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Iron Maiden

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Iron Maiden

Iron Maiden live (2005)
Gründung: 1975
Genre: New Wave of British Heavy Metal
Website (eng): http://www.ironmaiden.com/
Gründungsmitglieder
Gesang: Paul Day
Gitarre: Terry Rance
Bass: Steve Harris
Schlagzeug: Ron Matthews
Aktuelle Besetzung
Gesang: Bruce Dickinson
Gitarre: Dave Murray
Gitarre: Adrian Smith
Gitarre: Janick Gers
Bass: Steve Harris
Schlagzeug: Nicko McBrain
Ehemalige Mitglieder
Gesang: Paul Day
Gitarre: Dave Sullivan
Gitarre: Terry Rance
Schlagzeug: Ron Matthews
Gitarre: Bob Sawyer
Gesang: Dennis Wilcock
Schlagzeug: Doug Sampson
Gitarre: Tony Parsons
Gitarre: Dennis Stratton
Gesang: Paul Di'Anno
Schlagzeug: Clive Burr
Gesang: Blaze Bayley
Maskotchen
Eddie: Eddie

Seit ihrem gleichnamigen Debütalbum im Jahre 1980 sind Iron Maiden (engl.: eiserne Jungfrau) eine der beständigsten und erfolgreichsten (Heavy) Metal-Bands aller Zeiten.

Geschichte

1975-1979: Die Vorgeschichte

Iron Maiden wurde Ende 1975 von dem Londoner Musiker Steve Harris zunächst ohne einen Bandnamen gegründet, nachdem er aus seiner ersten Band namens Gypsy's Kiss wegen musikalischer Gründe ausgetreten war. Später fiel Harris dann der Name Iron Maiden (deutsch: "Eiserne Jungfrau", mittelalterliches Folterinstrument) ein, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass er altertümliche Sachen, Filme usw. mag. Zur Urbesetzung der Band gehörten neben dem Bassisten Harris der Sänger Paul Day, die Gitarristen Dave Sullivan und Terry Rance sowie Ron Matthews am Schlagzeug.

Der erste Liveauftritt fand am 15. Dezember 1976 in einem Pub namens The Cart & Horses statt. Zu diesem Zeitpunkt hatten Dave Murray und Bob Sawyer bereits die beiden ursprünglichen Gitarristen ersetzt und mit Dennis Wilcock hatte ein neuer Mann das Mikrofon übernommen. Sawyer verließ die Band schnell wieder und Iron Maiden machte als vierköpfige Formation weiter. 1978 wurde Dennis Wilcock von Paul Di'Anno abgelöst und Doug Sampson nahm anstelle von Matthews den Platz am Schlagzeug ein. In dieser Besetzung spielte Iron Maiden am 31. Dezember 1978 ein Demo ein, das später als The Soundhouse Tapes in kleiner Auflage auf Schallplatte gepresst wurde und bis heute das meist kopierte, aber im Original auch meist gesuchte Iron Maiden-Sammlerstück ist.

1979 wurde Rod Smallwood Manager der Band, die sich durch zahllose Konzerte in London und Umgebung bereits einen hervorragenden Namen gemacht und eine ansehnliche und treue Fangemeinde gewonnen hatte. Aufgrund dieses Erfolges erhielt Iron Maiden im November 1979 bei EMI den ersten Plattenvertrag.

1980-1982: Erste Erfolge und Durchbruch

Auch im Jahr 1980 gab es personelle Veränderungen in der Band: Mit Tony Parsons trat Iron Maiden wieder ein zweiter Gitarrist bei, der schon bald darauf von Dennis Stratton abgelöst wurde. Doug Sampson muss seinen Platz auf dem Drummerstuhl für Clive Burr räumen. Als Begründung für sein Ausscheiden aus der Band erklärte er, dass das harte Tourleben seine Gesundheit gefährde. In der Besetzung Di'Anno, Murray, Stratton, Harris, Burr nahm die Band dann schließlich ihr selbstbetiteltes Debutalbum Iron Maiden auf, das in der Szene begeistert gefeiert wurde. Seit diesem Zeitpunkt werden die Jungs von ihrem Maskottchen Eddie auf jedem Konzert begleitet. Er ist übrigens auch auf allen Albumcovers abgebildet. Mit der Single Running Free traten Iron Maiden bei BBCs Top of the Pops auf und spielten dort als erste Band seit langem live und nicht Playback. Iron Maiden wurde mit einem Schlag auch außerhalb der Umgebung Londons bekannt. Es folgte eine ausgedehnte UK-Tournee im Vorprogramm von Judas Priest, eine Europatournee mit den US-Hardrockern KISS und ein Auftritt im Vorprogramm von UFO (Band) beim legendären Reading-Festival.

