Theophilus Jacobäer
Theophilus Jacobäer (1591 – 1659) erlangte Ruhm durch seine Rettungstat für die Stadt Pirna im Jahr 1639 im Dreißigjährigen Krieg. Damals fielen die Schweden unter ihrem General Baner in Pirna ein. Sie gelangten durch eine Bresche am Dohnaischen Tor in die Stadt. In der folgenden Zeit plünderten die Schweden die Stadt und drangsalierten die Einwohner. Diese Zeit ging als das Pirn'sche Elend in die Geschichte ein und wurde sprichwörtlich. Schließlich sollte die Stadt sogar abgebrannt werden. Um das zu verhindern, ritt der Pirnaer Apotheker Jacobäer zum Hof nach Dresden, um die dortige Kurprinzessin, eine Freundin des schwedischen Besatzers, zu veranlassen, einen Bittbrief an die Besatzer zu schreiben. Als Baner den Brief erhält, verschont er die Stadt und zieht mit seinem Heer weiter. Auf diese Weise wurde die Stadt durch den beherzten Einsatz eines seiner Bürger gerettet, und an dieses Ereignis erinnert heute das Theaterstück "Der Retter", das seit 2001 wieder regelmäßig zum Stadtfest oder anderen Gelegenheiten von einer Laienschauspielgruppe aufgeführt wird.
An den Einfall der Schweden am 23.4.1639 erinnert heute jedes Jahr am 23.4. eine nachgespielte Belagerung des Rathauses.
Nach T. J. ist eine Straße in der Innenstadt benannt. Eine Gedenktafel befindet sich an seinem ehemaligen Haus auf der Nordseite des Marktplatzes. Dort war bis zum Hochwasser 2002 immer noch eine Apotheke.