Zum Inhalt springen

Albert R. Broccoli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Februar 2006 um 17:04 Uhr durch Carbidfischer (Diskussion | Beiträge) (Typografie, korr.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Albert Romolo Broccoli (* 5. April 1909 in New York City, † 27. Juni 1996 in Beverly Hills) war ein US-amerikanischer Filmproduzent, der vor allem mit seinen James-Bond-Filmen erfolgreich war und berühmt wurde.

Er war der Nachfahre italienischer Einwanderer aus Kalabrien. Über die Herkunft seines Nachnamens gibt es widersprüchliche Informationen. Einer biographischen Anekdote zufolge soll einer von Broccolis Vorfahren Gemüsehändler gewesen sein und deshalb die Familie nach dem Spargelkohl benannt haben.

Broccolis Karriere in der Filmbranche nahm zu Beginn der 1940er Jahre ihren Anfang, als er zunächst einen Job bei den Dreharbeiten zu Howard HughesThe Outlaw bekam. Anschließend heuerte er als Produktions-Assistent bei Twentieth Century Fox an, ein Engagement, das allerdings durch die Militärzeit abgebrochen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Broccoli schließlich nach London, wo er zusammen mit Irving Allen die Produktionsfirma Warwick Pictures gründete. Als erstes gemeinsames Projekt kam der Kriegsfilm The Red Beret mit Alan Ladd 1953 in die Kinos. Hier kam es auch zur ersten Zusammenarbeit mit Regisseur Terence Young und Autor Richard Maibaum, die später zu langjährigen Weggefährten bei der Arbeit an den James-Bond-Filmen werden sollten. Trotz anfänglicher Erfolge kam 1960 das Aus für Warwick Pictures, auch ein erster Versuch, die Bond-Rechte zu ergattern, war 1958 an der damaligen finanziellen Forderung des Agenten von Ian Fleming, Fenn, gescheitert.

Erst die Kooperation mit Harry Saltzman, der 1961 die Lizenzen für die James-Bond-Filme erworben hatte und einen finanzkräftigen Partner suchte, brachte den historischen Durchbruch. Die gemeinsame Filmfirma Eon Productions Ltd. produzierte die erfolgreichste Kinoserie der Welt. Mit dem Filmunternehmen United Artists wurde 1961 ein Vertrag über die Produktion von sechs Kinofilmen basierend auf Ian Flemings Romanen vertraglich fixiert. Vor heikleren Projekten scheuten sich Broccoli und Saltzmann: So brachen sie die Produktion von Tony Richardsons Nijinsky über das Ehe- und Liebesleben des homosexuellen Tänzers Vaclav Nijinsky ab. Nachdem Saltzman 1975 ausgestiegen war, machte Broccoli seine Firma gewissermaßen zu einem Familienunternehmen. Er holte zunächst seinen Stiefsohn Michael G. Wilson, schließlich auch seine Tochter Barbara Broccoli mit ins Boot. Beide führen das Erbe Albert R. Broccolis weiter, der 1996 an den Folgen einer Herzerkrankung verstarb.