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Mühlenhof (Techentin)

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Das Dorf Mühlenhof bildete seit 1950 mit Augzin eine Gemeinde, die sich 1970 der Gemeinde Techentin anschließen musste. Heute gehören die Dörfer zum Amt Goldberg-Mildenitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.

Geografie und Verkehr

Mühlenhof liegt an der Kreisstraße K 24 von Techentin nach Lübz. Östlich befindet sich der Sehlstorfer Forst mit dem Großen und Kleinen Hexenmoor. Nördlich der Siedlerkoppel befand sich die Alte Glashütte. Westlich in Richtung Herzberg befindet sich das Mühlenholz mit dem Lindenbach als Grenzbach.

Geschichte

Mühlenhof wurde am 6. Mai 1417 erstmals erwähnt, als Otto von Schwerin zu Darz erklärte, dass sein von der Mutter zu Techentinerhagen (heute Langenhagen) ererbter Pfandbesitz am Molenvelde durch Hermann Hagenow zu Brüsewitz (heute Brüz) eingelöst worden sei.[1] Nicht erwähnt wurde, ob das Mühlenfeld schon bebaut oder eine unbewohnte Feldmark war. In dem von 1424 bis 1426 zwischen Mecklenburg und Brandenburg stattgefundenen Krieg soll auch das Dorf Mühlenhof zerstört worden sein.[2] 1428 setzte Hermann Hagenow das wüste Dorf Molenvelde bei den Herceßberge[3] (heute Herzberg) dem Parchimer Kaland als Pfand. 1429 verkauften die Hagenows das wüste Dorf und die Feldmark für 500 lübsche Mark an den Propst Hinrich Voss und die Priörin Abele von Grabow des Klosters Dobbertin. Das Kloster baute die Wirtschaftszimmer des Hofes wieder auf und man redete von einem Neuen Mühlenhof. Der Mestliner Pastor Johann Buchholz hatte Urkunden am 12. Februar 1787 in der Urkundensammlung des Dobbertiner Closter Archiv beim Klosterhauptmann Hans Friedrich Christian von Krackewitz einsehen, abschreiben und übersetzen können.

In den Bauernlisten der Amtsbücher erscheint der Hof auf dem Mühlenfeld als Mühlenhof ab 1560 als Neugründung.[4] 1593 ist im Clagbuch des Klosters Dobbertin vermerkt, dass des Schusters Hans Schmitt Sohn Christoffer und Chim Schulz, des Hofmeisters Hans Schulz Bruder, beide Drescher zu Mühlenhof, in eine Schlägerei mit Leuten aus Kogel und Sparow verwickelt waren. 1594 wurden Thomas Dreval als Kuhhirte und seine Frau als Schweinehirtin angenommen. 1597 kamen weitere Mestliner Ackerflächen zum Mühlenhof. Bis zum Dreißigjährigen Krieg sollen 12 Bauernhufen auf dem Mühlenfeld bestanden haben, die 1638 alle wüst wurden.[5] Die Mühlenhöfer Feldmark wurde bis 1747 ein Vorwerk des Mestliner Hofes und hatte nach der Trennung Abgaben an die Mestliner Kirche zu liefern.[6]

Glashütte

In der Glashüttensiedlung lebten 1751 ein Schulmeister und 57 Arbeiter.

Dorf, Gutsanlage

Nach dem Beichtkinderverzeichnis von 1751 lebten auf dem Hof neben der vierköpfigen Familie des Glasemeisters Seitz mit zwei Mägden zwei Familien, ein Schäfer, zwei Knechte und eine Magd.

