Bündnis für nachhaltige Textilien
Das Bündnis für Nachhaltige Textilien ist ein Zusammenschluss von rund 49 Unternehmen und Organisationen mit dem Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Textilindustrie in Niedriglohnländern zu verbessern.[1] Die Initiative wurde am 16. Oktober 2014 unter Federführung des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gegründet. Das Textilbündnis ist eine Reaktion auf den Einsturz einer Textilfabrik in Sabhar, Bangladesch, in welcher viele internationale Textilkonzerne ihre Produkte fertigen ließen.[2][3]
Das von Entwicklungsminister Gerd Müller initiierte Bündnis stieß in der Wirtschaft auf erhebliche Kritik. Vertreter von Modeindustrie und Einzelhandel bezeichneten es als „nicht entscheidungsreif“, „unrealistisch“ oder in vielen Details „nicht realsierbar“.[4] Mehr als die Hälfte der beteiligen Firmen und Verbände, darunter große Branchenverbände, stiegen kurz vor dem Start aus dem Projekt aus.[5][3] So sind etwa Adidas, Aldi, Lidl, Kik, H&M, Puma, C&A und die Otto Group vor dem Start abgesprungen. Der Gesamtverband Textil und Mode und der Einzelhandelsverband HDE sind ebenfalls nicht mit dabei. Der Minister reagierte auf die Kritik mit den Worten: „Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Tod durch Chemikalien – das ist nicht verhandelbar. Und 15 Cent pro Stunde und sofortige Kündigung bei Schwangerschaft sind menschenunwürdig.“[6]
Unterzeichner des Bündnisses für Nachhaltige Textilien
- Aid by Trade Foundation
- biEHLER Sportswear
- Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V.
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
- Christliche Initiative Romero
- Common Works Modeproduktion GmbH
- Cotton Council International
- DBL Group
- Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG)
- Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
- Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)
- Dialog Textil-Bekleidung
- Die Verbraucherinitiative e.V.
- elkline GmbH
- Fashion Revolution Germany e.V.
- FEMNET e.V.
- Global Standard gemeinnützige GmbH (GOTS)
- gotsutsumu GmbH
- Hans Natur e.K.
- Hess Natur-Textilien GmbH
- Hochschule für Wirtschaft und Recht (Global Labor University e.V.)
- HUMANA Kleidersammlung GmbH
- IG Metall
- INKOTA-netzwerk
- Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. (IVN)
- Kampagne für Saubere Kleidung
- Lilika Eden Muthig & Schmidt GbR
- Maas Naturwaren GmbH
- Manufaktur SANT
- MDC Sportswear GmbH
- Monagoo GmbH
- Oxfam Deutschland e.V.
- Pololo OHG
- Product DNA SA (Respect Code)
- Schweikardt Moden GmbH
- Seidentraum
- Stiftung Warentest
- SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene
- Trans Fair e.V.
- TEXAID Deutschland GmbH
- Transparency International Deutschland e.V.
- Triaz Group GmbH
- Trigema
- Umweltbundesamt
- UTT Technische Textilien GmbH & Co. KG
- VAUDE Sport GmbH & Co. KG
- Verbraucherzentrale Bundesverband
- vista-textil GmbH
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ BMZ, Beitrittserklärungen zum Bündnis für Nachhaltige Textilien
- ↑ BMZ, „Ein Bündnis der Fairness“ – Start des Textilbündnisses im Bundesentwicklungsministerium
- ↑ a b Tagesschau, Textilbündnis wird zur Luftnummer, 16. Oktober 2014
- ↑ Industrie kritisiert „Bündnis für nachhaltige Textilien“. AFP, de.nachrichten.yahoo.com, 10. Oktober 2014, abgerufen am 16. Oktober 2014.
- ↑ Faire Kleidung ist möglich. Die Zeit, 13. Oktober 2014, abgerufen am 16. Oktober 2014.
- ↑ FAZ, Textilbündnis – Des Entwicklungsministers neue Kleider