Pettstadt
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 50′ N, 10° 56′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Höhe: | 246 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,88 km2 | |
Einwohner: | 2200 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 223 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96175 | |
Vorwahl: | 09502 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 169 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 10 96175 Pettstadt | |
Website: | www.pettstadt.de | |
Bürgermeister: | Jochen Hack (FWG) | |
Lage der Gemeinde Pettstadt im Landkreis Bamberg | ||
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Pettstadt ist eine Gemeinde im Süden des oberfränkischen Landkreises Bamberg.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Regierungsbezirk Oberfranken ca. acht Kilometer südlich von Bamberg an der Mündung der Rauhen Ebrach in die Regnitz.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bamberg, Strullendorf, Hirschaid, Frensdorf und Stegaurach.
Gemeindegliederung
Pettstadt gliedert sich in vier Ortsteile (mit den Einwohnerzahlen, Stand 30. Juni 2013[2])[3]:
Es gibt nur die Gemarkung Pettstadt.
Geschichte
Um das Jahr 1070 erfolgte die erste Erwähnung Pettstadts als „Betestat“, das damals noch zur Pfarrei Amlingstadt gehörte. Der Name des Ortes geht auf den Personennamen Petto zurück, der um das Jahr 1000 im fränkisch-thüringischen Raum relativ häufig war. Im Jahr 1399 kam es zur Errichtung der Pfarrei Pettstadt. 1754 erfolgte der Bau der Barockkirche unter dem Architekten Johann Jakob Michael Küchel. Der Ort gehörte zum Domkapitel Bamberg des Hochstifts Bamberg, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag, und kam mit diesem beim Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wie weite Teile Frankens zu Bayern (Siehe auch Geschichte Frankens).[4] Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 2002 kam es zur Lösung von der im Zuge der Gebietsreform in Bayern eingegangenen Verwaltungsgemeinschaft mit Frensdorf.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 1041
- 1987: 1411
- 2000: 1829
- 2007: 1923
- 2009: 1972
Politik
Bürgermeister ist seit 2014 Jochen Hack (Freie Wählergemeinschaft), der bei zwei Gegenkandidaten 53,27 % der Stimmen erhielt. Sein Vorgänger war Jürgen Schmitt (Freie Wählergemeinschaft). Dieser wiederum wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Joseph Hack (Freie Wählergemeinschaft) und wurde 2008 mit 92,30 % der Stimmen wiedergewählt.
Gemeinderatswahl 2014
Im Gemeinderat sind folgende Parteien und Wählergemeinschaften vertreten (mit Anzahl der Sitze):
- FWG (Freie Wählergemeinschaft) 4
- CSU (Christlich-Soziale Union) 3
- BNL (Bürgernahe Liste) 3
- SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) 2
Gemeinderatswahl 2008
Im Gemeinderat waren folgende Parteien und Wählergemeinschaften vertreten (mit Anzahl der Sitze):
- FWG (Freie Wählergemeinschaft) 5
- CSU (Christlich-Soziale Union) 2
- BNL (Bürgernahe Liste) 3
- SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) 2
Gemeinderatswahl 2002
Im Gemeinderat waren folgende Parteien und Wählergemeinschaften vertreten (mit Anzahl der Sitze):
- FWG (Freie Wählergemeinschaft) 5
- CSU (Christlich-Soziale Union) 3
- BNL (Bürgernahe Liste) 2
- SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) 2
Haushalt
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 708.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 127.000 Euro.
Sehenswürdigkeiten und Sonstiges
Pettstadt besitzt eine Barockkirche des renommierten Baumeisters Michael Küchel, die Pfarrkirche Mariä Geburt.
Eine Besonderheit von Pettstadt ist der „Pettstadter Schmied“,[5] die einzige Gierfähre in Oberfranken, die etwas östlich des Dorfes über die Regnitz führt. Sie ist von Frühjahr bis Herbst in Betrieb und eine beliebte Zwischenstation für Wander- und Fahrradausflüge.
Der Pettstadter Schmied, der 1910 verstorbene Schmiedemeister Sebastian Schubert, war ein regional bekanntes Original. Um die Jahrhundertwende soll er zu vorgerückter Stunde im Wirtshaus der Aufforderung einer Gendameriestreife zum Verlassen des Lokals nicht nachgekommen sein. Stattdessen antwortete er „Des mach ich, wie ich mooch.“ (dt.: Das mache ich, wie ich mag.) Der Vorfall wurde zur Anzeige gebracht. Der Richter am Königlich Bayerischen Amtsgericht zu Bamberg sprach den Angeklagten jedoch frei, da er kein beleidigendes oder auflehnendes Verhalten zu erkennen vermochte. Daraus entwickelte sich der in Oberfranken wohlbekannte Spruch „Mach’s wie der Pettstadter Schmied“ als Aufforderung, eigenverantwortlich zu entscheiden.[6]
Durch Pettstadt verläuft die Bahnlinie Strullendorf–Schlüsselfeld, auf der noch Güterverkehr stattfindet.
Sport und Vereine
Aus dem örtlichen Vereinsleben entwickelten sich zahlreiche Veranstaltungen wie das Pettstadter Straßenfest am dritten Wochenende im Juli, das von Bürgern des ganzen Landkreises besucht wird.
Die vier größten Vereine, der Sportverein Pettstadt (SVP), der Freihand Schützenverein Pettstadt (FSV), der Anglerverein Rauhe Ebrach (ARE) sowie der Musik- und Gesangverein (MGV) sind auch überregional erfolgreich. Seit 2006 gibt es in der Gemeinde einen sehr aktiven Obst- und Gartenbauverein (OGV).
Brauereien
Die letzte Brauerei, die Brauerei Leonhard Schrauder, schloss 1991 ihre Pforten.
Weblinks
- Ortsgeschichte, Fotos und Geschichte der Kirche bei Foracheim
- Wappen von Pettstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Pettstadt: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Einwohnerzahlen der Ortsteile auf pettstadt.de
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111101/215838&attr=OBJ&val=1126
- ↑ Johannes Neumann: Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803: Voraussetzungen und Folgen (PDF-Datei; 179 kB)
- ↑ Homepage Pettstadt abgerufen 14. Januar 2011
- ↑ Eintrag zum Pettstadter Schmied bei www.pettstadt.de.