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Schmalkaldischer Bund

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Der Schmalkaldische Bund (auch Schmalkaldische Liga oder Liga von Schmalkalden) war ein Bündnis evangelischer Reichsstände, das am 27. Februar 1531 im thüringischen Schmalkalden geschlossen wurde.

Mit dem Schmalkaldischen Bund wurde auf die Ablehnung des protestantischen Bekenntnisses Confessio Augustana auf dem Reichstag in Augsburg 1530 durch Kaiser Karl V. reagiert. Um der drohenden Reichsexekution zuvorzukommen, schlossen sich der Landgraf Philipp I. von Hessen, der Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen, der Herzog Philipp von Braunschweig-Grubenhagen, der Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg, Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen (1492-1566), der Graf von Erbach sowie drei nieder- und acht oberdeutsche Reichsstädte zusammen. Nachdem Herzog Ulrich von Württemberg 1534 sein Land wieder zurückerobern konnte und dem Bund beitrat, stieg dessen Bedeutung noch weiter an.

Neben dem Kaiser verhandelten auch ausländische Mächte und der Papst mit dem Schmalkaldischen Bund. Wegen eines drohenden Krieges gegen die Türken sah sich der Kaiser 1532 im Nürnberger Religionsfrieden zu Zugeständnissen genötigt.

Innerlich ist der Bund uneinig, 1541 gelingt es dem Kaiser, den Landgraf Philipp I. von Hessen für sich zu gewinnen, später auch Herzog Moritz von Sachsen.

Da der Schmalkaldische Bund nun gelähmt war, beschloss der Kaiser, die Religionsfrage mit Gewalt zu lösen und führte 1546/47 verbündet mit dem Papst, Bayern und auch protestantischen Fürsten den Schmalkaldischen Krieg, den der Bund verliert. 1547/48 müssen die geschlagenen Fürsten des Schmalkaldischen Bundes auf dem so genannten geharnischten Reichstag von Augsburg das Augsburger Interim annehmen.

Vorlage:Zeitleiste Schmalkaldischer Bund

Literatur

  • Fabian, Ekkehart: Die Entstehung des Schmalkaldischen Bundes und seiner Verfassung 1529-1531/33.(= Schriften zur Kirchen- und Rechtsgeschichte 1). Tübingen 1956, zugl. Diss. Heidelberg.
  • Fabian, Ekkehart (Hrsg.): Die Schmalkaldischen Bundesabschiede 1530-1532, 2 Bde., Tübingen 1958. (Schriften zur Kirchen- und Rechtsgeschichte 7/8
  • Haug-Moritz, Gabriele: Der Schmalkaldische Bund 1530-1541/42. Eine Studie zu den genossenschaftlichen Strukturelementen der politischen Ordnung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. (=Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 44). Leinenfelden-Echterdingen 2002. zugl. Hab. Tübingen 1999/2000.