Hermann Lotze
Rudolf Hermann Lotze (* 21. Mai 1817 in Bautzen; † 1. Juli 1881 in Berlin) war ein deutscher Philosoph.
Lotze war drittes Kind eines Militärarztes. Er besuchte das Gymnasium in Zittau, wo er später auch ein Jahr lang als praktischer Arzt tätig war. Er studierte Medizin und Philosophie in Leipzig. Lotze war Professor in Leipzig, Göttingen und Berlin.
Lotze war vor dem 1. Weltkrieg in Deutschland einer der am meisten diskutierten Philosophen und galt damals als wichtigster deutscher Metaphysiker nach Hegel. (Heutzutage wird seine Bedeutung erheblich geringer eingeschätzt.) Bedeutendes leistete er auch auf den Gebieten der Ästhetik und der Psychologie.
Als Philosoph hat Lotze von Johann Friedrich Herbart und Christian Hermann Weisse Anregungen erfahren, sich aber (wie er selbst sagt) am meisten von Leibniz angezogen gefühlt. Als Physiologe ist er als energischer Bekämpfer der "Lebenskraft" und als Verteidiger des Mechanismus aufgetreten. Seinen wissenschaftlichen Standpunkt hat Lotze als teleologischen Idealismus bezeichnet, indem die Metaphysik ihren Anfang nicht in sich selbst, sondern vielmehr in der Ethik habe.
Werke
- Metaphysik (Leipzig, 1841);
- Logik (Leipzig, 1843);
- Medizinische Psychologie oder Physiologie der Seele (1852);
- Mikrokosmus. Ideen zur Naturgeschichte und Geschichte der Menschheit (3 Bde., 1854);
- Geschichte der Aesthetik in Deutschland (München, 1868);
- System der Philosophie (Leipzig, 1874-1884)
Weblinks
- Vorlage:PND
- Werke von Hermann Lotze im Projekt Gutenberg-DE
- Hermann Lotze. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eintrag in philolex
Personendaten | |
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NAME | Lotze, Rudolf Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1817 |
GEBURTSORT | Bautzen |
STERBEDATUM | 1. Juli 1881 |
STERBEORT | Berlin |
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ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890