Martin Birch, Produzent der Hardrock-Legende Deep Purple, produzierte 1981 das zweite Iron Maiden-Album Killers. Vor dessen Aufnahme wurde Gitarrist Dennis Stratton, aufgrund differierender musikalischer Ziele von Harris und Stratton, durch Adrian Smith ersetzt. Auch Killers kam bei den Fans bestens an. Die Killer World Tour führte die Band in 15 Länder, wobei sie 120 Konzerte spielte. Ausgedehnte Tourneen wurden zu einem Markenzeichen von Iron Maiden. Die Allianz mit Martin Birch hielt bis in die 1990er Jahre.

Ende 1981 hielt Paul Di'Anno dem Druck, der nun auf der Band lastete, nicht mehr Stand. Er begann zu trinken, wurde unzuverlässig und musste schließlich die Band verlassen. Sein Nachfolger war Bruce Dickinson, der zuvor bei der Band Samson gesungen hatte. Dickinson erwies sich in der Folge als Volltreffer für die Band. Mit ihm nahm man Anfang 1982 das Album The Number Of The Beast auf. Der Erfolg dieses Albums bedeutete den weltweiten Durchbruch für Iron Maiden. The Number Of The Beast verkaufte sich weit über eine Million Mal und gilt heute in weiten Kreisen als perfekte Definition des Heavy Metal. Sechs der acht enthaltenen Stücke gelten bis heute als Klassiker des gesamten Genres.

1983-1988: Die goldene Ära

Ende 1982 wurde Clive Burr durch Nicko McBrain ersetzt, einen damals bereits renommierten Drummer, der zuletzt bei der französischen Band Trust Schlagzeug gespielt hatte. Interessanterweise besetzten Trust den nun ihrerseits vakanten Posten mit Clive Burr. In der Besetzung Dickinson, Murray, Smith, Harris, McBrain nahmen Iron Maiden in der Folgezeit insgesamt vier Studioalben auf.

Mit Piece Of Mind (1983) und Powerslave (1984) eroberten Iron Maiden endgültig den Heavy-Metal-Thron. Im Dez. 1983 wurde das Rock-Pop in Konzert mit weiteren Bands (Scorpions, Ozzy Osbourne, Def Leppard, Judas Priest, Krokus, Killers, Quiet Riot u.a.) in Dortmund vom ZDF aufgezeichnet und im Feb. 1984 in gekürzter Form gesendet. Brillante Alben in stabiler Qualität festigten den Ruf der fünf Musiker als eine Festung des Metal. Nach der ausgedehnten World Slavery Tour in den Jahren 1984 und 1985 wurde das Album Live After Death veröffentlicht (1985), eine Live-Doppel-LP, die bis heute als eine der besten Live-Platten aller Zeiten gilt. Das folgende Album Somewhere In Time rief 1986 durch den Einsatz von Gitarrensynthesizern gespaltene Reaktionen hervor. Iron Maiden hatten ihren typischen Klang zum ersten Mal leicht verändert. Im Jahr 1988 folgte mit dem Konzeptalbum Seventh Son Of A Seventh Son eine LP, die bei ihrem Erscheinen ähnlich umstritten war wie ihr Vorgänger, heute aber als gute Veröffentlichung der Band gilt. Mit Can I play with Madness enthält sie außerdem ein Stück, das es auch in Deutschland in die Top 10 schaffte. Bei der nachfolgenden Tournee wurde die limitierte CD Maiden England und das dazupassende Video mitgeschnitten. Auf dieser Tournee waren Iron Maiden Headliner der legendären Monsters of Rock-Festivals, bei denen auch KISS aufspielte, für die Iron Maiden wenige Jahre zuvor noch Begleitband war.

1989-1993: Erste Turbulenzen

Gitarrist Adrian Smith verließ die Band 1989, um sich seinem Soloprojekt A.S.A.P. zu widmen (später folgte noch eine Band namens Psycho Motel), während Sänger Dickinson seine erste Soloplatte (Tattoed Millionaire) aufnimmt, Iron Maiden aber zunächst treu bleibt. Dickinson brachte von seinem Soloausflug den Gitarristen Janick Gers mit, der fortan Smith bei Iron Maiden ersetzte. 1990 erschien das Album No Prayer for the Dying. Bei den Songs dieses Albums ist der typische Iron Maiden-Stil erkennbar, allerdings sprechen manche Fans von überraschend schwachem Songwriting und einer lustlosen Umsetzung. Der von Bruce Dickinson für den Film Nightmare on Elmstreet 5 geschriebene Song Bring Your Daughter... To The Slaughter war die erste und bis heute einzige Nummer-Eins-Single der Band in den britischen Charts. 1992 erschien Fear of the Dark, welches mit dem Titelstück und Afraid To Shoot Strangers weitere Maiden-Klassiker enthält.