Besitzerfolge

  • 1747 Glasemeister Friedrich Seitz
  • 1762 Oberhauptmann Hans Friedrich von Plessen auf Herzberg
  • 1764 Hofinspektor Johann Wilhelm Cowalsky
  • 1773 N. Hinz
  • 1774 Gustav Holsten
  • 1798 Sauerkohl
  • 1807 Friedrich Hamann
  • 1865 B. Cabell
  • 1893 Ökonomierat Ernst Flindt auf Kirch Kogel
  • 1921 Amtsgerichtsrat Flindt aus Neustadt-Glewe

Weitere Nutzung

Besonderheiten

siehe auch Liste der Baudenkmale in Techentin

Quellen und Literatur

Gedruckte Quellen

Ungedruckte Quellen

  • Landeshauptarchiv Schwerin
    • LHAS 1.5-4/3 Urkunden Kloster Dobbertin. Regesten.
    • LHAS 3.2-3/1 Landeskloster/Klosteramt Dobbertin. 7.27 Mühlenhof
    • LHAS 3.2-4 Ritterschaftliche Brandversicherungen.
    • LHAs 5.11-2 Landtagsverhandlungen, Landtagsversammlungen, Landtagsprotokolle und Landtagsausschuß.
    • LHAS 5.12-3/1 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Abt. Siedlungsamt. Kreis Parchim, Nr. 1489 Pachthof Mühlenhof 1920–1933.
    • LHAS 5.12-9/5 Landratsamt Parchim. Nr. 102 Domäne Mühlenhof 1939.
    • LHAS 10.63-1 Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

Literatur

  • Mühlenhof, Krs. Lübz. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Bd. 1968 (1970) S. 363.
  • Mühlenhof, Krs. Lübz. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Bd. 1970 (1971) S. 326.
  • Horst Keiling: Mühlenhof, Krs. Lübz. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Bd. 1971 (1972) S. 392.
  • Ralf Wendt: Mühlenhof, Klosteramt Dobbertin. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Bd. 21 (1972) 1. S. 73.
  • Burghard Keuthe: Parchimer Sagen. Teil III. Goldberg-Lübz-Plau, Parchim 1999 ISBN 3-933781-12-4.
  • Fred Ruchhöft: Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Raum Plau-Goldberg im Mittelalter. Hrsg. Kersten Krüger, Stefan Kroll, In: Rostocker Studien zur Regionalgeschichte. Band V. Rostock 2001 ISBN 3-935319-17-7.
  • Horst Alsleben, Fred Beckendorff: Mühlenhof. In: Die Gutsdörfer, Gutsanlagen und Parks im Naturpark und seinem Umfeld. Hrsg. Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide (Aus Kultur und Wissenschaft, Heft 5) Karow 2005 S. 119.
  • Literatur über Mühlenhof in der Landesbibliographie MV

Einzelnachweise

  1. LHAS 1.5-4/3 Urkunden Kloster Dobbertin. Regesten Nr. 104.
  2. Johann Clamor Buchholz: Von der Acquisition des Mühlenfeldes. In: Ausführliche Nachrichten von Kirchen und Pfarrsachen zu Mestlin und Ruest. Mestlin 1784, 1785 S. 163.
  3. Franz Schildt: Die untergegangenen Dörfer Mecklenburg-Schwerins, Land Goldberg. MJB 56 (1891) S. 195.
  4. LHAS 10.63-1 Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Nr. 275 Bauernlisten der Ämter Goldberg und Sternberg mit dem Klosteramt Dobbertin.
  5. Fred Ruchhöft: Die Wüstungsphasen des Spätmittelalters. 2001 S. 280, 281, 287.
  6. LHAS 3.2-3/1 Landeskloster, Klosteramt Dobbertin. Nr. 3998, 4059 Pachtkontrakte mit dem Hof Mestlin und Mühlenhof.

Karten

  • Topographische oekonomische und militaerische Charte des Herzogthums Mecklenburg-Schwerin und Herzogthum Ratzeburg, Klosteramt Dobbertin mit der Sandpropstei. vom Grafen Schmettau 1758.
  • Direktorial-Vermessungskarte Von dem Hochadeligen Dobbertinschen Klosteramt. 1759.
  • Wiebekingsche Karte von Mecklenburg 1786.