Hüter des Feldes

Der Hüter des Feldes ist einer der wenigen uralten Eichenveteranen Bayerns. Er steht inmitten der Felder nahe Lichtenfels in Oberfranken.
Der Baum besteht nur noch aus einem walzenförmigen Schaft, der bis zum Jahre 2012 immer wieder vollständig aufs Neue ergrünte. Da der Stamm vollkommen hohl ist, wurde er im April 2008 durch die Obere Naturschutzbehörde der Regierung von Oberfranken zum wiederholten Male beschnitten, damit er nicht unter der Last der Krone auseinanderbricht.
Das Alter des Baumes wird auf über eintausend Jahre geschätzt. Im Jahr 2011 hatte der Stamm auf 1,3 Meter, der Höhe des sogenannten Brusthöhendurchmessers (BHD), einen Umfang von 6,14 Metern. Die Eiche steht unmittelbar neben der Straße nach Nedensdorf, etwa 500 Meter südlich der Abzweigung der Ortsverbindungsstraße von Gleußen nach Bad Staffelstein. Aus der Ferne ähnelt der Umriss dem einer Kopfweide, tatsächlich handelt es sich aber um eine Stieleiche. Erst aus der Nähe werden die Ausmaße des Baumes sichtbar. Der Baum ist als Naturdenkmal eingetragen.
Im Kinofilm Luther ist der Baumveteran in der ersten Filmszene zu sehen. Der junge Martin Luther sucht unter ihm während eines Gewitters Schutz. Der Bayerische Rundfunk, TV Oberfranken und auch der Fränkische Tag berichteten über das Naturdenkmal.
Die Eiche wird auch „Rasierpinselbaum“ genannt, da nach dem Beschneiden der Krone die entsprechende Form entstand.
Seit dem Jahre 2013 ist ein Teil der Krone abgestorben, da der Baum im Jahr zuvor an einer Pilzerkrankung litt. Der Verfall schreitet seitdem sichtbar voran.
Der Baum wurde als Titelbild des Baumschutzbuches Über den Tag hinaus – Leben mit Bäumen verwendet. Der Coburger Fotograf Horst Jürgen Schunk begleitet den Baum seit über 30 Jahren fotografisch. Es gibt zudem eine Ansichtskarte von diesem Baumdenkmal.
Siehe auch
Literatur
- Horst Jürgen Schunk: Über den Tag hinaus. „Leben mit Bäumen.“ Erlebtes, Hoffnungsvolles, Erschreckendes aus der Arbeit des ehrenamtlichen Baumschutzes am Beispiel Coburgs, seiner Umgebung und darüber hinaus. Veste-Verlag Roßteutscher, Coburg 2011, ISBN 978-3-925431-32-6.
- Horst Schunk: Rasierpinselbaum: Das Ende der 1000-jährigen Eiche naht. In: TASPO BaumZeitung 47. Jahrgang, 4/2013, S. 7.
Weblinks
- arboristik.de - Ein langes Baumleben geht zu Ende (mit Bild des aktuellen Zustands)
Koordinaten: 50° 7′ 19″ N, 10° 57′ 41,4″ O