Als Dickinson am Ende der '92er-Tournee seinen Ausstieg aus der Band ankündigte, reagierten die Fans mit Entsetzen. Es erschienen noch 3 Live CDs mit Dickinson am Mikrofon (A real live one, A real dead one und Live at Donington) und das Abschiedskonzert auf Video (Raising Hell).

1994-1999: Krise

Nach einem Jahr Schaffenspause fanden Iron Maiden einen neuen Sänger: Blaze Bayley von Wolfsbane ersetzte Dickinson. Mit ihm nahmen sie ihr zehntes Album The X-Factor auf, das für gespaltene Reaktionen sorgte. Zum Einen löste die ungewohnt dumpfe Produktion, für die Steve Harris selbst verantwortlich war, und die dem Album einen äußerst dunklen Klang verlieh, Verwirrung aus, zum Anderen kam Bayleys Stimme, die sich erheblich von der Dickinsons unterscheidet, bei den meisten Fans nicht gut an.

Ähnliches wiederholte sich beim 1998er-Album Virtual XI, das ebenfalls beim Großteil der Fangemeinde auf wenig Gegenliebe stieß. Die angesetzten Tourneen waren Flops, Iron Maiden spielten zum Teil in halb leeren Hallen, die zudem erheblich kleiner waren als in der Vergangenheit.

Als musikalischer Höhepunkt der Zeit wird oftmals das Lied Virus bezeichnet, welches nur als EP und auf der Best-Of- Veröffentlichung Best Of The Beast erschien.

1999-heute: Reunion

Am 10. Februar 1999 ging es wie ein Urschrei durch die Metal-Szene: Bruce Dickinson und Adrian Smith sind wieder bei Iron Maiden! Blaze Bayley musste gehen, Janick Gers blieb: Die Band spielt seitdem mit drei Gitarristen. Die Reunion-Tour geriet zum Triumphzug, das heiß erwartete Comeback-Album "Brave New World" (2000) erreichte zwar nicht ganz die Klasse von "Seventh Son..." oder "The Number of the Beast", erfüllte aber weitestgehend die Erwartungen. Beim "Rock in Rio"-Festival 2001 spielten Iron Maiden als Headliner vor ca. 250.000 Leuten und veröffentlichen die Aufnahme dieses legendären Gigs als Livealbum und DVD.

Iron Maiden veröffentlichten am 8. September 2003 ihr dreizehntes Studioalbum "Dance of Death". Zwischenzeitlich gab es zwei "Best of" Veröffentlichungen:

  • Eddie's Archive - eine Sammlung von drei Doppel-CDs mit bis jetzt unveröffentlichtem Material (Aufnahmen vom Reading Festival, Donington, dem Hammersmith Odeon und andere BBC-Aufnahmen) und einer B-Side Sammlung. Den in einer Metalldose herausgebrachten CDs lag noch ein Siegelring, ein Schnapsglas und ein Bandstammbaum auf Pergament bei.
  • Edward the Great - eher für Iron Maiden Neulinge als für Fans, daher mit vielen Klassikern der Band versehen.

Außerdem wurde nach "Rock in Rio" (Livemitschnitt des Konzertes in Rio) "Visions of the Beast" (Alle Promo-Videos)veröffentlicht. Anlässlich der Dance of Death Tour erschien auch eine Single ("No more Lies EP"), mit verschiedenen Versionen von Songs des neuen Albums (einmal singt auch der Drummer Nicko McBrain), einem Live Video und einem Maiden-Schweißband.

Ende 2004 erschien die DVD "The Early Days - Part I", in der die Bandgeschichte von 1976 bis 1983 zusammengefasst wurde. Es sind eine 90min lange Dokumentation und Teile von 3 Live-Konzerten der Jahre 1980/1982/1983 enthalten. Die Reihe soll fortgesetzt werden und auf der nächsten DVD werden wahrscheinlich das legendäre "Live after death" Konzert sowie Mitschnitte der "Somewhere in Time"-Tour zu finden sein.

