Grosselfingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 20′ N, 8° 53′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Zollernalbkreis | |
Höhe: | 520 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,15 km2 | |
Einwohner: | 2189 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 136 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72415 | |
Vorwahl: | 07476 | |
Kfz-Kennzeichen: | BL, HCH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 17 023 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bruderschaftsstraße 66 72415 Grosselfingen | |
Website: | www.grosselfingen.de | |
Bürgermeister: | Franz Josef Möller (CDU) | |
Lage der Gemeinde Grosselfingen im Zollernalbkreis | ||
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Grosselfingen ist eine Gemeinde im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, Deutschland.
Geographie
Geographische Lage
Grosselfingen liegt im Vorland der Schwäbischen Alb knapp zehn Kilometer östlich der Kreisstadt Balingen.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Grosselfingen gehören das Marktdorf (Marktflecken) Grosselfingen, die fürstlichen Domäne Oberer Homburgerhof und die Häuser Alter Berg und Bisinger Berg.
Im Norden der Gemarkung liegt die Flur Hagenbach, die auf eine abgegangene Ortschaft hindeutet. Hagenbach wird als Sitz des 1225 erwähnten Albert von Haginbach vermutet.[2]
Geschichte
Die ersten Spuren menschlicher Siedlungstätigkeit auf der Markung stammen aus der Jungsteinzeit (4000–2000 v. Chr.). Im heute besiedelten Ortsgebiet fand man im Jahre 1960 Spuren alamannischer Gräber, die wahrscheinlich ins 7. oder 8. Jahrhundert zurückdatieren. Die fruchtbaren Böden auf der nördlichen Gemarkung, feuchte Talauen und die zwei Bachläufe im heutigen Ort dürften eine Ansiedlung der Alemannen begünstigt haben.
Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1296, als ein Zeuge Berthold von „Grosselvingen“ erwähnt wird. Sicher ist, dass Grosselfingen schon sehr viel älter ist. Darauf deutet nicht zuletzt die Endung „-ingen“ hin, die in der Gegend gerade die ältesten Orte tragen.
Das Niederadelsgeschlecht der Herren von Bubenhofen verhalf dem Ort von Beginn des 15. Jahrhunderts bis zum Jahr 1522 zu einer großen Blütezeit. Eigene Pfarrei, hohe Blutgerichtsbarkeit oder Marktrechtsprivileg sind die äußeren Zeichen, die Grosselfingen aus dem Kreis gewöhnlicher Dörfer weit heraustreten lassen. Im Oberdorf von Grosselfingen befindet sich, heute im Besitz der Gemeinde, die Schlossruine „Neuhaus“ (1420) der Herren von Bubenhofen. Beim oberen und unteren Homburgerhof in Grosselfingen befindet sich die Burgruine Haimburg der Herren von Bubenhofen.
Während des Zweiten Weltkriegs gab es das Rollfeld Grosselfingen.
Politik
Raumplanung
Grosselfingen gehört zusammen mit Hechingen, Burladingen, Bisingen, Rangendingen, Haigerloch und Jungingen als Teil der Raumordnungs- und Planungsregion Neckar-Alb zum Mittelbereich Hechingen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Grosselfingen ist vorwiegend eine Wohngemeinde mit noch starken landwirtschaftlichen Strukturen, zwei Drittel der Gemarkungsfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Für die etwa 750 Beschäftigten gibt es 280 Arbeitsplätze im Ort, 640 Bürger finden Arbeit außerhalb der Gemeinde und 160 Auswärtige arbeiten im Ort.
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 332.
Sehenswürdigkeiten
- Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes (Wendelinkapelle oder Bilderhäusle) in der Bruderschaftsstraße 60, am Eingang zum historischen Marktplatz. Verputzter Saalbau mit halbrunder, eingezogener Apsis und Dachreiter, Jahreszahl 1737 über dem Rundbogenportal.[3], Denkmal nach § 2 Landesdenkmalschutzgesetz
- Gefallenenehrenmal bei der Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes, als eines der ersten Gefallenenehrenmale im Land, -zum Gedenken an die Opfer des 1. Weltkrieg -wurde das von der bekannten Kunstwerkstätte Güntert & Nägele aus Sigmaringendorf gefertigte Denkmal, am 10. April 1921 am Geschichtsträchtigem Ort eingeweiht, Denkmal nach § 2 Landesdenkmalschutzgesetz
- Ruine Haimburg, Burgruine 2,5 km westlich von Grosselfingen beim Haimburghof, Namensgeberin der Herrschaft Hainburg der Herren von Bubenhofen Denkmal nach § 12 nach Landesdenkmalschutzgesetz
- Schlossruine „Neuhaus“ am westlichen Ende des „Oberdorf“ von Grosselfingen, ehemaliger Verwaltungsmittelpunkt der Herrschaft Hainburg, Denkmal nach § 2 Landesdenkmalschutzgesetz
Regelmäßige Veranstaltungen

- Das „Ehrsame Narrengericht zu Grosselfingen“ ist ein im deutschsprachigen Raum einmaliges fastnächtliches Heimatspiel mit einer über 500-jährigen ungebrochenen Tradition. Die Narrengericht-Bruderschaft verwies in ihren Gründungsstatuten von 1623 auf eine bereits bestehende lange Tradition. Die Aufführung findet unregelmäßig alle drei bis sieben Jahre am Schmotzigen Dunnschtig und am Sonntag davor auf dem im Mittelalter von den Herren von Bubenhofen angelegten Marktplatz statt.
Literatur
- Grosselfingen. Ein Rundgang durch die Geschichte der Gemeinde 1296-1996, Grosselfingen 1995
- Liste der Kulturdenkmale der Gemeinde Grosselfingen, Gemeindeverwaltung Grosselfingen, Landratsamt Zollernalbkreis, Landesdenkmalamt BW
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 208–209
- ↑ Zur schmerzhaften Mutter Gottes (Bruderschaftsstraße 60, Grosselfingen)