Zum Inhalt springen

Kaliumchlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Februar 2006 um 18:18 Uhr durch Draabaar (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Strukturformel
Datei:KCl.png
Allgemeines
Name Kaliumchlorid
Andere Namen Sylvin
Summenformel KCl
CAS-Nummer 7447-40-7
Kurzbeschreibung farblose Kristalle oder weißes, kristallines Pulver
Eigenschaften
Molmasse 74,55 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,987 g/cm³
Schmelzpunkt 776 °C
Siedepunkt 1500 °C
Dampfdruck ? Pa (x °C)
Löslichkeit gut in Wasser, schlecht in Alkohol
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
keine
R- und S-Sätze

R: -
S: -

MAK nicht festgelegt
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

 

Kaliumchlorid (Sylvin), KCl, das Kaliumsalz der Salzsäure bildet farblose, scharf salzig schmeckende, wasserlösliche Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 770 °C und einer Dichte von 1,98 g/cm3. Es löst sich bei 20 °C zu 350 g/L in Wasser.

Vorkommen

Weltweit gibt es zahlreiche kaliumchloridhaltige Salzvorkommen. Von herausragender Bedeutung sind die Vorkommen in Kanada, in der GUS und Deutschland. In Zukunft soll das über 240 Millionen Tonnen große Vorkommen im Seebecken von Lop Nor in China erschlossen werden.

Kaliumchloridhaltige Minerale

  • Sylvin (Sylvit) - KCl
  • Sylvinit - KCl * NaCl
  • Carnallit - KCl * MgCl2 * 6 H2O
  • Kainit - KCl * MgSO4 * 3 H2O

Gewinnung

  • Auskristallisieren des schwerer löslichen Kaliumchlorids beim Eindampfen von konzentrierten Carnallit-Lösungen (KMgCl3 * 6 H2O).
  • Durch Flotation von kaliumchloridhaltigen Salzgemengen, z.B. im Kalibergbau gewonnener Rohsalze.
  • Durch das Heißlöseverfahren: selektives Herauslösen des KCl aus Salzgemengen auf Grund unterschiedlicher Temperaturabhängigkeiten der Löslichkeiten von Salzen.
  • Durch elektrostatische Trennung aus Salzgemengen, ESTA(R)-Verfahren.

Verwendung

  • Düngemittel
  • Geschmacksverstärker (E 508)
  • Rohstoff für die Herstellung fast aller Kaliumverbindungen (beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumhydroxid)
  • Streusalz (wegen der tieferen Schmelztemperatur einer Kaliumchlorid-Wasser-Mischung auch bei Temperaturen unter -10 °C wirtschaftlich einsetzbar).
  • Härtesalz in der Metallindustrie
  • Schwebemittel in der Emailindustrie
  • Bestandteil künstlich hergestellter physiologischer Lösungen
  • Bei der Hinrichtung durch die Giftspritze in den Vereinigten Staaten die dritte, zuletzt verabreichte Komponente - stoppt den Herzschlag.
  • Giftpritze bei späten Schwangerschaftsabrüchen, um eine etwaige Lebensgeburt des Kindes zu verhindern (Injektion in Herz, führt zum Herzstillstand).
  • Aufbewahrungslösung für pH- Meßelektroden (3 mol/l KCl - Lösung)
  • Eichstandard für Betastrahlung. Kalium enthält zu 0,0118% das Isotop K40, dieses liefert 16350 Bq pro Kilogramm KCl, davon sind 89,28% Betastrahlung und 10,72% Gammastrahlung mit 1,46083 MeV.

Nachweis

  • klassisch: Nachweis des Cl--Ions durch Fällung mit Ag+, Pb2+ oder Hg22+.
    Nachweis des K+-Ions nur über die violette Flammenfärbung beziehungsweise Fällung mit ClO4- möglich.
  • modern: Nachweis der Elemente beispielsweise mittels AAS
  • Als Toxikum im menschlichen Körper ist Kaliumchlorid das am schwersten nachzuweisende Toxikum, das derzeit bekannt ist.