2005 spielten Maiden bei großen Festivals wie Full Force in Leipzig und Rock am Ring/Rock im Park. Außerdem spielten sie am 12. Juli 2005 vor über 55.000 Fans im Ullevi Stadium in Göteborg. Dieses Konzert wurde vom Schwedischen Fernsehen live übertragen und ist damit die erste live Übertragung seit dem Live-Aid 1985. Ganz Göteborg wurde während dieses Wochenendes zur "Maidenville". Auf der Tour wurde insgesamt vor über 450.000 Fans gespielt, das sind durchschnittlich 22.500 pro Konzert. Am Montag, dem 29. August 2005 erschien die Live CD "Death on the Road". Sie enthält einen Livemitschnitt des während der Dance Of Death World Tour im November 2003 gespielten Konzerts in Dortmund. Die "Death on the Road"-DVD erschien am 06.02.2006 über EMI und enthält neben dem Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle eine 75-minütige Dokumentation zu "Dance of Death" und der entsprechenden Welttournee. Im März 2006 wird mit den Aufnahmen des neuen Albums begonnen, das dann im Oktober veröffentlicht wird. Diesem Release soll eine Tour folgen.

Textbezug

Ein herausragendes Merkmal der Band ist, dass regelmäßig Songs veröffentlicht werden, die auf konkrete historische, literarische und/oder cineastische Vorlagen zurückgreifen.

Historische Begebenheiten

  • The Ides of March (1981 auf Killers) : Todestag Julius Caesars
  • Ghengis Khan (1981 auf Killers) : die historische Figur Dschingis Khan
  • Invaders (1982 auf The Number of the Beast) : die Invasionen der Wikinger in England
  • Run to the Hills (1982 auf The Number of the Beast) : Völkermord an den Indiandern Nordamerikas
  • The Trooper (1983 auf Piece of Mind): Über den militärisch sinnlosen Angriff der britischen Leichten Brigade am 24. Oktober 1854 während des Krimkrieges
  • Aces High (1984 auf Powerslave) : Bezieht sich auf die Luftschlacht um England während des Zweiten Weltkriegs
  • Alexander the Great (1986 auf Somewhere in Time) : Bezug auf den Mazedonischen König Alexander III.
  • Tailgunner (1990 auf No Prayer for the Dying): Schilderung des britischen Luftangriff auf Dresden 1945 aus der Sicht eines britischen Bomber-Heckschützen.
  • Mother Russia (1990 auf No Prayer for the Dying) : Über den Zerfall der Sowjetunion und die vermeintliche Freiheit des russischen Volkes hernach
  • The Clansman (1998 auf Virtual XI) : Aus der Sicht von William Wallace geschrieben, offensichtlich durch den Film Braveheart inspiriert
  • Como Estais Amigos (1998 auf Virtual XI) : Dieses Lied wurde zu Ehren der britischen Soldaten geschrieben, welche 1982 während des Falklandkrieges gefallen sind.
  • Montsegur (2003 auf Dance of Death) : Beschreibt die Belagerung der Festung Montségur im Jahre 1244
  • Paschendale (2003 auf Dance of Death) : Das Schicksal eines Soldaten während der totalen Vernichtung der Stadt Paschendale in Belgien während des ersten Weltkrieges

Literarische Vorlagen

Cineastische Vorlagen

Diskografie (Alben)

  • 1978 The Soundhouse Tapes (Demo)
  • 1980 Iron Maiden
  • 1981 Killers
  • 1982 The Number Of The Beast (Album)
  • 1983 Piece Of Mind
  • 1984 Powerslave
  • 1985 Live After Death (Live)
  • 1986 Somewhere In Time
  • 1988 Seventh Son Of A Seventh Son
  • 1989 Maiden England (Live; Limitierte Auflage)
  • 1990 No Prayer For The Dying
  • 1992 Fear Of The Dark
  • 1993 A Real Live One (Live)
  • 1993 A Real Dead One (Live)
  • 1993 Live At Donington (Live)
  • 1995 The X Factor
  • 1996 Best Of The Beast (Best Of-Sampler)
  • 1998 Virtual XI
  • 1999 Ed Hunter (Top 20-Sampler plus ED HUNTER PC Spiel)
  • 2000 Brave New World
  • 2002 Rock In Rio (Live)
  • 2002 Edward The Great (Best Of-Sampler)
  • 2002 Beast over Hammersmith (Eddie's Archive)
  • 2002 Best of The B-Sides (Eddie's Archive)
  • 2002 The BBC Archives (Eddie's Archive)
  • 2003 Dance Of Death
  • 2005 Death On The Road (Live)