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Hunger (Roman)

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Hunger (norweg.: Sult) ist ein von autobiographischen Momenten durchsetzter, naturalistisch geprägter Roman von Knut Hamsun aus dem Jahre 1890. Mit "Hunger" schaffte Hamsun seinen literarischen Durchbruch.

Nach seiner Rückkehr aus Amerika veröffentlichte Hamsun 1888 Teile des Romans anonym in der dänischen Zeitschrift "Ny jord" (Neue Erde). Durch den Erfolg angespornt, entstand so der Roman bis 1890. Es wurde noch im gleichen Jahr erstmals ins Deutsche und Russische übersetzt.

"Hunger" gilt als ein wichtiger Einfluss für die Entwicklung der Erzähltechnik des Stream of consciousness.

Inhalt

Der Roman schildert aus der Ich-Perspektive den körperlichen und vor allem seelischen Verfall eines jungen erfolglosen Schriftstellers und Journalisten in Oslo (Kristiania). Gelegentlich kann er einen Artikel an eine Zeitung verkaufen, doch reichen die Einnahmen kaum aus, Nahrung und Wohnung zu bezahlen, sodass er hungernd und obdachlos durch die Stadt streicht. Indem er seine prekäre Situation zu verbergen versucht verschlimmert er sie noch. Die geistige Verfassung des Erzählers wird sehr ausführlich und eindringlich beschrieben und schwankt heftig zwischen Wahnsinn, Hoffnung, Verzweiflung und Scham.

Bekannt ist vor allem der erste Satz des Romans, der bereits die bedrückende Stimmung des ganzen Buches erfasst:

Det var i den Tid jeg gik omkrig og sultet i Kristiania, denne forunderlige By som ingen forlater för han har faat Maerker av den... (aus Sult, Samlede Werker, 1933) (deutsch: „Es war in jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verläßt, ehe er von ihr gezeichnet worden ist.“)