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M109 (Panzerhaubitze)

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Panzerhaubitze M109A3
M109 beim feuern

Die M109 ist eine 155 mm-Panzerhaubitze amerikanischer Bauart. Sie wurde in den fünfziger Jahren als Nachfolger der M7 "Priest" entwickelt.

Auffälligstes Merkmal der M109 ist der klobige Turm und das Rohr mit einem Rauchabsauger direkt vor der großen Mündungsbremse. Die ursprünglichen Ausführungen M109 und M109A1 hatten ausserdem gegenüber den späteren Ausführungen ein deutlich kürzeres Rohr. Das Fahrzeug ist eine um 2 Laufrollen verlängerte Weiterentwicklung des Schützenpanzers M113, Das Rollenlaufwerk ist drehstabgefedert, der Motor sitzt vorne in der Wanne und verleiht dem Geschütz eine Höchsgeschwindigkeit von rund 56 km/h. Die Besatzung besteht aus sechs Soldaten, das Gefechtsgewicht beträgt 23.700 kg.

Einigen Kampfwertsteigerungen brachten mit der M109A2 mit einem längeren Rohr unter anderem eine Reichweitensteigerung von 18 km auf ca. 24 km, die M109A3 bis auf eine Entfernung bis zu 30 km. Es können Spreng-, Leucht-, Brand- und Nebelgeschosse sowie taktische Atomsprengköpfe und auch chemische Gefechtsköpfe verschossen werden. Die bis dato fortschrittlichste Version ist die M109A6 "Paladin" der US-Armee. Sie wird wohl noch längere Zeit in Dienst stehen, da das Nachfolgeprojekt "Crusader" stillgelegt wurde. Wesentliche Änderung gegenüber früheren Typen ist eine GPS-gestützte Navigations- und Richtanlage, ein spezielles Munitionsbeladungssystem im Geschützturm sowie eine verbesserte Ansetzvorrichtung zur Erhöhung der Feuerrate. Die in Europa modernste Variante steht beim österreichischen Bundesheer unter der Typenbezeichnung M109A5Ö in Verwendung.


Versionen (Auswahl)

M109A6 "Paladin"

Die derzeitige Version der US Army:
In ihrem Herkunftsland ist die M109 Panzerhaubitze derzeit in der Version A6 im Einsatz und trägt den Namen "Paladin". Hierbei wird die M284 Haubitze verwendet, wie bereits im A5 Rüststand. Verbessert wurden u.a. Periskop, Feuerleitcomputer und Navigationssystem. Die M109A6 ist dadurch in der Lage während der Fahrt die per Funk befohlenen Einsatzkoordinaten zu bearbeiten und so in Feuerstellung zu gehen , um dann innerhalb einer Minute das befohlene Zielgebiet zu bekämpfen.

PzH M109 A3GEA2

Die derzeitige Version der deutschen Bundeswehr (HEER).
Im Zeitraum von 1966 bis 1972 wurden fast 600 der Panzerhaubitzen in den damaligen Rüstständen M109A1 und M109A2 beschafft und germanisiert. Dabei wurden diverse Veränderungen am Waffen-, Ziel-, Richt- sowie Selbstschutzsystem getätigt. Ausserdem wurde auf Dieselmotorisierung umgestellt und als Nahbereichswaffe wurde ein 7,62mm MG3, statt dem schweren 12,7mm Browning M2 eingesetzt. Anfang der 80er Jahre wurden alle PzH M109 auf den Rüststand M109 A3G gebracht. Hierbei wurden die PzH auf den amerikanischen Rüststand A3 gebracht, mit einigen spezifischen Änderungen wie z.B. eine Kanone von Rheinmetall. Nachdem nicht wie zunächst geplant alle M109 der Bundeswehr durch die neue PzH 2000 ersetzt werden konnten, wurden 265 der M109 A3GEA1 einer Nutzungsdauerverlängerung unterzogen und auf den Rüststand M109 A3GEA2 gebracht. Diese sollen nun bis 2015 im Dienst des deutschen Heeres verbleiben. Bei dieser (wahrscheinlich letzten) Nutzungsdauerverlängerung stand vor allem die physische Entlastung der Soldaten im Vordergrund. So wurden u.a. diverse Ladehilfen wie z.B. eine elektronische Hubhilfe eingebaut.

PzHb M109 A5Ö

Die derzeitige Version der österreichischen Bundesheers:

Gefechtsgewicht: 28.000 kg
Motorleistung: 324 kW (440 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 56 km/h
Steigfähigkeit: 60 %
Besatzung: 5 Mann
Bewaffnung: 15,5 cm Haubitze, 12,7 mm üsMG M 2, Nebelwurfanlage
Höchstschußweite: bis zu 30 km

Das Artillerieeinheitsgeschütz des Bundesheeres ist mit einem elektronischen Feuerleitsystem und einer Selbstfahrlafette mit modernen Richt- und Beobachtungsmitteln ausgestattet. Jede Panzerhaubitze verfügt über eine Trägheitsnavigations-, Orientierungs- und Richtanlage.




Die M109 ist in fast allen NATO-Staaten sowie zahlreichen anderen Ländern nach wie vor das Rückgrat der Panzerartillerie. Sie wurde unter anderem im Vietnamkrieg eingesetzt. Weltweit stehen etwa 4000 dieser Panzerhaubitzen im Dienst.