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft" zu leben versuchen. Die Gralsbewegung ist keine eigentliche Religion, was auch vom Autor des Buches nicht intendiert war. Die "Gralsbotschaft" soll nur eine Erklärung der Schöpfung bieten. Von jedem Leser wird verlangt, das Wort selbst gewissenhaft zu prüfen, um sich von der Richtigkeit des Gesagten überzeugen zu können.
Synonyme und andere Sprachen
Verschiedene Bezeichnungen sind Internationale Gralsbewegung, Stiftung zur Verbreitung der Gralbotschaft, "naturphilosophische Vereine", "Verein zur Verwirklichung des Gralwissens von Abd-ru-Shin. Englisch nennt sich die Bewegung Grail Movement, französisch Mouvement du Graal.
Das Symbol der Gralsbewegung ist ein gleichschenkliges Kreuz in einem Ring, das "Erlöserkreuz", das laut Bernhardt nichts mit dem christlichen Kreuz, dem "Leidenskreuz der Kirchen" zu tun hat.
Verbreitung
Weltweit insgesamt etwa 23.000 Bekenner, in Europa etwa 9000, und eine unbekannte Zahl von losen Anhängern.
Der Hauptsitz der Bewegung befindet sich in Schwaz in Tirol, Österreich.
Lehre
Das Hauptwerk Bernhardts ist das Buch "Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft" und besteht aus 168 Vorträgen, die bewußt nicht systematisch geordnet sind. Kernpunkte seiner monotheistischen Lehre sind u. a. drei selbsttätig wirkende Schöpfungsgesetze: 1. Gesetz der Wechselwirkung, 2. Gesetz der Anziehung der Gleichart, 3. Gesetz der Schwere, die zusammenwirkend das Schicksal des Menschen gemäß den durch diesen getroffenen Entscheidungen bestimmen und auslösen. Aufgrund der völligen Eigenverantwortlichkeit ist demnach eine stellvertretende Sündenübernahme - beispielsweise durch den Kreuzestod Christi - nicht möglich. Desweiteren enthält die Lehre Bernhardts auch den Reinkarnationsgedanken.
Gottesdienst und Praxis
Es gibt jeden Sonntag Andachten und dreimal im Jahr besondere Feiern. Der Besuch der Andacht steht jedem ernsten Suchenden frei, die Feiern sind nur für echte Bekenner der Gralsbotschaft.
Die Gralsbewegung hat keine eigentliche Organisation und Mitgliedschaft, der Kontakt der einzelnen Länder zur Internationalen Gralsbewegung ist unterschiedlich intensiv.
Die örtlichen Gralskreise machen Andachten, Vorträge und Gesprächstreffen.
Literatur
- Karin Verscht-Biener/ Hans-Dieter Reimer: Die "Gralsbewegung" (Sonderdrucke aus dem Materialdienst" Nr. 18: (, IV/1991) http://www.ekd.de/ezw/berichte.html
- Aicher, Elisabeth: Vomp, ein religiöser Boden : die Gralsbewegung auf dem Vomperberg und die Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht im 20. Jahrhundert. - 1989. - X, 174 Bl. : Ill. Dipl.-Arb.